
Der 103-fache ÖFB-Teamspieler Andreas Herzog warnt, dass lustig gemeinte Posts auf Social-Media-Plattformen auch nach hinten losgehen können. Stimmenimitator Alex Kristan erklärt, warum er Marcel Hirscher nicht parodiert. Und Michaela Kirchgasser glaubt nicht, dass jemals jemand die hundert Weltcupsiege von Mikalea Shiffrin übertreffen wird.
Andreas Herzog: „Wenn du einmal nicht gut bist und richtig kritisiert wirst, muss es dir auch wurscht sein.“
Zitate-Service „Sport und Talk aus dem Hangar-7“ am 24. Februar 2025
SKI ALPIN
„Es ist unglaublich. Es ist auch für sie unglaublich, dass es jetzt wirklich passiert ist. Im Endeffekt hat jeder gewusst, dass der Hunderter kommt und passiert. Da kann sie machen, was sie will. Einhundert Weltcupsiege ist eine Marke, die wird, und da traue ich mich aus dem Fenster zu lehnen, keine mehr machen.“
Michaela Kirchgasser über den 100. Weltcupsieg von Mikaela Shiffrin.
„Hundert Weltcupsiege! Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen. Da kann man nur gratulieren. Sie hat das großartig gemacht, vor allem den Druck, den ein Sportler hat. Da bin ich mit meinen neun Weltcupsiegen nur ein Mückenschas.“
Fritz Strobl über Mikaela Shiffrin.
„Dass sie am dritten Renntag dann hergeht, mit der Watschn, die sie im Riesentorlauf bekommen hat, und dass dann in dieser Manier hinunterbringt. Sensationell. Das zeigt einfach, welche Jahrhundertsportlerin sie ist.“
Michaela Kirchgasser über Mikaela Shiffrin.
„Alles ist vorbereitet gewesen auf den Hunderter. Die Skier, die Handschuhe. Jeder hat schon darauf gewartet und dann so abliefern: Das zeigt von Nervenstärke.“
Fritz Strobl über den 100. Sieg.
„Sie ist definitiv keine, die auf Drama aus ist. Im Sinn von, jetzt habe ich den Hunderter nicht gemacht und jetzt bleibe ich da beleidigt liegen. Da habe ich mir schon gedacht, dass da etwas sein muss, weil sonst bleibt eine Mikaela Shiffrin nicht liegen. Die ist so nicht, denn sie eine der aller fairsten, die je auf einer Skipiste unterwegs gewesen sind.“
Michaela Kirchgasser über den schweren Sturz von Mikaela Shiffrin in Killington.
„Sie haben stundenlang dieses Sturzvideo angeschaut und haben nie gesehen, wo die Verletzung mit Skistock passiert ist. Das zu verarbeiten. Ein Kreuzband, Knieverletzungen, Knochenbrüche. Das ist alles Part of the Game. Da kennt man die Dauer, die Schmerzen und die Therapie. Bei ihr hat man überhaupt nicht gewusst, was und wie. Sie selbst sagt, wenn sie die Riesentorlaufskier anhat, ist es aus.“
Michaela Kirchgasser über die Verarbeitung des Killington-Sturzes.
„Es hat noch nie jemand das geschafft, was sie geschafft hat. Das ist über ein Jahrzehnt absolute Spitzenklasse.“
Michaela Kirchgasser lobt Mikaela Shiffrin.
SPORT UND UNTERHALTUNG
„Sport ist ja grundsätzlich schon für die Unterhaltung da. Vor allem für uns Amateure. Wir schauen den Profis gerne bei der Arbeit zu und wollen natürlich als Zuseher auch unterhalten werden.“
Alex Kristan über Sportler als Unterhalter.
„Man muss schon über sich selber lachen können. Dann hat man es im Leben schon ein bisschen einfacher. Wenn ich irgendwo Trainer wäre oder aktiver Spieler wäre, ist zuallererst einmal der sportliche Erfolg wichtig. Und als Trainer muss man schon seriös sein. Und wenn du wie in der Nationalmannschaft keine Spiele gewinnst, kannst du dich dann nicht hinstellen und irgendwie lustig sein. Denn dann fragen dich alle, ob du irgendwo angelaufen bist.“
Andreas Herzog über Späße von Sportlern.
„Zuerst muss einmal die sportliche Leistung passen, sonst kannst du ein bunter Vogel sein wie du willst. Wenn du nicht irgendwann Leistung gebracht hast, dass auf dich wer wegen dem Sport aufmerksam wird, nachher kannst du Kopfstehen oder nackt Skifahren. Gewisse Leistung gehört dazu. Und dann ist es für die ganze Öffentlichkeit sehr unterhaltsam.“
Fritz Strobl über die Wichtigkeit, vor Späßen auch sportlichen Erfolg zu haben.
„Polarisieren tun sie, wenn sie mehr Entertainer als Profisportler sind.“
Alex Kristan über Entertainer im Sport.
