
Es war der erwartet harte Kampf für die Wienerin Nadja Heigl bei den Cyclocross-Europameisterschaften in den Niederlanden. Die 25-Jährige kämpfte sich am Vamberg auf den 23. Rang in der Elitekategorie.
„Es war wie erwartet sehr kräfteraubend von den Verhältnissen und dann kam noch Wind dazu, der das alles verschärfte“, berichtete die Österreicherin nach dem Rennen, welches sie mit einem Rückstand von zwei Runden auf die spätere Siegerin und neue Europameisterin Lucinda Brand beendete.
„Der Regen kam zwar nicht, wie erwartet, daher war es etwas einfacher zu fahren. Der Untergrund war zwar schmierig, aber die Spurrinnen blieben fest und da musste man mit viel Druck am Pedal durchzufahren, um nicht steckenzubleiben“, erzählte Heigl. Die Österreicherin biss sich an einer größeren Gruppe fest, verlor aber in der zweiten Rennhälfte dann den Anschluss.
„Ich bin bei einem steilen Berg leider abgerissen und kam nicht mehr ran, weil es direkt in einen Gegenwindabschnitt reinging. Dann war ich auf mich allein gestellt“, so Heigl, die dann aufgrund der 80-Prozent-Regel von der Jury rausgenommen wurde.
„Es war ein kleines, aber absolutes Topfeld hier am Start. Für mich war es das erste Rennen mit einer solchen Konkurrenz in dieser Saison. Aber zufrieden bin ich mit dem Auftritt nicht gewesen“, so Heigl abschließend.
Fischer mit Debüt zufrieden
Zum allerersten Mal stand Nora Fischer am Start bei den Europameisterschaften im Cyclocross in Drenthe in den Niederlanden. Die 16-Jährige aus Feldkirch landete beim Rennen der Juniorinnen auf dem 35. Platz. Ein schwerer Sturz, den die Vorarlbergerin zum Glück schadlos überstand, kostete ihr das Traumergebnis in der gleichen Runde wie Siegerin Zoe Backstedt zu bleiben.
Die Britin, die vor eineinhalb Monaten auch auf der Straße den WM-Titel einfahren konnte, siegte vor den beiden Niederländerinnen Leonie Bentveld und Nienke Vinke. „Für das WM-Debüt war es ein wirklich guter Einsatz“, erklärte Fischer nach dem Rennen. Nach einer guten Startrunde konnte sie sich einige Plätze nach vorne kämpfen, nachdem sie aus den hinteren Reihen ins Rennen ging.
„Die erste Runde war gut. Die Strecke war insgesamt sehr tief durch den Regen und kräfteraubend, aber es lief gut“, so die 16-jährige Schülerin. In der vorletzten Runde stürzte sie dann in einer Abwärtspassage. „Es war sehr schnell und ich bin mit dem Lenker am Absperrgitter hängengeblieben“, schilderte Fischer, die aber sofort wieder aufs Rad steigen konnte, aber den Anschluss zu ihrer Gruppe im Rennen verlor.
Dadurch wurde sie dann am Ende der Runde von den Offiziellen rausgenommen aufgrund der 80-Prozent-Regel, die im Cross gilt.
Ergebnisse:
Juniorinnen:
1. Zoe Backstedt (GBR) 44:01 Minuten
2. Leonie Bentveld (NED) + 1:06
3. Nienke Vinke (NED) + 1:30
35. Nora Fischer (AUT) – 1 Runde
Frauen Elite:
1. Lucinda Brand (NED) 48:22 Minuten
2. Kata Blanka Vas (HUN) + 0:56
3. Yara Kastelijn (NED) + 1:02
23. Nadja Heigl (AUT) – 2 Runden
Vorschau auf die Cyclocross-Europameisterschaften in Drenthe – Zwei Crosserinnen mit Spaß an Matsch und Nässe
Mit der Wienerin Nadja Heigl und der Vorarlbergerin Nora Fischer starten zwei rot-weiß-rote Athletinnen bei den UEC Europameisterschaften im Querfeldein-Radsport an diesem Wochenende. In Drenthe in den Niederlanden wartet ein schwerer Kurs auf die beiden Österreicherinnen, die am Samstag im Einsatz sind. Ein Wetterumschwung brachte am Freitag Regen und sorgt für erschwerte Bedingungen mit Matsch und Nässe.
„Es ist ein sehr anstrengender Kurs, aber derzeit war noch alles fahrbar, obwohl es ohne den einsetzenden Regen schon ziemlich schmierig war“, so Heigl, die 2018 für Österreichs erste WM-Medaille im Cyclocross sorgte. Damals gewann sie die Bronzemedaille in der Klasse U23. „Da es heuer mein erstes Rennen gegen die internationale Topelite ist, weiß ich natürlich nicht, was zu erwarten ist. Die letzten Vorbereitungsrennen verliefen ganz gut, in Brugherio in Italien belegte sie den siebten Rang.
„Bei meinen bisherigen Einsätzen hatte ich immer ein paar Fehler eingebaut und es fehlte noch der letzte, gewisse Zug am Pedal. Den wird es am Samstag aber dann benötigen, vor allem wenn es regnet“, erklärte die Wienerin, die aber regnerische Verhältnisse mag: „Matsch ist super. Es ist zwar sehr kräfteraubend, aber wenn du am Kurs voll durchdrücken musst, dann kommt mir das entgegen.“
Ebenfalls eine Liebhaberin von solchen Verhältnissen ist Fischer. Die 16-Jährige wird in Drenthe ihr Debüt gegen bei Europameisterschaften und ist eine der jüngsten Starterinnen im gesamten Feld. Zuletzt holte sie in der Tschechischen Republik ihre ersten UCI-Punkte. „Die Strecke ist sehr anspruchsvoll und darum ist das Ziel am Samstag durchkommen ohne Probleme“, verriet die Schülerin aus Feldkirch in Vorarlberg.
Der Kurs in Drenthe ist auf einem Trainingsgelände für den Radsport angelegt. So warten auch Anstiege mit Kopfsteinpflaster und steile Hügel neben den Wiesenabschnitten, die mit Hindernissen gespickt sind. „Meine Stärken sind sicher die Technik, da sollte ich in den Abfahrten und bei den Hürden keine Probleme haben. Auch das nasse Wetter macht mir nichts aus, Regen und Matsch liebe ich“, grinste die 16-Jährige, die in Liechtenstein eine Sportschule besucht und sich im Mountainbike und Cross spezialisiert hat. Sie wird am Samstag um 11:00 Uhr ins Rennen gehen, der EM-Lauf der Frauen mit Nadja Heigl beginnt um 15:00 Uhr.
Presseinfo
Österreichischer Radsportverband
06.11.2021