
Die nordamerikanische Eishockeyliga NHL und die Spielergewerkschaft NHLPA haben sich auf eine neue Tarifvereinbarung (Collective Bargaining Agreement, CBA) geeinigt. Diese wurde sowohl vom Board of Governors als auch von der Spielerschaft ratifiziert und tritt zur Saison 2026/27 in Kraft. Sie läuft zunächst bis einschließlich der Spielzeit 2029/30.
Obwohl die vollständigen Details der Vereinbarung noch nicht veröffentlicht wurden, bestätigten Insider gegenüber ESPN zentrale Punkte der Reform. Besonders ins Auge fällt dabei die Erweiterung der regulären Saison auf 84 Spiele – zwei mehr als bislang.
Die wichtigsten Änderungen im Überblick:
Reguläre Saison mit 84 Spielen (statt 82), zudem eine verkürzte Vorbereitung (Preseason)
Verkürzung der maximalen Vertragslaufzeiten:
7 Jahre bei Verlängerung mit dem bisherigen Team
6 Jahre bei Wechsel zu einem neuen Team
Einführung von permanenten Notfall-Torhütern (EBUGs) für jedes Team
Änderungen an der Langzeitverletztenregel (LTIR):
Einführung eines Salary Caps für aktive Spieler im Playoff-Kader
Wegfall der Kleiderordnung an Spieltagen
Draftrechte verfallen künftig mit dem 22. Lebensjahr eines Spielers
Erhöhung des NHL-Mindestgehalts
Abschaffung von aufgeschobenen Gehaltszahlungen in Verträgen
Verlängerung der Olympiateilnahme bis 2030, beginnend mit den Winterspielen 2026
Einigung ohne Streit – ein Novum
Die Einigung zwischen Spielern und Liga kam bereits Ende Juni, noch vor dem NHL-Draft in Los Angeles, zustande. Die Spieler stimmten dem Abkommen am Wochenende zu. Beide Seiten lobten den kooperativen Ton der Verhandlungen – für NHL-Commissioner Gary Bettman, seit 1993 im Amt, war es die „harmonischste“ CBA-Runde seiner Karriere. Er betonte: „Die Partnerschaft zwischen Liga und Gewerkschaft war nie stärker. Dieses Abkommen bietet uns großartige Möglichkeiten, das Spiel weltweit weiterzuentwickeln.“
Auch Marty Walsh, Geschäftsführer der NHLPA und früherer US-Arbeitsminister, sprach von einem „echten Gewinn für alle Beteiligten“.
Ein besonderer Wunsch der Spieler war laut Walsh die verkürzte Laufzeit des Abkommens. Grund: Viele Profis hätten unter dem alten Vertrag ihre gesamte Karriere absolviert – ohne je aktiv an neuen Verhandlungen beteiligt gewesen zu sein. Nun sollen künftige Spielergenerationen wieder stärker mitgestalten können.
TE
09.07.2025