In der Erste Bank Eishockey Liga konnte der KAC gegen Medvescak Zagreb einen überzeugenden 4:1 Sieg einfahren. Ein über weite Strecken starker Auftritt brachte den Rotjacken im Heimspiel gegen die Eisbären Mittwochabend damit drei weitere Punkte.
Die Ausgangssituation:
Die Rotjacken gingen auf Tabellenplatz drei liegend in ihr elftes Heimspiel der EBEL-Saison 2017/18. In der letzten Partie vor dem International Break mussten die Klagenfurter gegen den EC Salzburg ein 0:3 einstecken, es war dies die erste Niederlage für den EC-KAC nach zuvor fünf Siegen am Stück. Das erste Saisonduell mit Medveščak endete Anfang Oktober mit einem deutlichen 1:5-Verlust, der höchsten rot-weißen Niederlage im Kalenderjahr 2017. Dementsprechend ging die Truppe von Steve Walker auf Revanche sinnend in die Begegnung mit den Kroaten.
Medveščak Zagreb erwischte einen holprigen Start in seine erste EBEL-Saison nach der Rückkehr in die Liga: In den ersten sieben Runden gelang nur ein „Dreier“. Seither steigerten sich die Bären aber kontinuierlich, mit vier Siegen aus den jüngsten fünf Runden schoben sie sich im Ranking bis auf Rang fünf nach vor. Geschuldet ist dieses deutlich positive Zwischenfazit der großen Heimstärke der Kroaten: 23 ihrer 27 Zähler holten sie vor eigenem Publikum, Platz eins in der EBEL-Heimtabelle stand vor dem Gastspiel in Klagenfurt der zwölfte und letzte Rang in der Auswärtsbilanz gegenüber. Auf den EC-KAC traf Medveščak in der Ligageschichte bislang 35 Mal, dabei hatten insgesamt die Klagenfurter die Nase leicht vorne (19:16 Siege, 105:102 Tore).
Die Personalien:
Beim EC-KAC hat sich die in den vergangenen Wochen durchaus angespannte Personalsituation während der Länderspielpause deutlich entschärft: Mit Ausnahme von Verteidiger Richie Regehr und Kapitän Manuel Geier standen für das Duell mit Medveščak alle Kaderspieler zur Verfügung. Gegenüber der jüngsten Partie gegen Salzburg kam es somit zu drei Veränderungen im Lineup: Die „Rückkehrer“ Mitja Robar, Johannes Bischofberger und Patrick Harand ersetzten die Farmteam-Cracks Michael Kernberger, Philipp Kreuzer und Florian Kurath. Im Tor kam David Madlener zu seinem neunten Saisoneinsatz.
Der Spielverlauf:
Der EC-KAC startete mit viel Elan in diese erste Partie nach dem International Break: Bereits nach 60 Sekunden fand Jamie Lundmark eine gute Gelegenheit vor, brachte allerdings zu wenig Schmalz in seinen Rückhandschuss, um Zagrebs starken Keeper Kevin Poulin vor echte Abwehrprobleme zu stellen. Doch auch die Gäste spielten zu Beginn munter mit: Nachdem sich die Reihe um Center Tyler Morley gut im Klagenfurter Defensivdrittel festsetzen konnte, kam Stürmer Samson Mahbod zu einer ersten Möglichkeit, seine Deflection zischte aber an KAC-Schlussmann David Madlener und dessen Gehäuse vorbei. Die Rotjacken antworteten mit einem schnörkellosen Angriff, an dessen Ende ein Onetimer von Jon Rheault erfolgte, der jedoch bei Goalie Poulin gut aufgehoben war (7.). Danach durfte sich Zagreb als erstes Team an diesem Abend in Überzahl versuchen. Doch just als Jamie Lundmark in der Kühlbox saß, gab es die beste Möglichkeit für Rot-Weiß in Abschnitt eins: Thomas Hundertpfund setzte sich auf der linken Seite gut gegen einen kroatischen Defender durch, sein Pass zur Mitte auf den im Slot lauernden Johannes Bischofberger fiel aber zu ungenau aus, um für Gefahr zu sorgen (11.). Im Finish des ersten Drittels neutralisierten sich beide Teams dann weitestgehend, somit blieben zwingende Einschussgelegenheiten in dieser Phase Mangelware.
