
Starkes Debüt der rot-weiß-roten eLiga im Radsport – ein erfolgreiches Resümee der heißen Duelle in Österreichs Wohnzimmern. Mit dem fünften und finalen Lauf am Samstag wurde die erste Austrian eCycling League erfolgreich abgeschlossen.
Aus der Not der ausgefallenen Rennen aufgrund der Covid-19-Krise entstanden, konnte das Team des Österreichischen Radsportverbandes eine erste, erfolgreiche Bilanz der neu initiierten Serie ziehen.
Insgesamt über 160 Teilnehmer maßen sich zu Hause auf ihren Rollen gegenseitig, mit dem Oberösterreicher Rainer Kepplinger und der Steirerin Katharina Machner wurden die historisch ersten Gesamtsieger gekürt.
„Es waren fünf Veranstaltungen auf einem sehr hohen Niveau. Ich kann dem Organisationsteam nur gratulieren, die eLiga ist eine absolute Bereicherung für unseren Verband. Sie wurde kurzfristig ins Leben gerufen in dieser schwierigen Zeit und lieferte hervorragende Ergebnisse, vor allem auch in Bezug auf das toll besetzte Teilnehmerfeld, angefangen von unseren Profisportlern und -teams, sowie die Nachwuchsfahrer als auch die Hobbyathleten“, freute sich ÖRV-Präsident Harald J. Mayer, der die Erstaustragung der eLiga mit Begeisterung verfolgte.
Auch von Seiten der Athleten empfing der Verband sehr positives Feedback für die neu geschaffene Sportart, bei der sich erstmals Sportler aus den verschiedenen Verbandsparten auch gegenseitig messen konnten. Auch alle sechs heimischen Kontinentalmannschaften nahmen an den Wettbewerben teil und sorgten somit in der rennfreien Zeit für Bewegung in Österreichs Radsport.
„Ein Fünftel der Teilnehmer bildeten die Nachwuchsathleten, was uns besonders freut. Denn hier haben wir von Beginn an Bedarf an Wettkämpfen gesehen, um die Motivation für das Training aufrechtzuerhalten. Das ist absolut keine einfache Situation derzeit für die Sportler, besonders für die ganz jungen“, blickte Florian Moser, der Manager der neu geschaffen eLiga, zurück.
„Das wir von Anfang an einen guten Weg eingeschlagen haben, bestätigte uns dann der Bund Deutscher Radfahrer, der unsere Serie dann auch für Deutschland adaptiert hat“, erklärte Moser.
Ab dem zweiten Rennen wurde die eLiga dann auch im Internet in einem kommentierten Stream gezeigt. Dieser wird auch am kommenden Wochenende noch einmal zu sehen sein, denn dann wird der Nachwuchs noch ein eigenes Rennen bekommen: „Es war uns ein großes Bedürfnis für die jungen Fahrer noch ein richtiges Special zum Abschluss zu machen. Sie waren der Antrieb für die Serie und deshalb soll noch einmal der Fokus auf unsere Stars von morgen gelegt werden.“
Die nächste Saison der eCycling League Austria wird dann im Winter, zur eigentlich gewohnten Zeit des Rollentrainings und Onlinesports, ausgetragen werden. „Wir wollen mit unserer Plattform dann wieder ein fixer Bestandteil des Spitzen-, Breiten- und Jugendsport sein und hatten auch schon gute Gespräche hierfür mit unseren Partnern. Vielleicht erweitern wir die Serie sogar um Mountainbikerennen. Auf jeden Fall freuen wir uns schon auf weitere spannende und heiße Duelle in Österreichs Wohnzimmern“, blickte Christoph Hugl, der Projektkoordinator des ÖRV, voraus und fügte an: „Es ist gut möglich, dass wir noch einzelne Rennen ausschreiben in den nächsten Wochen. Vor allem falls es schlechtes Wetter an den Wochenenden gibt, wäre der eSport eine gute Abwechslung.“
Machner gewinnt bei den Frauen und feiert fünften Sieg im fünften Rennen
Hrinkow-Fahrer Rapp gewinnt Finale der eLiga, Gesamtsieg an Oberösterreicher Kepplinger.
Mit dem fünften und finalen Rennen endete die erste Saison der eCycling League Austria. Der Deutsche Jonas Rapp (Hrinkow Advarics Cycleang) gewann den 41 Kilometer langen Schlussabschnitt der Online-Serie, gefahren am WM-Parcours von Harrogate, im Sprint vor dem Oberösterreicher Rainer Kepplinger (RC Bike Next125 Hackl).
Der Ruderer aus Walding krönte sich damit zum ersten Gesamtsieger dieses neuen Rennformats des Österreichischen Radsportverbandes. Bei den Frauen setzte sich die seit letzter Woche schon als Ligameisterin feststehende Katharina Machner (La Musette Radunion) aus Leoben in der Steiermark erneut durch. Sie feierte auch im fünften Lauf ihren fünften Erfolg.
„Die Rennen waren allesamt sehr hart und schnell. Im E-Sport hast du kaum Möglichkeiten um dich zu erholen. Das ist für uns Straßenfahrer sehr ungewöhnlich, da unsere Distanzen ja wesentlich länger sind“, erklärte der deutsche Allrounder, dessen Team früh auf Online-Rennen setzte und neben der eLiga auch viele andere Serien auf Zwift in Angriff nimmt. „Es freut mich ganz besonders, dass ich den ersten Sieg des Teams nun einfahren konnte. Die Serie hat viel Spaß gemacht und den Trainingsalltag aufgelockert. Hoffentlich dürfen wir in absehbarer Zeit aber jetzt auch draußen Rennen fahren. Meine Form dafür stimmt“, fügte er 25-Jährige, der seit 2018 für das österreichische Kontinentalteam aus Steyr in die Pedale tritt, an.
