Damir Canadi

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Der Free-to-Air Montag auf Sky: Zu Gast bei „Talk & Tore“ waren SCR Altach-Trainer Damir Canadi sowie Ex-St. Pölten-Coach Robert Ibertsberger.

Alle Stimmen zu „Talk & Tore“

Damir Canadi (Trainer Cashpoint SCR Altach):
…zum Spiel gegen die Austria: „Wir sind mit dem 0:0 zufrieden.“

…angesprochen auf den FC Red Bull Salzburg: „Jedes Jahr entwickelt sich wieder der eine oder andere zu einem Topspieler. Sie haben einen unglaublichen Weitblick, Spieler schon in jungen Jahren zu Salzburg zu holen, die dann unglaublich performen. Da schaut man neidisch hin. Es wird noch einige Jahre dauern, bis man sie ablöst. Aber sie haben auch uns alle besser gemacht. Der österreichische Fußball ist richtig stark geworden. Wir sind in Europa in jeder Gruppenphase dabei. Nicht nur heuer, sondern auch in den letzten Jahren. Da hat sich in den letzten Jahren viel Positives entwickelt.“

…über den VAR: „Grundsätzlich bin ich ein Befürworter. Aber entscheidend ist, wie die Entscheidungen dahinter entschieden werden. Da müssen wir uns definitiv verbessern. Man muss dahinter auch die richtigen Entscheidungen treffen.“

…über den Job als Rapid-Trainer und über seinen Trainerkollegen Dietmar Kühbauer: „Ich weiß wie schwer es ist, in einer schwierigen Phase beim SK Rapid Wien zu arbeiten. Trainer von Rapid zu sein, tut etwas mit einem Menschen. Es verändert einen. Die Fans haben einen riesen Druck auf den Verein. Die Erwartungshaltung ist groß, vielleicht manchmal zu groß. Man wird dem nicht gerecht und kommt an Red Bull Salzburg nicht heran. Intern schiebt man dann viel Druck auf den Trainer ab. Aber man muss es lernen. Es war etwas, was ich damals hätte lernen müssen. Der Druck war dann schon immens. Aber es ist eine riesen Erfahrung. Daher denke ich schon, dass ich weiß, wie sich der Didi gerade fühlt.”

…weiter über den SK Rapid: „Es ist ein toller Klub. Wenn Fans im Stadion sind, dann ist es wahrscheinlich der beste Klub nicht nur in Österreich, sondern vielleicht auch in Europa.
Es hat schon eine unheimliche Emotion da drinnen, in diesem Stadion. Es wird ein Kessel.“

…zur Tabellensituation in Österreich: „Red Bull wird seinen Weg gehen. Sturm Graz hat eine idente Mannschaft aus der letzten Saison und kann stabil weiterspielen. Ansonsten kann jeder jeden schlagen. Diese Dichte hat auch etwas mit den Transfers zu tun.“

…zur Entwicklung in der heimischen Transferpolitik: „Das ist das, was in Österreich noch ein wenig falsch gesehen wird. Wenn Rapid oder Austria Wien einen Transfer um eine Million oder 800.000 Euro tätigt, dann denkt man, man holt einen Superstar. In Wahrheit ist es heute so, wenn du einen Spieler um null oder um drei Millionen holst, dann greifst du in die gleiche Kategorie rein. Da ist keiner besser oder schlechter. Das verkennen die Leute und dann ist die Erwartungshaltung größer, als sie in Wirklichkeit ist. Deswegen ist auch die Tabelle so eng. Weil wir greifen alle in dieselbe Kategorie, mittlerweile auch Rapid und Austria. Es wird erst spannend bei 20, 30, 50 Millionen.“

…zum Saisonstart und zur Tabelle: „Wir stehen dort, wo wir sein müssen oder sollen. Ich denke, wir haben uns diese Punkte verdient, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Wir haben genau den Tabellenplatz, den wir verdient haben.“

…angesprochen auf seine Ziele mit Altach: „Wenn du einen Umbruch startest, mit 15 neuen Spielern, dann ist es verkehrt zu sagen, dass wir schon heuer die Top 6 angreifen können. Das mittelfristige Ziel ist, dass wir wieder die Top 6 angreifen möchten. Aber es muss sich entwickeln. Ich bin felsenfest davon überzeug – so wie du verlieren lernst – musst du auch gewinnen lernen. Dieses Gefühl musst du wieder bekommen. In den letzten Jahren war es so, dass die Mannschaft gelernt hat, zu verlieren. Es ist auch der Grund, warum es in Ballbesitz nicht so gut funktioniert. Weil man sich nicht so viel zutraut. Das muss die Mannschaft wieder lernen. Es ist ein Prozess, den wir gehen müssen.“

