Stigger saust als Vierte nur knapp am Podium vorbei, Mitterwallner wird Elfte, Niederösterreicher Hajek landet bei Junioren auf Rang neun

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Drei Jahre nach ihrem überraschenden WM-Gewinn bei den Juniorinnen bestritt Laura Stigger ihr erstes Straßenrennen seit dem Heimerfolg. Die Tirolerin landete bei den Europameisterschaften in Trento in Italien auf dem vierten Rang. Ihre Teamkollegin Mona Mitterwallner wurde Elfte. Vor über einer Woche holten sie bei den Mountainbike-Weltmeisterschaften Gold und Silber.

Nun überraschte das Offroad-Duo auch auf der Straße mit zwei Spitzenplätzen. Bis zum finalen Anstieg waren sogar für beide Tirolerinnen noch voll in den Kampf um die Medaillen involviert gewesen. „Am Berg hat zuerst die Italienerin attackiert und als dann noch die Ungarin nachgesetzt hat, konnte ich nicht mehr folgen“, schilderte Mitterwallner die anfügte: „Mountainbike-Rennen sind dagegen ein Spaziergang. Das Tempo war durchgehend extrem hoch. Wenn du schlechter positioniert bist, dann musst du richtig leiden.“

Doch die beiden Kontrahentinnen auf dem Mountainbike hielten am Rennrad zusammen. Immer wieder gab Stigger ihrer Teamkollegin Tipps. „Es ist brutal schwer sich hier zu positionieren. Jeder will vorne sein und deshalb habe ich zu Mona gesagt, sie soll an meinem Hinterrad bleiben“, erzählte die Haimingerin, die dann auch das starke Tempo von der späteren Silbermedaillengewinnerin Kata Blanka Vas nicht mehr folgen konnte und in einem Verfolgerduo mit der Italienerin Gaia Realini landete.

„Leider hat die Italienerin keine Nachführarbeit übernommen und ich war auf mich alleine gestellt. Immer wieder habe ich die Gruppe vor mir gesehen, aber es hat nicht gereicht“, so Stigger, denn ihre Begleiterin hatte mit der späteren Europameisterin Silvia Zanardi noch eine Teamkollegin im Spitzentrio und verzichtete auf die Mitarbeit in der Verfolgung.

Trotz dem unglücklichen vierten Platz zog Stigger eine positive Bilanz aus dem erst dritten Straßenrennen ihrer Karriere: „Mit einem Top Ten Platz wäre ich mehr als zufrieden gewesen. Es ist immer wieder lässig ein Straßenrennen zu fahren.“ Ihr tolles Rennen in Trento sorgte bei beiden Mountainbikern für Lust auf mehr. „Wenn es passt, auf jeden Fall. Es geht auf solchen Rundkursen schon richtig ab, das war ein richtig cooles Rennen“, meinte Stigger. Für Mitterwallner war es auch eine tolle Erfahrung: „Jetzt mag ich zwar eine Pause von der Straße. Mit ein wenig mehr Detailwissen machen solche Rennen sicher noch mehr Spaß.“

Hajek Neunter bei den Junioren
Stark auf der Straße präsentierten sich auch Österreichs Junioren, welche mit Alexander Hajek auch einen Top Ten Platz bei den Europameisterschaften einfahren konnten. Der Niederösterreicher wurde Neunter im Sprint der Verfolgergruppe, nachdem sich am letzten Berg drei Fahrer erfolgreich absetzen konnten und die Medaillen unter sich aufteilten.

„Es war ein schweres Rennen, aber leichter als wir angenommen hatten“, meinte Hajek, nachdem der Kurs rund um Trento bei den Junioren kaum Attacken zuließ. Von Beginn an wurde das Juniorenrennen schnell gefahren, in der letzten Runde fiel dann die Entscheidung am Povo-Anstieg: „Wir waren gut positioniert, aber dann ging vor uns leider eine Lücke auf und die drei Fahrer konnten sich absetzen“, so der Niederösterreicher, der gemeinsam mit Teamkollegen Marco Schrettl immer wieder vorne zu finden war auf den 107,2 Kilometern.

