Zlatko Junuzovic über den Trainerjob: „Es ist auf jeden Fall für mich eine Möglichkeit nach der sportlichen Karriere diese Funktion vielleicht auszuüben“

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Der Free-to-Air Montag im TV: Zu Gast bei „Dein Verein“ waren am Montag ua Red-Bull-Salzburg-Profi Zlatko Junuzovic, TSV-Hartberg-Co-Trainer Kurt Russ, Ex-Rapid-Stürmer Terrence Boyd und Ernst Baumeister, ehemaliger Trainer und Sportdirektor des Admira.

 


 
Alle Stimmen zu „Dein Verein“:

Zlatko Junuzovic (Spieler FC Red Bull Salzburg):
… über die derzeitige Situation: „Wir haben gestern eine Zeitlang gebraucht, dass wir ins Spiel reinkommen, die intensiven Wochen davor, die Reisestrapazen – wir waren in Spanien, zweimal in Klagenfurt und dieses Spiel zum Abschluss. Man hat schon gemerkt, dass wir mental ein bisschen müde waren, aber wir sind dann richtig gut reingekommen und haben unser Spiel gespielt. Unser Anspruch ist es, dass wir jedes Spiel gewinnen wollen. Aber, dass es schwierig ist und nicht so einfach und jeder Gegner auch gegen uns mutig ist, hat man auch gesehen. Es kann auch sein, dass es in der Meisterschaft bis zum Schluss eng wird.“

… über seine Zukunftspläne und das Traineramt: „Das wird man sehen, es ist jetzt schwer zu sagen, wo die Reise hinführen wird. Mein Ziel ist es im Fußball zu bleiben, er ist meine Leidenschaft und meine Liebe. Ich fahre jeden Tag mit Spaß zum Training, habe eine Freude am Platz zu stehen. Es kommen auch Dinge zusammen, Hintergründe versteht man besser, wie und was man machen kann. Es ist sehr interessant und auf jeden Fall für mich eine Möglichkeit nach der sportlichen Karriere vielleicht diese Funktion auszuüben.“

… über seinen Freund Michael Liendl: „Man muss immer abwägen, was im Hintergrund auch passiert, welche Sachen vorfallen und wie die Kommunikation ist, es können sehr viele Faktoren mitspielen. Michi ist ein sehr wichtiger Spieler für den WAC über Jahre hinweg und gestern hat man gesehen, welche Impulse er der Mannschaft geben kann. Für ihn ist es sicher nicht einfach gewesen sich hinzusetzen und zuzuschauen und wenn wir uns ehrlich sind, wenn es um sehr viel geht und der sportliche Reiz da ist, sollte jeder Spier angefressen sein, wenn er nicht spielt. Das zeigt ja auch, dass der Spieler unbedingt dabei sein will und der Mannschaft helfen will und an seine Qualitäten glaubt. Wie und was genau jetzt da alles vorgefallen ist, weiß ich jetzt leider auch nicht.“

… über das Ausscheiden in der Europa League: „Der Knackpunkt war das erste Spiel, wo wir nicht mit unserer Überzeugung aufgetreten sind. Wir hatten gute Möglichkeiten, die musst du nützen, leider reicht halt eine gute Leistung nicht aus. Es wäre mehr drinnen gewesen. Wir sind gegen einen sehr starken Gegner ausgeschieden. Wir haben viel dazugelernt, das kann uns auch für den Endspurt der Meisterschaft guttun. Wir wollen diese zwei nationalen Titel unbedingt schaffen, Cup und Meisterschaft.“

Terrence Boyd (ehemaliger Stürmer SK Rapid Wien, Spieler Hallescher FC):
… über seine Zeit bei Rapid: „Es war eine super Zeit. Schade, dass wir es nicht mit dem Meistertitel krönen konnten, aber Rapid das bleibt auf jeden Fall im Herzen drin und es war eine wundervolle Zeit. Die Fans und das ganze Drumherum, der Derbycharakter mit der Austria, das hat es alles besonders gemacht, es war eine super Zeit. Kontakt gibt es eigentlich nicht. Man schaut nach wie das Ergebnis beim Derby war. Es hat einen so geprägt. Zwei gute Freunde von mir, Marco Djuricin und Georg Teigl, sind zur Austria gewechselt und sportlich gesehen wirklich cool, dass sie einen Verein gefunden haben, wo sie spielen, aber warum muss es denn Austria sein. Dieser, keine Ahnung, Hass bleibt auf jeden Fall, ich werde niemals in meinem Leben violette Klamotten tragen. Wir wissen alle, dass Wien für immer grün-weiß ist. Es gibt nur ein Team in Wien. Rapid zählt zu den größten Teams, in Österreich sowieso. Rapid ist, was den Spirit angeht, die Tradition, die Geschichte, das ganze Drumherum, war sehr, sehr besonders.“

