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© Sportreport

22 Jahre ist es her, dass Österreichs Handball Frauen Nationalteam in einem Bewerbsspiel Rumänien besiegen konnte. Bei den Olympischen Spielen in Sydney feierte man einen 29:23-Erfolg.

Sechs Jahre später konnte man im Rahmen des Turchin Cup noch einmal einen Sieg davon tragen, mit dem Unentschieden im Hinspiel der EURO-Quali vergangenen Herbst setzte man allerdings ein Ausrufezeichen. Um sich erfolgreich für die EHF EURO 2022 zu qualifizieren braucht das Team von Head Coach Herbert Müller einen Sieg oder ein Unentschieden mit 34 Toren. Das Spiel wird am morgigen Sonntag um 17:00 Uhr live auf ORF Sport+ übertragen.

Während im eigenen Aufgebot etliche Stammkräfte aufgrund von Verletzung oder Krankheit fehlen, wie Josefine Huber, Ines Ivancok, Mirela Dedic, Vanessa Magg und weitere, reaktivierte Rumänien seine vierfache Welthandballerin und weitere Stars, die eigentlich bereits ihre Nationalteam-Karriere beendet hatten. Ein Zeichen, wie ernst es Rumänien ist und dass man Österreich alles andere als auf die leichte Schulter nimmt.

In der jüngeren Vergangenhit standen sich Österreich und Rumänien gleich in mehreren Qualifikationen gegenüber. Sowohl im WM-Playoff 2017 als auch der EURO-Quali 2018 setzte sich Favorit Rumänien durch. In der aktuellen Qualifikation zur EHF EURO 2022 konnten Sonja Frey & Co. vor Heimpublikum einen Fünf-Tore-Rückstand zur Pause noch drehen und kassierten erst zwei Sekunden vor Spielende den Ausgleichstreffer.

„Es fühlt sich an wie eine Niederlage“, sprach Herbert Müller dem ganzen Team damals aus der Seele. Statt Jubel über den Punktgewinn gegen eine Handball-Großmacht, hängende Köpfe. Der Ärger wich rasch dem Stolz über das Erreichte.

Am morgigen Sonntag genießt nun Rumänien Heimvorteil. Und was für einen! 3.000 Fans, ein wahrer Hexenkessel. Dem zollt man Respekt, Petra Blazek: „Wir werden unser eigenes Wort nicht mehr verstehen können.“ Da heißt es Ruhe bewahren und sich auf die eigenen Stärken konzentrieren.

Die Chance auf die erste EURO-Teilnahme seit 2008 ist am Leben. Rumänien und Österreich liegen nach fünf Spielen punktegleich gleichauf. Ein Sieg egal in welcher Höhe würde Platz 2 bedeuten und damit die Teilnahme an der EHF EURO 2022. Bei einem Unentschieden bräuchte es zumindest 34 Tore, da bei Punktegleichstand das direkte Duell zum Tragen kommt. Das Hinspiel endete 33:33. Aufgrund der Auswärtstorregel braucht es daher die besagten 34 Treffer.
 

Head to Head

Datum Heim Gast Ort Endstand Halbzeit Diff Bewerb S/U/N
14.12.63 Österreich Rumänien Wien 5:11 4:7 -6   N
19.06.80 Rumänien Österreich Szeged 20:12 10:7 -8   N
18.12.85 Rumänien Österreich Verden 31:24 13:10 -7 B-WM N
24.10.86 Rumänien Österreich Kiskunhalas 22:21 10:12 -1   N
24.10.87 Rumänien Österreich Mateszalka 32:22 12:10 -10   N
17.12.87 Rumänien Österreich Burgas 25:15 10:9 -10 B-WM N
04.11.88 Rumänien Österreich Bekescaba 25:17 14:9 -8 4-Nat. Turnier N
08.12.91 Österreich Rumänien Südstadt 20:27 8:14 -7   N
31.10.92 Rumänien Österreich Györ 20:18 12:9 -2   N
19.12.92 Rumänien Österreich Bad Tölz 19:22 9:13 -3   N
30.11.93 Rumänien Österreich Stavanger 15:16 9:9 +1 WM S
19.08.94 Österreich Rumänien St. Pölten 26:14 13:8 +12   S
24.09.94 Rumänien Österreich Oberhausen 24:26 8:14 +2 EURO S
17.12.95 Österreich Rumänien Wr. Neustadt 27:28 13:13 -1 WM N
13.12.98 Rumänien Österreich Amsterdam 24:26 13:13 +2 EURO S
04.12.99 Rumänien Österreich Trondheim 30:27 18:15 -3 WM N
12.12.99 Rumänien Österreich Lillehammer 28:31 14:14 +3 WM S
21.07.00 Rumänien Österreich Brasov 28:27 15:13 -1 Freundschaftsspiel N
22.07.00 Rumänien Österreich Brasov 24:22 14:11 -2 Freundschaftsspiel N
23.07.00 Rumänien Österreich Brasov 29:29 15:13 0 Freundschaftsspiel U
18.08.00 Österreich Rumänien Innsbruck 25:25 14:16 0 Freundschaftsspiel U
19.08.00 Österreich Rumänien Feldkirch 30:25 15:12 +5 Freundschaftsspiel S
20.08.00 Österreich Rumänien Innsbruck 19:24 13:11 -5 Freundschaftsspiel N
30.09.00 Rumänien Österreich Sydney/AUS 23:29 12:12 +6 Olympische Spiele S
06.12.02 Rumänien Österreich Helsinge/DEN 27:21 12:11 -6 EURO N
16.12.04 Rumänien Österreich Debrecen/HUN 32:28 14:15 -4 EURO N
26.11.06 Österreich Rumänien Kiev/UKR 32:29 20:13 +3 Turchin Cup S
09.06.17 Rumänien Österreich Oradeo/ROU 34:29 17:16 -5 WM-Playoff N
13.06.17 Österreich Rumänien Stockerau 24:33 13:11 -9 WM-Playoff N
27.09.17 Rumänien Österreich Valcea/ROU 36:25 18:11 -11 EURO-Quali N
31.05.18 Österreich Rumänien Innsbruck 25:28 11:13 -3 EURO-Quali N
10.10.21 Österreich Rumänien Südstadt 33:33 11:16 0 EURO-Quali U

