U20-WM-Torhüter Samuel Radlinger: Von St. Florian nach Hannover

Bis Montag bereitet sich der deutsche Bundesligist Hannover 96 noch in Bad Radkersburg auf die neue Saison vor. Auch Samuel Radlinger schwitzt unter der südsteirischen Sonne: Der 18-jährige Österreicher spielte im Vorjahr noch in der Regionalliga Mitte, jetzt steht er bei den Niedersachsen unter Vertrag, und träumt von Bundesliga-Einsätzen und einem Stammplatz bei der U20-WM in Kolumbien.
Die Bilderbuchkarriere ist um eine Facette reicher. Mit 16 Jahren lud ihn Juventus Turin zum Probetraining ein, kurz darauf hatte er ein Angebot vom FC Empoli und mit 17 war er Stammtorhüter bei St. Florian in der Regionalliga Mitte. Die Karriere des 18-jährigen Rieders Samuel Radlinger kannte schon vor diesem Sommer viele Highlights, jetzt hat er den Schritt ins Ausland gewagt und trainiert seit 9. Juli im Camp in Bad Radkersburg – im Dress von Hannover 96.
Gesichtet im Nationalteam
„Die Zeit war jetzt reif“, erklärt die neue Nummer drei des deutschen Bundesligisten im Gespräch mit IFCS. „Es war immer ein Traum von mir ins Ausland zu wechseln und Deutschland ganz besonders.“ Zum ersten Mal aufmerksam wurde Hannover auf Radlinger bei seinem Debüt im ÖFB-U21-Nationalteam: „Ich bin damals gegen Norwegen in der zweiten Halbzeit zum Einsatz gekommen und wurde von ihnen gesichtet. Dann haben sie mich noch in der Regionalliga bei St. Florian beobachtet und zum Probetraining eingeladen.“ Nun ging alles ganz schnell. „Ich war vier Tage dort und danach haben sie mir einen Vertrag angeboten.“ Schon am Tag der Vertragsunterzeichnung wurde auch klar, wer seine erste Kontaktperson in Hannover sein würde: ÖFB-Teamspieler und Mannschaftskollege Emanuel Pogatetz. „Wir waren gleich gemeinsam Mittagessen und seitdem fragt er mich auch immer, wie es mir geht und hilft mir, wenn ich etwas brauche.“
Nächster Stopp: U20-WM in Kolumbien
Aber lange war Radlinger ohnehin noch nicht in Deutschland. Nach zehn Tagen ging es nach Radkersburg und von dort aus wartet gleich die nächste Station der Bilderbuchkarriere: Die U20-WM in Kolumbien. „Am Montag ist das Camp vorbei, dann bin ich drei Tage zu Hause und schon Freitag früh geht es nach Kolumbien. Das ist sicher eines der Highlights meiner ganzen Karriere, dass kann mir auch in ein paar Jahren keiner mehr nehmen.“ In Südamerika kämpft Radlinger gegen Philipp Petermann (Parndorf) und Christoph Riegler (St. Pölten) um die Nummer eins. „Ich glaube, meine Chancen stehen nicht schlecht zu spielen. Aber unser Trainer Heraf hat immer gesagt, dass er sich noch nicht entschieden hat.“ Eine Torhüter-Rotation wie bei der WM 2007 in Kanada erwartet Radlinger nicht, dafür erwartet er umso mehr von sich und seinen Teamkollegen. „Unser erstes Ziel ist die Gruppe zu überstehen, was sicher nicht leicht wird. Aber wenn wir soweit kommen, dann ist ab dem Achtelfinale alles möglich. Unsere Mannschaft ist auch ohne Alaba oder Dragovic stark genug und ich glaube wirklich, dass wir etwas erreichen können.“
Und die Ziele nach der WM mit Hannover? „Ich hoffe natürlich so oft wie möglich bei den Amateuren in der Regionalliga Nord zum Einsatz zu kommen. Ich werde mein Bestes geben und wie schnell es auch in jungen Jahren gehen kann hat ja der Ron-Robert Zieler (Anm.: der 22-Jährige ist seit Jänner Nummer eins von Hannover 96) vorgemacht.“
Presseinfo IFCS
16.07.2011