Österreichs Handballer kassieren in EURO-Quali herbe Niederlage gegen Deutschland

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Bei der 27:36-Niederlage vergangenen Mittwoch in Graz, stellte Österreichs Team Deutschland phasenweise vor einige Probleme.

An den Stellschrauben nach der Niederlage hat man in den vergangenen Tagen intensiv gedreht, wollte den Weltmeister von 2007 im Rückspiel der Qualifikation zur EHF EURO 2022 fordern.

Doch dieser nutzte Angriffsfehler der Österreicher eiskalt aus, zog binnen Minuten bis auf zehn Tore davon und ging mit einer 19:5-Führung in die Pause. Die zweiten 30 Minuten konnten Gerald Zeiner & Co. dann offen gestalten, erzielten 15 Tore, kassierten aber auch ebenso viele. Deutschland gewann am Ende 34:20.

Kommenden Dienstag übersiedelt Österreich nach Ägypten, wo man in der Vorrunde der WM 2021 auf die USA, Frankreich und Norwegen trifft. Am heutigen Sonntag beschlossen die IHF, das ägyptische Organisationskomitee und die ägyptischer Regierung dabei keine Zuseher zuzulassen.

Auf drei Positionen nahm Teamchef Ales Pajovic eine Änderung vor. So durfte sich Antonio Juric über sein Debut im Nationalteam freuen, Max Hermann bestreitete sein erstes Länderspiel nach knapp zwei Jahren und Florian Kaiper durfte im Tor für Thomas Eichberger ran und zeichnete sich in der zweiten Halbzeit einige Male aus.

Erzielte man in Graz in den ersten 30 Minuten noch 16 Tore gegen Deutschland, so war man Sonntagabend davon leider weit entfernt. Fehler im Angriff nutzten unsere Nachbarn eiskalt aus, stellten nach acht Minuten auf 5:0. Teamchef Ales Pajovic reagierte und nahm sein erstes Timeout!

Das zeigte kurzfristig Wirkung. Gerald Zeiner durchbrach nach über zehn Spielminuten nicht nur die Deckung der Deutschen, sondern auch die Torsperre, erlöste die rot weiß rote Mannschaft mit dem Treffer zum 1:5.

Doch direkt danach häuften sich erneut die Fehler im Angriff, zudem lieferte Deutschlands Keeper Andreas Wolff eine Topleistung ab. Deutschland kam so zu einfachen, schnellen Gegenstoßtreffern, zog auf 12:1 davon und ging mit einer komfortablen 19:5-Führung in die Kabine.

„Bei fünf Toren in 30 Minuten, gibt es nicht viel zu sagen, egal wie stark der Gegner ist. Das ist zu wenig. Da ist die komplette Mannschaft gefordert. Jeder muss mehr Gas geben und nur durch eine gute Abwehrleistung kommst du wieder zurück ins Spiel. Das habe ich den Jungs auch in der Kabine gesagt“, so Ales Pajovic zu den ersten 30 Minuten.

15:15 – offene zweite Halbzeit
Auch wenn damit an einem Sieg der deutschen Auswahl kaum Zweifel bestanden, nahm man sich für die zweiten 30 Minuten einiges vor. Und diesmal war der erste Angriff auch gleich von Erfolg gekrönt, traf Lukas Herburger zum 6:19. Nahezu jeder Angriff mündete nun auch in einem Treffer, innerhalb von sechs Minuten erzielte man so viele Tore wie in der ganzen ersten Halbzeit, verkürzte auf 10:20.

Auch in der Deckung klappte die Abstimmung besser, Deutschland tat sich schwer Lücken zu finden, setzte einige Würfe neben das Tor, oder Florian Kaiper, der nun für Thomas Bauer ran durfte, war zur Stelle. In Überzahl konnte das Team von Ales Pajovic weiter verkürzen, stellte mit einem Doppelschlag von Julian Ranftl ins leere Tor auf 12:20 in der 39. Minute.

Deutschland erspielte sich allerdings rasch wieder einen Vorsprung von über zehn Toren und setzte sich im zweiten Spiel gegen Österreich in der Qualifikation zur EHF EURO 2022 mit 34:20 durch. Dabei verliefen die zweiten 30 Minuten mit 15:15 offen.

Ales Pajovic, Teamchef Österreich: „Vielleicht war so eine Leistung wie in den ersten 30 Minuten gut so kurz vor der WM, damit die Jungs wissen, dass sie immer Vollgas geben müssen. Jetzt beginnt die Vorbereitung auf unser erstes WM-Spiel gegen die USA. In den nächsten Trainingseinheiten erwarte ich vollen Fokus, Wille und Motivation. Jetzt kommt die WM und da müssen die Jungs wissen, dass sie kämpfen müssen.“

Keine Zuseher bei der WM 2021
Kommenden Dienstag übersiedeln beide Nationen nach Ägypten zur Weltmeisterschaft. Österreich trifft dort zum Auftakt am 14. Jänner auf die USA, 18:00 Uhr live auf ORF 1, sowie die beiden Medaillenkandidaten Frankreich und Norwegen.