Zu Beginn des Mittelabschnitts hatten die Hausherren klar die Kontrolle über die Partie gewonnen, das erste Tor erzielten dennoch die Gäste: Tyler Morley setzte einen von der Bande zurück vor das Tor prallenden Puck zum 0:1 in die Maschen (25.). Nach diesem Rückschlag zeigten sich die Klagenfurter keineswegs geschockt , nur Augenblicke später wäre aus einem Getümmel vor Kevin Poulin beinahe der postwendende Ausgleich entstanden. Drei Minuten später war es dann aber soweit: Die Gäste hatten gerade eine Unterzahlsituation unbeschadet überstanden, als Manuel Ganahl im Slot goldrichtig stand, um einen Abpraller zum Ausgleich zu verwerten (29.). In den folgenden Minuten drückten die Rotjacken gewaltig aufs Gaspedal und den Gegner tief in dessen eigene Zone. Matthew Neal scheiterte im Solo an Poulin (30.), nur eine Minute später verzog Jamie Lundmark um Haaresbreite. Doch erneut nur einen Shift später stellte sich der Torerfolg ein: Thomas Koch reagierte vor dem Kasten am schnellsten und hob den Puck zur erstmaligen Führung für den EC-KAC in die Maschen (32.). In der Schlussphase des Mitteldrittels riss der Faden im Spiel der Rotjacken ein wenig und die Bären kamen auf. So stand David Madlener plötzlich gegen Sašo Rajsar (37.), Mike Aviani (38.) und Samson Mahbod (40.) im Mittelpunkt, meisterte alle ihm gestellten Aufgaben aber mit Bravour.
Umso stärker kamen die Klagenfurter dann ein letztes Mal aus der Kabine. Gerade einmal sieben Sekunden waren im dritten Durchgang gespielt, da jubelten die Hausherren bereits wieder. Ausgerechnet in Unterzahl hatte Thomas Hundertpfund die Scheibe nach toller Vorarbeit von Johannes Bischofberger zum 3:1 über die Torlinie gedrückt (41.). Die Kroaten gaben aber noch nicht auf, suchten die rasche Antwort und fanden diese auch vermeintlich, als in Minute 43 der Puck ins KAC-Tor rutschte. Die umsichtigen Schiedsrichter verweigerten dem Treffer jedoch in dieser Situation wie auch nach dem Video Review die Anerkennung, da die Sequenz bereits zuvor per Pfiff beendet worden war. Und somit blieb auch Tor Nummer fünf an diesem Abend dem EC-KAC vorbehalten: Steven Strong schlenzte von der blauen Linie, Thomas Koch hielt seinen Schläger geschickt dazwischen und schnürte damit seinen „Doppelpack“ – 4:1 (44.). Während eines Powerplays fanden die Gäste dann noch einmal zwei Top-Gelegenheiten durch die Verteidiger Harri Tikkanen und Marko Pöyhönen vor, aber David Madlener hielt erneut stark und vereitelte damit die Möglichkeit des Initiierens einer kroatischen Aufholjagd (47.). Die beste KAC-Gelegenheit im Finish vergab Stefan Geier, als er versuchte, Kevin Poulin mit einem Bauerntrick zu bezwingen (56.), es blieb beim 4:1 aus rot-weißer Sicht. (PE)
Der Kommentar:
„Unser Auftaktdrittel war – insbesondere, wenn man berücksichtigt, dass es das erste nach einer längeren Pause war – richtig gut: Wir hatten die Kontrolle über die Begegnung, kamen zu vielen Abschlüssen, konnten diese aber nicht in Torerfolge ummünzen. In Abschnitt zwei haben wir dann den Faden etwas verloren, dem Gegner zu viele Odd Man Rushes erlaubt, es aber dennoch geschafft, vorne Treffer zu erzielen. Das Schlussdrittel war dann eher in jenem Stil gehalten, wie wir Eishockey spielen möchten. Das frühe Unterzahltor hat uns natürlich sehr geholfen, diesen Sieg zu fixieren. Es war nicht unser schönstes Spiel heuer, insgesamt aber ein sehr solides und kontrolliertes, dementsprechend freuen wir uns auch über den nächsten Punktezuwachs.“ (Steve Walker, Head Coach EC-KAC)
Der Ausblick:
Mit dem sechsten Sieg im Verlauf der letzten sieben Runden konnte der EC-KAC seinen dritten Tabellenrang absichern und nach Punkten bereits zum Zweitplatzierten, dem EHC Linz, aufschließen. Die Black Wings sind auch der nächste Gegner der Rotjacken: Am Freitagabend (Spielbeginn: 19.15 Uhr) gastiert man in Oberösterreich. Danach folgen (in Székesfehérvár und Innsbruck) weitere Auswärtsspiele, erst am 26. November tritt Rot-Weiß wieder in der Stadthalle an, dann gegen den HCB Südtirol.
Medieninfo: KAC
15.11.2017