Symbolbild Basketball

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Die erste Sonntagspartie in der win2day Basketball Superliga war zugleich auch die spanndendste. Im Duell der bis dahin noch sieglosen Vienna Timberwolves und COLDAMARIS BBC Nord Dragonz erkämpften die Wölfe am Ende einen knappen 77:72-Sieg.

Dabei sah es am Anfang gar nicht danach aus, als würden die Wiener als Sieger nachhause gehen, denn die Burgenländer legten einen regelrechten Blitzstart hin und kontrollierten früh das Tempo. Angeführt vom offensiv überragenden Jungstar Elias Wlasak sowie von Routinier Ziga Fifolt, der mit einer starken Allround-Performance überzeugte, stürmten die Bundeshauptstädter zurück in die Partie. Obwohl die Dragonz einen starken Tag vom Dreier erwischten, waren sie dem intensiven Spielstil der Wolves in Hälfte zwei nicht mehr gewachsen, sodass die Wiener Heimmannschaft schließlich über den ersten Saisontriumph jubeln durfte.

Bereits nach Hälfte eins alles klar war in der mit Spannung erwarteten Begegnung OCS Swans Gmunden gegen Arkadia Traiskirchen Lions. Der heimstarke Meister ließ am Traunsee nichts anbrennen, verteidigte von Anfang an äußerst solide und glänzte mit tollen Wurfquoten. Vor allem auf das Duo Daniel Friedrich und Toni Blazan fanden die Löwen, eine der Überraschungsmannschaften der bisherigen Saison, keine Antwort. Besonders Blazan lieferte mit 30 Punkten, 9 Rebounds und 5 Assists eine komplette Leistung ab und führte seine Schwäne zu einem souveränen 91:73-Sieg.

Über einen solchen durfte sich auch der BC Vienna freuen, der auswärts gegen die Unger Steel Gunners Oberwart groß aufspielte. Die Wiener zeigten in der Partie früh, warum sie vor Saisonbeginn von vielen zum allerengsten Favoritenkreis gezählt wurden. Der Vizemeister aus dem Vorjahr gab von Anfang an den Spielrhythmus vor, sodass die Gunners nie ins Laufen kamen. In einer Partie, in der beiden Mannschaften stark aus der Distanz verwerteten, war BC vor allem beim Abschluss in der Zone die klar überlegene Mannschaft und entführte so einen 92:73-Sieg aus dem Burgenland. Für die Gunners ist es bereits die vierte Niederlage in Folge.

Vienna Timberwolves vs. COLDAMARIS BBC Nord Dragonz
77:72 (12:25, 39:43, 61:59)

Sonntag, 15.30 Uhr – Sporthalle Steigenteschgasse, Wien
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Justin Schlünken, Coach Timberwolves: „Glückwunsch an das ganze Team, hervorragender Einsatz in der zweiten Halbzeit. Es ist nicht einfach, nach fünf Niederlagen so ein Spiel zu gewinnen. Hut ab, das war eine hervorragende Leistung.“

Jakob Szkutta, Spieler Timberwolves: „Unser erster und auch ein ganz wichtiger Sieg für uns. Es ist am Anfang gar nicht gelaufen, aber wir haben dann über Energie zurück ins Spiel gefunden und uns den Sieg wirklich erkämpft und verdient.“

Felix Jambor, Coach Dragonz: „Die Timberwolves haben dieses superwichtige Spiel gewonnen, ich glaube verdient. Das muss man anerkennen. In der ersten Halbzeit hatten wir das Spiel vom Rhythmus her noch halbwegs unter Kontrolle. In der zweiten Hälfte haben die Wolves Tempo und Intensität erhöht und wir haben dann die Kugel weggeschmissen. Sie haben am Rebound härter gearbeitet und viele zweite Chancen bekommen. Wir haben es nicht mehr geschafft, in unsere Offense zu kommen und sie haben das verdient nachhause gespielt.“

Filip Bjelanovic, Spieler Dragonz: „Enges Spiel, viele Führungswechsel, aber am Ende haben sie gewonnen. Wir haben nicht so gut gespielt, wie wir sollten. Wenn wir so wie in der ersten Hälfte gespielt hätten bis zum Schluss, wäre es anders ausgegangen. Wir müssen weiter an uns arbeiten.“

Beste Scorer: Elias Wlasak 34, Ziga Fifolt 12 (16 Reb, 5 Ass), Jakob Szkutta und Jonas John je 8 bzw. Tino Sebalj 17, Tino Sebalj 16, Mario Spaleta und Valentin Pasterk je 10.