 
Bilanz: 32 Spiele, 8 Siege, 3 Unentschieden, 21 Niederlagen

Qualifikation zur Women´s EHF EURO 2022

15th Women´s EHF EURO 2022
Ausrichter: Slowenien, Nordmazedonien, Montenegro
Titelverteidiger: Norwegen

Rumänien vs. Österreich
So., 24. April 2022, 17:00 Uhr, Valcea
Live auf ORF Sport+

GROUP 2 GP W D L GOALS DIFF PTS
1. Denmark 5 5 0 0 171 : 118 53 10
2. Romania 5 2 1 2 145 : 140 5 5
3. Austria 5 2 1 2 132 : 144 -12 5
4. Faroe Islands 5 0 0 5 105 : 151 -46 0

 

Alles oder Nichts – Österreich kämpft in Rumänien um erste EURO-Teilnahme seit 14 Jahren

Und das gegen niemand geringeren als Rumänien, eine Großmacht im Frauen Handball. Zu dieser Großmacht gibt es womöglich mehr Rotweißrot-Bezug als Vielen bekannt ist. Das Spiel wird am Sonntag um 17:00 Uhr live aus Valcea auf ORF Sport+ übertragen. 

Vergangenen Mittwoch musste sich Österreichs Handball Frauen Nationalteam Dänemark 22:38 geschlagen geben, wobei es spätestens in der zweiten Halbzeit auch Kräfteschonen für das alles entscheidende „Finale“ gegen Rumänien hieß. In Valcea erwartet Petra Blazek & Co. ein wahrer Hexenkessel, zudem holte Rumänien sämtliche Starspielerinnen wie die vierfache Welthandballerin Cristina Neague, die eigentlich schon aus dem Nationalteam zurückgetreten waren, zurück.

Für die beiden Führungsspielerinnen Petra Blazek und Sonja Frey ist Valcea kein unbekanntes Pflaster. Torfrau Blazek spielte von 2016 bis 2019 für Ramnicu Valcea, wurde in ihrer letzten Saison sensationell Meister. Sie weiß: „Der ganze Druck liegt auf Rumänien. Ich war dort vier Jahre aktiv, uns erwartet Hexenkessel. Die Halle wird mit 3.000 Zuschauern ausverkauft sein. Wir unser eigenes Wort nicht mehr verstehen können. Wir dürfen dort nicht nervös werden, müssen Ruhe bewahren, müssen cool auftreten und ohne Druck spielen. Dann schauen wir was raus kommt.“

Erst vor einem Monat gastierte Sonja Frey im Viertelfinal-Hinspiel der EHF European League mit Herning-Ikast in Valcea, wo man mit dem 39:33-Erfolg den Grundstein für den Einzug ins Final 4 legte. „Wir werden alles versuchen und wollen das Beste rausholen. Rumänien, wie auch Dänemark, hat eine unglaublich breite Basis aus der solche Weltklassespielerinnen herauskommen. Um so einen Gegner schlagen zu können, brauchen wir einen sehr guten Tag und eine herausragende Leistung. Das kann man nicht erzwingen. Wir versuchen das Beste daraus zu machen, werden auf uns schauen und sehen was am Ende dabei herauskommt“, verspricht die Rückraumsspielerin.

Und da ist da natürlich noch der Teamchef! Herbert Müller ist gebürtiger Rumäne, den es mit 18 Jahren nach Deutschland zog. Mit 26 Jahren startete Müller seine Trainer-Laufbahn, die ihn 2008 nochmals für zwei Jahre zurück in seine Heimat führen sollte. In Deutschland wurde er mit Nürnberg zwischen 2005 und 2008 dreimal deutscher Meister und mit dem Thüringer HC ab 2010 weitere siebenmal. Seit 2004 betreut Herbert MüllerÖsterreichs Frauen Nationalteam: „Wir sind in einer wohltuenden Außenseiterrolle. Die Mannschaft hat die schwere Auslosung angenommen und dass man solche Gegner ins Wanken gebracht hat, ist eine sehr gute Voraussetznug. Damit die Sensation gelingt, müssen viele Dinge zusammenkommen. Es muss die Leichtigkeit des Seins im eigenen Team entstehen, es muss etwas entstehen, worin man frei aufspielen kann. Ich weiß, dass wir die Qualität haben, an einem guten Tag vieles erreichen zu können. Aber wir müssen den Ball flach halten, an uns glauben und alles geben. Wenn man dann in den Spiegel schauen kann und sagen kann, dass man das getan hat, kann man zufrieden sein.“

Bei einer EURO war man zuletzt 2008 vertreten, meldete sich vergangenes Jahr mit der erfolgreichen Quali zur WM 2021 und dem 16. Platz zurück im Konzert der Großen. 2024 richtet Österreich zudem gemeinsam mit der Schweiz und Ungarn die erste Women´s EHF EURO mit 24 Nationen aus.
 
Presseinfo
Handball Austria/ÖHB

weiterführende Links:
– zum Sportreport Handball-Kanal

23.04.2022