
Zur Saison 2026/27 wird die Punkteteilung nach dem Grunddurchgang aus der Admiral Bundesliga gestrichen (Sportreport berichtete – Link). Dieses System, das seit der Liga-Reform 2018/19 galt, hatte über Jahre großen Einfluss auf Meisterrennen und Abstiegskampf. Doch wie hätten die vergangenen Spielzeiten ohne diese Regelung ausgesehen? Eine Rückblende zeigt: Einige Klubs wären gefeiert worden – andere hätten bittere Stunden erlebt.
2018/19: Hartberg ohne Zittern
In der ersten Saison nach der Ligareform hätte sich am Tabellenbild kaum etwas verändert – mit einer Ausnahme. Der TSV Hartberg wäre als Zehnter klar in der Liga geblieben und hätte sechs Punkte Vorsprung auf Schlusslicht Wacker Innsbruck gehabt. In Wirklichkeit mussten die Steirer bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt kämpfen und retteten sich nur knapp.
2019/20: LASK verliert durch Punkteteilung alles
Das Jahr, das von der Corona-Pandemie geprägt war, veränderte die Liga durch die Halbierung besonders drastisch. Der LASK dominierte den Grunddurchgang souverän, verlor nach Punkteteilung und Strafabzug jedoch alle Titelchancen. Ohne Halbierung wäre der Linzer Klub trotz der vier abgezogenen Zähler Zweiter geworden und hätte erneut Champions-League-Quali gespielt. Stattdessen feierte Rapid den Vizemeistertitel, während Wolfsberg am letzten Spieltag noch Platz drei eroberte.
2020/21 & 2021/22: Altach steigt zweimal ab
2020/21 hätte die Punkteteilung kaum Auswirkungen gehabt – lediglich Ried und Altach hätten ihre Plätze getauscht. Ein Jahr später wäre das jedoch ganz anders gewesen: Altach, das sich in der Realität dank einer starken Endphase rettete, wäre ohne Halbierung klar abgestiegen. Stattdessen traf es die Admira, die nach elf Jahren Erstklassigkeit den bitteren Gang in die 2. Liga antreten musste.
Auch in der oberen Tabellenhälfte hätte sich etwas verschoben: Wolfsberg verlor durch die Teilung und einen schwachen Schlussspurt den dritten Platz an Austria Wien – und damit die direkte Qualifikation für den Europacup.
2022/23: Kleine Korrektur, große Wirkung
In der Saison 2022/23 hätte die Halbierung nur minimale Änderungen bewirkt. Lediglich Lustenau und Wolfsberg hätten die Plätze sieben und acht getauscht – was im Europacup-Play-off immerhin das Heimrecht verändert hätte.
2023/24: Sturm wäre leer ausgegangen
In der folgenden Saison griff die Punkteteilung erstmals richtig ins Titelrennen ein. Sturm Graz nutzte die Schwächephase von Red Bull Salzburg und krönte sich zum Meister – das Ende einer elfjährigen Salzburger Dominanz. Ohne die Halbierung hätten die „Bullen“ jedoch erneut triumphiert, da sie über die gesamte Saison hinweg mehr Punkte gesammelt und das direkte Duell gegen Sturm gewonnen hatten.
Für Hartberg brachte die Punkteteilung ebenfalls Ärger: Durch die Halbierung rutschten die Steirer hinter Rapid zurück und verloren so den Europacupplatz, obwohl sie eigentlich die viertbeste Mannschaft der Liga waren.
2024/25: Austria verliert Millionen, Altach überlebt wieder
Auch die jüngste Saison zeigte, wie stark die Punkteteilung in das Geschehen eingreifen kann. Red Bull Salzburg fing Austria Wien nach dem Grunddurchgang noch ab und sicherte sich am Ende den Vizemeistertitel. Für die Wiener hatte das fatale Folgen: Statt Champions-League-Qualifikation blieb nur die Conference League – und dort kam früh das Aus. Wichtige Einnahmen blieben aus, die finanzielle Schieflage verschärfte sich.
Ganz unten profitierte einmal mehr der SCR Altach vom System. Trotz der wenigsten Punkte rettete sich der Klub aus Vorarlberg erneut, während Austria Klagenfurt den Gang in die Zweitklassigkeit antreten musste – mit eineinhalb Zählern Rückstand auf Altach.
Fazit: Ein System mit Gewinnern und Verlierern
Die Punkteteilung sorgte über Jahre für Spannung, aber auch für Diskussionen. Sturm wäre ohne sie um einen Meistertitel ärmer, Altach hingegen gleich doppelt abgestiegen. Mit der Abschaffung zur Saison 2026/27 kehrt nun wieder klassische Tabellenlogik in die Liga ein – und wohl auch ein Stück sportliche Gerechtigkeit.
TE
17.10.2025