
Die Swans Gmunden müssen sich im ersten Spiel der Finalserie in der eigenen Halle den Kapfenberg Bulls mit 80:86 geschlagen geben. Die Bullen zeigen sich sowohl offensiv als auch defensiv über weite Strecken als titelwürdig, während die Gmundner vor allem in der Verteidigung nicht ihren besten Tag erwischen.
Das zweite Spiel steigt am Sonntag in Kapfenberg, wo die Steirer mit dem Heimvorteil im Rücken bereits eine großen Schritt in Richtung Titelverteidigung machen können.
Swans Gmunden (1) vs. Kapfenberg Bulls (2)
80:86 (22:21, 36:46, 61:62)
Donnerstag, 19 Uhr – Volksbank Arena, Gmunden
Der Regular Season nach zu urteilen, gingen die Swans als Favorit in das Auftaktspiel der BSL-Finalserie. Serienmeister Kapfenberg zeigte aber in den bisherigen Play-offs eindrucksvoll, dass man sich den besten Basketball des Jahres für das Saisonende aufgehoben hat und so überraschte es nicht, dass sich beide Teams von Minute eins weg einen offenen Schlagabtausch lieferten. Zwar legten die Gmundner immer wieder vor, doch die Bullen hatten jedes Mal eine Antwort parat. Zumeist aus der Distanz, denn die Kapfenberger verwandelten allein in den ersten zehn Minuten fünf Dreier. Vor allem AJ Turner gab sich keine Blöße und verbuchte in diesem Abschnitt bereits zehn Punkte. Dass die Oberösterreicher dennoch mit 22:21 voranlagen, verdankten sie vor allem ihren starken Drives zum Korb. Viertel zwei ging genauso weiter, die Mike-Coffin-Truppe versenkte vier Dreier in nur drei Minuten und setzte sich damit erstmals etwas ab. Defensiv wirkten die Gastgeber nun zunehmend verunsichert, was die Steirer mit einem 10:0-Run bis zur Halbzeitpause eiskalt ausnutzten (46:36).
Nach Seitenwechsel wirke es kurzfristig so, als würden die Bullen das Spiel nun endgültig an sich reißen, doch die Schwäne steckten nicht auf. Nach einem 11:2-Lauf der Heimmannschaft Mitte des Viertels war plötzlich wieder alles offen. Zwar bewegten die Kapfenberger in der Offensive weiterhin den Ball und kamen so immer wieder zu guten Würfen, aber die Oberösterreicher wurden nun ebenfalls immer stärker von der Dreierlinie und zeigten sich außerdem weiterhin entschlossen beim Zug zum Korb. Erst ein Buzzer-Beater-Dreier von Tobias Schrittwieser rettete den Bulls die hauchdünne 62:61 Führung vor dem Schlussabschnitt. Dort blieb es lange ganz knapp, ehe die steirischen Titelverteidiger das Spiel mit einer Serie von Distanzwürfen endgültig entscheidend in ihre Richtung kippten. Zwar kämpften die Mannen von Coach Anton Mirolybov bis zum Schluss, an einem Tag, an dem die Bulls 17 Dreier (53 Prozent Trefferquote) verwandelten, war aber einfach nichts zu holen. Endergebnis 86:80 für Kapfenberg, Spiel zwei steigt am Sonntag in der Steiermark.
Anton Mirolybov, Head Coach Gmunden: „Gratulation an Kapfenberg, sie haben als Team wirklich gut geworfen. Wir haben den Großteil des Spiels wirklich schlecht verteidigt. Es gibt also einfache Dinge, die wir für Spiel zwei vorbereiten können.“
Stephon Jelks, Spieler Gmunden: „Wir hatten heute zu wenig Energie. Kapfenberg hingegen hat von Anfang an mit viel Energie gespielt Wir hatten defensiv ein paar Missverständnisse. Das müssen wir in den nächsten Tagen analysieren, um am Sonntag in Kapfenberg bereit zu sein.“
Mike Coffin, Head Coach Kapfenberg: „Nach einer sehr guten Defensivleistung in der ersten Halbzeit haben wir in der zweiten ein paar Fehler gemacht. Aber ich glaube, über das gesamte Spiel haben wir sehr konsequent gespielt und verdient gewonnen.“
Thomas Schreiner, Kapitän Kapfenberg: „Wir haben solide 40 Minuten gespielt, vor allem im zweiten Viertel haben wir genau das umgesetzt, was wir machen wollten: Gut und tough verteidigt, den Ball vorne bewegt, offene Würfe kreiert und die dann auch hochprozentig getroffen. Wir haben gewusst, Gmunden ist ein starkes Team, die kommen zurück. Der Sieg bedeutet jetzt aber noch gar nichts, am Sonntag erwartet uns ein noch schwereres Spiel.“
Beste Scorer: Enis Murati 15, Daniel Dolenc 14, Jaylon Tate 12 bzw. AJ Turner 22, Nemanja Krstic 19, Tobias Schrittwieser 12.
