Christoph Strasser krönt sich zum 1. Ultra-Meister

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Der Steirer Christoph Strasser hat sich heute bei der Race Around Austria CHALLENGE presented by Fever-Tree in St. Georgen im Attergau zum ersten Österreichischen Meister im Ultradsport gekrönt! Mit einer Zeit von 15 Stunden und 54 Minuten unterbot er mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 35,3 km/h den bisherigen Streckenrekord um über eineinhalb Stunden.

Gestern um 17:00 Uhr fiel in St. Georgen im Attergau vor zahlreichen Zuschauern der Startschuss zur Race Around Austria CHALLENGE, den ersten Österreichischen Meisterschaften im Ultraradsport überhaupt. Im Uhrzeigersinn mussten die 50 Starter eine Distanz von 560 Kilometern mit 6.500 Höhenmetern rund um Oberösterreich im Einzelzeitfahrmodus absolvieren.

Mit 280 Watt rund um Oberösterreich
„Schon beim Start herrschte Gänsehautstimmung! Dieses Rennen ist und bleibt der weltweite Zuschauermagnet für uns Ultraradfahrer. Alleine im Mühlviertel standen mitten in der Nacht in den kleinen Dörfern hunderte Zuschauer an der Strecke! Meine Taktik ging voll auf: Ich wollte gleich mit Vollgas losfahren und das Tempo so lange wie möglich halten. Ich habe erwartet, zur Rennhälfte etwas einzugehen, dann lief es nach zwei Dritteln noch immer wie geschmiert – der erwartete Einbruch kam nicht. Es war ein perfektes Rennen für mich, ich konnte im Durchschnitt 280 Watt und eine Durchschnittsgeschwindigkeit von über 35km/h durchtreten“, freute sich Christoph Strasser im Ziel, wo er als erster Ultraradfahrer in der Geschichte im Beisein seiner Eltern und seines Trainers das Meistertrikot überstreifen durfte. Christoph gewann vor Manuel Dickbauer (17h35min) und Andreas Paster (18h09min). Bei den Damen holte sich die große Favoritin Barbara Mayer, die heuer bei den Zeitfahr-Staatsmeisterschaften überraschend Zweite wurde, mit einer Fahrzeit von 18h36min das Meistertrikot.

Verfolgungsrennen rund um Oberösterreich
Neben seinem Teamchef Michael Kogler wurde Christoph von zwei weiteren Kollegen betreut. „Er war irrsinnig stark und zusätzlich motivierte ihn, dass er nach und nach Einzelfahrer vor ihm einholte“, sagte Kogler. Und Christoph selbst sah noch einen weiteren Aspekt, der ihm beinahe Flügel verlieh: „Ich wartete ständig, dass mich die Teamstaffeln einholen. Doch nur ein Zweierteam kam einmal vorbei. Wenige Kilometer später konnte ich das Duo wieder passieren. Es war ein richtiges Verfolgungsrennen mit dem besseren Ende für mich.“

Noch zwei Projekte in diesem Jahr
„Die Challenge heute war mit 16 Stunden extrem kurz für mich. Ein noch kürzeres Rennen bestreite ich in einem Monat beim King of the Lake, dem größten Einzelzeitfahren in Österreich. Da geht es aber nur eine Stunde rund um den Attersee. Und danach fliege ich im Oktober noch einmal in die USA, wo ich die 24h Einzelzeitfahr-Weltmeisterschaft, wo ich 2016 schon Gold gewann, bestreite“, blickte der Kraubather voraus, dem das neue Meistertrikot zusätzliche Motivation bringt: „Das Meistertrikot war heute die Draufgabe. Die größte sportliche Wertigkeit hatte es, dass ich 16 Stunden lang die volle Leistung bringen konnte – darauf bin ich stolz. Ebenso, dass sich mit deutlichem Vorsprung ein neuer Streckenrekord ausgegangen ist!“

RACE AROUND AUSTRIA: Strasser und Mayer sorgen für Titel und Rekorde bei der CHALLENGE
Christoph Strasser und Barbara Mayer gewannen die Race Around Austria CHALLENGE presented by Fever-Tree und sicherten sich damit auch die Titel der erstmals vergebenen österreichischen Meisterschaft im Ultraradsport. Die beiden wurden ihren Favoritenrollen gerecht und erzielten jeweils fabelhafte Streckenrekorde auf den 560 Kilometern rund um Oberösterreich. Auch im Zweierbewerb