„Schade, wäre definitiv noch was gegangen heute bei den Jungs, sie sind sehr aktiv gefahren, vielleicht Marco sogar ein wenig zu aktiv. Am Ende fehlte nicht viel auf die Top3 und die Uneinigkeit im Feld hat dann dafür gesorgt, dass wir nicht mehr um die Medaillen mitreden konnten“, analysierte Junioren-Nationaltrainer Stefan Sölkner.

Denn das spätere Medaillentrio bestehend aus den Franzosen Romain Gregoire, Lenny Martinez und dem Norweger Per Strand Hagenes setzte sich erst auf der Kuppe des letzten Berges ab. Nur wenige Meter fehlten den beiden Österreichern zu Beginn, sie konnten aber die kleine Lücke bis zur Ziellinie nicht mehr schließen und sprinteten im Feld um die weiteren Plätze. „Es wäre ein wenig mehr drinnen gewesen“, meinte auch Hajek.

„Bei den Juniorinnen war ein wenig der Wurm drinnen. Fast alle haben sich nicht gut gefühlt, wir müssen aber noch ergründen, woran es gelegen hat“, erklärte Sölkner zum Rennen der jüngsten EM-Starterinnen. Mit einem Altersschnitt von 17,2 Jahren stellte das rot-weiß-rote Team das jüngste Quartett aller Juniorinnen. Doch leider kam keine der ÖRV-Athletinnen ins Ziel.

„Wir hatten alle Magenprobleme und da konnten wir leider unsere Bestleistung nicht abrufen. Schade, denn mit vielen, die am Ende ganz vorne gelandet sind, konnten wir letzte Woche beim Nations Cup mitfahren“, erzählte die Tirolerin Leila Gschwentner.

Am Samstag sind Österreichs Elitefrauen sowie die U23-Männer mit ihren Straßenrennen an der Reihe.

Ergebnisse:
Straßenrennen U23 Frauen:

GOLD: Silvia Zanardi (ITA) 2:11:15
SILBER: Kata Blanka Vas (HUN) + 0:02
BRONZE: Evita Muzic (FRA) + 0:02
4. Laura Stigger (AUT) + 0:29
11. Mona Mitterwallner (AUT) + 0:38
. Sarah Bärnthaler (AUT) DNF
. Tina Berger-Schauer (AUT) DNF

Straßenrennen Junioren:
GOLD: Romain Gregoire (FRA) 2:35:42
SILBER: Per Strand Hagenes (NOR) + 0:00
BRONZE: Lenny Martinez (FRA) + 0:00
9. Alexander Hajek (AUT) + 0:10
34. Marco Schrettl (AUT) + 0:10
45. Sebastian Putz (AUT) + 3:21
. Moritz Hörandtner (AUT) DNF
. Lukas Grießer (AUT) DNF
. Leo Kerschbaumer (AUT) DNF

Straßenrennen Juniorinnen:
GOLD: Linda Riedmann (GER) 1:53:09
SILBER: Eleonora Ciabocco (ITA) + 0:00
BRONZE: Eglatine Rayer (FRA) + 0:02
. Daniela Schmidsberger (AUT) DNF
. Leila Gschwentner (AUT) DNF
. Elisa Winter (AUT) DNF
. Johanna Martini (AUT) DNF

Aufgebot:
Junioren Straße:

Alexander Hajek (Niederösterreich/Team Auto Eder)
Marco Schrettl (Tirol/Team Auto Eder)
Moritz Hörandtner (Oberösterreich/RC ARBÖ Felbermayr Wels)
Leo Kerschbaumer (Steiermark/Junior Cycling Team Graz)
Sebastian Putz (Niederösterreich/RC ARBÖ Steiner Shopping Purgstall)
Lukas Grießer (Tirol/ÖAMTC Raika Irdning)

Zeitfahren:
Marco Schrettl (Tirol/Team Auto Eder)
Jakob Purtscheller (Oberösterreich/RC ARBÖ Felbermayr Wels)

