Gelungene DTM Revanche: Audi-Pilot Rast besiegt Müller in Spa-Francorchamps | Ben Green gewinnt zweites DTM Trophy-Rennen

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Lauter Schlussakkord in der letzten Runde: René Rast hat das Sonntagsrennen der DTM in Spa-Francorchamps für sich entschieden und damit für den Lauf am Samstag erfolgreich Revanche genommen.

Während sein Audi-Markenkollege Nico Müller (SUI) am Samstag durch ein beherztes Manöver in „Eau Rouge“ und „Raidillon“ den Champion niederrang, war es am Sonntag Rast, der am Ende der langen „Kemmel-Geraden“ das entscheidende Manöver gegen Müller setzte. Müller blieb Rast bis zum Zielstrich auf den Fersen, musste sich allerdings mit 0,483 Sekunden Rückstand geschlagen geben. Ein weiteres Traumergebnis für Audi komplettierte Robin Frijns (NED), der am Samstag die erste Pole-Position seiner DTM-Karriere feierte.

Verhaltener Start für BMW: Sheldon van der Linde als Marken-Bester auf Rang sechs
BMW hat für den anstehenden „Double-Header“ auf dem Lausitzring einiges an Hausaufgaben aus Spa-Francorchamps mitgenommen. Als bester Vertreter der Münchner kam Sheldon van der Linde (RSA) als Sechster ins Ziel. Lucas Auer (AUT), Jonathan Aberdein (RSA) und Marco Wittmann kamen als Achte, Neunte und Zehnte ebenfalls in die Punktränge.

Stimmen – 2. Rennen, Spa-Francorchamps
„Ein spannendes zweites Rennen, in dem bis zur letzten Runde um den Sieg gekämpft wurde. Genau so soll es sein. Mit zwei würdigen Gewinnern an diesem Wochenende, die auch im letzten Jahr schon die Topleute waren. Auch Robin Frijns hat einen guten Eindruck hinterlassen. Dieses Wochenende war auch teilweise geprägt von der Reifensituation, besonders bei den heißen Bedingungen am Samstag, aber auch das gehört zum Motorsport. Das einzige, das ich mir noch gewünscht hätte, ist, dass BMW mehr auf Augenhöhe mit Audi wäre. Das waren sie an diesem Wochenende ganz klar nicht. Ich hoffe, dass BMW bis zum nächsten Rennen seine Hausaufgaben so macht, dass sie auch im Kampf um den Sieg eine Rolle spielen können. Ansonsten war es ein gelungenes Wochenende.“ – Gerhard Berger, 1. Vorsitzender ITR e. V.

„Es war ein sehr anspruchsvolles Rennen. Ich hatte einen sehr guten Start, das Auto war viel besser als gestern. Nico war in seinem ersten Stint sehr stark, und Robin auch. Im zweiten Stint konnte ich das gleiche Tempo wie Nico gehen und ihn überholen. Ich wusste, er würde es in der letzten Runde probieren, und habe mich entsprechend vorbereitet. Es war kein perfektes Wochenende, aber wir haben gesehen, was gestern nicht optimal lief. Das haben wir geändert und es hat funktioniert.“ – René Rast, Audi, Sieger

„Ich habe irgendwie das Gefühl, dass ich auch das Rennen heute hätte gewinnen können. René hat das in der letzten Runde sehr klug gemacht. Ich dachte, dass sein Abwehrmanöver früher kommen würde, so waren meine beiden Überholwerkzeuge zu früh vergeben. René hat heute seine ganze Erfahrung eingebracht. Er hat diesen Sieg verdient, aber ich hätte ihn auch verdient. Unser Tempo war sehr gut, die Jungs haben mir ein sehr gutes Auto gegeben. Robin war auch das ganze Wochenende über extrem stark, ich bin sicher, dass wir im Laufe der Saison viele Fahrer im Kampf um die Meisterschaft sehen werden. Wir hoffen nur, dass wir unseren Schwung beibehalten können.“ – Nico Müller, Audi, Platz zwei

„Gestern war ich mit meiner allerersten Pole-Position wirklich zufrieden, und das war ich auch im heutigen Qualifying mit meiner Runde. Mein Start war nicht sehr gut, ich war Dritter. Ich habe versucht, meine Reifen zu schonen und lange draußen zu bleiben, weil ich mich im Auto sehr wohl fühlte. Nach dem Reifenwechsel schloss ich auf Nico und René auf. Ich hätte wahrscheinlich noch ein paar Runden gebraucht, um sie einzuholen.“
Robin Frijns, Audi, Platz drei

Ergebnis – 2. Rennen, Spa-Francorchamps
01. René Rast (GER), Audi, 26 Runden in 57.17,254 Minuten
02. Nico Müller (SUI), Audi, + 0,483 Sek.
03. Robin Frijns (NED), Audi, + 5,393 Sek.
04. Jamie Green (GBR), Audi, + 11,080 Sek.
05. Mike Rockenfeller (GER), Audi, + 23,435 Sek.

