U17, ÖFB

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Dem U17-Nationalteam (JG 2008) steht bei der FIFA U17-Weltmeisterschaft in Katar das Viertelfinale bevor. Dabei trifft die ÖFB-Auswahl am Freitag, 21. November (13:30 Uhr) auf Japan. Das Spiel wird LIVE auf ORF 1 und Sky Sport Austria übertragen.

Das Aufgebot von Hermann Stadler greift bei der Endrunde nach dem sechsten Sieg in Folge und hat die Möglichkeit, als erstes ÖFB-Nachwuchsnationalteam seit der U20 im Jahr 2007 in das Halbfinale einer WM einzuziehen.

Zuletzt konnte Österreich ein 4:0 über England bejubeln. Davor wurden Erfolge über Saudi-Arabien (1:0), Mali (3:0), Neuseeland (4:1) und Tunesien (2:0) eingefahren.

„Bis jetzt war das, was die Mannschaft geleistet hat, herausragend gut. Wir haben ein großartiges Torverhältnis, stehen defensiv sehr kompakt und haben in allen Spielen eine stabile, fokussierte Teamleistung gezeigt. Im Achtelfinale konnten wir gegen England noch einmal einen draufsetzen, vor allem mit einer unfassbaren zweiten Hälfte, die uns internationale Sichtbarkeit und sicher auch Respekt eingebracht hat“, sagt Sebastian Prödl, Leiter der ÖFB-Nachwuchsnationalteams.

Ähnlich sieht es Innenverteidiger Ifeanyi Ndukwe: „Wir sind alle extrem stolz, dass wir es so weit geschafft haben. Bisher war das Turnier richtig stark von uns. Jetzt geht es darum, weiter zu performen und den nächsten Schritt zu machen.“

Japan schaffte den Aufstieg in das Viertelfinale mit einem 5:4 im Elfmeterschießen gegen Nordkorea. In der Gruppenphase wurde der kommende Gegner nach einem 2:0 gegen Marokko, einem 0:0 gegen Neukaledonien und einem 2:1 gegen Portugal Erster. Im Sechzehntelfinale wurde Südkorea 2:0 geschlagen.

„Japan ist ein richtig guter Gegner, den man auf keinen Fall unterschätzen darf. Trotzdem ist alles offen – die Ergebnisse im Turnier zeigen das. Wenn wir weiter so auftreten und unseren Fußball spielen, ist vieles möglich. Unser Ziel ist klar: wir wollen das nächste Spiel gewinnen“, so Offensivspieler Daniel Frauscher.

Ifeanyi Ndukwe, der mit dem U17-Nationalteam im laufenden Turnierverlauf erst ein Gegentor hinnehmen musste, merkt an: „Wir stehen defensiv sehr kompakt und lassen wenig zu. Jeder arbeitet für den anderen mit, als Mannschaft sind wir extrem stabil. Das wird auch gegen Japan enorm wichtig sein. Unser Ziel ist es immer, zu Null zu spielen. Wenn wir hinten dicht machen, kann uns schon ein einziges Tor reichen, um zu gewinnen. Gerade in K.o.-Spielen kann das entscheidend sein.“

Dominik Dobis, der sich gegen England einen Kreuzbandriss zuzog, wird dem Team gegen die Japaner fehlen.

Am gestrigen Mittwoch stand für die ÖFB-Auswahl nach dem Sieg im Achtelfinale Regeneration auf dem Programm. Eine Trainingseinheit auf dem Platz absolvierten nur jene Spieler, die zuletzt wenige Einsatzminuten sammeln konnten. Am heutigen Donnerstag geht es gesammelt zum Abschlusstraining, ehe morgen der Showdown gegen die Japaner steigt. In einem möglichen Halbfinale würde der Gewinner der Partie Italien gegen Burkina Faso warten.

„Für mich ist es ein großes Privileg, Österreich vertreten zu dürfen. Wenn ich das Trikot anziehe und die Hymne höre, bekomme ich jedes Mal Gänsehaut. Den Adler auf der Brust zu tragen, macht mich unglaublich stolz“, sagt Daniel Frauscher im Hinblick auf die nächste Aufgabe.
Sebastian Prödl ist sich sicher, dass sich der U17-Erfolgslauf auch nachhaltig positiv auf die Entwicklung des heimischen Fußballs auswirken könnte – sofern die richtigen Schlüsse gezogen werden: „In den letzten Wochen ist sehr oft – und auch zurecht – diskutiert worden, dass wir in der österreichischen Bundesliga zu wenig junge Talente in der Spitze sehen. Ich glaube, wir können jetzt einen Schulterschluss schaffen: Talente müssen früher Chancen bekommen. Das Potenzial ist da. Durch den Rückenwind, den wir durch diese WM erleben, müssen wir die Basis für kommende Generationen legen.“

Er fährt fort: „Der ÖFB, die Vereine, die Akademien – alle müssen gemeinsam sicherstellen, dass jedes Talent bestmöglich begleitet wird. Wir als Verband werden alles daransetzen, die Spieler und auch die Trainer bestmöglich zu unterstützen, Feedback zu geben und die Zusammenarbeit zu stärken. Es geht nicht um eine Generation, es geht darum, viele Generationen nachhaltig zu fördern.“

Die bisherigen Österreich-Spiele im Überblick:
Österreich vs. Saudi-Arabien 1:0 (0:0)
Tor: Moser (54./Elfmeter)

Mali vs. Österreich 0:3 (0:1)
Tore: Moser (36./Elfmeter), Deshishku (61.), Jozepovic (95.)
Neuseeland vs. Österreich 1:4 (0:0)
Tore: Jozepovic (49.), Dobis (87.), Deshishku (89., 94.) bzw. Britton (82.)
Österreich vs. Tunesien 2:0 (0:0)
Tore: Moser (84./Elfmeter), Essefi (85./Eigentor)
Österreich vs. England 4:0 (0:0)
Tore: Deshishku (47.), Moser (70./Elfmeter, 79.), Ndukwe (86.)

20.11.2025