Thomas Silberberger (Trainer WSG Tirol) über seinen Ausschluss: „Wenn ich das jetzt spreche, was ich mir denke, dann geht mit mir der Gaul durch, dann wird es heftig“

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In der 7. Runde der Tipico Bundesliga trafen in der NV-Arena die Mannschaften von SKN St Pölten und der WSG Tirol aufeinander. Die Gäste aus dem Westen gewannen mit 1:0.

Wir haben die Stimmen zum Spiel.

spusu SKN St Pölten – WSG Tirol 0:1 (0:1)
Schiedsrichter: Harald Lechner

Thomas Silberberger (Trainer WSG Tirol):
… über das Spiel: „Wir haben auswärts hochverdient gewonnen. Weil bis zum Ausschluss haben wir eine Top-Auswärtsleistung gebracht. Das Einzige, was nicht gepasst hat, war der Score. Und dann auch in Unterzahl haben wir es gut gemacht. Eine Großchance haben wir St. Pölten zugelassen. Aber selber haben wir ein Großchance vorgefunden. Und deswegen bin ich stolz auf die Mannschaft. (… ) Wir haben jetzt acht Punkte. Es ist ein grundsolider Auftritt. Ich glaube, wir spielen einen bisschen anderen Fußball als letztes Jahr.“

… über seinen Ausschluss und was er zum Referee gesagt habe: „Wortwörtlich, ob er mich auch ausschließen will. Dann hat er gesagt: Ja. Und hat mir in einer Aktion gelb wegen Kritik und gelb wegen Coaching-Zone verlassen gegeben, weil ich einen Schritt draußen war. Damit ist das Thema für mich schon abgehakt, weil wenn ich das jetzt spreche, was ich mir denke, dann geht mit mir der Gaul durch, dann wird es heftig und das braucht kein Mensch. (… ) Dass Emotionen im Spiel sind, das ist nichts Neues. Und in einem Geisterspiel hört man halt mehr, da sollte der Schiedsrichter vielleicht mal ein Fingerspitzengefühl an den Tag legen.“

… auf die Frage, was der Strafenkatalog für einen Trainer-Ausschluss vorsehe: „Den mache eh ich. Ich hoffe, ich kann meine Sperre in der Länderspielpause absitzen (lacht). Nein, Spaß bei Seite. Das darf mir nicht passieren, aber in einem Geisterspiel hört man dann relativ viel und jede Anweisung vom Trainer.“

Robert Ibertsberger (Trainer spusu SKN St Pölten):
… über das Spiel: „Die ein oder andere Chance war da. Aber es war dann von dem her schon zu wenig, damit du zumindest einen Punkt noch holst. Die WSG hat richtig gut verschoben und wir waren in den Positionen nicht so, wie wir es uns vorgestellt haben. Das haben wir dann versucht in der Halbzeit zu korrigieren mit der Systemumstellung, es hat dann auch besser funktioniert. Es hat dann trotzdem das gefehlt, dass du wirklich zu dieser hundertprozentigen Torchance kommst. Man muss der WSG gratulieren zu dem Dreier. Sie haben es richtig gut gemacht, auch dann in Unterzahl. Wir müssen einfach weiter hart arbeiten. Wir haben gewusst, dass das alles nicht so ganz locker von der Hand geht. Die Leichtigkeit hat dann etwas gefehlt.“

… darüber, ob die kurzfristigen Ausfälle einen Einfluss auf die Mannschaft hatten: „Es war jetzt gar nicht das große Thema vor dem Spiel. Es war eine sehr positive Stimmung, trotz der Tatsache, dass wir diese drei zusätzlichen Fälle hatten. Sie waren alle sehr fokussiert. Es hat einen sehr, sehr guten Gegner gegeben, das hat einfach Wattens um das eine Tor besser gemacht.“

… vor dem Spiel über die Tatsache, dass es zweieinhalb Stunden vor Spielbeginn noch Corona-Schnelltests gab und wie man als Trainer damit umgehe: „In gewisser Weise kurios, aber auf der anderen Seite, glaube ich, sind wir das schon allen beteiligten Personen geschuldet, dass wir das einfach machen und nochmal auf Nummer sicher gehen. Dass eine kleine Aufregung da war, ist klar. (… ) Wir haben uns eigentlich mit dem schon vorab ein bisschen auseinander gesetzt und gesagt, dann müssen wir halt dementsprechend reagieren. Und darum haben wir uns ein gewisses Zeitfenster auch gegeben, damit wir noch reagieren können und das haben wir dann auch gemacht. Das ist jetzt nicht so das große Problem.“

