
Wenige Tage vor der am Freitag in Kopenhagen beginnenden Europameisterschaft (5. bis 7. September) haben Österreichs 3×3-Herren mit dem größten Saison-Erfolg auf der diesjährigen FIBA 3×3 World Tour aufhorchen lassen.
Nico Kaltenbrunner, Enis Murati, Fabio Söhnel und Quincy Diggs, der zum MVP des Turniers gewählt wird, gewinnen das Masters im ungarischen Debrecen nach einem dramatischen 22:20-Finalsieg über die Skyliners (GER). Murati verwandelt kurz vor Schluss den Buzzer Beater zum Sieg.
Auf dem Weg zum insgesamt fünften Triumph auf höchster 3×3-Ebene schalten die Österreicher, die als Team Vienna antreten, zuvor unter anderem die Weltranglisten-Fünften von Liman (22:18) und im Halbfinale Amsterdam (FIBA-2.) um Olympiasieger Worthy de Jong (21:16) aus. Der Titel bringt nicht nur wichtige Punkte im Hinblick auf das Rennen zu den World-Tour-Finals der besten zwölf Teams im November Manama (BRN) sondern auch eine Menge Selbstvertrauen für die bevorstehende Europameisterschaft. Die ÖBV-Auswahl geht kommendes Wochenende als Titelverteidiger ins Turnier und bestreitet seine Gruppenspiele gegen Litauen und Dänemark am Samstag.
„Es ist crazy. Das ist einer der bedeutendsten Siege für uns“, jubelte Nico Kaltenbrunner nach dem entscheidenden Wurf seines Teamkollegen Enis Murati. „Die Saison war bislang sehr durchwachsen, weil wir mit vielen Verletzungen zu kämpfen und so viele lange Downs zu überwinden hatten. Wir haben uns heute dafür belohnt, dass wir nie aufgegeben und immer weitergekämpft haben“, erinnert der MVP der vergangenen Europameisterschaft unter anderem an die schmerzlichen Ausfälle von Toni Blazan (Meniskus) und Matthias Linortner (Knie) und die vielen bitteren Niederlagen im bisherigen Saisonverlauf.
Apropos EM. Am Samstag startet das 3×3-Nationalteam – möglicherweise in gleicher Besetzung – in den FIBA 3×3 Europe Cup 2025. „Eine erfolgreichere Generalprobe hätte es nicht geben können“, lacht Kaltenbrunner. „Wir sind ready, zu zeigen, aus welchem Holz wir geschnitzt sind.“ Ziel sei die Titelverteidigung. „Wir haben immer eine Chance. Alles ist möglich, wenn wir als Team zusammenspielen. Wir hatten in Debrecen den schwersten Weg zum Titel. Wir wollen den Schwung mit nach Kopenhagen nehmen.“
Dem „Schwung“ der rot-weiß-roten Basketballer waren in Debrecen mehrere Top-Teams nicht gewachsen. In der Gruppenphase gab es noch eine unglückliche 20:22-Niederlage gegen Marbella (Spanien) um den spanischen Weltmeister Diego De Blas. Mit London (21:16) schickten die Wiener (FIBA-9.) aber unmittelbar danach schon das erste Top-Team nach Hause.
In der K.o.-Phase trotzten Kaltenbrunner & Co. dann in allen drei Spielen frühen Foul-Problemen und blieben zunächst gegen die serbischen Weltranglisten-Fünften Liman (22:18) weit in Führung liegend cool. Gegen World-Tour-Champion Amsterdam (FIBA-2.), um die Olympiasieger Worthy de Jong und Jan Driessen, krönte Fabio Söhnel mit einem Buzzer Beater zum 21:16 eine starke Team-Leistung.
Diese war auch im Finale gegen die Skyliners nötig – und ein wenig Glück. Beim Stand von 20:19 für Vienna stand Stefan Kojic für zwei Freiwürfe an der Linie. Er verwandelte zwar nur einen, aber die Frankfurter bekamen beim Stand von 20:20 aufgrund des zehnten Teamfouls den Ball zugesprochen. Eine starke Defensiv-Aktion und einen wilden Zweier von Enis Murati später war der Triumph der Österreicher aber dann unter Dach und Fach. Ausgerechnet in Debrecen, an jenem Ort, an dem 2019 mit der ersten EM-Teilnahme der heimische 3×3-Stern aufging und an dem 2024 die letzte Olympia-Qualifikationschance flöten ging, holten sich die ÖBV-Asse nun den Confidence-Boost für die EM – und ihren fünften Masters-Titel der Vereinsgeschichte nach Paris 2022, Amsterdam 2023 und Almaty sowie Wuxi 2024.
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Basketball Austria
31.08.2025