OCS Swans Gmunden vs. Arkadia Traiskirchen Lions
91:73 (24:16, 45:28, 72:47)

Sonntag, 17.30 Uhr – Raiffeisen Sportpark, Gmunden
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Daniel Friedrich, Spieler Swans: „Über weite Strecken sehr gute Leistung von uns, vor allem in der ersten Hälfte waren wir defensiv sehr gut, haben den Rebound kontrolliert. Das haben wir uns vorgenommen. Wir haben auch offensiv gut exekutiert und das Spiel solide gewonnen.“

Lukas Schartmüller, Spieler Swans: „Guter Sieg für uns, auch wenn wir uns in der zweiten Halbzeit gegen ihre Zone schwergetan haben. Aber alles in allem sind wir mit guter Intensität aufgetreten und konnten den Sieg einfahren.“

Radomir Mijanovic, Coach Lions: „Sie waren in der ersten Hälfte klar besser, wir haben ohne Defense und Rebounding angefangen und danach noch einmal aufzuholen, war sehr schwierig. Auch wenn die zweite Hälfte besser war.“

Edgars Lasenbergs, Spieler Lions: „Als ich in Österreich meinen Vertrag unterzeichnet habe, waren die Swans das einzige Team, das ich kannte. Ich wusste also, dass sie sehr gut sind. Aber unser größtes Problem ist, dass einige unserer Spieler glauben, die Swans sind unschlagbar, doch in dieser Liga gibt es niemanden, der unschlagbar ist. Wir müssen das in unsere Köpfe bekommen, damit wir nicht nur um die Playoffs, sondern um die Spitzenplätze mitspielen. “

Beste Scorer: Toni Blazan 30 (9 Reb, 5 Ass), Daniel Friedrich 20, Trey Moses 11 (10 Reb) bzw. Fabricio Vay 18, Edgars Lasenbergs 16, Demarcus Demonia 14.

Unger Steel Gunners Oberwart vs. BC Vienna
73:92 (19:27, 38:52, 57:74)

Sonntag, 19.15 Uhr – Sporthalle Oberwart
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Horst Leitner, Coach Gunners: „Wien hat die konzentriertere Leistung abgerufen und viel besser exekutiert als wir.“

Sebastian Käferle, Spieler Gunners: „Es war eine sehr harte Partie ohne zwei Starter. Aber ich glaube, Wien hat das sehr gut gemacht. Wir haben nicht exekutiert und nicht unseren ‚Gameplan‘ umgesetzt.“

Stjepan Stazic, Manger Vienna: „Super Spiel, so wie immer in Oberwart. Sie sind eine toughe Mannschaft, immer mit viel Motivation. Wir waren aber auch sehr motiviert und haben brav gespielt heute.“

Bogic Vujosevic, Spieler Vienna: „Wir haben das Spiel für 40 Minuten kontrolliert, das war der Schlüssel, denn Oberwart ist sehr aggressiv und sie spielen daheim sehr schnell.“

Beste Scorer: James Graham 21, Kris Monroe 16, Jonathan Knessl 13 bzw. Demarkus Stuckey Jr. 27, Davor Konjevic 21 (10 Reb), Bogic Vujosevic 18.
 