Schnellste Rennrunde: René Rast (GER), Audi RS 5 DTM, 2.08,715 Min.
Pole-Position: René Rast (GER), Audi RS 5 DTM, 2.04,199 Min.
Wetter: 20°C, sonnig
Strecke: 25–27°C, trocken

Highlight-Clip – 2. Rennen, Spa-Francorchamps
 

Wow-Facts – 2. Rennen, Spa-Francorchamps

7,3
Das erste Saison-Rennen der DTM am Samstag war auch bei TV-Partner SAT.1 ein voller Erfolg. Vorläufige Zahlen zeigten: Die Übertragung erzielte einen Markanteil von 7,3 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe der 14–49-Jährigen.

300
Fabio Scherer (SUI) war im zweiten Rennen von Spa-Francorchamps der erste DTM-Pilot, der offiziell mit 300 km/h gemessen wurde. Der WRT-Audi-Pilot durchquerte am Ende Kemmel-Geraden mit exakt diesem Wert die Zeitnahme. Jonathan Aberdein (RSA) verbesserte den Wert im BMW M4 DTM später auf 302 km/h.
» Und da war dann noch …

… ein wirklich abgefahrenes, nachhaltiges Material, das in den Motorsport Einzug erhält: Ananasleder. Das nämlich tragen die 16 Remus-Powergirls in der Startaufstellung als Outfit. 2020 kommen die Grid-Girls bei allen Rennen zum Einsatz, natürlich mit Maske und im ausreichenden Sicherheits-Abstand. Das Design dieser exklusiven Outfits stammt von Marina Hoermanseder, die zu den erfolgreichsten Mode-Designerinnen Österreichs zählt. Ihre ausgefallenen Entwürfe werden von vielen Prominenten, etwa Lady Gaga und Rihanna, getragen.

Audi dominiert den DTM-Auftakt in Spa

Der Audi RS 5 DTM ist auch in der Saison 2020 das Auto, das es zu schlagen gilt. Beim Saisonauftakt in Spa-Francorchamps (Belgien) feierte Audi im zweiten Rennen am Sonntag wie schon am Vortag erneut einen Fünffacherfolg. Titelverteidiger René Rast entschied dabei ein spannendes Duell mit Samstagssieger Nico Müller knapp für sich. Das Podium am Sonntag komplettierte Robin Frijns. Für Audi war es bereits der neunte Sieg in Folge in der DTM.

„Das war ein unglaublicher Saisonstart mit zwei fantastischen Ergebnissen für Audi“, sagte Audi-Motorsportchef Dieter Gass nach dem neuerlichen Triumph der Vier Ringe. „Gefühlt waren wir heute sogar noch etwas stärker als gestern. Es ist toll, dass wir dort weitermachen können, wo wir im vergangenen Jahr aufgehört haben. Spa ist eine sehr spezielle Strecke, auf der gutes Reifenmanagement wichtig ist. Aber in Spa braucht man auch Motorleistung. Wir haben an diesen beiden Tagen klar gesehen, dass wir den besten Motor haben.“

Nach dem für ihn enttäuschend verlaufenen Samstagsrennen meldete sich Titelverteidiger René Rast am Sonntag eindrucksvoll zurück. Mit einem neuen DTM-Streckenrekord sicherte sich der Fahrer des Audi Sport Team Rosberg seine 14. Pole-Position, die er im Rennen in seinen insgesamt 18. DTM-Sieg verwandelte. Auch die schnellste Runde ging an den Deutschen.

„Es war ein sehr gutes Rennen, viel besser als gestern, als ich mit den Reifen zu kämpfen hatte“, sagte der zweimalige DTM-Champion. „Wir haben ein paar Dinge am Auto verbessert, aber ich mich auch fahrerisch. Dafür haben wir heute den Lohn bekommen. Es war ein cooler Fight mit Nico und Robin – fair und gut. So, wie es sein soll. Das Racing mit DRS und Push-to-Pass in der DTM ist großartig.“

Rast übernahm nach dem Start sofort die Führung, verlor diese in der vierten Runde aber an Müller. Gegen Rennmitte musste sich Rast auch gegen Müllers Teamkollegen Robin Frijns wehren, der beim Boxenstopp aber viel Zeit verlor. So wurde aus dem Dreikampf an der Spitze ein Zweikampf, in dem sich Rast mithilfe von DRS und Push-to-Pass immer näher an Müller heranarbeitete und diesen schließlich sechs Runden vor Rennende überholte.

Ein Versuch des Schweizers, in der letzten Runde selbst noch einmal zu kontern, scheiterte, weil sich nach einem leichten Quersteher ausgangs „Eau Rouge“ sein DRS wieder schloss und nicht mehr öffnen ließ. „Insgesamt ist das Wochenende super verlaufen“, sagte Müller. „Ich führe die Meisterschaft an. Aber ich war noch nie so unglücklich über einen zweiten Platz. Wir hätten auch heute gewinnen müssen. Ich hatte das Gefühl, alles unter Kontrolle zu haben.“

Robin Frijns, Müllers Teamkollege im Audi Sport Team Abt Sportsline, komplettierte mit Platz drei das Podium. Auch der Niederländer kam am Sonntag mit den Reifen wesentlich besser zurecht als am Vortag. „Leider hatte ich einen schlechten Start. Und meine Strategie, mit dem ersten Reifensatz besonders lange zu fahren, hat sich nicht ausgezahlt, weil mein Rückstand nach dem Boxenstopp einfach zu groß war.“

Rasts Teamkollege Jamie Green kämpfte sich vom achten Startplatz auf Rang vier nach vorn. Mike Rockenfeller und Loïc Duval vom Audi Sport Team Phoenix belegten die Plätze fünf und sieben, wobei Duval im Rennen sechs Positionen gutmachte, nachdem seine schnellste Zeit im Qualifying gestrichen worden war.

