Filip Misolic steht zum ersten Mal in seiner Karriere in der zweiten Runde der Erste Bank Open!
Der Steirer besiegte am Dienstag in seinem Auftaktmatch bei dem mit 2.736.875 Euro dotierten ATP-500-Turnier den Argentinier Camilo Ugo Carabelli mit 7:5, 7:6 (8/6) und trifft nun im Achtelfinale am Mittwoch (nicht vor 20.15 Uhr) auf den als Nummer drei gesetzten Australier Alex de Minaur.
Filip Misolic erwischte gegen Camilo Ugo Carabelli einen Traumstart und lag dank zweier Breaks nach etwas mehr als einer Viertelstunde mit 4:0 in Führung. Doch der argentinische Weltranglisten-50. kämpfte sich in die Partie zurück und stellte den 4:4-Gleichstand her. Bei 4:4 und 5:5 musste der Österreicher jeweils einen Breakball abwehren, um bei 6:5 gleich mit dem ersten Satzball den ersten Durchgang für sich zu entscheiden. Im zweiten Satz hielten beide Spieler ihr Service, somit ging es ins Tiebreak, das einige spektakuläre Ballwechsel zu bieten hatte. Am Ende verwertete Misolic nach 2:16 Stunden Spielzeit seinen zweiten Matchball zum erstmaligen Achtelfinal-Einzug bei seinem Heimturnier in Wien.
„Dieser Erfolg ist bei mir ziemlich weit vorne! Es ist wunderschön, das erleben zu dürfen. Ich war sehr nervös, vor allem zu Beginn. Bei 4:0 habe ich mir gedacht, das kann ja nicht so einfach sein. Es ist dann auch komplizierter geworden, aber mit der Energie des Publikums habe ich es durchgebracht. Ich hatte das Gefühl, als würde ich noch zehn Sätze spielen können. Alles in allem war es eine solide Leistung“, stellte sich Misolic selbst ein gutes Zeugnis aus.
Nun geht es für den 24-jährigen Steirer am Mittwoch nicht vor 20.15 Uhr erneut am Centre Court der Wiener Stadthalle gegen den australischen Weltranglisten-Siebenten Alex de Minaur, der am Montag in seinem „Erstrunder“ mit Jurij Rodionov den zweiten Österreicher im Hauptbewerb der Erste Bank Open bezwungen hat. „Das wird nicht einfach, aber es ist toll, in der Stadthalle gegen einen Top-Ten-Spieler antreten zu können. Ich erwarte ein Match mit langen Ballwechseln und muss die Partie sicher etwas aggressiver anlegen“, hat sich Österreichs aktuelle Nummer eins bereits einen Matchplan zurechtgelegt.
Mit dem Erreichen der zweiten Runde wird Misolic erstmals in die Top 90 der Weltrangliste vorstoßen, im Live-Ranking wird er nach dem Erfolg gegen Ugo Carabelli auf Position 86 geführt. „Ein Top-100-Platz am Ende des Jahres wäre sehr wichtig, das hat man immer im Kopf. Es geht ja auch darum, bei den Australian Open im Hauptfeld zu stehen. Mit den Punkten von heute bin ich mir ziemlich sicher, dort dabei zu sein“, freute sich Misolic.
Rollstuhltennis als Best Practice beim sportsbusiness.at Breakfast Club
Die Marx Halle ist bunt, laut und inklusiv! Matches der Erste Bank Open, Trainings der Top-Stars und ein Rollstuhltennis-Turnier. Am Dienstag wurde die legendäre Location im 3. Wiener Gemeindebezirk zum Schauplatz für den sportsbusiness.at Breakfast Club. Das Thema: Rollstuhltennis – von der Vision zum Wirtschaftsfaktor. Das Line-Up der hochkarätigen Podiumsdiskussion: Nico Langmann, Thomas Muster, Herwig Straka, Esther Vergeer, Georg Wawer, Roman Zechmeister.
Nico Langmann fungiert bei der ersten Auflage des Rollstuhltennis-Turniers im Rahmen der Erste Bank Open als spielender Botschafter. „Menschen haben den Mut gefasst und beschlossen, Rollstuhltennis eine Bühne zu bieten. Die größtmögliche Tennis-Bühne in Österreich sind nun mal die Erste Bank Open. Nach dem Erstversuch letztes Jahr wurde schnell entschieden, dass man das im nächsten Jahr wieder machen will – und sogar noch größer“, freut sich der mehrfache Paralympics-Teilnehmer über die große Chance.
