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Zwei Stürze mit Folgeschäden für ihr Rennmaterial verhinderten Topergebnisse von Junior Benjamin Eckerstorfer und U23-Fahrer Martin Messner in den Straßenrennen der UCI-Weltmeisterschaften in Wollongong in Australien.

Eckerstorfer musste das gesamte Rennen mit einem defekten Lenker bewältigen, für Messner bedeutete ein lockeres Hinterrad und ein kaputtes Schaltwerk das vorzeitige Aus.

Ein sehr aktives Rennen zeigte der Oberösterreicher Eckerstorfer. Der Paschinger, stets in den vordersten Positionen bei dem brutalen Ausscheidungskampf im Straßenrennen der Junioren, landete am Ende auf dem 17. Platz, kämpfte aber nach einem Sturz in der ersten Runde über fast 130 Kilometer mit einem völlig verbogenen Lenker.

„Das war der Wahnsinn. Ich konnte nur mehr unten richtig greifen, da der gesamte Vorbau nach unten geneigt war. Ich habe versucht es wieder zu richten, aber das während der Fahrt nicht möglich“, schilderte der junge Österreicher. Immer wieder hämmerte er mit der Hand verzweifelt auf seinen Vorbau, versuchte ihn zurückzubiegen, schaffte es aber nicht.

„Da das Feld immer so langezogen war, war auch ein Radwechsel nicht möglich, da die Betreuerfahrzeuge nie nach vorne gelassen werden“, erzählte er weiter. Zwar fand sich Eckerstorfer in der zweiten Rennrunde nicht nur wieder zurück im Feld nach dem Sturz, sondern in der vordersten Ausreißergruppe mit fünf Kontrahenten, aber der Abstand auf die nächstgelegene Gruppe mit den Topfavoriten betrug nie mehr als eine Minute, weshalb auch die Betreuerautos nie nach vorne gelassen wurden.

„Das mit dem Lenker hat mich schon ziemlich irritiert und belastet. Eigentlich hatte ich schon nach dem Sturz mit dem Rennen abgeschlossen“, so der Oberösterreicher, der aber nicht aufgab und lange Zeit ganz vorne fuhr. Selbst als die Ausreißergruppe von den Favoriten wieder gestellt wurde, war, zeigte sich Eckerstorfer immer wieder vorne, attackierte sogar drei Runden vor Schluss und konnte fast 40 Sekunden herausfahren.

„Leider ist niemand mitgegangen. Daher musste ich irgendwie über den Mount Pleasant kommen, was mit dem Lenker verdammt schwierig war, da ich mich kaum auf ihm abstützen konnte in den steilen Abschnitten“, schilderte der Paschinger, den sein Dilemma aus der Startrunde nicht losließ.

„Es ist schade, denn an sich hätte mir der Kurs gut gelegen. Ich habe mir eigentlich mehr erwartet“, war der junge Österreicher enttäuscht. Mit 2:48 Minuten Rückstand auf den neuen Weltmeister Emil Herzog aus Deutschland landete er auf Platz 17.

Messner muss im U23-Straßenrennen mögliches Topergebnis abschreiben
Wie schon Eckerstorfer bei den Junioren kam auch Messner nicht ohne Probleme durch den Stadtkurs der Straßenweltmeisterschaften in Wollongong. Der Steirer wurde in der siebten von zehn Runden in einen Massensturz verwickelt, bei dem er sich sein Rad beschädigte und deswegen den Anschluss an die Spitzengruppe verlor.

„Bis zum Sturz ist es richtig gut gegangen“, haderte der 22-Jährige nach dem Rennen. Der Gesamtsechste der Tour de l’Avenir im vergangenen Jahr und Österreichs einziger U23-Starter im Feld, hielt sich immer nah an den Favoriten und zeigte sich im schwersten Anstieg des Kurses, dem Mount Pleasant immer wieder vorne.

„Bei allen Runden war ich im Feld immer unter den besten Zehn. Ich habe mich wirklich gut gefühlt“, erklärte der Steirer, der aber dann in der siebten von zehn Runden in einen Sturz verwickelt war. „Vor mir hat sich ein Fahrer aus Dänemark hingelegt und ich bin dadurch in die Bande gedrängt worden. Mir ist nichts passiert, deswegen wollte ich gleich weiterfahren“, so Messner, der aber dann entdecken musste, dass beim Sturz sein Rad in Mitleidenschaft gezogen wurde.

„Das Schaltwerk war kaputt und auch das Hinterrad locker. Ich stand daher eine Minute da, um das zu reparieren“, erklärte er weiter. Denn durch das langgezogene Feld kamen auch die Servicefahrzeuge erst spät beim Österreicher an. „Und die Zeit hast du bei einem solchen WM-Rennen halt nicht“, fügte er an.