 

Klare Favoritensiege in der B2L

Wie schon am Vortag blieben am Sonntag in der B2L die Überraschungen aus. Die noch sieglosen Upper Austrian Ballers konnten gegen ersatzgeschwächte Raiffeisen Dornbirn Lions zwar anfangs mithalten, danach brachte die Zonen-Defense der Vorarlberger die jungen Oberösterreicher aber völlig aus dem Konzept. Am Ende stand es 86:63 für die Dornbirner. Sogar noch etwas länger als die Ballers gegen die Lions konnte das Future Team Steiermark daheim mit den Haustechnik Güssing Blackbirds mithalten. Der Meister konnte sich nämlich erst in Hälfte zwei entscheidend absetzen, als sich sowohl offensiv als auch defensiv ein Rhythmus einstellte und so ein ungefährdeter 82:51-Sieg gelang. Auch die jungen Steirer müssen somit weiter auf ihren ersten Saisonerfolg warten.

Upper Austrian Ballers vs. Raiffeisen Dornbirn Lions
63:86 (23:26, 37:48, 50:70)

Sonntag, 14.30 Uhr – Raiffeisen Sportpark, Gmunden
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Samuli Nieminen, Coach Ballers: „Wir hatten ein gutes erstes Viertel, danach haben sie aber Zone gespielt und gegen Zone haben wir diese Saison davor noch nicht gespielt. Das hat uns in der Offense aus dem Spiel genommen und als wir dann keine offenen Würfe mehr bekommen haben, haben wir auch aufgehört zu verteidigen.“

Luis Streitberger, Spieler Ballers: „Wir hatten von Anfang keine Intensität in der Defense und wissen, dass man keine Spiele gewinnen kann, wenn man 60 Punkte in der Zone bekommt. Nächste Woche haben wir wieder eine Chance, die wir nutzen wollen. “

Kostas Papavasileiou, Coach Dornbirn: „Gratulation an meine Spieler, das war ein Pflichtsieg für uns. Die letzten paar Wochen hatten wir viele Hürden zu bewältigen, auch heute mussten fünf Spieler fast durchspielen. Die Spieler haben alles getan, um das Spiel zu gewinnen. Jetzt müssen wir uns auf das nächste Spiel konzentrieren, wir haben daheim bisher nicht gewonnen.“

Ralf Skesters, Spieler Dornbirn: „Das war heute ein Comeback-Sieg für uns, da wir davor drei hintereinander verloren hatten. Wir haben diesen Sieg wirklich gebraucht, wir haben heute recht gut gespielt, jetzt können wir eine Serie starten, wenn wir so weitermachen.“

Beste Scorer: Petar Nemcec 20, Luis Streitberger 14, Samuel Gatterbauer 11, Toni Cutuk 25 (10 Reb), Ralfs Skesters 23 (15 Reb, 4 Stl), Felix Erath 21.

Future Team Steiermark vs. Haustechnik Güssing Blackbirds
51:82 (17:21, 33:36, 42:68)

Sonntag, 20.15 Uhr – Raiffeisen Sportpark, Graz
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Valentin Siegmund, Spieler Future Team: „Wir haben heute ein grundsätzliches gutes Spiel gespielt. Mit wenigen ‚Big Men‘ haben wir es geschafft, das Spiel bis zum dritten Viertel knapp zu halten. Dann ist uns leider die Energie ausgegangen und wir haben durch viele blöde Turnover das Spiel aus der Hand gegeben.“

Moritz Gauster, Spieler Future Team: „Wir haben gut gestartet und konnten bis zur Halbzeit wirklich mithalten. Leider konnten wir das Niveau nicht bis zum Ende durchhalten. Das Team wächst von Spiel zu Spiel besser zusammen.“

Daniel Müllner, Coach Blackbirds: „In der zweiten Halbzeit haben wir in der Offense unseren Rhythmus gefunden und verdient gewonnen.“

Christoph Astl, Spieler Blackbirds: „Erste Halbzeit ausgeglichen, zweite Halbzeit haben wir dann die Defense angezogen und souverän gewonnen.“

Beste Scorer: Jakob Siegmund 15, Valentin Siegmund 9, Nikhil Sacher 8 bzw. Christoph Astl 16, Christoph Astl 13, Sebastian Koch (6 Reb, 6 Ass) und Jakob Ernst je 11.
 


