Österreich, Schweiz

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Österreichs Herreneishockey Nationalteam verlor das Viertelfinale bei der 2025 IIHF Ice Hockey World Championship in Herning vor 2.621 Fans in der Jyske Bank Boxen gegen WM-Mitfavorit Schweiz mit 0:6 und belegte in der Endtabelle mit zehn Punkten aus vier Siegen – zwei davon nach Penaltyschießen – den hervorragenden achten Rang, die beste Platzierung seit 31 Jahren. Zu den drei besten Spielern von Team Austria bei der WM wurden Marco Kasper, David Kickert und Dominic Zwerger gewählt.

Österreich startete mit Goalie David Kickert ins erste WM-Viertelfinale seit 31 Jahren gegen den amtierenden Vizeweltmeister und WM-Mitafvorit Schweiz. Florian Vorauer war als Back Up im Line Up. Niki Kraus ersetzte den angeschlagenen Lukas Kainz in der vierten Linie. Nach wenigen Augenblicken musste das Match unterbrochen werden, weil einige Schweinwerfer ausgefallen waren und wurde vorerst ohne Reparatur der Lampen fortgesetzt. Rot-Weiß-Rot war in den ersten Minuten vor allem mit Defensivaufgaben beschäftigt, die Schweiz kombinierte in der Angriffszone sehr gut. Nach der ersten Unterzahl, die Österreich noch überstand, sorgte Christoph Bertschy nach einem schnellen Vorstoß für die 1:0-Führung (7.). Die beste Chance für Österreich vergab danach Marco Kasper, der Schweiz-Keeper Leonardo Genoni aus dem Slot doppelt prüfte. Die Schweizer waren weiterhin überlegen, im nächsten Powerplay erhöhte Timo Meier auf 2:0 für die Eidgenossen (12.). Österreich fand keinen Zugriff, der Vizeweltmeister nützte den Raum perfekt aus, Ken Jäger erzielte das 3:0 (15.). Die Schweiz verzeichnete zudem zwei Stangenschüsse. Die ÖEHV-Auswahl vergab die Chance, in einem Powerplay ergebnistechnisch ins Spiel zu kommen. Eine Minute vor Drittelende bekam Vinzenz Rohrer nach einem Cross-Check eine Fünf plus Spieldauerdisziplinarstrafe.

Österreich hielt in den fünf Minuten Unterzahl lange dagegen, dann prallte der Puck unglücklich von der Bande zurück und Kevin Fiala netzte aus kurzer Distanz zum 4:0 ein (24.). 64 Sekunden später sorgte Sandro Schmid für das 5:0 der Schweizer (25.). Rot-Weiß-Rot hatte dann eine 5:3-Überzahl, konnte diese numerische Überlegenheit leider nicht in den ersten Treffer ummünzen. Im nächsten Powerplay hämmerte Peter Schneider den Puck an die linke Stange. Die Schweizer waren auch im zweiten Drittel, in dem auch wieder alle Scheinwerfer funktionierten, überlegen, hatten einige gute Möglichkeiten, aber David Kickert zeigte einige gute Saves. Knapp vor der zweiten Sirene hatte Schneider eine weitere gute Möglichkeit, aber die Scheibe ging nicht über die Linie. Im letzten Abschnitt hatte Marco Kasper in Unterzahl die Chance auf den ersten Treffer, aber Genoni vereitelte den Shorthander. Paul Huber vergab eine weitere gute Möglichkeit, im Gegenzug erhöhte Simon Knak auf 6:0 (52.), das war auch der Endstand.

Österreich belegte nach dem Viertelfinal-Aus gegen die Schweiz am Ende mit zehn Punkten aus vier Siegen – zwei davon nach Penaltyschießen – den ausgezeichneten achten Rang, der erste Top Acht Platz seit 31 Jahren, seit der WM 1994 in Italien. Die ÖEHV-Auswahl spielt vom 15. bis 31. Mai 2026 in Zürich und Fribourg zum fünften Mal in Folge in der Topdivision. Zu den drei besten Spielern von Team Austria bei der WM wurden Marco Kasper, David Kickert und Dominic Zwerger gewählt.

