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Das wichtige Divisionsspiel gegen die Madrid Bravos endete für die RAIDERS Tirol in einem extrem bitteren Abend. Die Tiroler mussten sich den Spaniern deutlich mit 28:54 geschlagen geben und damit einen herben Rückschlag im Playoff-Rennen hinnehmen.

RAIDERS geraten früh in Rückstand
Die Hausherren begannen mit der Offensive und kamen sofort durch Runningback Justus Seelig zu großem Raumgewinn von 19 Yards. Im folgenden Play kam zum ersten Mal die gefürchtete Kombination von Quarterback Reid Sinnett und Aron Cruickshank zum Tragen: Der Quarterback fand seinen Receiver für 18 Yards. Wenig später war es wieder Seelig, der sich durch die Defensive der RAIDERS durchkämpfen konnte und erneut für 19 Yards lief. Sinnett lief kurze Zeit später zum ersten Touchdown des Abends – 0:7 nach PAT aus Sicht der RAIDERS nach nur wenigen Spielminuten.

Nach einem kurzen Kickoff kam die Offensive der RAIDERS rund um N’Kosi Perry aufs Feld. Der US-Spielmacher fand rasch seinen Landsmann JaCorey Sullivan zum ersten First Down der Gäste. Runningback Lukas Haslwanter wurde früh eingesetzt und erzielte per Lauf ein neues First Down. Die anschließenden Pass-Spielzüge brachten keinen Erfolg ein und die Tiroler mussten punten.

Die Bravos hingegen blieben mit ihrer Offensive brandgefährlich: Der folgende Drive wurde abermals von Seelig dominiert, der Runningback übernahm das Kommando und sorgte für den zweiten Touchdown für die Gastgeber. Dem nicht genug, fumbelte RAIDERS Defensive Back Aaron Maddox den Kickoff-Return, und Madrid eroberte das Ei. Nur ein Play später fand Sinnett Receiver Juan Flores-Calderon für einen 26-Yard-Touchdown. Damit ging das erste Viertel mit 0:20 zu Ende, da Bravos-Kicker Alvaro Penas den Extrapunkt vergab.

Turnover bringt Momentum-Wechsel
Auch im zweiten Viertel fanden die RAIDERS zunächst noch keinen Rhythmus, wieder musste die Offensive nach wenigen Spielzügen vom Feld und punten. Die Defensive der Tiroler hielt anschließend, und damit endete auch der Drive der Spanier sehr schnell. Anschließend konnten die RAIDERS endlich ihre Stärken zeigen und per Laufspiel in Form von Jan Wiesauer, N’Kosi Perry, Tyrrell Bovelle und Lukas Haslwanter über das Feld marschieren. Den Schlusspunkt des Drives setzte Receiver Bruno Escobar, der einen Ball von Perry in der Endzone fangen konnte – wichtige Antwort der Tiroler zum 7:20 nach PAT.

Allerdings fanden die Madrilenen mit der Offensive wieder in die Spur und kamen durch Juan Flores-Calderon bis in die Red Zone der RAIDERS. Nur fünf Yards vor der Endzone – Sinnett ging selbst, rutschte aus, und dabei wurde ihm der Ball aus den Händen geschlagen. Miche Vandekerkhof sicherte den Ball für die Gäste, wodurch die Defensive einen enorm wichtigen Turnover erzielte. Dadurch verhinderte man Punkte und bekam selbst wieder den Ball.

Auch wenn die Angriffsserie immer wieder an der Kippe stand, konnten die Tiroler mit Geduld und Konzentration First Downs erzielen. Vor allem das Laufspiel von Haslwanter brachte Erfolg. Ein tiefer Ball auf Toni Rabensteiner endete in einer Pass Interference gegen die Spanier, und die RAIDERS standen in der Red Zone. Haslwanter wuchtete sich durch die Line und verkürzte mit seinem ersten Touchdown kurz vor der Pause. Kicker Jonata Loria blieb cool – 14:20 als neuer Zwischenstand.

