© Sportreport

ie Raiffeisen Swans Gmunden und die Raiffeisen Flyers Wels lieferten sich im 120. Oberösterreich-Derby ein intensives Duell voller Emotionen, Einsatz und Derby-Feuer.

In einem prall gefüllten Raiffeisen Sportpark setzten sich am Ende die Flyers nach Verlängerung durch – und feierten damit einen Statement-Erfolg in der zweiten Runde der win2day Basketball Superliga.

In einem von beeindruckenden Runs auf beiden Seiten geprägten Spiel machte den Messestädtern beinahe eine schwache Quote aus der Distanz einen Strich durch die Rechnung, doch eine tolle kämpferische Leistung sowie Abgebrühtheit in den entscheidenden Momenten machten den 89:88-Sieg dennoch möglich. Die Flyers behalten damit neben den Dukes und Vienna als einziges Team ihre weiße Weste.

Das traditionsreiche Oberösterreich-Derby zwischen den Raiffeisen Swans Gmunden und den Raiffeisen Flyers Wels hielt auch in seiner 120. Auflage, was es versprach: Emotionen, Einsatz, Leidenschaft – und ein Basketballspiel, das bis in die Schlusssekunden Spannung bot. Dabei sah es anfangs gar nicht danach aus: Die Schwäne starteten daheim wie aus der Pistole geschossen und lagen nach zehn Minuten bereits mit 25:14 voran. Vor allem Legionär Arvydas Gydra zeigte sich in dieser Phase wurfstark. Im zweiten Abschnitt zeigte schließlich die gewohnt aggressive Flyers-Defense Wirkung – immer wieder konnten die Traunseer zu Ballverlusten gezwungen werden. Angeführt von Marcus Azor und Chris Rollins jr. – die Gäste mussten verletzungsbedingt auf Gavrilo Tepic verzichten – kamen die Welser auch offensiv in Schwung, sodass zur Halbzeit bei 41:40 für Wels wieder alles offen war.

Viertel drei brachte leichte Vorteile auf Gmundner Seite, doch das Spiel blieb bis zum Ende völlig offen. Ausgerechnet in den entscheidenden Momenten leisteten sich die Swans dann Unkonzentriertheiten: „Wir haben phasenweise gezeigt, was für Basketball wir spielen können. Wir haben gut reingestartet, dann eine Schwächephase gehabt, und im Endeffekt ist uns dasselbe eine Minute vor Schluss wieder passiert. Der Turnover und das Foul, das wir nicht gemacht haben, haben uns am Ende wahrscheinlich das Spiel gekostet, weil wir es sonst vielleicht vor der Overtime beenden hätten können – und stattdessen dort unglücklich durch einen Offensivrebound verloren haben“, kommentierte der Gmundner Jakob Lohr das Ergebnis.

Die Flyers hatten zuvor 24 Sekunden vor Schluss einen Fünf-Punkte-Rückstand wettgemacht und durch einen spektakulären Dreier von Joshua Duach die Verlängerung erzwungen – wo sie den Sieg endgültig fixierten. Entsprechend groß war die Freude bei den Gästen: „Das war ein würdiges Derby. Wir waren am Ende etwas glücklicher, aber wahrscheinlich haben wir es am Rebound auch etwas mehr gewollt“, zog Wels-Headcoach Sebastian Waser zufrieden Resümee. „Ein Derby, wie es sich jeder in Österreich gewünscht hat“, meinte auch Flyers-Kapitän Christian von Fintel.

Für die Swans verlief der verspätete Saisonauftakt nach einem spielfreien ersten Wochenende damit nicht nach Wunsch. Nach dem personellen Umbruch im Sommer, in dem nur Arvydas Gydra aus der Legionärsriege gehalten wurde, galt die Partie gegen die formstarken Flyers als erster echter Gradmesser. Mit umso breiterer Brust können nun aber die Welser abreisen: Sie halten nach Siegen gegen die direkten Titelkonkurrenten aus Gmunden und Kapfenberg bei einer Bilanz von 2:0. Weiterhin in absoluter Topform agiert dabei Marcus Azor. Nach dem überzeugenden 84:73-Heimsieg gegen Kapfenberg in Runde eins samt Triple-Double legte er heute, Sonntag, mit starken 28 Punkten, 5 Rebounds, 5 Assists und 3 Steals nach. Bei den Schwänen war Spielmacher Daniel Friedrich mit 18 Punkten und 12 Assists der auffälligste Akteur.
 


