Die wichtigsten Stimmen zum Champions League Dienstag mit Bayer Leverkusen gegen den FC Red Bull Salzburg bei Sky Sport Austria:
Samson Baidoo (Spieler FC Red Bull Salzburg):
…nach dem Spiel: „Das war ein starker Gegner. Wir haben uns am Anfang selbst in die Scheiße gespielt. So eine Mannschaft wird das schnell ausnutzen. Man hat in den ersten zwanzig Minuten gesehen, dass wir nicht mutig waren, nicht zu hundert Prozent auf das Spiel fokussiert waren. Der Gegner war in allen Phasen, in allen Belangen, besser. Gegen so einen Gegner reicht so eine Leistung nicht. Es war in allen Belangen einfach nicht gut.“
Florian Wirtz (Spieler Bayer Leverkusen):
…nach dem Spiel über den Mut der Salzburger: „Wir als Mannschaft wussten um die Qualitäten von Salzburg. Natürlich waren wir ein bisschen überrascht, dass sie – glaube ich – heute auch einfach nicht ihren besten Tag hatten. Ich habe nicht wenig Mut gesehen. Ich glaube, dass sie trotzdem probiert haben. Wir haben heute ein sehr gutes Pressing gehabt. Ihnen kann man den Mut nicht absprechen, weil sie haben es trotzdem versucht bis zum Ende. Ich glaube einfach, dass wir es einfach gut gemacht haben und es ihnen schwer gemacht haben.“
Konrad Laimer (Spieler FC Bayern München):
…nach dem Spiel: „Es war seit langem wieder einmal ein offenes Spiel, wo beide Mannschaften hoch gepresst haben und probiert haben, zu spielen. Wir haben ein sehr ordentliches Spiel gemacht, wo wir die eine oder andere Sache natürlich ein bisschen besser ausspielen können, um das Spiel höher zu gewinnen. Es war wieder ein Zu-Null-Spiel, was den Lauf unserer ganzen Mannschaft stärkt. So können wir weitermachen. So macht es Spaß.“
…über die Rolle als Rechtsverteidiger: „Es gibt so viele Vorteile, wenn man viele Positionen spielen kann, aber es gibt auch ein paar Nachteile. Im Grunde will ich aber einfach Fußball spielen, will am Platz stehen. Wo es schlussendlich ist, ist mir sowas von egal. Wenn man Dienstagabend in der Allianz Arena gegen so einen Gegner am Platz steht, macht das einfach Spaß. Genau bei solchen Spielen möchte ich am Platz stehen. Ob das dann auf der Sechs ist, oder rechts hinten, oder auf der Neun, ist mir komplett egal.“
Pep Lijnders (Trainer FC Red Bull Salzburg):
…nach dem Spiel: „Ich kann verlieren akzeptieren, aber nicht die fehlenden Standards. Leverkusen war in allen Aspekten das bessere Team. Zweite Bälle, Pressing, Spielzüge. Bereits nach 15 Minuten war uns das Spiel aus den Händen geglitten, wir waren 0:2 in Rückstand. Das macht so viel aus. Wir verlieren dann so viele einfache Bälle und finden unseren Rhythmus nie. Sie gewinnen indes Selbstvertrauen und ab diesem Moment sind sie unaufhaltsam. Wir haben das bereits in so vielen Spielen heuer gesehen.“
…vor dem Spiel über seine Gemütslage: „Ich liebe dieses Leben. Aber wenn du verlierst, ist es sehr einsam. Meine Frau sagt immer: ‚Unser Leben wird keinen Deut besser, wenn du Matches gewinnst, aber es wird viel schlimmer, wenn du verlierst.‘ Mitten in der Nacht wache ich auf und mache mir Notizen. Es ist schon komisch. Eines Morgens habe ich zu meiner Frau Daniela gesagt: ‚Ich wache auf und habe das Team im Kopf. Ich wache auf und es ist das Erste, was mir in den Sinn kommt.‘ Ich bin der Typ, wenn ich mich in etwas reinwerfe, kann ich mich nicht entspannen. Es ist schwierig für mich, Gleichgewicht im Leben zu finden. Das mache ich sicher keine 20 Jahre mehr. Es muss den Moment geben, an dem du ‚Nein‘ sagen musst.“
…vor dem Spiel über die schwierige Lage beim Klub: „Ich bitte nicht um Zeit. Ich weiß, dass wir liefern müssen. Ich weiß, dass wir Matches gewinnen müssen. Meine Vision mit dem Klub, wo ich ihn hinbringen möchte, ist noch immer vollständig am Leben. Wenn ich an Feyenoord denke, Champions League, Flutlicht, unglaubliches Stadion, wir haben dieses Stadion mit unglaublichem Fußball zum Schweigen gebracht. Man sieht, wir können es ja. Nur wenige Tage später geht es weiter, gegen eine Mannschaft, die tief steht. Wie haben den Ball, wir müssen etwas machen. Es funktioniert nicht. Die jungen Kerle werden immer frustrierter. Körpersprache, Fehlpässe, dann das 0:1. Wir werden aber an den Punkt gelangen, wo die Leute sagen: ‚Das ist Salzburg!‘. Was hilft, ist die Tatsache, dass es innerhalb des Klubs so ruhig ist, wie es nur sein kann in dieser Situation.“
Bernhard Seonbuchner (Sportdirektor FC Red Bull Salzburg):
