Die Bronzemedailleurin im WM-Super-G Cornelia Hütter prangert strukturelle Probleme im Verband an. Und Michael Konsel räumt Salzburg im Europa-League-Duell mit Roma Außenseiterchancen ein.
Moderation: Christian Brugger
Die Themen: Ski alpin, Fußball
Die Gäste: Cornelia Hütter, Hans Knauss, Max Franz, Christiane Mitterwallner, Michael Konsel
Cornelia Hütter: „Uns wurde teilweise nicht zugehört.“
Zitate-Service „Sport und Talk aus dem Hangar-7“ am 13. Februar 2023
SKI ALPIN
„Es war eine sehr emotionale Woche. Es hat mich in alle Himmelsrichtungen emotional zerrissen und es war wunderschön und sehr speziell. Jetzt bin ich ein paar Tage daheim und das werde ich jetzt voll genießen.“
Cornelia Hütter über ihre WM-Medaille.
„Man probiert zu riskieren und probiert den Plan, den man sich bei der Besichtigung vornimmt, umzusetzen. Mit dem Lauf kann ich voll zufrieden sein und es ist cool anzuschauen im Nachhinein, vor allem, wenn man weiß, wie es ausgegangen ist.“
Cornelia Hütter weiter über ihren Bronze-Lauf.
„Eine Quälerei war das jetzt nicht, denn ich kann es mal schauen, ohne einen Hintergedanken. Jetzt kann ich es genießen und bin sozusagen ein Ski-Fan.“
Max Franz als Zuseher bei der WM.
„Unser Damenteam, wie sie jetzt aufgetreten sind, ist einfach nur herrlich. Voll auf Angriff. Nina Ortlieb und Conny Hütter sind für die Gesellschaft, nicht nur für den Sport, sondern für uns alle, eine Riesenbereicherung. Denn von euch kann man nur lernen, vor allem was die Einstellung betrifft.“
Hans Knauss über die ÖSV-Damen.
„Wenn du dann zu einem Großereignis hinfährst, haben viele einen enormen Druck und die Jäger haben es immer leichter.“
Hans Knauss über die Favoriten bei der WM.
„Mit Wut im Bauch ist die falsche Herangehensweise. Natürlich probiert man es bei jedem Rennen und wenn es bei drei Rennen nicht geht, macht man auch nichts anderes. Man probiert und arbeitet wirklich hart dran. Die ganze Mannschaft ist wirklich dahinter, dass wir den Erfolg haben. Dann geht es drei Rennen nicht und alles wird schlechtgeredet. Das geht einfach nicht. Deswegen finde ich es so schade, dass alles dann hinuntergeredet wird und Fehler gesucht werden. Da kann man sich dann in ein schwarzes Loch hineinreden, das gar nicht vorhanden ist.“
Cornelia Hütter über die negative Berichterstattung über die ÖSV-Damen.
„Da kommen ein Haufen Leute her und man weiß gar nicht, was die alles tun, weil fahren musst du auch alleine runter über den Berg. Das Ganze ist schon ziemlich aufgeblasen.“
Hans Knaus über die ÖSV-Krise.
„Die Gewichtung ist verloren gegangen und man hat zu wenig auf das hinten geschaut. Der ÖSV ist sein eigenes Team und was bei den Landesskiverbänden passiert ist, haben die da oben oft gar nicht mitbekommen.“
Hans Knauss sieht Fehler von ganz oben.
„Das ganze Konstrukt ist einfach alt. Jetzt braucht es eine Analyse. Was ist gut, was muss man bewahren. Denn es gibt ganz viel Gutes, denn die letzten 30 Jahre waren ja nicht nur schlecht. Und was gibt es anzupassen. Jetzt ist die richtige Zeit dafür.“
Christiane Mitterwallner hofft auf einen Neustart.
„Als sie im Frühjahr den großen Umbruch gestaltet haben, haben wir schon sehr kritische Stimmen gehabt, aber uns wurde teilweise nicht zugehört. Sie haben ihre Meinung von oben herab gehabt und wir werden das schon richten. Es hat viel aber nicht funktioniert. Was dann nicht funktioniert hat, haben wir uns intern selber gerichtet, denn wir müssen mit dem arbeiten. Es ist schön und gut, wenn von oben herab Strukturen geschaffen werden. Aber wenn die dann unten beim Athleten nicht richtig ankommen, habe ich nichts davon.“
Cornelia Hütter über fehlende Unterstützung.
„Wir haben einen Riesenvorteil hergeschenkt. Die letzten zehn oder 15 Jahren haben wir so viele Einzelzellen zum Trainieren gemacht, dass die Konkurrenz im Team gefehlt hat. Wenn ich heute Abfahrt trainiere und ich tu irgendwo alleine herumgackeln, dann wird das nicht viel bringen. Ich muss die Burschen und Dirndln gegenseitig aufreiben. Das Leben in so einer Mannschaft ist zwar hart, aber wir haben uns damals gegenseitig hergetrieben Ende nie. Wir haben uns im Grunde gegenseitig geholfen. Wir waren nicht alle Freunde, aber wir haben uns respektiert und nach oben gearbeitet.“
Hans Knauss kennt einen Fehler.
„Das Skifahren lernst du nicht zwischen den Toren. Zwischen den Toren musst du Rennfahren. Damit du Rennfahren kannst, musst du Skifahren können und das lernst du im Gelände und im Wald. Da hast du genug Stangen, denen du ausweichen musst. Das zentrale am Ski Stehen lernst du einfach da.“
Max Franz ist Fan des freien Skifahrens.
„An die erste Woche in Amerika habe ich nur ganz wenige Erinnerungen – war sehr schmerzhaft, mit zwei Operationen. Da bin ich wirklich sehr froh, dass ich darüber nicht mehr viel weiß. Als ich dann zurückgekommen bin nach Österreich, ist es mir erst bewusst geworden, was wirklich alles ist.“
Max Franz über die ersten Tage nach seinem schweren Sturz.
„Am Anfang war es wirklich schwierig, aber jetzt stecke ich mir so kleine Ziele, die dann erreichbar sind, aber natürlich stecke ich mir auch große Ziele. Nachdem ich schon einige kleine Ziele erreicht habe und einen sehr guten Fortschritt mache, steigt natürlich die Motivation. Daher mag ich es nicht nur probieren, sondern auch schaffen.“
Max Franz über eine mögliche Rückkehr in den Weltcup.
FUSSBALL
„In Rom ist es das Allerwichtigste, ein Derby zu gewinnen und die Meisterschaft. Alles andere, wie die Europa League oder die Conference League, waren nie ein Thema. Da hat man meistens mit der zweiten Mannschaft gespielt. Nach dem Titel in der Conference League, mit dem sich Mourinho unsterblich gemacht hat, den haben sie dann gefeiert wie einen Champions-League-Titel. Seither nehmen sie das international viel ernster und vor allem der Mourinho will Titel sammeln.“
Michael Konsel über die AS Roma.
„Die Römer werden das Spiel sicher ernst nehmen, da dieser Trainer Titel sehen will. Aber ich glaube, dass Salzburg schon Chancen hat, vor allem im Heimspiel. Mit ihren flinken und wendigen Spielern in der Offensive können sie der ganzen Defensiven Probleme bereiten. Wenn sie da permanent Druck machen und ihre schnellen Spieler einsetzen, dann gibt es gute Chancen. In Summe, mit dem Rückspiel, kann ich es mir aber nicht vorstellen, da ich die Roma schon stärker und besser aufgestellt sehe.“
Michael Konsel über die Chancen von Red Bull Salzburg.
Medieninfo ServusTV
14.02.2023