Am Wochenende trainierte er bereits in der Marx Halle – und war überrascht. „Ich habe am Sonntag um 17.00 Uhr trainiert, plötzlich war der Trainingsplatz voll. Ich bin das nicht gewohnt, bei Trainings schaut mein Coach zu und vielleicht meine Oma. Das war schon richtig cool. Ich habe mir nie erträumt, eines Tages hier zu sitzen und über Rollstuhltennis zu sprechen oder im Rahmen der Erste Bank Open zu spielen.“
Die Bilder von Thomas Muster von den sitzenden Reha-Trainings nach seiner schweren Knieverletzung gingen um die Welt. „Aber da ist der Ball genau auf mich zugekommen. Den Rollstuhl zum Ball zu bewegen, einen Gegner zu haben, der die Bälle verteilt, ist etwas ganz anderes. Was die Spieler leisten, ist irre“, zeigt er sich beeindruckt. „Je mehr der Sport sichtbar gemacht wird, desto größer wird die Begeisterung. Ich finde es unglaublich, was die Spielerinnen und Spieler leisten.“
Mit der Niederländerin Esther Vergeer gab eine Rollstuhltennis-Ikone, langjährige Nummer eins der Weltrangliste und siebenfache Paralympics-Siegerin, einen Blick hinter die Kulissen. „Ich habe mich gefragt, warum Olympische und Paralympische Spiele als zwei Veranstaltungen wahrgenommen werden. Und ich habe keine Antworten gefunden. Deswegen arbeite ich in den Niederlanden daran, für bessere Verbindungen zu sorgen. Beide Welten können voneinander profitieren.“ Sie ist sicher: „In meiner aktiven Zeit ging es darum, Awareness zu schaffen. Die beiden Welten müssen sich besser kennenlernen. Die Leute zum Zuschauen zu bringen, ist manchmal schwierig. Aber wenn sie da sind, lieben sie es.“
Eine These, die Turnierdirektor Herwig Straka bestätigt. „Einzel, Doppel, Training von Jannik Sinner, Rollstuhltennis – alle spielen in der Marx Halle unter einem Dach. Die Leute gehen dort und da zuschauen. Diese Gleichheit wollten wir erreichen, das ist uns gelungen. Mein erstes Turnier war ein Rollstuhltennis-Event in Graz in den 80ern. Seit damals hat es mich fasziniert und nicht mehr losgelassen“, sagt er und lobt Nico Langmann. „Nico ist sehr präsent, er ist ein toller Botschafter – nicht nur für das Rollstuhltennis, sondern auch für den Para-Sport.“
Die Umsetzung gelang mit großem Einsatz des Teams und dank Unterstützer wie win2day. Georg Wawer, Managing Director von win2day, zeigt sich stolz. „Unsere Strategie ist immer Chancengleichheit. Wir sind ein Unternehmen der Österreichischen Lotterien, dort gilt: Jeder hat die gleiche Chance zu gewinnen, das ist beim Lotto so und das soll auch im Sport so sein. Dank der Marx Halle haben wir die Option, das umzusetzen.“
Das Rollstuhltennis-Turnier startet am Donnerstag. Neben einem Einzelbewerb wird auch Doppel gespielt. Das Einzelfinale steigt am Samstag in der Wiener Stadthalle. Am Freitag (11.00 Uhr) findet ein Get Together mit Nico Langmann, Herwig Straka, Claudia Lösch und dem britischen Paralympics-Sieger Alfie Hewett in der Marx Halle statt, bei dem zahlreiche weitere Para-Sportler:innen geladen sind.
Wiener Schnitzel Open – wenn Tennisstars den Kochlöffel schwingen
Heiß her ging es am Montagabend nicht nur auf dem Centre Court der Wiener Stadthalle, sondern auch in der Küche: Beim „Wiener Schnitzel Open“ bei Plachutta in der Wollzeile wagten sich die Turnierstars der Erste Bank Open an die Pfannen.
Mit dabei: Filip Misolic, Lorenzo Musetti, Lucas Miedler, Andrey Rublev, Stefanos Tsitsipas, Joel Schwärzler und Matteo Berrettini – auch der vierfache Grand-Slam-Champion Jannik Sinner schaute vorbei und sorgte mit seiner Anwesenheit für zusätzlichen Star-Glamour.
Mit Charme, Schmäh und einer gehörigen Portion Ehrgeiz zeigten die Tennisasse, dass sie nicht nur auf dem Platz Talent haben. Panieren, Braten, Garnieren – das alles klappte erstaunlich gut, und der Spaß kam dabei natürlich nicht zu kurz. Am Ende durfte sich Matteo Berrettini über den Sieg beim kulinarischen Showdown freuen, knapp vor Lucas Miedler und Lorenzo Musetti. Die Stimmung war ausgelassen, die Teller leer – und alle waren sich einig: Das war eine echte Hetz!
Die „Wiener Schnitzel Open“ bewiesen einmal mehr, dass in Wien nicht nur Tennis, sondern auch Genuss und Lebensfreude großgeschrieben werden.
TICKETINFORMATION
Tickets für die Erste Bank Open sind auf den Websites www.erstebank-open.com/tickets, www.stadthalle.com und www.wien-ticket.at erhältlich. Weitere Auskünfte erteilt die Tickethotline unter der Telefonnummer 01 / 79 999 79. Tickets für die zweite Match-Location in der Marx Halle sind um 25 Euro erhältlich. Den „Two Day Pass“ für zwei Tage gibt es um 35 Euro.
Presseinfo
Erste Bank Open
21.10.2025