Kurz nach seinem Sturz begannen dann die finalen Attacken und der Österreicher schaffte es nicht mehr, in die Gruppe der Favoriten zurückzukommen und wurde dann von der Jury in der letzten Runde aus dem Rennen genommen.

Am Samstag sind dann die Frauen im Einsatz. Am Vormittag steht das Straßenrennen der Juniorinnen mit Daniela Schmidsberger am Programm, ab Mittag dann das Rennen der Frauen, wo mit Carina Schrempf, Christina und Kathrin Schweinberger ein Trio gemeldet ist. Der Einsatz der beiden Tiroler Zwillingsschwestern ist aber noch fraglich und wird erst am Samstagfrüh final entschieden.
 


 

Elfter Platz für Österreich in der Mixed-Staffel der Weltmeisterschaften in Australien

Österreichs Mixed-Staffel landete beim Teambewerb der Straßenrad-Weltmeisterschaften im australischen Wollongong auf dem 11. Platz. Nach den Ausfällen von Kathrin Schweinberger, die in Australien einen positiven Coronatest abgab und Lukas Pöstlberger, der seinen Flug zur WM aufgrund einer Corona-Infektion verpasste, mussten die Steirerin Carina Schrempf und Felix Gall einspringen, außerdem kämpft Christina Schweinberger noch immer mit den Folgen einer Verkühlung.

„Die Voraussetzungen waren natürlich nicht perfekt. Unser Team hat es durch die Erkrankungen ziemlich durcheinandergewürfelt“, erklärte Tobias Bayer. An der Seite von Sebastian Schönberger und des neu in das Trio hinzugekommenen Gall, der allerdings kein Zeitfahrrad, sondern nur ein Straßenrad in Australien mit dabeihatte und deswegen dem Tempo der beiden Oberösterreicher von Beginn an nicht folgen konnte, übergab er die Staffel nach 14,1 Kilometern an die Frauen an elfter Stelle.

Anna Kiesenhofer, Carina Schrempf und die immer noch leicht von einer Verkühlung angeschlagene Christina Schweinberger hielten dann die Position und Österreich landete so knapp außerhalb der Top Ten, was aufgrund der durch Corona durchgewürfelten Mannschaft keine Überraschung war. „Ich denke es war mit den Begleitumständen kein schlechtes Rennen“, erklärte Sebastian Schönberger und fügte an: „Das Format ist richtig cool, so gemeinsam im Team zu fahren. Mit Lukas Pöstlberger hätten wir echt ein gut zusammengestelltes und schnelles Trio gebildet.“

Am Freitag warten dann die ersten Straßenrennen, jenes der Junioren mit Benjamin Eckerstorfer als auch jenes der U23-Klasse mit Martin Messner.

Ergebnis Mannschaftszeitfahren
Aufgebot:
Tobias BAYER / ELITE / Straße + Mixed / 22 Jahre / Oberösterreich/ 6. WM-Teilnahme (2017, 2018, 2019, 2020, 2021)
Benjamin ECKERSTORFER / JUNIOREN / EZF + Straße / 18 Jahre / Oberösterreich / 1. WM-Teilnahme
Felix GALL / ELITE / Straße / 24 Jahre / Tirol / 5. WM-Teilnahme (2015, 2016, 2018, 2020)
Anna KIESENHOFER / ELITE / EZF + Mixed / 31 Jahre / Niederösterreich / 4. WM-Teilnahme (2019, 2020, 2021)
Martin MESSNER / U23 / Straße / 22 Jahre / Steiermark / 2. WM-Teilnahme (2018)
Daniela SCHMIDSBERGER / JUNIORINNEN / EZF + Straße / 17 Jahre / Oberösterreich / 2. WM-Teilnahme (2021)
Sebastian SCHÖNBERGER / ELITE / Straße + Mixed / 28 Jahre / Oberösterreich / 7. WM-Teilnahme (2013, 2014, 2015, 2016, 2020, 2021)
Carina SCHREMPF / ELITE / Straße / 27 Jahre / Steiermark / 1. WM-Teilnahme
Christina SCHWEINSBERGER / ELITE / EZF + Straße + Mixed / 25 Jahre / Tirol / 2. WM-Teilnahme (2021)
Kathrin SCHWEINSBERGER / ELITE / Straße + Mixed / 25 Jahre / Tirol / 5. WM-Teilnahme (2014, 2017, 2019, 2021)

WM-Programm:
Samstag, 24. September 2022

Straßenrennen Juniorinnen 67,2 km / 1.008 hm
Straßenrennen Frauen 164,3 km / 2.433 hm

Sonntag, 25. September 2022
Straßenrennen Männer 266,9 km / 3.945 hm

Presseinfo
Österreichischer Radsportverband

23.09.2022