…auf die Frage, was er seiner Mannschaft mitgeben kann: „Ich muss der Mannschaft schon lernen, sich zu trauen, Red Bull Salzburg, Austria Wien oder Rapid Wien zu schlagen. Du musst dir einmal im Kopf zutrauen, sie zu schlagen. Diese Tugenden will ich ihnen in dieser Saison geben.“

…über sich als Trainer: „Wenn mir ein Verein Zeit gibt, dann habe ich noch jede Mannschaft erfolgreich gemacht. Ich versuche immer das Maximum herauszuholen, das gilt auch für diesen Verein. Wenn ein Verein mich arbeiten lässt, dann wird er definitiv erfolgreich sein.“

…angesprochen auf Martin Kobras und die Diskussion rund um seine Person: „Wir wissen um seine Verdienste beim SCR Altach, aber am Ende sind wir im Profigeschäft und es werden Entscheidungen getroffen. Es geht um den Erfolg und nicht um mich. Ich habe mit dem Martin Kobras überhaupt kein Problem. Es wurde leider so berichtet, als hätten jetzt wir zwei ein Problem. Man kann mich gerne sachlich kritisieren, aber nicht persönlich. Ich habe ja auch gelesen, dass ich diktatorisch mit einer Mannschaft umgehe, was für mich einfach nicht tragbar ist. Das sind so persönliche Geschichten von manchen, die das in so eine Richtung treiben wollen. Ich hoffe, dass der Martin seine Rolle so auch akzeptiert. Er ist ein unheimlich wichtiger Spieler und soll seine Erfahrung auch an die jungen Torhüter weitergibt.“

…weiter zu Kritik an seiner Person: „Als junger Trainer schluckt man gewisse Dinge und sagt dann nichts dazu. Heute bin ich fünf Jahre im Ausland gewesen, habe ein anderes Selbstvertrauen, kann mit Kritik besser umgehen. Wenn auf persönlicher Ebene kommuniziert wird, dann kann ich es nicht auf mir sitzen lassen.“

…über seine beruflichen Ziele: „Ich will eine Mannschaft aufbauen, die wieder zu den Top 6 hinriechen kann. Diese Aufgabe macht riesen Spaß. Wie es dann weitergeht, weiß ich nicht. Das Ausland ist immer ein Thema für mich. Es ist auch kein Geheimnis, dass ich in Griechenland einen sehr guten Namen habe und immer wieder von dort Interesse besteht.“
 


 
Robert Ibertsberger (Ex-Trainer SKN St. Pölten):
…über seine momentane berufliche Gegenwart: „Ich habe schon gehofft, dass ich im Sommer wieder irgendwo andocken kann. Aber es hat sich leider nicht ergeben. Jetzt heißt es warten.“

…angesprochen auf den FC Red Bull Salzburg: „Die Philosphie ist ganz klar dargelegt und auch die Trainingssteuerung. Es stimmt auch, dass die Liga davon profitiert. Es werden immer wieder Spieler verliehen und die machen die Gegner dann auch besser. Aber ich habe mir auch gedacht, dass dieses Jahr, durch diesen Aderlass, doch eine Chance mehr da ist, näher hinzukommen. Aber es ist genau das Gegenteil passiert. Wenn sie so weitermachen, wir es sehr früh entschieden sein, wer wieder Meister sein wird.“

…über seinen Ex-Verein FK Austria Wien: „Die Probleme kennen wir alle. Es ist eine nicht so leichte Aufgabe für den Manfred Schmid. Aber sie machen es von Woche zu Woche immer besser.“

…über seine Zeit bei der Wiener Austria: „Schade, dass ich nicht weitermachen hab können. Weil die Ziele sind erreicht worden. Aber der Verein hat sich anders entschieden. Hat man zu akzeptieren.“

…über sein Aus beim SKN: „Für mich war das ein tiefer Schlag. Ich denke, meine Beurteilung war nicht der beste Schritt. Habe ich damals bei meiner Beurlaubung auch so kundgetan. Ich habe bis zum Schluss gemerkt, dass die Mannschaft noch auf meiner Seite war. Aber der Verein hat nicht mehr daran geglaubt. Hat mich damals schon sehr enttäuscht.“

…auf die Frage, ob der SKN mit ihm nicht abgestiegen wäre: „Ich war voller Überzeugung, dass ich das Schiff noch herumreißen hätte können. Der Abstieg hat mich dann auch mitgenommen. War schon ein tiefer Schlag.“

…zur momentanen Lage des SKN: „Wenn man die Mannschaft ansieht, dann ist die Mannschaft personell gar nicht so schlecht aufgestellt. Daher ist es schon sehr überraschend, dass sie so weit hinterherhinken. Es ist schwer zu erklären, warum es jetzt so extrem in die Negativspirale gegangen ist.“

…angesprochen auf seine Zukunft: „Ich bin überzeugt von meiner Art und Weise. Ich strebe auf jeden Fall wieder das Ziel an, Cheftrainer zu sein.“
 


 
Medieninfo Sky Österreich

21.09.2021