Positive Wolves BSL-Saisonbilanz – mit Ambition auf Steigerung
Nach dem abrupten Saisonende für unser Team in der bet-at-home Basketball Superliga vergangene Woche, möchten wir nun etwas ausführlicher auf das abgelaufene Spieljahr zurückblicken.
Vor der Saison hatten sich die Vienna D.C. Timberwolves als oberstes, an Resultaten messbares Ziel den Klassenerhalt gesteckt. Obwohl die Konkurrenz im Schnitt deutlich stärker als 2019/20 aufgestellt war, konnten die jungen Wölfe dieses Ziel frühzeitig erreichen und die Relegationsspiele vermeiden. Bereits nach der Zwischenrunde lagen die Wolves nach einem fulminanten 87:60 gegen Traiskirchen auf Rang neun, in der schlussendlich abgebrochenen Playdown-Serie konnten die Timberwolves den unmittelbaren Kontrahenten aus Niederösterreich inklusive Vorbereitung zum vierten Mal im Laufe der Saison bezwingen.
Youngsters mit guter Entwicklung
Ein in der Donaustadt immer ebenso wichtiges Ziel ist die Entwicklung der jungen Eigenbauspieler. Die Timberwolves führten die BSL auch in ihrem dritten Jahr in der obersten Spielklasse überlegen in Nachwuchs-Minuten an. Im Grunddurchgang entfiel unglaubliche 63,4 Prozent der Spielzeit auf U22-Spieler, 84,8 Prozent auf Österreicher. Ab der Zwischenrunde gingen sogar 88,7 Prozent der Spielminuten bei den Wolves an Österreicher und immer noch 58,5 Prozent an U22-Spieler.
Zwölf von den 18 Kaderspielern (inklusive Pezi Hofbauer, der nach seiner Knieverletzung nicht zum Einsatz kam) stammen aus der Timberwolves Basketball Academy, drei weitere von Kooperationspartner UDW Alligators. Eine einzigartige Konstellation in den Bundesligen.
Zusammenhalt im Verein als Schlüssel
„Wir können mit der Saison insgesamt zufrieden sein. Auch wenn wir nach einem guten Saisonstart mit Siegen gegen Oberwart, Traiskirchen und Wels gerade ab Weihnachten in ein kleines Loch gefallen sind und sicher das eine oder andere Spiel mehr gewinnen hätten können, wäre eine bessere Platzierung auf Grund der Stärke der anderen Teams heuer wohl sehr schwer möglich gewesen“, resümiert Head Coach Hubert Schmidt.
„Neben den basketballerischen Fortschritten als Mannschaft und der einzelnen Spieler, die signifikant waren, hat uns sicherlich der Zusammenhalt in Team, Staff, Organisationsteam und Vereinsführung zum Klassenerhalt verholfen. Gerade in der jetzigen schwierigen Situation ist es uns gelungen, aus unseren beschränkten Mitteln sehr viel herauszuholen und möglichst professionell zu arbeiten. Mein besonderer Dank gilt heuer Lisa Schweinberger und Aldin Saracevic für ihren unvergleichlichen Einsatz“, so Schmidt, der sich wie gewohnt auch von Stefan Grassegger und Robert Langer bzw. Clarissa Mühl bestens unterstützt wusste.
Individuelle Steigerungen
Neben den Team-Leadern Nemanja Nikolic und Pippo D’Angelo sowie Jakob Szkutta und Jonas John, die mit ihren 21 Jahren ebenso routiniert aufgetreten sind, konnten die 2000er-Jahrgänge Paul Rotter und Marko Goranovic dank tollen Leistungen den Schritt zu gestandenen BSL-Spielern souverän vollziehen. Lukas Hofer erwies sich in seinem ersten BSL-Jahr als wertvolle Verstärkung, Jakob Lohr zeigte sein großes Talent, Andreas Werle konnte seine Teamplayer-Rolle gut ausfüllen.
David Rados wurde leider erneut durch eine Verletzung zurückgeworfen, auch Pezi Hofbauer stand schließlich nicht zur Verfügung. Elias Wlasak und Dominik Alturban konnten die entstandenen Lücken bestmöglich schließen und haben sich hervorragend ins Team eingefügt. Lukas Ringhofer, Faiz Jakob, Simon Marek, Kingsley Fobi und Janis Tomaschek haben ihre Aufgaben vorrangig im Training gut gemeistert.
Signifikanter Fortschritt als Ziel
In der kommenden Saison hoffen die Timberwolves darauf, einen Schritt nach vorne und um die Playoff-Plätze mitspielen zu können. Die geforderten Unterlagen wurden nachgereicht, die Wolves sind sehr zuversichtlich, im Mai erneut die BSL-Lizenz zu erhalten.
„Nach einem schwierigen, aber schlussendlich erfolgreichen Jahr ist unser Ziel, in der Saison 2021/22 wirtschaftlich und in der Folge auch sportlich einen signifikanten Fortschritt zu machen. Vor allem freuen wir uns darauf, wieder Spiele vor Fans austragen zu können“, sagt General Manager Aldin Saracevic.
Presseinfo
Basketball Austria
Vienna D.C. Timberwolves
06.05.2021