 

Liga-Auftakt:
B2L-Sonntag bringt zwei Wiener Siege

Nach einem ereignisreichen Samstag ging die erste Runde der Basketball Zweiten Liga am Sonntag mit zwei spannenden Spielen zu Ende. In Wien kam es zum Duell zweier junger, entwicklungsorientierter Teams, als die Vienna Timberwolves die Traiskirchen Lions NexGen empfingen. Die Wölfe zeigten eindrucksvoll, dass sie schon zu Saisonbeginn einen Schritt weiter sind, und sicherten sich einen dominanten 91:70-Sieg gegen das Löwen-Farmteam. Parallel wollte BBU Salzburg im Heimspiel gegen Vienna United einen erfolgreichen Saisonstart feiern – doch die Bundeshauptstädter machten ihnen einen Strich durch die Rechnung und entführten einen hart erarbeiteten 79:68-Sieg aus der Mozartstadt.

Schon früh in Scoringlaune präsentierten sich die Timberwolves, die in eigener Halle auf Traiskirchen trafen. Zumindest in der ersten Halbzeit konnten die jungen Löwen das hohe Tempo noch einigermaßen mitgehen. Bei 52:42 für die Wiener ging es in die Halbzeitpause. Nach dem Seitenwechsel kämpften die Traiskirchner weiterhin beherzt, doch die Timberwolves trafen nun äußerst hochprozentig aus der Distanz und zwangen die Niederösterreicher vermehrt zu Ballverlusten. Langsam, aber sicher ging den Gästen die Luft aus, während die mannschaftlich geschlossen agierenden Timberwolves die Intensität bis zum Ende hochhielten. Endstand: 91:70 für die Gastgeber.

Knapper ging es in Salzburg zu, wo BBU es mit Vienna United zu tun bekam. Angeführt von lautstarken Heimfans entschieden die Salzburger das erste Viertel mit 22:17 für sich. Im zweiten Abschnitt wendete sich das Blatt: Die Wiener holten Punkt um Punkt auf, sodass es zur Halbzeit 45:39 stand. Beide Mannschaften verteidigten hart, und die Gastgeber zeigten immer wieder Emotionen. United ließ sich davon jedoch nicht aus dem Konzept bringen und baute den Vorsprung nach dem Seitenwechsel kontinuierlich aus, sodass am Ende ein 79:68-Arbeitssieg für die Wiener stand. Ausschlaggebend an diesem Abend war vor allem die klare Reboundüberlegenheit der Wiener (38:21).
 


 

win2day BDSL:
Titelverteidigerinnen starten mit Sieg in die neue Saison

Das erste Schlagerspiel der neuen win2day Basketball Damen Superliga hatte es in sich: Im Raiffeisen Sportpark Graz traf Vizemeister UBI Holding Graz auf Meister und Triplesieger BK Raiffeisen Duchess Klosterneuburg – ein Rematch des letztjährigen Finales. Beide Teams traten mit Selbstvertrauen an, beide mit dem klaren Ziel, gleich ein Statement zu setzen. Schlussendlich waren es die Klosterneuburgerinnen, die ihre BDSL-Saison mit einem hart erkämpften Sieg starteten. Die Titelverteidigerinnen setzten sich bei UBI Holding Graz mit 64:58 durch. In einem defensiv geprägten Schlagerspiel gaben am Ende Routine und Nervenstärke den Ausschlag.

Den Abschluss der Runde bildete die Begegnung Vienna Timberwolves Women gegen DBB Wels, in der sich die Oberösterreicherinnen offensiv in überragender Form präsentierten und verdient Saisonsieg Nummer eins einfuhren (90:75).

Gleich zum Auftakt der win2day Basketball Damen Superliga kam es am Sonntag in Graz zum großen Wiedersehen zweier Dauerrivalinnen: UBI Holding Graz empfing die BK Raiffeisen Duchess Klosterneuburg – ein Duell, das in der Vorsaison das Finale um den Meistertitel entschieden hatte. Klosterneuburg trat als amtierender Triple-Sieger (Cup, Supercup, Meisterschaft) an und gilt auch heuer wieder als Topfavorit. Zwar verloren die Niederösterreicherinnen mit Finals-MVP Alexia Allesch eine ihrer wichtigsten Stützen, doch mit Neuzugängen wie Stella Popp haben sie Qualität und Tiefe nachgelegt. Die Neuen fügten sich bereits in der Vorwoche beim WABA2-Auftakt nahtlos ein. Dort feierten die Duchess bekanntlich zwei enge, aber verdiente Siege gegen Maribor (73:70) und Jezica (87:82) – angeführt von einer überragenden Sigi Koizar.