Mit dem Steirer gehen beim Race Around Austria erfahrungsgemäß Streckenrekorde einher. So war es auch heuer bei der zehnten Auflage des härtesten Radrennens Europas. Der 36-Jährige hält seit 2014 den Streckenrekord auf der Extremdistanz und bewältigte auch die CHALLENGE schneller als jemals ein Fahrer zuvor. 15 Stunden und 54 Minuten benötigte der Extremsportler für die 560 Kilometer lange Strecke und war dabei durchschnittlich mit mehr als 35 Kilometern pro Stunde unterwegs. Mit dieser Leistung entschied Strasser auch die erstmals ausgetragenen österreichischen Meisterschaften in der Disziplin Ultra für sich und durfte sich das rot-weiß-rote Siegertrikot überziehen. „Dieser Sieg hat eine große Bedeutung für mich. Nicht nur der Meistertitel freut mich, vor allem auf die sportliche Leistung bin ich sehr stolz. Ich wollte von Anfang an Vollgas geben, bis ich eingehe“, brachte der in Graz lebende Kraubather seine Renntaktik auf den Punkt.

Eingegangen ist er aber bis zum Schluss nicht. „Eine Zeit unter 16 Stunden ist eine super Leistung, ich bin sehr froh und auch stolz, dass sich am Ende der Streckenrekord ausgegangen ist. Der fünfmalige Sieger des Race Across America und dreifache Triumphator des Race Around Austria Extreme hat mit dem Rekordsieg auf der CHALLENGE und dem österreichischen Meistertitel einen weiteren Erfolg eingefahren und ein Ende ist nicht absehbar. So plane er auch im kommenden Jahr wieder beim Race Across America an den Start zu gehen. „Ich liebe diesen Sport einfach und habe nach wie vor große Freude daran“, beschreibt Strasser seine Motivation zu immer neuen Bestleistungen.

Für eine Rekordzeit in der Damenwertung sorgte die Oberösterreicherin Barbara Mayer. In 18 Stunden und 36 Minuten umrundete die 36-jährige Linzerin ihr Heimatbundesland und war nicht nur von ihrem Sieg überwältigt. „Es war ein Wahnsinn. Es verging keine Stunde, in der keine Fans neben der Strecke standen und anfeuerten. Auch wenn man unterwegs im schlimmsten Tief ist, pusht einen diese Unterstützung unglaublich und es geht wieder besser. Diese Fahrt rund um Oberösterreich war unfassbar“, zeigte sich die zweifache Mutter vor allem von der Stimmung während des Rennens überwältigt. „Dieses Trikot ist wirklich ein schwerverdientes, aber das beste“, freute sich Mayer im Ziel über Sieg, Rekord und Meistertitel. Im September steht sie auch im Aufgebot für die Rad-WM im September in Innsbruck. „Jetzt steht erst einmal ein bisschen Feiern und Erholung auf dem Programm. Danach konzentriere ich mich auf die WM und werde im September wieder voll angreifen“, erklärte die Allrounderin, die auch in der Elite und im Mountainbikesport zu Österreichs Spitze gehört.

Am Tag der Rekorde hielten sich auch Dominik Schickmair und Walter Sageder nicht zurück und gewannen den Zweierbewerb in 15 Stunden und neun Minuten und somit der schnellsten jemals gefahrenen Zeit. Als Sieger der Einzelwertungen der vergangenen Jahre wurden die beiden ihrer Favoritenrolle gerecht. „Auch wenn man uns als Titelanwärter gesehen hat, war es sehr schwierig und ein harter Kampf. Wir wollten unbedingt gewinnen, haben unser Tempo durchgezogen und sind sehr glücklich“, beschreiben die beiden den Rennverlauf und freuen sich über den österreichischen Meistertitel.

In der BUSINESS CHALLENGE setzten sich Jürgen Penzenleitner und Lukas Islitzer vom Team Fever-Tree in einer Zeit von 16 Stunden und 34 Minuten durch.

Presseinfo Christoph Strasser/RACE AROUND AUSTRIA

16.08.2018