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In der 15. Runde der Tipico Bundesliga stand am Sonntag das Duell Austria Wien vs. WSG Tirol auf dem Programm. In einem intensiven, spannenden, phasenweise hochklassigen Spiel gab es am Ende ein 2:2-Unentschieden.

Das Spiel hätte beinahe mit einem Knalleffekt begonnen. Bereits nach 33 Sekunden fanden die Gastgeber die erste dicke Torchance vor. Eine Hereingabe von Pichler verpasste Fitz denkbar knapp. Danach entwickelte sich ein intensives Spiel auf Augenhöhe. Austria Wien hatte ein leichtes optisches Übergewicht, woraus die Veilchen allerdings kein Kapital schlagen konnten. Auf der Gegenseite, waren die Gäste von der ersten Sekunde sehr präsent und giftig. Die erste Torchance fanden die Tiroler in der zehnten Minute Yeboah vor. Davor hatten die Gastgeber bereits Grund zum Jubeln. In der 7. Minute gingen die Veilchen durch den zweiten guten Angriff in Führung. Nach einem ganz Abschlag von Oswald erkämpft sich Teigl den Ball. Seine Flanke kommt ideal in den Rückraum des Strafraums. Erik Martel macht die nötigen Meter in den Strafraum netzt per Direktabnahme zum 1:0 ein! Weiter im Spielverlauf. In der 18. Minute fand die WSG Tirol durch Behounek und Schnegg eine Doppelchance vor. Danach waren die Veilchen mit einer Doppelchance dran. Sarkaria und Teigl hätten in der 29. Minute den zweiten Treffer erzielen können. Taten sich allerdings nicht. Zu diesem Zeitpunkt mussten die Gastgeber bereits zwei Mal wechseln. Das zentrale, defensive Mittelfeld bestehend aus Ebner (ohne Fremdeinwirkung) und Martel (nach Attacke von Frederiksen) mussten vorzeitig ausgewechselt werden. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit gab es noch eine Halbchance. Ein Fallrückzieher-Versuch von Pichler blieb am Ende ein Versuch. Pausenstand 1:0.

Nach dem Seitenwechsel nahmen sich die beiden Teams einige Minuten „künstlerische Pause“. Am Ende des Tages eine „entschuldbare Periode“. Denn beide Mannschaften sollten in der zweiten Halbzeit für ein äußerst intensives und interessantes Spiel auf dem Rasen sorgen. Zunächst hatte die Austria ein klares Chancenübergewicht. Ein Sarkaria-Freistoß an die Latte (55.) und eine weitere Schussmöglichkeit des Austria-Flügelflitzers hätte für den zweiten Treffer sorgen können (56.). Aus dem folgenden Eckball entwickelt sich die nächste gute Möglichkeit für die Gastgeber. Nach einem Eckball von Suttner rettete Koch knapp vor der Linie (57.). Weitere 60 Sekunden später rettete WSG-Torhüter Oswald mit einer tollen Parade gegen Pichler. In der gefühlt besten Phase der Gastgeber setzen dann die Gäste durch Frederiksen das nächste Ausrufezeichen. Sein Hammer verfehlte das Tor nur knapp. 60 Sekunden später gelang den Gästen – entgegen dem Spielverlauf – der Ausgleichstreffer. Nach Traumpass von Celic schiebt Frederiksen den Ball zum 1:1 in die Maschen. Durch diesen Gegentreffer kamen die Veilchen gehörig ins Schwimmen. Nun war die WSG Tirol drauf und dran dem Spiel die Wende zu geben. In der 73. Minute rettete Austria-Torhüter Pentz gegen den allein vor ihm auftauchenden Frederiksen und auch beim möglichen Nachschuss von Dedic hatte der Austria-Torhüter das bessere Ende.

