Aufmacherbild für Handball-Artikel

© Sportreport

Die Dominanz Norwegens fand Sonntagabend in der ausverkauften Wiener Stadthalle beim Finale der Women´s EHF EURO 2024 seinen Höhepunkt und bescherte Teamchef Thorir Hergeirsson einen goldenen Abgang.

Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit, zog Norwegen nach Seitenwechsel sukzessive davon und feierte am Ende einen 31:23-Erfolg. Im Spiel um Platz 3 setzte sich Ungarn gegen Weltmeister Frankreich 25:24 durch und beendete eine zwölfjährige Durststrecke.

Die größte Women´s EHF EURO aller Zeiten, mit erstmals 24 Nationen bei der Endrunde, ist mit einem Paukenschlag zu Ende gegangen. Zunächst lieferte Ungarn vor den knapp 9.000 Zuseherinnen und Zusehern ein Feuerwerk ab.

Obwohl Ungarn mit 16 Medaillen, einem WM- und einem EURO-Titel eine der erfolgreichsten Nationen im Frauenhandball ist, hat das Land lange darauf warten müssen, endlich wieder eine Medaille nachhause zu bringen.

Bei der EHF EURO 2024, die Ungarn gemeinsam mit Österreich und der Schweiz ausrichtete, lief es für die Mannschaft wie am Schnürchen. Man erreichte das Halbfinale mit nur einer Niederlage, und zwar gegen niemand Geringeren als Frankreich in der Hauptrunde. Im Halbfinale scheiterte man an Norwegen, dafür lieferte man eine nahezu perfekte Vorstellung im Bronze-Medal-Game ab.

Petra Vamos, Ungarn: „Es ist fast unmöglich zu beschreiben, wie ich mich im Moment fühle. Das ist das beste Weihnachtsgeschenk, das ich je bekommen habe. Und ich bin so stolz auf unser Team. Wir arbeiten wirklich hart, und heute haben wir von der ersten bis zur letzten Sekunde gekämpft. Ich glaube, der Schlüssel dazu war unser Teamgeist.“

Hergeirsson´s Ära endet mit Gold
Mit nunmehr sechs EURO- und drei WM-Titeln sowie zweimal Gold bei den Olympischen Spielen trat Norwegens isländischer Teamchef Thorir Hergeirsson in Wien ab.

Norwegen ging in der ersten Halbzeit knapp in Führung und übernahm in der zweiten Halbzeit die Kontrolle. Zehn Minuten vor Spielende führte man 27:20. Der Sieg war Norwegen nicht mehr zu nehmen. Mit diesem Triumph erhöhte Norwegen seine Trophäenanzahl bei EHF EUROs auf 10 und sicherte sich damit den dritten Titel in Folge.

Henny Reistad, MVP der Women´s EHF EURO 2022 und Rückraum Mitte des All-Star-Teams bei der EHF EURO 2024, wurde mit acht Toren und neun Assists zum Grundfos Player of the Match gewählt.

Thorir Hergeirsson, Teamchef Norwegen: „Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Es war eine fantastische Reise. Wir hatten dieses Jahr bei der EURO viele neue Spielerinnen, einige ältere Spielerinnen und eine gute Mischung, und es ist großartig für mich, hier mit dieser neuen Mannschaft den Titel zu gewinnen. Ich werde jede einzelne von ihnen vermissen, schon morgen. Es wird etwas Besonderes sein. Ich werde mich daran erinnern, vielleicht sogar noch ein bisschen mehr, weil es das letzte Mal ist. Ich werde die Reise durch die Meisterschaft und alle Siege mitnehmen, besonders den letzten hier gegen Dänemark. Sie haben alles gegeben, vielleicht haben sie heute ein bisschen mehr für mich gegeben, aber sie geben immer ihr Bestes, und das ist heute vielleicht nichts Neues. Ich bin sehr glücklich, denn das war heute ein besonderes Spiel, mein letztes. Die Mädchen arbeiten immer hart, aber ich habe gemerkt, dass sie heute noch härter gearbeitet haben, sie haben ein bisschen mehr gegeben. Wir gewinnen gemeinsam, und mit ‚wir‘ meine ich den gesamten Trainerstab und die Mannschaft. Mein Stab hält mich hoch, das ist einfach eine tolle Teamleistung. Natürlich haben wir individuelle Klasse, wie heute von (Henny) Reistad und (Silje) Solberg, sie waren sehr gut.“

Stine Skogrand, Norwegen: „Es ist ein unglaubliches Gefühl. Makellos durch die Meisterschaft zu kommen, das schaffen wir nicht so oft. Ich denke, wir haben ein tolles Turnier gespielt, wir haben immer besser gespielt und ich denke, die zweite Halbzeit heute hat gezeigt, was wirklich in uns steckt, und ich bin sehr stolz auf uns. Es bedeutet mir so viel. Ich bin jetzt seit Wochen von meiner Familie getrennt. Alles hat einen Sinn, wenn wir das Turnier gewinnen, und auch für Thorir (Hergeirsson) und Camillas (Herrem) letzte Meisterschaft könnte es keinen besseren Abschluss geben.“

