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In der Erste Bank Eishockey Liga steht das Duell Medvescak Zagreb vs. KAC auf dem Programm. Mit dem Auswärtsspiel bei den kroatischen Bären beenden die Rotjacken am Samstagabend das Kalenderjahr 2017.

Die Ausgangssituation:

Auf die weniger erfolgreiche Phase zur Monatsmitte, als vier von fünf Partien verloren gingen, reagierte der EC-KAC zuletzt mit drei Siegen am Stück, Wien und Villach wurden auf eigenem Eis bezwungen, Graz auswärts. Der zweite Tabellenplatz der Klagenfurter ist damit gut abgesichert, immer realistischer wird auch die vorzeitige Play-Off-Qualifikation, wuchs der Vorsprung auf den Siebten mittlerweile doch auf bereits 19 Zähler an. Mit Zagreb hat Rot-Weiß in der laufenden Saison erst zwei Mal die Schläger gekreuzt: Im ersten Saisonduell auf kroatischem Eis Anfang Oktober überzeugten die Rotjacken in den ersten 40 Minuten zwar spielerisch, verloren im Schlussabschnitt jedoch sprichwörtlich die Orientierung und letztlich mit 1:5 auch das Spiel. Dafür revanchierte man sich Mitte November in der Stadthalle mit einem recht ungefährdeten 4:1-Erfolg.

Medveščak Zagreb durchlebte bislang eine recht wechselvolle Spielzeit: Drei Niederlagen zum Auftakt folgte von Mitte September bis Ende November eine starke Phase mit zwölf Siegen aus 18 Spielen. Danach wiederum setzte es neun Verluste am Stück, die letztlich auch Head Coach Connor Cameron (als heuer insgesamt viertem Trainer in der Liga) den Job kosteten. Zuletzt fanden die Kroaten aber wieder in die Spur, nach Weihnachten gelangen in zwei Spielen zwei Siege (8:3 in Villach und 3:1 gegen Graz). Auf eigenem Eis fuhr Medveščak exakt drei Viertel seiner in dieser Saison bislang gesammelten 44 Zähler ein, wenngleich die Bären ihre „Höhle“ vor dem Erfolg gegen Graz am Donnerstag vier Mal hintereinander als Verlierer verlassen mussten.

Die Zahlen zum Spiel:

4 – Zagreb gehört historisch betrachtet nicht zu den bevorzugten Destinationen der Klagenfurter: Von seinen insgesamt 18 Auftritten in Kroatiens Hauptstadt in der EBEL-Geschichte konnte Rot-Weiß lediglich vier in regulärer Spielzeit für sich entscheiden, drei weitere Siege gelangen in der Verlängerung bzw. dem Penaltyschießen.

6 – Seit seiner Rückkehr nach einer Oberkörperverletzung hat Jamie Lundmark bei jedem seiner sechs Einsätze gepunktet. Dabei trat er (ein Tor, acht Assists) eher als Vorlagengeber in Erscheinung, so etwa bei den beiden jüngsten Heimspielen gegen Wien und Villach gleich doppelt.

14:07 – Bei seinem Debüt im Trikot des EC-KAC am Donnerstag gegen Villach stand Stefan Espeland 14:07 Minuten lang am Eis und wusste dabei durchaus zu überzeugen. Während seiner aktiven Mitwirkung gaben die Rotjacken 20 Torschussversuche ab und ließen nur deren neun des Gegners zu.

21 – Die Rotjacken halten aktuell bei 21 Saisonsiegen. Nach 33 absolvierten Partien hatte der EC-KAC in nur zwei der letzten 16 Jahre mehr Erfolge am Konto: 2008/09 und 2010/11 gelangen in diesem Zeitraum jeweils 23 Siege.

29,3 – Das Überzahlspiel des EC-KAC entwickelte sich zuletzt hinsichtlich seiner Effektivität prächtig: In den bislang zehn Partien im Monat Dezember verwandelten die Rotjacken 29,3 Prozent ihrer Überzahlmöglichkeiten in einen Torerfolg. Es gelangen zwölf Treffer – in den 23 Partien in den Monaten September bis November war es (mit insgesamt 13) nur einer mehr.

