Shaun Fatah: Mit der Rivalität zwischen Deutschland und Österreich kann ich nichts anfangen

Die Swarco Raiders und Shaun Fatah haben spätestens nach dem Sieg in der Austrian Bowl den Football-Gipfel erklommen. Im Gespräch mit Thomas Muck spricht der Headcoach der Tiroler über die vergangene Saison, warme Duschen nach Gatorade-Showern und blickt in seine persönliche Zukunft.
Sportreport: Coach Fatah, herzlichen Glückwunsch zum Gewinn des Doubles (Anm.: Gewinn der Euro – und Austrian Bowl). Wie sieht es in ihnen emotional aus?
Shaun Fatah: Es ist ein wahnsinnig erfüllendes Gefühl. Ich freue mich auf den Urlaub und meine Familie, denn die letzten Wochen waren sehr zeitaufwendig und kräfteraubend. Jetzt beginnt die Zeit wo du reflektierst und feststellst, dass du vieles richtig gemacht hast. Natürlich hatten wir am Ende auch etwas Glück.
Sportreport: Coach, bei der Amtsübernahme vor etwa einem Jahr haben sie als großes Ziel den Double-Gewinn ausgegeben. Was hat am Ende den Ausschlag gegeben, dass die Raiders das Ziel erreicht haben?
Shaun Fatah: Die Mannschaft war schon gewohnt, zu gewinnen. Wir haben einfach einige kleine Anpassungen gemacht und das Team in eine etwas andere Richtung gelenkt. Vom Talentlevel der Spieler war uns rasch klar, dass wir hier ein sehr gutes Team haben. Man muss aber auch eingestehen, dass wir heuer wenig Verletzungspech hatten. Das war – im Vergleich zu einigen Gegnern – ein wichtiger Faktor.
Sportreport: Talib Wise hat eine tolle Saison gespielt. Er war auch in der Austrian Bowl der beste Spieler auf dem Feld. Wie wichtig war er für die Raiders in der Saison 2011?
Shaun Fatah: Er ist ein ‚Difference Maker’ und war schon in der kompletten Saison sehr wichtig für uns. Für mich ist das nicht verwunderlich. Dafür haben wir ihn geholt. Aber natürlich hatten wir auch Glück, dass er gesund durch die Saison gekommen ist.
Sportreport: Innerhalb von fünf Tagen mussten sie zwei Gatorade-Shower über sich ergehen lassen. Das ist ein positiver Aspekt im Leben eines Football-Coachs, oder?
Shaun Fatah: (schmunzelt) Man wird aber auch die Erkältung nicht mehr los danach. Die beiden waren ja doch innerhalb von sehr kurzer Zeit. Aber natürlich überwiegt die Freunde darüber. Man duscht warm und dann geht es wieder.
Sportreport: Die Football-Weltmeisterschaft steht unmittelbar vor der Türe. Werden sie Turnier verfolgen und für welches Team werden sie die Daumen drücken?
Shaun Fatah: Ich bin neutral. Für mich ist Football eine globale Angelegenheit. Wenn ich ehrlich bin, dann bin ich ein Fan der Dallas Cowboys und der Florida State Semonioles. Natürlich sind aber auch ein paar lokalpatriotische Gedanken dabei. Viele Spieler aus Berlin werden beim Turnier dabei sein. Ich bin mit vollstem Herzen ein Berliner! Ansonsten kann ich ehrlich gesagt sehr wenig mit dem „Deutschland gegen Österreich“-Ding anfangen.
Sportreport: Wie sieht ihr Vertrag bei den Raiders aus? Werden wir sie nächste Saison wieder sehen?
Shaun Fatah: Ich habe noch zwei Jahre Vertrag und die versuche ich zu erfüllen.
Das Gespräch führte Thomas Muck
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01.07.2011