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Der Amoklauf in einem Bürohochhaus in Manhattan, bei dem vier Menschen getötet wurden, galt offenbar der National Football League (NFL). Nach Angaben von New Yorks Bürgermeister Eric Adams zielte der Schütze darauf ab, die NFL-Zentrale anzugreifen – verirrte sich jedoch und nahm den falschen Aufzug.

Die Ermittler gehen davon aus, dass der Täter nach einer Schießerei in der Lobby des Gebäudes versuchte, die Büros der NFL zu erreichen. Stattdessen fuhr er in eine andere Etage. „Er schien der NFL die Schuld zu geben“, erklärte Adams am Dienstag. „Die Zentrale der Liga befindet sich in diesem Gebäude, aber er hat die falsche Aufzugsbank gewählt.“

Hintergrund: Wut auf die NFL wegen angeblicher Hirnerkrankung
Der Amokläufer, ein ehemaliger Highschool-Footballspieler aus Kalifornien, hatte nach Polizeiangaben eine Vorgeschichte psychischer Erkrankungen. Bei ihm wurde ein wirres Schreiben gefunden, in dem er die NFL für seine mutmaßliche CTE-Erkrankung (Chronische Traumatische Enzephalopathie) verantwortlich machte – eine degenerative Hirnkrankheit, die mit wiederholten Kopfverletzungen in Kontaktsportarten in Verbindung gebracht wird. Er forderte darin auch, dass sein Gehirn nach seinem Tod untersucht werde.

Die Tat: Vier Tote, mehrere Verletzte
Die Schießerei ereignete sich am Montagabend im Gebäude 345 Park Avenue, einem Wolkenkratzer, in dem neben der NFL auch die Investmentfirma Blackstone sowie KPMG ansässig sind.

Gegen 18:30 Uhr parkte der Täter seinen BMW vor dem Gebäude, stieg mit einem M4-Sturmgewehr aus und eröffnete in der Lobby das Feuer. Laut Polizeichefin Jessica Tisch tötete er zunächst einen Polizei-Beamten, der dort im Sicherheitsdienst tätig war, sowie eine Frau, die Deckung suchte. Anschließend erschoss er einen Wachmann und einen weiteren Mann.

Der getötete Polizist kommt gebürtig aus Bangladesch, der seit dreieinhalb Jahren bei der NYPD arbeitete. „Er hat sein Leben geopfert, um andere zu schützen. Er starb als Held“, würdigte Tisch den Beamten.

Ein Mitarbeiter der NFL wurde bei dem Angriff schwer verletzt, befindet sich aber in stabilem Zustand. NFL-Commissioner Roger Goodell bestätigte in einem internen Memo, dass alle übrigen Angestellten unverletzt seien, und kündigte „verstärkte Sicherheitsmaßnahmen“ sowie die Möglichkeit zum Homeoffice an.

Falscher Aufzug – letzter Akt
Nach der Attacke in der Lobby stieg der Täter in den Aufzug und fuhr in die 33. Etage – die Büros der Gebäudeverwaltung Rudin Management –, wo er einen weiteren Menschen erschoss. Danach richtete er sich selbst.

Die NFL-Büros befinden sich im selben Gebäude, allerdings zwischen dem 5. und 8. Stock. „Wir glauben, dass er diese Etagen erreichen wollte“, so Adams.

TE

29.07.2025