Teamchef Alexander Schriebl nimmt die angekündigte Rotation im Vergleich zum 1:1-Remis gegen Finnland vor. So startet Jasmin Pal im Tor, in der Verteidigung stehen neben Katharina Schiechtl, Laura Wienroither, Jennifer Klein und Celina Degen auch die heutige Kapitänin Katharina Naschenweng in der Startelf. Zudem erhalten Sophie Hillebrand und Barbara Dunst im Mittelfeld sowie Viktoria Pinther und Carina Brunold im Sturm das Vertrauen vom Teamchef.
Die ÖFB-Elf startet historisch fulminant, denn schon nach 16 Sekunden setzt Sophie Hillebrand außerhalb des Strafraums an und erzielt mit ihrem ersten Länderspieltor die Führung (1.) – es ist das früheste Länderspieltor der ÖFB-Frauen. Die Antwort der Ukrainerinnen folgt allerdings noch in der Anfangsviertelstunde. Nicole Kozlova trifft im Eins-gegen Eins gegen Jasmin Pal nach 14 Minuten zum 1:1-Ausgleich. Wenige Augenblick kann die Elf von Volodymyr Pyatenko die Partie sogar drehen. Roksolana Kravchuk zeigt sich gedankenschnell im Strafraum und trifft zur 2:1-Führung für die Ukraine (18.).
Die Partie bliebt temporeich auf beiden Seiten und das Frauen-Nationalteam kann nach einer knappen halben Stunde auf die Führung der Ukraine antworten. Maria Plattner behält in zentraler Position die Übersicht und bedient Katharina Schiechtl, die wuchtig knapp außerhalb des Strafraums abzieht und mit etwas Glück abgefälscht zum 2:2-Ausgleich trifft. Der Treffer wird allerdings als Eigentor von Yana Kotyk gewertet (28.).
Eine intensive und torreiche erste Hälfte findet in den Schlussminuten noch eine gute Chance für beide Teams vor. Erst setzt Nicole Kozlova einen wuchtigen Schuss an die Außenstange (44.), in der Nachspielzeit verfehlt Maria Plattner mit einem satten Schuss das Tor um einen guten Meter (45.+4).
Die zweite Hälfte startet abermals mit einem frühen Treffer, diesmal ist es aber die Ukraine, die in Person von Olha Ovdiychuk trifft und mit dem flachen Schuss ins lange Eck abermals in Führung geht (47.). Nur sechs Minuten später hat Barbara Dunst den Ausgleich auf dem Fuß, ihr direkter Freistoß senkt sich nur denkbar knapp neben das Tor (53.).
Nach einer Stunde bringt Schriebl mit Eileen Campbell, Julia Hickelsberger und Verena Hanshaw drei frische Kräfte. Die ÖFB-Elf dominiert das Spielgeschehen nach der Pause weitestgehend, während von den Ukrainerinnen in der Offensive seit dem Führungstreffer wenig kommt. In der 68. Minute sind die Österreicherinnen im Pech, denn die eingewechselte Sarah Puntigam trifft nur die Latte, Barbara Dunst scheitert an der Torfrau (72.) ebenso wie Laura Wienroither (75.).
Die ÖFB-Elf, bei der in den Schlussminuten mit Melanie Brunnthaler eine weitere offensive Spielerin in der Partie ist, drängt die Ukraine in der Schlussviertelstunde tief in die eigene Hälfte und spielt klar auf den Ausgleich. Sowohl Wienroither, Brunnthaler als auch die ebenfalls eingewechselte Verena Hanshaw lassen die letzten Ausgleichschancen ungenützt.
Die ÖFB-Elf verliert das Testspiel zum Abschluss des Jahres knapp mit 2:3.
Die Stimmen zum Spiel:
Teamchef Alexander Schriebl: „Wir hätten natürlich gerne ein anderes Ergebnis gehabt, haben es phasenweise gut, aber auch phasenweise nicht so gut gemacht heute. Ich verstehe die Enttäuschung der Spielerinnen. Auch wenn es vom Ergebnis heute nicht gereicht hat, haben wir gesehen, dass wir spielerische Lösungen gesucht haben. Wir geben der Partie heute dieselbe Gewichtung wie dem Remis gegen Finnland. Es gilt jetzt daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen und an den Dingen zu arbeiten, die es besser zu machen gilt. Die Ukraine hat es in ihren Möglichkeiten heute auch gut gemacht. Das schnelle Tor zu Beginn hat gezeigt, dass “das noch keine Garantie für den weiteren Spielverlauf ist. Es gilt weiterhin wachsam zu bleiben.“
Kapitänin Katharina Naschenweng: „Ich hatte eigentlich das Gefühl, dass wir sie dominiert haben. Aber die Ballverluste und auch die Tore waren viel zu einfach, deshalb sind wir alle extrem enttäuscht. Ein frühes Tor tut eigentlich gut und wir hatten eigentlich das Gefühl, dass wir ihnen dann unser Spiel aufzwingen können. Wir waren dann aber oft zu passiv, die Abstimmungen gerade in der Defensive haben oft nicht gepasst. Unser Anspruch muss sein, dass wir ein Spiel gegen die Ukraine für uns entscheiden. Wir sehen das heute als Entwicklungsschritt.“
Torfrau Jasmin Pal: „Die Ukraine ist uns sehr körperbetont begegnet, dennoch finde ich, dass wir gute Lösungen mit dem Ball gesucht und phasenweise gefunden haben. Die drei Gegentore, die wir erhalten haben, waren aber zu einfach und sind von der Ukraine eiskalt ausgenutzt worden. Das brauchen wir auch nicht schönreden. Es waren dennoch auch gute Aktionen im Spiel, auf denen wir aufbauen und unsere Lehren ziehen werden.“
Julia Hickelsberger: „Grundsätzlich ist es immer gut, wenn man früh mit einer Führung in eine Partie startet. Der Ausgleich und das 2:1 waren ärgerlich und beide Mal eher aus dem Nichts und zu einfach. Unter dem Strich war das heute alles in allem zu wenig. Wir wissen aber, woran wir arbeiten müssen. Der Lehrgang war dennoch gut, weil viele Spielerinnen sich präsentieren konnten, wir haben taktisch viel probiert, neue Abläufe einstudiert. Das gilt es in Zukunft zu festigen.“
Medieninfo ÖFB
01.12.2025