Doch noch an die Kabine war nicht zu denken. Die Madrilenen starteten von der eigenen 30-Yard-Linie und kamen durch Jordi Torrededia gleich zu einem Raumgewinn von 27 Yards. Sinnett verteilte die Bälle an verschiedene Mitspieler, die größte Ausbeute steuerte Justus Seelig bei, der nach einem kurzen Pass 22 Yards erzielte. Die Defensive der RAIDERS hielt die Bravos aus der Endzone, dadurch wurde Alvaro Penas für ein Field Goal gerufen – 14:23.

Etwas mehr als eine halbe Minute blieb dem Team von Jim Herrmann noch, um weitere Punkte zu erzielen. Der Coach setzte auf einen Trickspielzug, der das Ei durch mehrere Hände gehen ließ, ehe wieder N’Kosi Perry zum Zug kam und Markus Schaberl tief fand – 35-Yard-Raumgewinn. Escobar fing anschließend einen Pass zu einem neuen First Down, nur noch wenige Yards galt es zu überwinden. Fünf Sekunden waren noch auf der Uhr, Perry warf das Ei hoch und präzise in die Endzone und fand JaCorey Sullivan zu einem echten Highlight-Touchdown! Der PAT wurde geblockt – damit ging es mit dem Pausenstand von 20:23 in die Kabine.

Madrid baut Führung aus
Das dritte Viertel wurde von der RAIDERS-Offensive eröffnet, die auch einen soliden Drive hinlegte, allerdings mit dem Ausspielen eines vierten Versuchs in der Hälfte der Bravos scheiterte. Umgekehrt zeigten sich die Spanier gefährlich, kamen durch Cruickshank und Seelig zu großem Raumgewinn und marschierten so übers Feld. Seelig fing anschließend nach sehenswerter Route einen Ball zum nächsten Touchdown – er war es auch, der die anschließende 2-Pt-Conversion erfolgreich gestaltete – 20:31 zur Mitte des Viertels.

Eine direkte Antwort der Tiroler blieb aus, wieder war nach drei Spielzügen Schluss. Die Bravos hingegen kamen mit einem langen Run von Seelig in den Drive und schlossen die Serie mit einem Trickspielzug – ähnlich jenem der RAIDERS – samt Touchdown von Raul Cernuda für 51 Yards ab – 20:38 nach PAT. Zu diesem Zeitpunkt konnten die Tiroler offensiv keine Gefahr ausstrahlen und wurden zum nächsten Punt gezwungen. Ein schlechter Snap zwang Punter Felix Reitter zum Improvisieren, und die Verteidiger der Bravos waren schnell zur Stelle, was eine herausragende Feldposition bedeutete. In der Red Zone fand Sinnett seinen Lieblingsreceiver Cruickshank zum nächsten Score – 20:45 nach PAT.
Anschließend wachten die RAIDERS wieder auf und konnten mit wenigen Spielzügen das gesamte Feld überqueren – vor allem ein 34-Yard-Catch von Philipp Haun fiel spektakulär aus. Zu Beginn des Schlussviertels lief Perry mit dem Ball selbst in die Endzone. Sullivan sicherte per Catch die 2-Pt-Conversion zum 28:45.

Das echte Aufbäumen blieb aus, Madrid erhöhte im Anschluss durch einen Touchdown von Aron Cruickshank auf 28:52. Außerdem kamen die Bravos nach einem weiteren Fehler bei einem Puntversuch zu einem Safety – 28:54, gleichzeitig der Endstand.

Damit mussten die RAIDERS Tirol die fünfte Saisonniederlage einstecken, und auch wenn die Playoffs rechnerisch noch möglich sind, ist man jetzt auf Unterstützung von anderen Teams angewiesen. Ein gebrauchter Tag für die Tiroler in der spanischen Hauptstadt.

Medieninfo Raiders Tirol

26.07.2025


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