UBI Holding Graz wiederum hat nach der Finalniederlage im Frühjahr umgebaut. Neo-Headcoach Dejan Rodic übernahm von Tanja Kuzmanovic und führte sein Team vergangenes Wochenende gleich zu einem eindrucksvollen 100:44-Erfolg in Wels. Besonders unter dem Korb präsentierten sich die Steirerinnen mit Verpflichtungen wie Khrystyna „Kiki“ Kulesha deutlich breiter aufgestellt.

Sieg geht an die Duchess
Der Sieg im Spitzenspiel ging an die BK Raiffeisen Duchess mit 64:58 (16:13, 19:15, 11:17, 18:13). Trotz des verletzungsbedingten Ausfalls von Sina Höllerl zeigten sich die Klosterneuburgerinnen von Beginn an konzentriert. In einem von starker Defense und niedrigen Wurfquoten geprägten ersten Viertel erspielten sie sich eine knappe 16:13-Führung. Offensiv lief bei beiden Teams wenig zusammen, ehe die Steirerinnen im zweiten Abschnitt kurzzeitig die Führung übernahmen. Dann aber sorgten zwei Dreier von Victoria Matzka und Sigi Koizar für die Wende – der Startschuss für einen 9:0-Lauf, mit dem die Duchess bis zur Halbzeit auf 35:28 davonzogen.

Nach der Pause kämpften sich die Gastgeberinnen, angeführt von Khrystyna Kulesha und Simone Sill, wieder heran. Die Offensive der Duchess geriet ins Stocken, Graz drehte das Spiel zwischenzeitlich und ging mit einem Zähler Rückstand ins Schlussviertel. Dort bewies der Meister jedoch Nervenstärke: Koizar und Michaela Wildbacher übernahmen Verantwortung, trafen wichtige Würfe und bauten den Vorsprung kurz vor Ende auf +8 aus – die Entscheidung in einer intensiven Partie, in der die Grazerinnen schlussendlich vor allem von der Dreier- und Freiwurflinie zu schwach waren.

Topscorerin war einmal mehr Sigi Koizar mit 22 Punkten, stark auch Vici Matzka (12) und Michi Wildbacher (11). Für Graz trafen Sill (20) und Kulesha (16) am besten. Graz-Topscorerin Sill zum Ausgang: „Wie erwartet verlief das ‚El Clásico‘ spannend. Die Duchess gaben in der ersten Halbzeit den Ton an, bis wir im dritten Viertel endlich die Führung übernehmen konnten. Das Schlussviertel war von viel Intensität geprägt. Leider konnten wir in der Schlussphase nicht gut genug exekutieren und mussten so die erste Niederlage der Saison einfahren. Gratulation an die Duchess.“

Mit dem 64:58-Erfolg in Graz unterstrichen die Duchess gleich zum Auftakt ihre Ambitionen, auch in dieser Saison wieder ganz oben mitzuspielen – während UBI trotz Niederlage zeigte, dass das Team von Neo-Coach Dejan Rodic auch 2025/26 wieder zu den Titelanwärterinnen zählen wird.

Wels mit Offensiv-Explosion
Zuletzt noch gegen UBI deutlich unter die Räder gekommen, präsentierten sich die Welserinnen am Sonntagabend stark verbessert. Nach einem ausgeglichenen Auftaktviertel (22:21 für die Wölfinnen) liefen die Oberösterreicherinnen in den folgenden beiden Abschnitten heiß und legten 52 Punkte auf. Tonangebend: Sophia Kuranovic. Sie drückte dem Spiel aus Welser Sicht auf jede nur erdenkliche Weise ihren Stempel auf, erzielte 22 Punkte, 14 Rebounds, 7 Assists, 3 Steals und 1 Block – bei nur einem Ballverlust. Tatkräftig unterstützt wurde sie von ihren Teamkolleginnen Fatoumata Jallow und Ivona Pillic mit 22 bzw. 20 Zählern. Ex-Welserin Inga Orekhova stemmte sich mit 19 Punkten (45 % von jenseits der Dreierlinie) zwar nach Kräften gegen die Niederlage, doch gegen diesmal aus allen Lagen stark treffende Oberösterreicherinnen war an diesem Abend nichts zu holen. Mit einem 90:75-Erfolg im Gepäck traten die Welserinnen die Heimreise an.
 
Presseinfo
Basketball Austria
BSL
B2L
BDSL

weiterführende Links:
– zum Sportreport Basketball-Kanal

05.10.2025


Die mobile Version verlassen