 

EM-Quali: Österreichs Damen gelingt in Spanien keine Überraschung

Erwartet schwierig war am Sonntag das Qualifikationsspiel für die Europameisterschaft 2025 gegen Spanien. Zwar gelang den Österreicherinnen offensiv die eine oder andere sehenswerte Aktion, insgesamt waren die Spanierinnen, aktuell Nummer 4 der Welt, als Mannschaft an diesem Tag jedoch klar überlegen. Vor allem das hohe Tempo der spanischen Auswahl machte Rot-weiß-rot zu schaffen, sodass sich die Truppe von Head Coach Chris O’Shea am Ende mit einer 34:75-Niederlage begnügen musste. Nach der zweiten Niederlage im zweiten Quali-Spiel haben die jungen Österreicherinnen jetzt eine lange Pause, um als Mannschaft zu wachsen und sich auf die Heimspiele gegen Kroatien und die Niederlande in einem Jahr vorzubereiten.

Spanien vs. Österreich
75:34 (20:9, 43:17, 58:25)

Sonntag, 13.00 Uhr MESZ – Teneriffa, Santiago Martin Arena

Vor beeindruckender Kulisse in einer gut gefüllten Halle auf Teneriffa starteten die Österreicherinnen – wie schon zuletzt gegen die Niederlande – nervös in Partie. Mehrere Ballverluste innerhalb der ersten Minuten führten zu schnellen Gegenangriffen der Spanierinnen, die so rasch auf 12:0 stellten. Nachdem die Spanierinnen wenig später bereits 16:3 voranlagen, war Teamchef O’Shea zur ersten Auszeit gezwungen. In dieser forderte er mehr Physis seiner Spielerinnen, was aber nur bedingt funktionierte. Die Gastgeberinnen wirkten stets einen Tick schneller, im eigenen Angriff kamen die Österreicherinnen gegen die großgewachsenen Spanierinnen kaum zum Abschluss. Erst in den letzten Minuten des ersten Viertels kam auf Seite der rot-weiß-roten Damen etwas Bewegung ins Spiel und Sarah Schicher mit beherzten Drives zum Korb wiederholt zum Abschluss. Nach zehn Minuten war das heimische Nationalteam beim Stand von 9:20 zumindest wieder einigermaßen in Reichweite. Grund genug für die Spanierinnen, das Tempo zu Beginn des zweiten Abschnitts noch einmal zu erhöhen. Zwar präsentierte sich Team Austria im Angriff jetzt ruhiger und organisierter, doch auf der Gegenseite war die Heimmannschaft, die sich durch schönes Passspiel auszeichnete, nicht zu halten. Angepeitscht von lautstarken Fans ging Gruppenfavorit Spanien mit einer 43:17-Führung in die Pause. Nach dieser änderte sich am einseitigen Spielverlauf nur wenig. Zwar erspielten sich die rot-weiß-rote Auswahl jetzt immer wieder freie Würfe, diese fanden aber speziell aus Distanz nicht ihr Ziel (16 Prozent Dreierausbeute). Bei 58:25 für Spanien ging es schließlich in den letzten Abschnitt, den die spanischen Gastgeberinnen, die nun auch zunehmend am Rebound überlegen waren, mit 75:34-Sieg beendeten.

Durch die erneut deutliche Niederlage bleiben die Österreicherinnen in Gruppe A Tabellenschlusslicht. Am Sonntagabend findet noch die Partie Kroatien gegen Niederlande statt. Die nächsten Qualifikationsspiele für die Europameisterschaft 2025 werden dann erst in einem Jahr gespielt, wenn Österreich im November Kroatien und die Niederlande empfängt.

Scorerinnen Österreich: Sarah Schicher 10 (9 Reb), Alexia Allesch 7, Bettina Kunz 6, Lisa Zderadicka und Simone Sill je 4, Sina Höllerl 3.
 
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12.11.2023