Mie Hojlund, Dänemark: „Ich bin mir sicher, dass ich in einigen Wochen, wenn ich auf dieses Turnier zurückblicke, stolz auf uns sein werde und stolz darauf, wie wir während des gesamten Turniers gekämpft haben. Wahrscheinlich bin ich nicht so stolz auf unsere zweite Halbzeit, ich glaube, das war die schlechteste, die wir im ganzen Turnier gespielt haben, deshalb ist es eine große Enttäuschung, im Finale eine solche zweite Halbzeit zu spielen. Ich denke, dass man während des gesamten Spiels die Nervosität spüren konnte, man konnte spüren, wie viel es für alle bedeutet, sowohl für Norwegen als auch für Dänemark. In der zweiten Halbzeit haben wir einfach die Intensität vergessen, das konnte man in unseren Augen sehen, und es ist eine Enttäuschung, wenn man sich in der zweiten Halbzeit nicht wiedererkennt, vor allem, wenn man ein Turnier wie wir gespielt hat, während des gesamten Turniers, wenn wir einfach direkt aufs Tor gespielt haben, und das haben wir in der zweiten Halbzeit nicht getan.“

Spielplan Finalwochenende

Freitag, 13. Dezember 2024
Spiel um Platz 5, 15:00 Uhr: Schweden vs. Niederlande 33:32 (15:15) – Match Report
Halbfinale 1, 17:45 Uhr: Ungarn vs. Norwegen 22:30 (11:13) – Match Report
Halbfinale 2, 20:30 Uhr: Frankreich vs. Dänemark 22:24 (11:13) – Match Report
 


 

Sonntag, 15. Dezember 2024

Spiel um Platz 3, 15:15 Uhr: Frankreich vs. Ungarn 24:25 (12:13) – Match Report

Finale, 18:00 Uhr: Dänemark vs. Norwegen 23:31 (12:13) – Match Report
 


 

All Star Team der Women´s EHF EURO 2024 veröffentlicht

Spielerinnen aus 7 Nationen im All Star Team vertreten
Vor dem Finale der EHF EURO 2024 der Frauen am Sonntag wurde das All-Star-Team des Turniers nach Tausenden von Fanabstimmungen und der Bestätigung durch ein Expertengremium ausgewählt.

Spielerinnen aus sieben Nationen, darunter die Finalisten Dänemark und Norwegen, sind im diesjährigen All-Star-Team vertreten.

Die dänische Linksaußen Emma Friis, die ungarische Rückraumspielerin Katrin Klujber und die französische Deckungsspezialistin Pauletta Foppa wurden zum zweiten Mal in Folge ins EHF EURO-All Star Team gewählt. Klujber und Friis standen zudem im Sommer auf der jeweils gleichen Position im All Star Team der Olympischen Spiele 2024 in Paris.

Die MVP von 2022, Henny Reistad, wurde in diesem Jahr auf der Position Rückraum Mitte ins All Star Team gewählt, nachdem sie zuvor bereits als MVP der IHF-Frauen-Weltmeisterschaft 2023 und auf der Position Rückraum Links bei der Weltmeisterschaft 2021 ausgezeichnet worden war.

Die übrigen Spielerinnen wurden erstmals in ihren Karrieren ins All Star Team bei einem Großereignis gewählt. Die 20-jährige Petra Simon erhält die Auszeichnung als Young Player im All Star Team. 25 Tore und 22 Assists steuerte sie für Ungarn auf dem Weg ins Halbfinale bei.

Das All Star Team wurde durch eine Fan-Abstimmung über die Home of Handball-App ausgewählt, bei der fast 10.000 Stimmen abgegeben wurden, und von einer Expertenjury bestätigt, zu der auch die EHF Champions League-Siegerinnen Andrea Lekic und Ana Gros, der Trainerexperte Per Johansson und zwei EHF-Vertreter gehören.

Die MVP des Turniers wird nach dem Finale bekannt gegeben.

Women´s EHF EURO 2024 All Star Team presented by LIDL
Left wing: Emma Friis (DEN)
Left back: Tjaša Stanko (SLO)
Centre back: Henny Reistad (NOR)
Right back: Katrin Klujber (HUN)
Right wing: Viktória Gyori-Lukács (HUN)
Line player: Tatjana Brnovic (MNE)
Goalkeeper: Anna Kristensen (DEN)
Defender: Pauletta Foppa (FRA)
Young player: Petra Simon (HUN)

16th Women´s EHF EURO 2024

28. November bis 15. Dezember 2024
Ausrichter: Österreich, Schweiz, Ungarn
Titelverteidiger: Norwegen
Spielorte: Basel (SUI), Innsbruck (AUT), Debrecen (HUN), Wien (AUT)
Offizielle Websitehttps://catchthespirit2024.com
Official EURO-SongSchick Sisters & OPUS Band: Live Is Life (“Catch The Spirit-Version”)

Restkarten für den Finaltag sind hier erhältlich:
Wiener Stadthalle
Eventim
 
Presseinfo
Handball Austria/ÖHB

15.12.2024