Daniel Drescher (spusu SKN St Pölten):
… über das Spiel: „Es war von Anfang an so ein bisschen der Hund drinnen. Wattens ist sehr kompakt gestanden, das haben wir eigentlich gewusst, dass das auf uns zukommt. Wir haben zu selten den richtigen Pass gespielt. Wir haben den richtigen Zeitpunkt verpasst, dass wir den Ball in die Tiefe spielen. Und so ist das ein bisschen ein Gewurschtel gewesen die ganze Zeit. Unterm Strich war es zu wenig. (… ) Wir sind angelaufen, angelaufen, angelaufen. Dann verlierst du ein-, zweimal die Konzentration und dann kriegst du den Ball mal hinten rein. Wir konnten den kompakten Block von Wattens nicht knacken. Sie haben das sehr gut gemacht. Wir haben den Schlüssel heute nicht gefunden.“

… über die Situation mit dem Corona-Schnelltest zweieinhalb Stunden vor Spiel und dass er erst spät erfahren hat, dass er von Beginn an spielt: „Gewöhnlich ist es nicht. Sicher, wenn du nach St. Pölten kommst und weißt, dass du einen Coronatest vor dir hast, wenn am Donnerstag drei positiv waren, dann ist eine gewisse Anspannung natürlich da, der Fokus vielleicht nicht so auf dem Spiel, wie er sein sollte. Noch dazu, wenn du davon ausgehst, dass du eigentlich nicht spielst. Wobei Vorbereiten muss man sich sowieso immer darauf, es kann immer etwas passieren. Ideal war es natürlich nicht – aber Wattens hatte das gleiche Prozedere. Also als Ausrede gilt das nicht.“

Florian Rieder (WSG Tirol):
… über seinen Startelf-Einsatz und sein erstes Bundesliga-Tor: „Ich habe mich jetzt in den letzten zwei Wochen im Training empfohlen. Der Trainer hat gestern gesagt, dass ich sehr gut trainiert habe. Ich glaube, ich habe es mir jetzt verdient. Ich bin sehr dankbar und stolz, dass ich heute das erste Bundesliga-Tor geschossen habe und wir die drei Punkte geholt haben. Das war wichtig. (… ) Es (sein erstes Tor, Anm.) ist jetzt eh mal Zeit geworden. Ich bin jetzt sehr froh, dass es passiert ist.“

… über das Spiel: „Ich glaube, wir sind heute sehr gut ins Spiel gekommen. Wir müssen den Sack zumachen. Wir hatten Chancen aufs 2:0, dann ist das Spiel vorbei. Aber auch in Unterzahl haben wir es gut gemacht. Dass die St. Pöltner noch zu ein, zwei Chancen kommen, ist klar. (… ) Es war ein ganz ein wichtiger Auswärtssieg.“

Christian Ebenbauer (Bundesliga-Vorstandsvorsitzender) in einem eingespielten Interview:
… über die coronabedingte Absage des Spiels Wolfsberger AC gegen Sturm Graz: „Der Fall WAC ist natürlich der extremste Fall, weil der WAC auch Europa League spielt und ich hoffe auch im Frühjahr noch Europa League spielt. Und da ist der Zeitplan natürlich noch straffer, weil man einfach die Europacup-Termine nicht als Ersatztermine nehmen kann. Und dann wird es natürlich eng. Deswegen haben wir auch jetzt keine Möglichkeit, das Spiel noch im Dezember nachzuspielen, sondern es wird auf jeden Fall in den Jänner geschoben werden. Aber im Frühjahr werden sich dann sicher noch Möglichkeiten finden.“

Hans Krankl (TV Experte):
… über den SKN St Pölten: „Sie haben zweite Halbzeit noch die ein oder andere Chance gehabt, um zumindest noch Unentschieden zu spielen.“

Anton Pfeffer (TV Experte):
… über den SKN St Pölten: „Dass die St. Pöltner eine Riesenchance vergeben haben, sich vorne festzusetzen, ist keine Frage. Das wird ihnen am meisten weh tun – und vor der Länderspielpause umso mehr.“

… über die Corona-Schnelltests zweieinhalb Stunden vor Anpfiff : „Ich stelle mir das jetzt so vor, dass er (der Trainer, Anm.) eigentlich für jede Position eine Ersatzposition haben muss, weil wenn einer ausfällt, dann muss ein Zweiter einspringen. Kuriose Zeiten verlangen kuriose Maßnahmen.“

Presseinfo Sky Österreich

weiterführende Links:
– zum Spielbericht

07.11.2020