Juniorinnen Straße:
Daniela Schmidsberger (Oberösterreich/RC ARBÖ Felbermayr Wels)
Johanna Martini (Kärnten/RC KAC)
Leila Gschwentner (Tirol/RC ARBÖ Tom Tailor Wörgl)
Elisa Winter (Steiermark/Friesis Bikery)

Zeitfahren:
Daniela Schmidsberger (Oberösterreich/RC ARBÖ Felbermayr Wels)
Johanna Martini (Kärnten/RC KAC)

U23 Männer Straße:
Tobias Bayer (Oberösterreich/Alpecin – Fenix)
Valentin Götzinger (Steiermark/WSA KTM Graz)
Martin Messner (Steiermark/WSA KTM Graz)
Mario Gamper (Tirol/Union Raiffeisen Radteam Tirol)
Florian Gamper (Tirol/Tirol KTM Cycling Team)
Maximilian Kabas (Niederösterreich/WSA KTM Graz)

Zeitfahren:
Tobias Bayer (Oberösterreich/Alpecin – Fenix)
Valentin Götzinger (Steiermark/WSA KTM Graz)

U23 Frauen Straße:
Sarah Bärnthaler (Steiermark/Cookina Graz)
Tina Berger-Schauer (Oberösterreich/Union RRT Pielachtal)
Laura Stigger (Tirol/Team Specialized)
Mona Mitterwallner (Tirol/Trek – Vaude)

Zeitfahren:
Sarah Bärnthaler (Steiermark/Cookina Graz)

Elite Männer:
Felix Gall (Tirol/Team DSM)
Felix Großschartner (Oberösterreich/Bora – hansgrohe)
Marco Haller (Kärnten/Bahrain – Victorious)
Hermann Pernsteiner (Niederösterreich/Bahrain – Victorious)
Sebastian Schönberger (Oberösterreich/B&B Hotels p/b KTM)

Zeitfahren:
Felix Ritzinger (Wien/WSA KTM Graz)

Elite Frauen:
Sarah Rijkes (Niederösterreich/Ceratizit WNT Pro Cycling)
Christina Schweinberger (Tirol/Doltcini Van Eyck)
Angelika Tazreiter (Niederösterreich/Cookina Graz)

Zeitfahren:
Anna Kiesenhofer (Niederösterreich/Cookina Graz)
Gabriela Erharter (Tirol/Union Raiffeisen Radteam Tirol)

Mixed-Teamzeitfahren:
Sarah Rijkes (Niederösterreich/Ceratizit WNT Pro Cycling)
Christina Schweinberger (Tirol/Doltcini Van Eyck)
Kathrin Schweinberger (Tirol/Doltcini Van Eyck)
Felix Ritzinger (Wien/WSA KTM Graz)
Maximilian Schmidbauer (Steiermark/WSA KTM Graz)
Felix Gall (Tirol/Team DSM)

WM-Programm:
Mittwoch, 8. September 2021:

09:15 Uhr Einzelzeitfahren Juniorinnen
10:45 Uhr Einzelzeitfahren Junioren
14:30 Uhr Teamstaffel (Mixed)

Donnerstag, 9. September 2021:
09:15 Uhr Einzelzeitfahren U23 Frauen
10:45 Uhr Einzelzeitfahren Elite Frauen
14:15 Uhr Einzelzeitfahren U23 Männer
16:00 Uhr Einzelzeitfahren Elite Männer

Freitag, 10. September 2021:
09:00 Uhr Straßenrennen Junioren
13:50 Uhr Straßenrennen Juniorinnen
16:30 Uhr Straßenrennen U23 Frauen

Samstag, 11. September 2021:
09:00 Uhr Straßenrennen U23 Männer
14:15 Uhr Straßenrennen Elite Frauen

Sonntag, 12. September 2021:
12:30 Uhr Straßenrennen Elite Männer

Presseinfo Österreichischer Radsportverband

10.09.2021