In einem wahren Herzschlagfinale hat Alessandro Hämmerle am Freitag in Veysonnaz (SUI) zum zweiten Mal in Folge den Snowboardcross-Weltcup gewonnen! Mit dem neunten Einzelsieg im Weltcup vor Omar Visintin (ITA), Adam Dickson (AUS) und seinem härtesten Konkurrenten in der Disziplinenwertung, dem Italiener Lorenzo Sommariva, eroberte der 26-jährige Montafoner seine zweite SBX-Kristallkugel.
Dabei schien Hämmerles Traum von der erfolgreichen Titelverteidigung bereits im Semifinale zu platzen, als er in einem harten Positionskampf mit dem Spanier Lucas Eguibar und dem Franzosen Merlin Surget beinahe zu Sturz kam und abgeschlagen auf Rang vier zurückfiel. Doch in weiterer Folge kam Eguibar zu Sturz und beging Surget einen Fahrfehler, womit der Österreicher doch noch den Aufstieg in das große Finale schaffte. Dort fuhr der Vorarlberger einen entfesselten Lauf und hielt die beiden starken Italiener Visintin und Sommariva gekonnt in Schach.
„In diesem Rennen ist mir nichts geschenkt worden, deshalb bin ich auch stolz, wie ich das heute gemacht habe. Im Semifinale war auch das Glück auf meiner Seite, denn die Top 2 hätte ich wohl nicht mehr erreicht, nachdem ich fast gestürzt wäre. Im großen Finale habe ich dann keinen Millimeter mehr nachgegeben und alles investiert, was ich im Sommer an Kraft getankt habe“, sagte Hämmerle, an dem die Umstände, unter denen das Rennen in der Schweiz durchgepeitscht wurde, jedoch auch Spuren hinterließen. So waren die Teams aus den USA und Kanada wegen der angespannten Coronavirus-Situation vorzeitig aus Veysonnaz abgereist, einige Athleten der italienischen Mannschaft waren gar nicht mehr in die Schweiz gekommen.
„Ich halte zwar jetzt die Kristallkugel in der Hand, aber meine Gefühle sind sehr zwiespältig. Das Coronavirus war in den vergangenen Tagen das beherrschende Thema hier, bis heute Vormittag gab es Gerüchte rund um eine Absage des Rennens. Deshalb war es sehr schwer, konzentriert zu bleiben, aber ich habe es trotzdem irgendwie hinbekommen. In der aktuellen Situation ist der Sport nur sekundär – vorrangig ist jetzt einmal, dass sich die allgemeine Lage hoffentlich bald wieder entspannt“, ergänzte Hämmerle.
Julian Lüftner und Luca Hämmerle komplettierten als Siebenter bzw. Achter die starke Mannschaftsleistung des rot-weiß-roten Teams. Die weiteren Platzierungen der ÖSV-Herren: 14. David Pickl, 17. Jakob Dusek, 19. Lukas Pachner, 21. Sebastian Jud. Im SBX-Weltcup wurde der Niederösterreicher Jakob Dusek als Fünfter zweitbester Österreicher, der Wahl-Vorarlberger Julian Lüftner landete auf Platz zehn.
Bei den Damen holte die Niederösterreicherin Katharina Neussner als Achte ihr bestes Weltcupresultat. Die Italienerin Michela Moioli krönte mit dem Tagessieg vor der Französin Chloe Trespeuch und der Australierin Belle Brockhoff den Gewinn der kleinen Kristallkugel. Neussner beendete die Saison auf dem 18. Gesamtrang.
Presseinfo ÖSV
13.03.2020