Es sollte der Startschuss für eine Schlussviertelstunde werden, die in Wahrheit alles hatte, was ein tolles Fußballspiel ausmachte. Wie wäre es mit einem tollen Konterangriff? Den spielte die Austria in der 76. Minute denkbar schlecht aus. So geschehen durch Wimmer. Wie wäre es mit einem unerklärbaren Schiedsrichtefehler? In der 77. Minute hätte es Elfmeter für die Veilchen geben müssen. Eine Hereingabe von Zwierschitz klärt Pranter den Ball im eigenen Strafraum im „Stil der Freiheitsstatue“. Schiedsrichter Drachta, aber auch seine Assistenten haben ausgezeichneten Blick auf die Situation und lassen weiterspielen. Ein Black-out aus der Rubrik „unerklärbar“! Wie wäre es mit Abstauber-Toren? So gesehen in der 85. Minute. Nach einer Flanke von Celic lenkt Pentz den Ball an die eigene Latte ab. Handl hob die Abseitsposition von Behounek auf, und der Wattens-Verteidiger nahm das doppelte Gastgeschenk an und erzielte das 1:2. Wie wäre es noch zum Abschluss noch mit einem umstrittenen Treffer? Unter diese Kategorie fiel der 2:2-Endstand. Nach einem Querpass von Jukic erzielte Pichler den vierten Treffer des Spiels. Dieser war definitiv sehr umstritten. Die Gäste reklamierten eine Abseitsstellung des Austria-Spielers. Da es im TV-Bild keine kalibrierte Linie gab, lässt sich diese Situation nicht endgültig auflösen. Tendenziell waren die Reklamationen allerdings durchaus berechtigt. Es war am Ende nicht der einzige Schiedsrichterfehler. Dazu später noch mehr. In der Nachspielzeit gab es noch eine Gelb-Rote Karte Austria-Kapitän Suttner rutscht von hinten gegen Gegenspieler Petsos hinein und trifft den Ball nicht. Über diese Entscheidung gab es am Ende allerdings keine Diskussion.

Endstand in einem äußerst intensiven und durchaus interessanten Spiel somit 2:2! Aufgrund der Torchancen kann man durchaus von einem gerechten Remis sprechen. Dies untermauert auch der Umstand, dass beide Teams durchaus Chancen gehabt hätten das Spiel zu entscheiden. In diesem Punkt gilt es auch Schiedsrichter Drachta in die Kritik zu nehmen! Neben seinem kolossalen Blackout in der Elfmeter-Situation, unterliefen ihm einige weitere Fehler. Ein Torschütze der Gäste blieb am Ende trotz dreier rustikaler Attacken und einer glasklaren Schwalbe ohne gelbe Karte. Foulspiele, wo der Gegenspieler seinen Kontrahenten auf das Bein trat, bleiben ebenfalls ungeahndet. Dieses Spiel hatte, bis auf einige wenige schwächere Phasen, sehr viel Intensität und Qualität. Letzteres kann man über den Schiedsrichter, selbst bei positivstem Blickwinkel, nicht attestieren. Eigentlich schade, weil es ein guter Schiedsrichter, diesem Spiel in Wahrheit gefehlt hat.

Austria Wien vs. WSG Tirol 2:2 (1:0)
Generali Arena, keine Zuschauer (Coronavirus), SR Drachta

Tore: Martel (7.), Pichler (87.) bzw. Baden Frederiksen (61.), Behounek (85.)

Gelb-Rote Karte: Suttner (91./Foulspiel)

FK Austria Tirol: Pentz – Zwierschitz, Schösswendter, Palmer-Brown, Suttner – Teigl, Ebner (20. Grünwald/71. Jukic), Martel (26. Handl), Sarkaria – Fitz (71. Wimmer), Pichler

WSG Tirol: Oswald – Koch, Behounek, Gugganig, Schnegg – J. Gölles (46. Pranter), Petsos, Celic, Rieder (58. Dedic) – Baden Frederiksen (89. Soares), Yeboah

31.01.2021