… über die Bedeutung eines Derbysieges und sein einziges Derbytor: „Ich habe von meinen acht Derbys gefühlt nur vier gespielt, weil ich gelb gesperrt war, ich Trottel. Ich habe nur ein einziges Derbytor und da habe ich fast geheult. Da sieht man wie das einen emotional packt. Das Tor war eines der wichtigsten meiner Karriere. Es hat einen emotional hohen Stellenwert. Nach dem Derbysieg, das weiß ich noch, da bin ich feiern gegangen, zu der Zeit früher, dann kommen einfach erwachsene Männer auf dich zu und geben dir einen Drink aus und bedanken sich und sagen dir, dass es ihnen so viel bedeutet. Das ist einfach crazy, was ein Derby für die Leute bedeutet. Wie viel Herzblut da drin ist. Das war schon sehr toll und generell die Zeit. Die Truppe mit Trimmel, Burgstaller, Sabitzer, Schaub, da war echt sehr, sehr viel Qualität und Potenzial drinnen.“

… über seinen Wechsel zu RB Leipzig: „Als Fußballer und Sportler willst du irgendwann den nächsten Schritt gehen. Finanziell waren es ganz andere Ebenen. Ich wollte den nächsten Schritt unbedingt gehen, trotzdem war es auch eine gute Zeit, auch wenn ich nicht zeigen konnte, was ich drauf habe, weil der Kreuzbandriss kam.“

… über Andreas Herzog: „Ich habe mit ihm eine gute Zeit gehabt, aus den USA sind wir dann gemeinsam nach Wien zurückgeflogen. Ich bin ja aus Bremen und für mich sind das alles Legenden und er sowieso. Er ist ein überragender Fußballer gewesen und ein noch überragenderer Mensch.“

Ernst Baumeister (ehemaliger Trainer und Sportdirektor Admira, Austria-Legende):
… über seine Tätigkeit als Sportdirektor des FC Marchfeld: „Es ist eine neue Aufgabe, ich führe sehr viele Gespräche telefonisch, mit Spielern, dem Vorstand, damit ich Verein und Spieler besser kennenlerne. Es ist nicht optimal, ich rede lieber von Angesicht zu Angesicht. Wir wissen gar nicht wann und wie es überhaupt weitergeht. Wenn es überhaupt weitergeht, gehe ich maximal davon aus, dass wir den Herbstdurchgang spielen und die drei, vier Spiele kann der Co-Trainer mit meiner Unterstützung machen und ich versuche zeitnah den neuen Trainer zu finden.“

… über das Ende der letzten Zusammenarbeit bei der Admira: „Es war überraschend, es war ohne Vorwarnung. Es hat geheißen, dass wir eine neue Mannschaft aufbauen und bevor ich noch dazugekommen bin… ich habe bis heute noch keine Begründung gehört, warum ich weg musste. Damals hätte ich es schon gerne gewusst, weil es ein bisschen überraschend war. Das war genau an dem Tag, als wir ins Trainingslager gefahren wären, ich habe schon die Koffer gepackt und bin gerade beim Frühstück gesessen und dann kriege ich das so. Ich kann mir bis heute nichts vorwerfen und das ist halt, wenn man was Schlechtes macht okay, aber ich habe alles reingehaut, dass wir nicht absteigen, das ist mir gelungen und als Dank dafür habe ich dann einen warmen Händedruck bekommen.“

… über eine neuerliche Tätigkeit bei der Admira: „Man soll im Fußball nie nie sagen, aber da kann ich zu 99,9 Prozent sagen, dass ich zu dem Verein sicher nicht mehr zurückgehen werde oder irgendwas machen werde. Das weiß ich ganz sicher.“

… über Sasa Kalajdzic: „Es freut mich immer wieder, dass ich Spielern helfen kann, die dann einen guten Weg machen. In Wirklichkeit ist der Spieler immer selbst verantwortlich, man kann ihn nur unterstützen. Bei Sasa Kalajdzic ist es gelungen, ein sehr guter Spieler. Ein vernünftiger guter Charakter, der es ohne mich auch geschafft hätte. Er war als defensiver Mittelfeldspieler im Training der gefährlichste Angreifer (damals bei den Admira Juniors, Anm.), er hat die meisten Tore gemacht. Er hat ein gutes Auge für die Mitspieler, ist ein sehr guter Techniker, für seine Größe sehr beweglich. Er hat das ‚Naserl‘ für den Abschluss, das sieht man auch in der Deutschen Bundesliga.“

