Nicole Schmidhofer:

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Die Super-G-Weltmeisterin Nicole Schmidhofer von 2017 hofft nach Ricarda Haasers Kombi-Bronze in Méribel auf eine Kettenreaktion im ÖSV-Damenteam. Philipp Eng glaubt nicht an eine unmittelbare Verschiebung der Kräfteverhältnisse in der Formel 1. Und Johannes Aigner erklärt, wie er mit seiner Sehbehinderung umgeht.

Moderation: Andreas Gröbl

Die Themen: Formel 1, Paraski, Ski alpin

Die Gäste: Philipp Eng, Johannes Aigner, Matteo Fleischmann, Nicole Schmidhofer, Michaela Dorfmeister, Michael Walchhofer, Jürgen Kriechbaum.
Nicole Schmidhofer: „Da kann eine Megadynamik entstehen.“
Zitate-Service „Sport und Talk aus dem Hangar-7“ am 6. Februar 2023

SKI ALPIN

„Es freut mich sehr, dass die erste Medaille da ist, denn die Wenigsten haben geglaubt, dass die Damen etwas holen werden. Es ist ein toller Auftakt und so kann es weitergehen. Es ist nicht direkt eine Erlösung, sondern ein „Wow, da geht was und ich kann das auch!“ Da kann eine Megadynamik entstehen und es ist so viel positive Energie, die durch die Mannschaft geht.“
Nicole Schmidhofer freut sich über die Medaille von Ricarda Haaser.

„Ich bin der Überzeugung, dass die Kombination eigentlich der Alpin-Bewerb schlechthin ist, weil es Speed und die technischen Disziplinen vereint. Wir haben es leider über Jahre immer schlecht geredet und es war auch nicht so viel wert, weil man es so ein bisschen nebenbei behandelt hat. Die FIS allen voran und wir Athleten hinten nach.“
Michael Walchhofer über die Kombination.

„Roswitha Stadlober versucht eine realistische Einschätzung zu machen und den Druck nicht zu erhöhen, denn Druck braucht man bei einer WM überhaupt nicht.“
Jürgen Kriechbaum über die niedrig angesetzten vier bis sechs zu erwartenden Medaillen.

„Es war eine geniale Leistung und für den Ski-Fan sowieso super. Für uns Österreicher war es natürlich zach, wenn uns die Griechen auch schon um die Ohren fahren.“
Michael Walchhofer über den Griechen AJ Ginnis beim Slalom in Chamonix.

„Er erwartet sich natürlich, dass er da jetzt alles niederreißt. Alle haben sehr große Erwartungen in ihn und das ist dann nicht ohne, das alles zu zeigen. Bei einer Weltmeisterschaft kann es dann oft anders kommen, als es in der Weltcup-Saison der Fall war.“
Michael Walchhofer über Marco Odermatt.

„Mich freut es, dass sie durch das Tief mit dem Tod ihres Vaters herausgekommen ist. Mit ihrem Aleksander (Aamodt Kilde, Anm.) geht sie auf. Ihr geht es einfach gut und sie hat einen Lauf. Da sieht man, was mit einer persönlichen Ruhe und Gelassenheit im Sport gehen kann.“
Michaela Dorfmeister über Mikaela Shiffrin.

„Nach meinem WM-Titel war es schon speziell. Ich bin ja in einem Hotel zuhause. Ich wollte ja meine Frau sehen, aber die hat natürlich zu arbeiten gehabt im Hotel. Wenn ich sie sehen wollte, musste ich natürlich ins Hotel. Jeden Tag ist dann wer gekommen, um mit mir zu feiern. Die Abfahrt war ja am Anfang der Weltmeisterschaft und es hat fast drei Wochen gedauert, bis ich wieder anreisen durfte nach Garmisch zum nächsten Rennen. Untertags habe ich Kondi trainiert, aber am Abend haben wir am Stammtisch immer gefeiert. So hart waren selten drei Wochen.“
Michael Walchhofer über seinen WM-Titel.

