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Etwas mehr als ein Jahr nach dem sensationellen Gold-Coup bei der Heim-EM auf der Kaiserwiese starten Österreichs 3×3-Basketballer am Samstag beim FIBA 3×3 Europe Cup 2025 in Kopenhagen die „Mission Titelverteidigung“.

Der kürzlich errungene, erste Saisonerfolg auf der World Tour gibt Selbstvertrauen. „Wir haben die Chance back-to-back zu gehen. In welcher Sportart kann ein österreichisches Nationalteam das von sich behaupten?“, unterstreicht Nico Kaltenbrunner. Auf dem Weg zu neuen Höhen gilt es für den Vorjahres-MVP, Fabio Söhnel, Quincy Diggs und Enis Murati in einer Gruppe mit Olympia-Bronzemedaillengewinner Litauen und Gastgeber Dänemark zu bestehen. Auch das 3×3-Damen-Nationalteam, das auf der FIBA 3×3 Women’s Series zuletzt seine Position in der erweiterten Weltspitze festigte, hat ein schwieriges Los.

Mit den Niederlanden wartet gleich zum Auftakt das beste Team der 3×3-Welt auf Anja Fuchs-Robetin, Sina Höllerl, Rebekka Kalaydjiev und Alexia Allesch. Der Aufstieg ins Viertelfinale könnte im Duell mit Litauen entschieden werden. Gelingt dieser, könnte es für die Damen neuerlich bis auf Rang sechs nach vorne gehen – oder weiter.

Gerade rechtzeitig vor der diesjährigen Europameisterschaft hat der Kader des 3×3-Herren-Nationalteams wieder die erforderliche Vier-Mann-Stärke erreicht. Nach der langen Verletzungspause von Routinier Enis Murati musste zuletzt auch Fabio Söhnel fünf Wochen aussetzen. In der Vorwoche gab’s beim Masters in Debrecen das Comeback des Vorarlbergers – und promot den ersten Triumph des Jahres auf höchster 3×3-Vereinsebene. „Wir sind einfach vier Jungs, die sich extrem gut kennen, verstehen und einander voll und ganz vertrauen. Das macht den Unterschied zwischen einer sehr guten und einer durchschnittlichen 3×3-Mannschaft“, unterstreicht Söhnel, dass die Teamchemie auch in der Halbfeld-Variante des Basketball-Sports ein Schlüssel zum Erfolg ist.

„Sonst müssen wir beim nächsten Mal wieder von vorne anfangen“
Und so kehrten in Debrecen nicht nur Leichtigkeit und Selbstvertrauen zurück, sondern auch der Erfolg. Gerade rechtzeitig vor dem dritten großen Nationalteam-Event des Jahres. Beim Champions Cup der besten acht Nationen der Welt im März in Thailand (6.), sowie bei der Weltmeisterschaft im Juni in der Mongolei (11.) blieb das ÖBV-Quartett hinter den eigenen, hohen Erwartungen zurück. Am Wochenende in Kopenhagen ist die Ausgangslage für die 3×3-Asse eine andere. „Natürlich haben wir noch mehr Druck als sonst“, macht Nico Kaltenbrunner kein Geheimnis. Aber: „Wir haben die Chance back-to-back zu gehen. In welcher Sportart kann ein österreichisches Nationalteam das von sich behaupten?“ Augenzwinkernd aber gleichzeitig fest entschlossen merkt der 25-Jährige an: „Wenn wir jetzt nicht gewinnen, müssen wir beim nächsten Mal wieder von vorne anfangen. Das ist noch schwieriger.“

Um neuerlich erfolgreich zu sein, brauche es neben dem notwendigen Glück auch die Energie. „Es ist möglich, wenn wir erneut die Emotionen reinlegen, die wir in Wien gezeigt haben – auch auswärts“, so Kaltenbrunner. Apropos auswärts: Die Herren treffen am Samstag neben Litauen (13:25 Uhr) – Olympia-Bronzemedaillengewinner 2024 – auch auf Gastgeber Dänemark (19:25 Uhr). „Dänemark spielt ähnlich wie wir, mit viel Energie. Das könnte uns liegen“, so Kaltenbrunner über die ‚große Unbekannte‘. Söhnels Devise lautet: Weniger Fokus auf den Gegner, mehr Fokus auf die eigene Leistung. „Wenn wir unser Spiel spielen, können wir jeden Gegner besiegen“, weiß der 28-Jährige. Erstmals bei einer 3×3-EM im Einsatz ist Quincy Diggs, der sein Nationalteam-Debüt im Spiel auf einen Korb bei der WM gab.

Damen treffen auf Weltranglisten-Führende
Die 3×3-Damen kommen ebenfalls in Top-Form nach Kopenhagen. In den vergangenen zwei Wochen gab’s auf der FIBA 3×3 Women’s Series einen sensationellen zweiten Platz in Bordeaux, wo nur Kanada eine Nummer zu groß war, sowie einen fünften Platz in Debrecen. „Wir nehmen viel Selbstbewusstsein mit nach Kopenhagen und das Wissen, dass wir mit allen Gegnern mithalten können“, sagt Rebekka Kalaydjiev.

Aus dem ÖBV-Sextett erhielten für die Europameisterschaft – neben Kalaydjiev – Anja Fuchs-Robetin, Alexia Allesch und Sina Höllerl den Vorzug. Coach Njegos Milovic machte sich die Entscheidung nicht leicht, verzichtet auf Sigrid Koizar und Simone Sill.

Mit Ausnahme des Events in Wien erreichte die rot-weiß-rote Auswahl auf der höchsten internationalen Turnierserie immer die K.o.-Phase. „Wir haben den ganzen Sommer viel trainiert und in verschiedenen Konstellationen als Team sehr gut zusammengespielt. Irgendwann hat es ‚Klick‘ gemacht“, so Kalaydjiev. Am Samstag stellen sich den Österreicherinnen mit den Niederlanden (15:00 Uhr) und Litauen (18:00 Uhr) zwei Top-Teams in den Weg. Zumindest gegen „Oranje“, aktuell Nummer eins im FIBA-Ranking, ist Rot-weiß-rot klar in der Außenseiterrolle. „Wir sind auf der Women’s Series auch oft die Underdogs gewesen und fühlen uns in der Rolle sehr wohl. Das wollen wir ausnutzen“, so Younster Höllerl. Bei einem neuerlichen Aufstieg ins Viertelfinale ist auch wieder der starke sechste EM-Rang aus dem Vorjahr in Reichweite.

Bei der Europameisterschaft kämpfen bei Herren und Damen jeweils die Top-12-Teams um den Titel. Die besten zwei Teams jeder Dreiergruppe stehen im Viertelfinale, das, wie die übrigen K.o.-Spiele am Sonntag gespielt wird. Österreich (Herren) und Spanien (Damen) sind nach ihren Triumphen auf der Wiener Kaiserwiese 2024 Titelverteidiger.
 
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05.09.2025