… über die Admira: „Die Problematik, die ich bei dem Verein sehe, sie haben im Winter fünf neue Spieler geholt, im Winter bekommt man nicht immer die ganzen Wunschspieler, es war notwendig, dass etwas passiert. Alle fünf haben keine Spielpraxis gehabt und die spielen jetzt immer, da ist die Gefahr, dass man irgendwann in ein Loch reinfällt, wenn man so lange nicht gespielt hat. Ich wünsche es ihnen nicht, aber es ist meistens so. Das kann in einer wichtigen Phase passieren. Sie können wieder nur hoffen, dass der eine oder andere Verein auch schwächelt. Es wird heuer glaube ich nicht einfach werden. Die Mannschaft ist, hart ausgedrückt, zusammengewürfelt und es dauert, bis die Mannschaft eingespielt ist. Ich beneide Damir Buric nicht, er macht immer eine gute Arbeit, es ist für ihn nicht einfach. Jedes Match ist ein Endspiel. Es wird heuer sehr schwer sein, dass sie es schaffen.“

… über das Wiener Derby: „Es war kein hochwertiges Derby, die Austria muss mit dem Punkt zufrieden sein. Früher war bei den Spielern die Rivalität intensiver, weil die Spieler länger bei den Vereinen gespielt haben. Heute wissen viele Spieler dadurch nicht um die Bedeutung eines Derbys. Es war viel mehr Rivalität am Feld, außerhalb haben wir uns gut verstanden, beim Team zusammen auch eine gute Kameradschaft gehabt. Früher war man zehn, zwölf Jahre bei einem Verein, da war es anders.“

… über die Austria: „Es wird schwer, dass sie es schaffen. Sie haben einen Schritt vorwärts gemacht in den letzten Wochen, Peter Stöger hat eine gute Arbeit gemacht. Im Herbst ein bisschen einen Umbruch, es ist ein bisschen ein frischer Wind drinnen. Sie müssen auch auf Umfaller hoffen, es wird schwer, wenn man auf fremde Hilfe angewiesen ist.“

… über den neuen strategischen Partner der Austria: „Kurzfristig war es wichtig, weil ich glaube, dass sie sonst Probleme mit der Lizenz bekommen hätten. Man muss abwarten, wie weit die Partnerschaft greift, mit Spielern und dem Geld. Man muss schauen, dass man den nächsten Schritt macht und kleinere Brötchen backt, unter die ersten drei, das wird nicht von heute auf morgen passieren.“

… über Peter Stöger: „Irgendwie hört es sich nach Weitermachen an, aber nicht unter jeder Bedingung. Für die Austria gibt es keinen besseren. Für die Austria kann ich nur hoffen, dass er weitermacht. Ich glaube von Herzen aus möchte er weitermachen.“

Kurt Russ (Co-Trainer TSV Hartberg):
… über Dietmar Kühbauer: „Ich hoffe, dass wir gegen Rapid auch was mitnehmen können, ich möchte gerne den Kühbauer ein bisschen zum Nachdenken bringen. Es ist schön, wenn du den Kühbauer auf der anderen Seite hast und er wieder anfängt zu schimpfen und zum Jammern und das ist schon geil, muss ich sagen. Das gehört dazu und nachdem wir jetzt leider keine Zuschauer im Stadion haben, bringt das ein bisschen Würze rein.“

… über Matija Horvat: „Er steht in der Defensive seinen Mann und das tut uns richtig gut. Baki daneben spielt sensationell. Die Zwei bringen ein bisschen Ruhe rein und wir lassen weniger zu. Er wird sicher seinen Weg gehen, er ist sehr ehrgeizig, setzt sehr viel um, was man von ihm verlangt. Ich habe mich in Kapfenberg immer auf ihn verlassen können, er war für mich immer der Feuerwehrhauptmann, der alles gerichtet hat und ich glaube, er kann in Hartberg den gleichen Job machen.“