Vor wenigen Tagen hieß es von Seiten der Organisatoren, dass man die Hallen mit rund 20 Prozent auslasten möchte. Die Kapitäne der europäischen Nationen richteten ein Schreiben an die IHF, mit der Aufforderung, diese Entscheidung in der aktuellen COVID 19 Situation zu überdenken.

Wie am heutigen Sonntag bekannt gegeben wurde, entschied die IHF in Absprache mit dem Organisations-Komitee und der ägyptischen Regierung, keine Zuseher bei der WM zuzulassen.

Qualifikation zur EHF EURO 2022
Österreich vs. Estland 31:28 (16:16)
Mi., 04. November 2020, Graz

Bosnien-Herzegowina vs. Österreich
So., 08. November 2020 – wurde aufgrund eines positiven Coronafalls im Team von Bosnien-Herzegowina kurzfristig abgesagt

Österreich vs. Deutschland 27:36 (16:22)
Mi., 06. Jänner 2021, 13:45 Uhr, Graz

Deutschland vs. Österreich 34:20 (19:5)
So., 10. Jänner 2021, 18:10 Uhr, Köln

Werfer Österreich: Lukas Hutecek (7), Julian Ranftl (4), Tobias Wagner (3), Julian Pratschner (2), Gerald Zeiner (1), Sebastian Frimmel (1), Lukas Herburger (1), Antonio Juric (1)

Werfer Deutschland: Antonio Metzner (5), Uwe Gensheimer (4), Paul Drux (4), Fabian Böhmer (3), Kai Häfner (3), Timo Kastening (3), Johannes Golla (3), Tobias Reichmann (2), Moritz Preuß (2), Sebastian Firnhaber (2), Philipp Weber (1), Christian Dissinger (1), Julius Kühn (1)

Estland vs. Österreich
28./29. April 2021

Österreich vs. Bosnien-Herzegowina
So., 02. Mai 2021, 18:00 Uhr
 


 
Men´s EHF EURO 2022
14. bis 30. Jänner 2022

Ausrichter: Ungarn & Slowakei
Teilnehmende Nationen: 24
Bereits qualifiziert: Ungarn (Ausrichter), Slowakei (Ausrichter), Spanien (Titelverteidiger) und Kroatien (Vize-Europameister von 2020)

Gruppe 1: Frankreich, Serbien, Belgien, Griechenland
Gruppe 2: Deutschland, Österreich, Bosnien-Herzegowina, Estland
Gruppe 3: Tschechien, Russland, Ukraine, Färöer Inseln
Gruppe 4: Island, Portugal, Litauen, Israel
Gruppe 5: Slowenien, Niederlande, Polen, Türkei
Gruppe 6: Norwegen, Weißrussland, Lettland, Italien
Gruppe 7: Dänemark, Nord-Mazedonien, Schweiz, Finnland
Gruppe 8: Schweden, Montenegro, Rumänien, Kosovo

Die Top zwei, sowie die vier besten Gruppendritten qualifizieren sich für die Men´s EHF EURO 2022.
 


 
Handball Weltmeisterschaft 2021
13. – 31. Jänner 2021, Ägypten

Pro Spielort (Alexandria, Kairo, Gizeh, New Capital) werden zwei WM-Gruppen ausgetragen. Die Top 3 aller acht Vorrundengruppen qualifizieren sich für die Hauptrunde, für die restlichen acht Teams geht es im President´s Cup um die Platzierungen 25 bis 32. Die Hauptrundengruppen werden in vier Gruppen zu je sechs Nationen unterteilt, von denen die Top 2 schließlich das Viertelfinale erreichen.

Vorrundengruppen WM 2021
Gruppe A, Gizeh: Deutschland, Ungarn, Uruguay, Kap Verde
Gruppe B, New Capital: Spanien, Tunesien, Brasilien, Polen
Gruppe C, Alexandria: Kroatien, Katar, Japan, Angola
Gruppe D, Kairo: Dänemark, Argentinien, Bahrain, Dr. Kongo
Gruppe E, Gizeh: Norwegen, Österreich, Frankreich, USA
Gruppe F, New Capital: Portugal, Algerien, Island, Marokko
Gruppe G, Kairo: Schweden, Ägypten, Tschechien, Südamerika-Qualifikant
Gruppe H, Alexandria: Slowenien, Weißrussland, Südkorea, Russland

WM-Spielplan Österreich
Österreich vs. USA

Do., 14. Jänner 2021, 18:00 Uhr, live auf ORF 1

Österreich vs. Frankreich
Sa., 16. Jänner 2021, 18:00 Uhr, live auf ORF 1

Norwegen vs. Österreich
Mo., 18. Jänner 2021, 20:30 Uhr, live auf ORF Sport+

Bei Erreichen der Hauptrunde sind die weiteren Spieltermine: 20. Jänner, 22. Jänner und 24. Jänner

Sollte es im President´s Cup weitergehen, lauten die Spieltermine: 20. Jänner, 22. Jänner, 24. Jänner und 26. Jänner

Presseinfo Handball Austria/ÖHB

10.01.2021