„Cristiano Ronaldo ist ein absoluter Superstar und wahrscheinlich der bekannteste Mann auf der ganzen Welt. Ist aber auch wieder gepaart die absolute Leistung seit 15 oder 20 Jahren mit seiner Aura und seiner ganzen Geschichte. Darum lieben ihn ja auch die meisten Kinder. Messi ist vielleicht das Gegenteil. Er ist genauso ein toller Fußballspieler, aber er ist eher der ruhigere, der nicht so polarisiert.“
Andreas Herzog über Cristiano Ronaldo und Lionel Messi.
„Gerade am Anfang, wenn sie nicht so erfolgreich sind, muss man schauen, dass man Firmen findet, die einen unterstützen beim Weg zur Weltspitze. Wenn dann die Leistung stimmt, kann man eine Marke um den Sportler bauen.“
Edi Radacher erklärte die Sicht des Sportmanagers.
„Fehler darf man wenig machen im Spitzensport und Fehltritte in der Öffentlichkeit sollte man sich nicht erlauben. Vielleicht ist es bei den Skiläufern einfacher, aber es sollte alles im Rahmen sein. Jeder kann feiern, aber es sollte dann schon so sein, dass es nicht alle mitbekommen.“
Edi Radacher über Ausrutscher von Sportlern.
„In erster Linie muss er einen hohen Bekanntheitsgrad haben. Er muss in der Öffentlichkeit wahrnehmbar sein und natürlich eine Angriffsfläche haben. Es braucht idealerweise so etwas wie Ecken und Kanten. Und dann muss ich schauen, ob ich den Ton treffe. Das sind so die drei Ingredienzien, die eine Parodie überhaupt erst ermöglichen.“
Alex Kristan über seine Parodien.
„Marcel Hirscher hatte alle Ingredienzien. Er hat einen Bekanntheitsgrad gehabt, sehr hohe Sympathiewerte, aber von der Stimmlage habe ich gemerkt, wenn ich versucht habe, den Marcel Hirscher zu parodieren, wird es immer der Hermann Maier.“
Alex Kristan verzichtet auf Parodien von Marcel Hirscher.
„Du bist dann eingeladen, wenn er seine Premiere hat. Dann merkst du, dass schon langsam die Stimmenimitationen kommen. Alle Leute im Saal freuen sich und lachen. Nur einer hat einen Schweißausbruch unter den Achseln. Das bin dann meistens ich. Irgendwie ist es aber eine Ehre, weil es irgendwie eine Auszeichnung ist, dass man mal etwas erreicht hat. Wenn er dich dann nachmacht, ist er auch richtig cool.“
Andreas Herzog über die Parodien von Alex Kristan.
„Niki Lauda war ein mit sehr großem Humor ausgestatteter Mensch. Bei ihm hatte ich wirklich Federn gehabt und mir gedacht, wie er mit seiner Parodie umgeht oder mit welchem Humor ist er ausgestattet. Er ist dann zu meiner Premiere gekommen und ist dann nachher in meine Garderobe gekommen und hat gesagt, jetzt muss ich Ihnen etwas sagen, mein lieber Freund. Soviel gelacht wie heute habe ich überhaupt noch nie. Das machst du sehr gut. Absolut weiter so. Gefällt mir gut. Das war von ihm wirklich ein Ritterschlag.“
Alex Kristan über Niki Lauda.
„Präsentation in Kitzbühel. Die Abfahrt ist abgesagt worden und ich habe das Lied präsentiert. Der Schröcksi hat gesagt, nein nein. Das haben die Fußballer schon gemacht. Das ist schon alles passiert. Das wird kein Erfolg. Meine Teamkollegen und ich wollten das nicht wahrhaben wollen und sind dann eingestiegen auf Platz acht und waren über den ganzen Winter auf Platz zwei in der Hitparade.“
Fritz Strobl über sein Lied „Genie auf die Ski“.
„Wenn ich neben dem in der Schule gesessen wäre, wäre ich über das erste Gymnasium nicht hinausgekommen.“
Andreas Herzog über Alex Kristan.
„Das Wichtigste ist, dass die Sportler authentisch bleiben. Wenn sich einer nur für die Medien und die Show verstellt, wird er nicht erfolgreich sein.“
Fritz Strobl über Unterhaltung im Sport.
„Als Zuseher oder Fan willst du in erster Linie deinen Sportler gewinnen sehen. Wenn er dann auch noch Entertainment-Qualitäten hat, ist es Jackpot.“
Alex Kristan über Erfolg.
„Es gibt dir schon eine Angriffsfläche, wo es dann, wenn du einmal nicht so gut bist, dann richtig kritisiert wirst. Das muss dir dann auch wurscht sein. Du kannst nicht nur lustig sein und glänzen und wenn es schiefgeht, hältst du es nicht aus, wenn negative Kommentare kommen. Da musst du dann als Persönlichkeit komplett drüberstehen und dann kannst du auch erfolgreich sein.“
Andreas Herzog über Social-Media-Auftritte von Sportlern.
Medieninfo Servus TV
25.02.2025