![Ära von ÖHB-Teamchef Aleš Pajovič geht im Sommer zu Ende - Bild © Sportreport Aufmacherbild für Handball-Artikel](https://sportreport.biz/wp-content/uploads/2020/01/2020_01_12_aut-ukr01.jpg)
Die Erfolge, die Teamchef Aleš Pajovič in den vergangenen Jahren mit dem österreichische Handball-Nationalteam feierte, rief einige namhafte Vereine auf den Plan.
So auch den deutschen Topklub SG Flensburg-Handewitt, dessen Team der Slowene ab sofort übernehmen wird. Als ÖHB-Teamchef wird Aleš Pajovič noch bis zum Ende der Qualifikation zur EHF EURO 2026 an der Seitenlinie stehen.
Vor sechs Jahren, im März 2019, wurde Aleš Pajovič als neuer ÖHB-Teamchef vorgestellt. Wenige Monate später führte er Österreich bei der Heim-EURO zu Platz 8, der besten Platzierung bei den Männern in der Geschichte. Es folgten die Teilnahmen an der WM 2021, der EHF EURO 2022, der EHF EURO 2024, der erstmaligen Olympia-Quali und der WM 2025.
Speziell im Vorjahr, wie auch in den vergangenen Wochen machte das Nationalteam mit den Erfolgen bei der EURO in Deutschland und Endrang 8, der erstmaligen Teilnahme an einer Olympia-Quali und den starken Auftritten bei der WM von sich reden. Und so auch Aleš Pajovič.
O-Ton von Teamchef Aleš Pajovič zu seinem Abschied
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Der dreifache deutsche Meister und EHF Champions League-Sieger von 2014, der noch vor Weihnachten Trainer Nicolej Krickau freistellte, streckte seine Fühler nach Pajovič aus. Ljubomir Vranjes, sportlicher Leiter der SG Flensburg-Handewitt, meldete sich bei ihm und brachte den Stein ins Rollen, Aleš Pajovič: „Den ÖHB nach sechs Jahren zu verlassen ist richtig schwer für mich. Wir haben hier etwas aufgebaut, haben eine richtig geile Mannschaft. Aber das ist der Job. Ich will noch Schritte als Trainer machen und das ist ein Schritt. Es wird eine große Aufgabe für mich und es macht mich stolz, mit den Besten daran zu arbeiten etwas zu erreichen.“
Seine Spieler informierte Pajovič persönlich über den Wechsel: „Das war sehr emotional.“ Der ÖHB hätte den 46-Jährigen gerne bis 2027 gebunden, wollte ihm bei so einer Möglichkeit aber auch keine Steine in den Weg legen. „Dem ÖHB gilt großer Dank. Nicht nur für das Vertrauen in den vergangenen Jahren, sondern auch dafür, dass sie mich auch bei dieser Entscheidung unterstützt haben“, betont Aleš Pajovič.
„Es tut uns sehr leid eine derartige Persönlichkeit als Teamchef zu verlieren, aber wir wollten ihm bei einem Angebot eines der besten Vereine der stärksten Liga der Welt nichts in den Weg legen“, erklärt ÖHB-Präsident Markus Plazer, der nicht nur die Trainerqualitäten lobt, sondern vor allem seine menschlichen Qualitäten hervorhebt: „Aleš war sowohl menschlich als auch sportlich gesehen ein Glücksgriff für den österreichischen Handballsport. Er hat ein Männer-Nationalteam geformt, das nicht nur für internationale Erfolge sorgte, sondern mit dem wir auch positiv in die Zukunft blicken können. Durch sein Einfühlungsvermögen hat er gerade auch jungen Spielern eine optimale Integrierung in das Nationalteam ermöglicht, was man zuletzt auch bei der WM 2025 erkennen konnte. Die internationalen Erfolge bieten nicht nur Spielerinnen und Spielern die Möglichkeit bei Top-Vereinen im Ausland unterzukommen, das trifft natürlich auch auf Trainer zu. So war es, insbesondere nach dem Erfolg bei der EHF EURO 2024, abzusehen, dass auch andere Verbände und Vereine auf die Qualitäten unseres Cheftrainers aufmerksam werden und entsprechende Angebote stellen. Seine Bereitschaft, dass Männer-Nationalteam noch durch die Qualifikation für die EHF EURO 2026 zu führen, zeigt seine schätzende Einstellung für den österreichischen Handballsport und seine Verbundenheit zu den Spielern, wofür wir ihm sehr dankbar sind. Wir wünschen ihm alles Gute und vor allem viel Erfolg bei seiner neuen, sportlich sicherlich herausfordernden Aufgabe!“
ÖHB-Sportdirektor Patrick Fölser: „Aleš hat in den letzten Jahren sehr gute Arbeit mit unserem Männernationalteam geleistet und die Mannschaft in vielen Bereichen weiterentwickelt. Die Heim-EURO 2020 mit dem 8. Platz und vor allem auch die EHF EURO 2024 in Deutschland waren besondere Highlights, die dem Österreichischen Handball eine neue große Aufmerksamkeit beschert haben. Auch die gerade zu Ende gegangene WM war trotz der Ausfälle von wichtigen Spielern wieder ein Zeichen dafür, wie diese Mannschaft tickt. Einsatz, Leidenschaft und der Glaube an die eigenen Stärken, egal wie der Gegner heißt, zeichnen dieses Team aus.“
In Bezug auf die Anfrage der SG Flensburg-Handewitt ergänzt Patrick Fölser: „Wir haben uns lange unterhalten und die Situation besprochen. Aleš ist die Entscheidung auch sehr schwer gefallen, allerdings ist so eine Anfrage eine Riesenchance für ihn und seine Trainerkarriere, den nächsten Schritt in seiner Entwicklung zu gehen. Wir hätten ihn sehr gerne weiter an der Seitlinie der Nationalmannschaft gesehen, wollten ihm diese Chance aber auch nicht verwehren. Die Gespräche mit Ljubomir Vranjes waren sehr respektvoll und fair und so konnten wir uns auf eine gute Lösung für beide Seiten verständigen. Wir haben noch das gemeinsame Ziel uns in den verbleibenden vier EURO-Qualifikationsspielen für die EHF EURO 2026 zu qualifizieren. Wir alle sind davon überzeugt, dass Aleš gemeinsam mit seinem Team alles dafür geben wird, dieses Ziel zu verwirklichen.“
Ljubomir Vranjes, sportlicher Leiter SG Flensburg-Handewitt: „Wir haben uns bewusst zeitgelassen bei der Trainersuche. Den ersten Kontakt zu Pajo hatten wir Anfang Januar. Er hat uns mit seiner Philosophie und seiner Vision von der Zusammenarbeit in Flensburg überzeugt. Auch seine Art der Kommunikation hat uns gut gefallen. Er ist ein sehr guter Coach und wir sehen Potential und Entwicklung in ihm. Wir sind uns sicher, dass er mit der SG zusammen die nächsten Schritte gehen wird. Als Spieler hat Aleš auf Vereinsebene alles gewonnen, was man gewinnen kann, und bringt dadurch viel internationale Klasse mit. Er hat unter großen Trainern wie Talant Dujshebaev und Raúl González eine gute Ausbildung erhalten und zusätzlich vier Jahre lang in der Handball-Bundesliga Erfahrung gesammelt. Es ist beeindruckend zu sehen, was er als Trainer in Graz, aber besonders auch bei der österreichischen Nationalmannschaft erreicht und wie er seine Spieler dort entwickelt hat. Er zeigte kontinuierlich, dass er das Maximale aus seiner Mannschaft herausholen kann.“
Presseinfo
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30.01.2025