In einem knappen Sprint verwies der Deutsche den dreifachen Tagessieger bei den Männern, Kepplinger, auf den zweiten Platz. „Es war nochmal ein cooles Rennen zum Abschluss. Ich bin auch mit dem zweiten Platz richtig happy und vor allem der Sieg in der Gesamtwertung freut mich sehr“, berichtete der oberösterreichische Leistungssportler, der nun wieder den Fokus auf den Rudersport legen will, wo er im Leichten Zweier die Olympiaqualifikation für Tokio 2021 anpeilt. Mit 860 Punkten, bestehend aus vier Tageserfolgen und einem zweiten Rang, sowie einigen Bonuszählern aus den Sprint- und Bergwertungen setzte er sich am Ende souverän durch.
Zweiter der Gesamtwertung wurde Rapp, der wie Kepplinger damit im letzten Rennen noch am Wiener Felix Ritzinger (WSA KTM Graz) vorbeizog. Dieser hatte nach seinem Sieg im Premierenrennen der eLiga das Klassement angeführt und landete auch im finalen Rennen unter den Top fünf und beendete die Endwertung auf Rang drei. „Ich wollte aufgrund der Bonuspunkte die Sprint- und Bergwertung gewinnen. Das hat mir schlussendlich aber ziemlich den Stecker gezogen. Im Sprint hat dann der Punch gefehlt um in den Windschatten der Top vier zu kommen. Heute hatte ich nicht mehr im Tank“, resümierte der Wiener, der wie Rapp und Kepplinger in den fünf Rennen der Serie eine unglaubliche Konstanz hinlegte.
Dritter des Tages wurde der Tiroler Maximilian Kuen (Vorarlberg – Santic), der damit für seine Mannschaft im finalen Rennen den ersten Stockerlplatz eroberte. „Das Ergebnis ist sehr zufriedenstellend, vor allem, weil mich die Technik in den vorigen Rennen oft im Stich gelassen hat. Es war eine nette Abwechslung und ideal für uns, da wir ein wenig im Rennrhythmus bleiben konnten“, erklärte Kuen, hinter dem mit Timon Loderer ein zweiter Fahrer von Hrinkow Advarics Cyleang landete. Die Oberösterreicher gewannen damit auch souverän die Teamwertung.
Souverän ist auch das Stichwort für die Siegerin bei den Frauen. Fünf aus fünf Rennen gewann Machner und die Steirerin lieferte damit eine perfekte Premierensaison ab. „Schön langsam werden die Online-Rennen zur Routine. Ich bin schon viel entspannter an den Rennstart gegangen als zu Beginn“, schmunzelte die 25-Jährige aus Leoben, die aber auch im fünften Rennen hart zu kämpfen hatte. „Es war sehr hart, speziell weil Nadja Heigl so stark gefahren ist und ich sie am Berg immer attackieren musste. Das ist erst am letzten Anstieg dann aufgegangen und ich konnte so den Tagessieg holen“, beschrieb die Steirerin. Knapp eine Minute nahm sie ihrer Konkurrentin aus Wien, die eigentlich Cross- und Mountainbikespezialistin ist und für das italienische KTM Alchemist Racing Team unterwegs ist, ab.
„Die Liga war super, weil es ein perfektes Training war und uns Rennfeeling gab. Es waren viele Frauen am Start und wir konnten uns schöne Duelle liefern, auch wenn wir auf der Straße oft nicht gegeneinander antreten, weil wir in verschiedenen Sportarten unterwegs sind. Es ist schon was Besonderes, wenn sich Crosser, Mountainbiker, Straßenfahrer und auch sogar Ruderer in einem gemeinsamen Rennen unterwegs sind“, erklärte Machner. Der dritte Rang bei den Frauen ging an die Oberösterreicherin Tina Berger-Schauer (Union RRT Pielachtal), die diesen auch in der Gesamtwertung belegte, ganz knapp hinter Alina Reichert, die als Tagesvierte ihren zweiten Rang verteidigen konnte.
Ergebnis 5. e-Liga Rennen:
Männer:
1. Jonas Rapp (Hrinkow Advarics Cycleang) 54:46 Minuten
2. Rainer Kepplinger (RC Bike Next125 Hackl) + 0:00
3. Maximilian Kuen (Vorarlberg – Santic) + 0:01
4. Timon Loderer (Hrinkow Advarics Cycleang) + 0:01
5. Felix Ritzinger (WSA KTM Graz) + 0:02
Frauen:
1. Katharina Machner (La Musette Radunion) 1:02:33 Stunden
2. Nadja Heigl (KTM Alchemist Racing Team) + 0:52
3. Tina Berger-Schauer (Union RRT Pielachtal) + 5:23
4. Alina Reichert (Union RRT Pielachtal) + 7:34
5. Louisa Leidl (La Musette Radunion) + 7:37
Endstand eCycling league Austria (nach 5 von 5 Rennen)
Männer:
1. Rainer Kepplinger (RC Bike Next125 Hackl) 860 Punkte
2. Jonas Rapp (Hrinkow Advarics Cycleang) 730
3. Felix Ritzinger (WSA KTM Graz) 661
4. Daniel Pettinger (2radchaoten) 593
5. Moran Vermeulen (Felbermayr Simplon Wels) 572
Frauen:
1. Katharina Machner (La Musette Radunion) 965 Punkte
2. Alina Reichert (Union RRT Pielachtal) 665
3. Tina Berger-Schauer (Union RRT Pielachtal) 660
4. Nadja Heigl (KTM Alchemist Racing Team) 545
5. Louisa Leidl (La Musette Radunion) 544
Presseinfo SPORT PR
03.05.2020