… über seine Rolle im Trainerteam: „Ich bin Teil des Trainerteams, es ist ruhig zu arbeiten, schön zu arbeiten, wir haben sehr viel Spaß. Wir wissen genau auf was wir es anlegen, der Markus Schopp gibt die Richtung vor und wir arbeiten dazu, es ist sehr lässig dort. Ich bin, glaube ich, für den Markus in der Hinsicht wichtig, weil ich Ruhe ausstrahle und es ist im Prinzip so, wenn du als zweites Glied zurückgehst, bist du ruhiger auf der Bank und siehst mehr. Du hast nicht mehr den Stress eines Einser-Trainers. Jürgen Säumel detto, ich glaube, dass wir sehr gut harmonieren und das ist sehr wichtig.“

… ob er bei einem Abgang von Markus Schopp den Cheftrainerposten übernehmen könnte: „Ich hoffe, dass es so sein wird, dafür bin ich auch nach Hartberg gegangen und es ist für mich so, dass ich unbedingt einmal in der Bundesliga Trainer sein möchte. Wenn es klappt, ist es wunderschön, wenn nicht, fühle ich mich auch in der zweiten Reihe gut. Ich fühle mich deswegen nicht unwichtig. Ich bin sicher ein ehrlicher Mensch, sage zu Spielern, wenn mir etwas nicht passt. Das sind auch oft harte Worte, aber es ist immer so, dass jeder weiß, dass er zu mir kommen kann.“
 


 
Die ABSTAUBER
Auch die „Die Abstauber“ wedelten mit ihrer unkonventionellen und frischen Art am Bundesliga-Montag ordentlich Staub auf. In der Live-Schalte erzählte Hartberg-Spieler Sascha Horvath u. a. über seine Erfahrungen mit dem Wiener Derby, seine Zeit in Dresden und seinen größten Fehler.

Sascha Horvath (Spieler TSV Hartberg, Ex-Austrianer) bei „Die Abstauber“:
… über das Wiener Derby: „Ich schaue nicht so viel Fußball zuhause, ich bin eher auf der Playstation. Ich habe das Derby nicht angeschaut, nur die Highlights. Eigentlich habe ich fast keine Verbindung mehr zur Austria, es sind alle weg, mit denen ich richtig gut befreundet war. Ab und zu schaue ich mir ein Spiel an, wenn ich Zeit habe. Ich war richtig nervös vor meinem ersten Derby. Es war richtig geil mit den Zuschauern, es war ein Heimspiel, wenn ich mich richtig erinnere. Ein Derby ist kein normales Spiel, leider haben wir verloren, aber ich werde mich daran für immer erinnern.“

… über seine Zeit in Dresden: „Dresden gegen Hertha in Berlin, das war die beste Stimmung, 30.000 Dresden-Fans waren mit, das war geisteskrank. Damals waren bei Dresden jedes Heimspiel 30.000 Zuschauer. Das Wiener Derby war von der Stimmung auch richtig geil. In Dresden habe ich gelernt, wenn du nicht spielst und auf der Tribüne sitzt, ist es eine harte Phase, aber es bringt dich persönlich weiter, wenn du es gut annimmst und ich habe mich in anderen Bereichen gesteigert.“

… über die Rolle des gefeierten Jungstars bei der Austria: „Einerseits war es extrem schön und ein bisschen Druck dahinter. Ich habe den Fehler gemacht, als ich nicht mehr so gebraucht wurde, ist mir das zu Kopf gestiegen und ich habe mir gedacht es läuft immer gut weiter, das habe ich schlecht angenommen, das war mein Fehler. Ich habe gedacht, dass alle anderen schuld sind und nicht ich, das war mein größter Fehler.“

… über Yusuf Demir: „Wenn ein junger Spieler von den Medien geschützt wird, ist es gut von Rapid, dann kann er sich auf den Fußball konzentrieren. Er ist ein überragender Spieler. Wenn er so weitermacht und hart an sich arbeitet, hat er eine große Zukunft vor sich. Er ist technisch sehr stark, hat ein gutes Tempo mit dem Ball.“

Über „Die Abstauber“:
In dem innovativen Diskussions-Format diskutieren wöchentlich vier Hosts über die wichtigsten Ereignisse auf dem Rasen und in den sozialen Medien. Neben den Sky Moderatoren Johannes Brandl und Johannes Hofer sind Florian Prokopetz, Jean-Claude Mpassy, Andreas Födinger, Lukas Traxler, Holger Hörtnagl, Martin Grath und Maximilian Ratzenböck Teil des Teams. In ,,Die ABSTAUBER‘‘ können Fans durch ihre Social Media Aktivitäten Teil der Sendung werden. Weitere Informationen zu ,,Die Abstauber“ gibt es unter: dieabstauber.at/
 


 
Presseinfo Sky Österreich

08.03.2021