Head Coach Roger Bader analysierte das Match gegen die Schweiz nach der Schluss-Sirene: „Grundsätzlich ist der Sieg der Schweizer in dieser Höhe auch verdient, das hatte primär damit zu tun, dass der Gegner einfach brutal stark war. Das war mit Abstand der beste Gegner, gegen den wir gespielt haben. Es ist immer noch ein Unterschied, ob man gegen einen Goldmedaillen-Kandidaten spielt in einem Alles-oder-Nichts-Spiel oder in einem Gruppenspiel. Die legen da noch einen Zacken zu. Sie haben uns neben dem, dass sie eine individuell sehr starke Mannschaft, Skills und Speed in ihrem Team haben, auch physisch komplett dominiert. Nicht weil wir nicht wollten, sondern weil wir nicht konnten. Sie waren uns einfach überlegen. Sie haben uns da gezeigt, was es heißt, auf Topweltklasse-Niveau und mit dieser Intensität zu agieren. Das ist ein weiterer Schritt, dass wir aus so einer Partie lernen werden. Ich bin nicht unglücklich mit dem, was wir heute gezeigt haben, der Gegner war einfach brutal stark!“

Baders Fazit zur besten WM seit 31 Jahren: „Die WM war natürlich in jeder Beziehung phantastisch, man kann das gar nicht hoch genug anerkennen, ich weiß nicht, ob es schon einmal eine Nummer 13 gab, die ein Viertelfinale erreicht hat. Und auch die Art und Weise, wie wir zum Beispiel das entscheidende Spiel gegen Lettland angegangen sind, wie wir gegen Finnland und Schweden in die WM gestartet sind, obwohl wir da noch keine Punkte hatten, das war unglaublich gut, auch gegen Kanada. Wir haben sieben gute Spiele gespielt bis zum Viertelfinale, das war eine Riesen-WM, eine Riesen-Leistung!“

Verteidiger Dominique Heinrich war kurz nach dem Spiel enttäuscht, war aber mit der gesamten WM zufrieden: „In erster Linie ist natürlich die Enttäuschung da, weil man natürlich das Spiel mitmacht und das nicht lustig ist, aber wir haben das jetzt auch in der Kabine besprochen: Wir können irrsinnig stolz sein auf die Leistung, die wir da in den letzten zwei Wochen erbracht haben. Wir hatten irrsinnig viel Spaß, wir waren auch jetzt wieder sofort positiv und genießen noch die Zeit, die wir noch miteinander haben, weil das war schon wirklich etwas ganz Besonderes. Heute hat die Schweiz ein sehr starkes Spiel gespielt, wir heute nicht. Wir haben sieben sehr gute Spiele in den letzten zwei Wochen gespielt, heute war sicher nicht unser Tag. Die Schweizer haben eine super Eishockey-Mannschaft, das haben sie in den letzten Jahren schon bewiesen. Es ist keine Schande, gegen sie zu verlieren, aber wir hätten uns besser verkaufen können heute!“
2025 IIHF Ice Hockey World Championship

9. – 25. Mai 2025, Stockholm, Schweden & Herning, Dänemark

Viertelfinale

Schweiz vs. Österreich 6:0 (3:0,2:0,1:0)
Do., 22. Mai 2025, Jyske Bank Boxen, 16:20 Uhr, 2.621
Torschützen Schweiz: Christoph Bertschy (7.), Timo Meier (12./PP1), Ken Jäger (15.), Kevin Fiala (24./PP1), Sandro Schmid (25.), Simon Knak (52.)

Österreich spielte mit:

Goalies: 30 Kickert David; 33 Vorauer Florian (Backup)
Linie 1: 92 Unterweger Clemens – 32 Wolf Bernd; 16 Zwerger Dominic – 96 Kasper Marco – 3 Peter Schneider
Linie 2: 91 Heinrich Dominique – 78 Nickl Thimo; 5 Raffl Thomas – 24 Baumgartner Benjamin – 19 Rohrer Vinzenz
Linie 3: 45 Biber Gregor – 12 Maier David; 7 Lebler Brian – 21 Haudum Lukas – 52 Huber Paul
Linie 4: 18 Stapelfeldt Paul – 4 Schnetzer Ramon; 80 Kraus Nikolaus – 26 Achermann Oliver – 48 Thaler Lucas

Medieninfo ÖEHV

22.05.2025