75 – Stefan Geier erzielte im Derby seinen 75. EBEL-Treffer im Trikot des EC-KAC. Damit überholte er in der Torjägerliste der Rotjacken seit der Liga-Neugründung (2000) nach Mike Siklenka in der Vorwoche nun auch Tyler Scofield und liegt in dieser Wertung somit auf dem zwölften Rang.

Der Gegner:

Nach vier Saisonen in der KHL kehrte Medveščak Zagreb im Sommer in die EBEL zurück, wo man sich nach einer kurzen Adaptionsphase gut zurechtfand und bis Ende November klar auf Kurs in Richtung Top-Sechs lag. Als sich der Spielplan verdichtete, wurden Erfolge der Kroaten seltener, bei den Bären hofft man, dass die beiden jüngsten Siege nach dem Trainerwechsel wieder eine Trendumkehr eingeläutet haben. Aktuell trennen die Bären, die noch ein Nachtragsspiel gegen Wien zu bestreiten haben, vier Zähler vom sechstplatzierten HC Innsbruck.

Mit Tyler Morley (18 Tore, 23 Vorlagen) steht der aktuell Führende der Scorerwertung der Liga in Zagreb unter Vertrag, mit Tomáš Netík (29 Punkte), Sondre Olden (nur fünf EBEL-Spieler können aktuell auf mehr als seine 14 Saisontreffer verweisen) und dem starken Playmaker Tero Koskiranta hat Medveščak eine ganze Reihe weiterer starker Stürmer zur Verfügung. Der Star der Mannschaft ist allerdings der NHL-erfahrene Goalie Kevin Poulin, der bislang 92,25 Prozent der auf ihn abgegebenen Schüsse entschärfen konnte. Auf ihn muss Zagreb im Duell mit dem EC-KAC allerdings verzichten, er steht derzeit im Aufgebot des Team Canada beim traditionsreichen Spengler-Cup in Davos. Somit bekommen es die Rotjacken mit dem jungen Kroaten Vilim Rosandić (21) zu tun, der in der Slowakei ausgebildet wurde und in der laufenden Saison bei drei seiner vier Starts Siege einfahren konnte.

Obwohl Medveščak Zagreb seine insgesamt erst fünfte Saison in der Erste Bank Eishockey Liga bestreitet, können Konfrontationen mit dem EC-KAC bereits auf eine ansehnliche Historie zurückblicken, stand man sich doch sowohl 2011 als auch 2012 in den Play-Offs gegenüber. Insgesamt traf man sich in der EBEL bislang 36 Mal, beide Klubs halten bei jeweils 14 Siegen in Regulation. Von den acht in eine Verlängerung gehenden Partien konnten die Rotjacken allerdings gleich sechs für sich entscheiden.

Die Personalien:

Das Kärntner Derby gegen den EC VSV hat bei einigen Kaderspielern der Rotjacken kleinere Blessuren hinterlassen, einen Einsatz gefährdend ist jedoch keine davon. Somit ist davon auszugehen, dass der EC-KAC in Zagreb mit den exakt gleichen 21 Cracks antritt wie im Heimspiel am Freitag. Nicht dabei sind demnach die Verletzten Kevin Kapstad, Matthew Neal und Jon Rheault.

Der Kommentar:

„Die Partie gegen Villach war spielerisch sicherlich nicht unsere beste in letzter Zeit, dass wir dennoch drei Punkte eingefahren haben, spricht für die Qualität unserer Mannschaft. Wir wissen, in welchen Aspekten unseres Spiels wir uns wieder steigern müssen, daran möchten wir in Zagreb arbeiten. Der Spielplan ist aktuell sehr dicht gedrängt, die Belastungslevels dementsprechend hoch, aber das geht allen Teams so, zumal wir den Vorteil haben, dass wir die gesamte Saison hindurch mit vier Linien agieren und somit noch über einige Reserven verfügen. Die Kroaten warten in den vorderen Reihen mit viel Qualität auf, doch gerade im letzten direkten Duell haben wir gezeigt, wie man sie in Schach halten kann. Das soll uns nun auswärts wieder gelingen.“ (Philipp Kreuzer, Stürmer EC-KAC)

Medieninfo: KAC

29.12.2017