Ein Stück DTM-Geschichte schrieb das Kundenteam WRT Team Audi Sport: Fabio Scherer durchbrach im Rennen als erster Fahrer mit einem Class-1-Rennwagen die Schallmauer von 300 km/h.

Nach den ersten beiden von 18 geplanten Rennen führt Audi die Herstellerwertung mit 152:34 Punkten klar vor BMW an.

Weiter geht es in der DTM am 15./16. und 22./23. August mit insgesamt vier Rennen auf dem Lausitzring.

Ben Green gewinnt zweites DTM Trophy-Rennen

Rennsport vom Feinsten gab es im zweiten Rennen der neuen DTM Trophy auf dem legendären Kurs von Spa-Francorchamps in den belgischen Ardennen: Der Brite Ben Green, nach seinem Ausfall am Vortag sehr enttäuscht, revanchierte sich am Sonntag mit seinem ersten Sieg im BMW M4 des Teams FK Performance Motorsport. Auf Platz zwei fuhr wie schon am Samstag Tim Heinemann, der Deutsche startete von der Pole-Position aus ins Rennen. Nach zwei von insgesamt zwölf Saisonrennen führt der Mercedes-AMG-Fahrer des Teams HP Racing International nun auch in der Punktewertung. Auch der drittplatzierte Fahrer war ein Wiederholungstäter, nämlich der Niederländer Max Koebolt im Walkenhorst-Motorsport-BMW.

Turbulenzen gab es bereits vor dem Start, als der Spanier Marc de Fulgenicio wegen eines technischen Problems seinen dritten Platz in der Startaufstellung nicht einnehmen konnte – er musste das Rennen aus der Boxengasse in Angriff nehmen. Beim rollenden Start setzte sich dann Pole-Sitter Tim Heinemann vor ein Trio von BMW-Fahrern mit Ben Green, Max Koebolt und Ben Tuck. In der zweiten Runde musste das Safety-Car auf die Strecke, nachdem der Niederländer Kelvin Snoeks im Racing-One-Audi bei Blanchimont in die Streckenbegrenzung eingeschlagen war.

Erst in Runde fünf wurde das Rennen wieder freigegeben. Zunächst konnte Heinemann seine Führung behaupten, machte aber später in der Runde einen kleinen Fehler und mussteden angreifenden Ben Green passieren lassen. Green fuhr daraufhin souverän den Sieg nach Hause, Heinemann sicherte sich zum zweiten Mal in Folge den zweiten Platz. Rang drei ging an Max Koebolt. Ex-DTM-Profi Peter Terting, am Vortag ebenfalls ausgefallen, wurde für ein starkes Rennen mit Platz vier belohnt. Auch im weiteren Feld gab es unterhaltsame Positionskämpfe, unter anderem um die Plätze neun bis elf mit Marc de Fulgencio, Lucas Mauron und Jan Philipp Springob sowie um die Positionen zwölf bis 14 mit Rudolf Rhyn, Fidel Leib und Felix Von der Laden.

Stimmen – 2. Rennen, Spa-Francorchamps

„Der Sieg heute ist das versöhnliche Ende des Wochenendes für mich. Und natürlich eine gute Vorbereitung auf die Zukunft. Ich hatte heute in ‚Eau Rouge‘ und ‚Blanchimont‘ guten Grip und konnte Tim Heinemann so überholen. Er war im Zweikampf super-fair. Genau so muss Racing sein.“ – Ben Green, FK Performance Motorsport

„Wenn man Pole-Position hat, möchte man natürlich den Sieg. Aber ich bin mit Platz zwei super-zufrieden. Zweimal auf dem Podium zu landen beim ersten Event der Saison ist ein gutes Resultat. Ben Green hat im Rennen heute viel Druck gemacht. Beim Restart habe ich mich noch gut behauptet, doch danach habe ich einen kleinen Fehler gemacht und Ben konnte überholen. Aber ich denke, dass es faires und feines Racing war.“ – Tim Heinemann, HP Racing International

„Das gesamte Wochenende verlief gut für mich. Ich habe heute den Fehler gemacht, zu lange darauf zu setzen, meine Reifen zu schonen. Kompliment an das gesamte Team der DTM Trophy, das wirklich eine tolle Rennserie auf die Beine gestellt hat. Die Sprint-Rennen mit nur einem Fahrer sind super. Und das Highlight ist es natürlich, Teil des DTM-Wochenendes zu sein.“ – Max Koebolt, Walkenhorst Motorsport

Presseinfo DTM/Audi/DTM Trophy

02.08.2020