…nach dem Spiel: „Ich habe fast keine Worte. Das war von der ersten bis zur letzten Minute eine Nichtleistung von uns. Das eine ist technisch-taktisch, das andere ist, mit welcher Haltung wir auf den Platz gegangen sind. Das ging mit dem Anstoß los. Das ist sehr frustrierend gerade und sehr bitter. Ich bin sehr enttäuscht.“
…über die Kabinenbesprechung mit Geschäftsführer Stephan Reiter: „Stephan und ich sind sowieso immer eng im Austausch. Wenn man das Spiel isoliert betrachtet, ist es keine Schande, wenn man beim deutschen Meister verliert. Die andere Geschichte ist, wie man es verliert und wie man es angeht. Das ist das, was uns alle gerade ein bisschen sprachlos macht. Ähnlich war es auch in der Kabine. Ich glaube, dass es heute an der Zeit ist, ‚Sorry‘‘ zu sagen, bei allen Sponsoren und allen Fans, für die Enttäuschung, die wir ihnen mit dieser Leistung bereitet haben.“
…über die Konsequenzen aus dem Spiel: „Wir sprechen immer von einem Prozess. In einem Prozess ist es trotzdem wichtig, dass man Erfolgserlebnisse sammelt. Ich würde nicht sagen, dass wir keine haben, aber wir haben definitiv zu wenige. Dementsprechend ist es so kurz nach dem Spiel auch erlaubt, Fragen zu stellen. Auf die müssen wir heute aber noch keine Antworten haben.“
Marc Janko (Sky Experte):
…nach dem Spiel: „Wir rätseln ja seit Wochen, woran es liegt. Man hat das Gefühl bei dieser Mannschaft, sobald es irgendeine Art von Widerstand gibt, fällt sie in sich zusammen. Wenn sie von vorne weg spielen wie in Rotterdam, im richtigen Zeitpunkt die Tore machen, dann bringen sie es drüber. Mir fällt das Auwärtsspiel gegen Blau-Weiß Linz ein. Da war die Körpersprache auch katastrophal. Diese Mannschaft, da spielt nicht jeder für den anderen, sondern jeder für sich, nicht einmal das ist ab und zu zu sehen. Man hat das Gefühl, der Trainer erreicht die Mannschaft auch nicht. Jeder sagt immer, es ist der Traum eines jeden jungen Spielers, in der Champions League zu spielen und der ist nicht einmal richtig angezogen, bereit, dass er einspringen kann. Da gibt es so viele Baustellen in Salzburg momentan. Das ist echt schlimm und tut einem leid als Österreicher, das zu sehen. Die Bereitschaft ist nicht da, die Mentalität ist nicht da, die Intensität ist nicht da. Das ist Salzburg unwürdig. Es hat schon mit lauter Fehlpässen angefangen. Da blutet einem das Herz als Österreicher. Es spielt jeder mit Angst. Da ist momentan eine große Verunsicherung in der Mannschaft drinnen. Das ist ganz schwer, dass du da wieder eine Linie reinbekommst. Man kann nur hoffen, dass sie da wieder Stabilität reinbekommen.“
…über die Jobsicherheit von Pep Lijnders: „Irgendwann musst du die Frage stellen. Diese Phase geht jetzt auch schon relativ lange. Das weiß Lijnders selber auch, deswegen wirkt er auch so unbehagen. Er kann sich selber auch nicht mehr ganz erklären, was da eigentlich los ist mit dieser Mannschaft, die er am Anfang so heiß geliebt hat. Mittlerweile ist es wirklich nur mehr ein Haufen voller Individualisten. Ich glaube er ist selber ratlos und weiß natürlich, dass er in der Verantwortung steht. Er muss sich diese Frage gefallen lassen.“
Andreas Herzog (Sky Experte):
…nach dem Spiel Bayern Leverkusen – Red Bull Salzburg: „Von Beginn an hat man nicht das Gefühl gehabt, dass die Salzburger hier dagegenhalten wollen. Da waren ein paar Situationen dabei, wo du dir als Trainer nur auf den Schädel greifen kannst.“
…über den FC Red Bull Salzburg beim Stand von 0:3 in der Pause: „Die Halbzeit war ein reines Desaster. Man darf diese Mannschaft jetzt nicht mehr mit den Mannschaften bei Salzburg davor vergleichen. Intensität? Gar nix! Mentalität? Gar nix! Da wird ein Spieler nach zehn Minuten eingetauscht, Nene Dorgeles, der hat nicht einmal die Stutzen an. Das macht ja Salzburg in ganz Europa lächerlich!“
…über die aktuelle Salzburger Mannschaft: „Das Problem ist, man vergleicht sie immer mit den Mannschaften davor. Die haben auch einmal auswärts verloren, aber das Spiel gnadenlos durchgezogen, mit viel Mentalität und ihrer Spielweise. Aber die Mannschaft bringt das nicht im geringsten. Normalerweise heißt es jetzt nur Resetknopf und sechs, sieben Spieler gleich wieder wegschicken und im Winter gleich wieder Neue holen, weil mit dieser Mannschaft wirst du nicht erfolgreich sein.“
Medieninfo Sky Österreich
27.11.2024