„Ich habe jetzt ja zwei Saisonen ausgelassen, also bin ich noch gar nicht so alt. Es wäre schon spannend in Saalbach bei der Heim-WM dabei zu sein.“
Nicole Schmidhofer über ihre Zukunft.

„Ich bin dazumal mit einem relativ alten Ski von der Petra Kronberger gefahren. Mit dem die Petra 1991 Weltmeisterin geworden ist, bin ich 1999 auch Weltmeister geworden. Das war schon sehr cool. Am Ski ist PK gestanden, und ich habe mir gedacht, dass ich den Ski gar nicht kenne. Mein ehemaliger Servicemann hat dann gesagt: „Denk dir nichts, der geht schon.“ Im Ziel hat er das dann aufgelöst, dass er diesen Ski für diesen speziellen Moment aufgehoben hat.“
Michaela Dorfmeister über ein Geheimnis ihres WM-Titels.

„Ich wünsche ihm, dass er besser Ski fährt als wie er singt.“
Michael Walchhofer im Spaß über den Song von Manuel Feller.

„Ja, für mich ist es Stand heute erledigt.“
Michael Walchhofer über das Thema ÖSV-Präsident.

FORMEL 1

„Mich würde es stark wundern, wenn es wirklich die Autos wären, die dann am Start stehen werden. Jedes Team versucht natürlich ihre Geheimnisse solange wie möglich zu wahren.“
Philipp Eng über die Tricks der Formel-1-Teams bei der Boliden-Präsentation.

„Wenn noch zwei Teams dazukommen würden, würde dies dem ganzen Bewerb guttun. Durch die neuen Regularien und durch die Möglichkeiten, die die Teams in Sachen Kooperationen mit anderen Rennteams haben, wie Haas mit Ferrari, findet man sehr schnell den Anschluss – und das nicht nur ans Feld, sondern auch ans Mittelfeld. Ich würde mir es auf jeden Fall wünschen, aber ich kann auch die anderen Teams verstehen, dass sie den Kuchen nicht gerne teilen würden.“
Philipp Eng kann sich ein größeres Feld in der Formel 1 vorstellen.

„Wenn man zehn oder zwölf Jahre zurückschaut, dann haben sich eher die großen Hersteller von der Formel 1 abgewandt. Jetzt kommen sie nach der Reihe wieder zurück. Ford und Audi mit 2026 und wer weiß, wen man da noch sieht.“
Philipp Eng über die Zusammenarbeit von Ford mit Red Bull Racing.

„Mich würde es wundern, wenn sich am Kräfteverhältnis etwas ändern würde.“
Philipp Eng über die WM 2023.

PARASKI

„Manche sagen, dass man das gar nicht mitbekommt, dass der behindert ist. Das kann man aber ein wenig vergleichen mit Sprachen. Die Muttersprache, die kann man einfach. Und da kann man auch nicht erklären, wie man das gelernt hat. Und wenn man da Englisch hernimmt, egal wie lange man das hat, die Muttersprache kannst du immer besser. Desto länger du Englisch hast, umso besser kannst du damit aber umgehen. Das ist bei einer Behinderung ziemlich das Gleiche.“
Johannes Aigner über seine Sehbehinderung.

„Ich bin quasi seine Augen. Ich fahre vor ihm her und sage ihm das an, was ich sehe. Ich versuche, ihn sicher von A nach B zu bringen und im Rennen so schnell wie möglich runterzubringen.“
Matteo Fleischmann über seine Aufgabe als Guide.

„Wir haben am Anfang von Olympia so blöd geredet, dass es schon einmal schön wäre, die Streif runterzufahren. Dann hat der Matteo gesagt, dass ich einmal die Abfahrt gut fahren soll und dann schauen wir weiter.“
Johannes Aigner hat noch einen Traum, nachdem er im Para-Sport schon alles erreicht hat.

„Und dann gewinnt der Hundling bei der Abfahrt natürlich Gold.“
Matteo Fleichmann weiter zu dem Streif-Traum

Medieninfo Servus Tv

07.02.2023