Aufmacherbild für Artikel Last-Minute-Eigentor verhindert ersten Conference League-Sieg von Rapid

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Der SK Rapid Wien hat am letzten Spieltag der UEFA‑Conference‑League‑Ligaphase 2025/26 einen greifbaren Sieg in Mostar in letzter Sekunde aus der Hand gegeben.

Die Hütteldorfer trennten sich auswärts von Zrinjski Mostar mit 1:1, nachdem ein spätes Eigentor in der 93. Minute den ersten Europacup‑Sieg der Saison verhinderte. Trotz einer über weite Strecken kämpferisch ordentlichen Leistung beendet Rapid die Gruppe als Letzter – doch zumindest gelang im abschließenden Spiel der erste Punktgewinn der laufenden Europacup‑Saison.

Die Partie begann mit einem Schockmoment für die Wiener. Bereits nach knapp 80 Sekunden tauchte Mostars Stürmer Bilbija völlig frei vor Rapid‑Torhüter Niklas Hedl auf. Der Rapid‑Keeper reagierte jedoch glänzend und verhinderte mit einer starken Parade den frühen Rückstand. Diese Szene war ein Weckruf für die Hütteldorfer, die sich in der Folge stabilisierten und selbst gefährlich wurden.

In der 11. Minute gelang Rapid schließlich der Führungstreffer. Nach einer präzisen Flanke von Furkan Demir stieg Louis Schaub am höchsten und köpfte den Ball unhaltbar zum 0:1 ins Netz. Es war eine der schönsten Aktionen der Wiener im gesamten Spiel und gab der Mannschaft von Stefan Kuluvits sichtlich Selbstvertrauen.

Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit entwickelte sich ein offenes Spiel. Mostar suchte immer wieder den Weg über die Flügel und kam zu Halbchancen, während Rapid versuchte, über schnelles Umschaltspiel Nadelstiche zu setzen. Die Defensive der Wiener wirkte jedoch nicht immer sattelfest – ein Problem, das sich durch die gesamte Herbstsaison zog.

Nach der Pause stellte Rapid auf eine Fünferkette um, was jedoch nicht die erhoffte Stabilität brachte. Immer wieder kam Mostar gefährlich in den Strafraum, doch Hedl und die Rapid‑Abwehr konnten die knappen Situationen zunächst bereinigen. Offensiv gelang den Wienern nur noch wenig, die Entlastungsangriffe wurden seltener, und die Gastgeber erhöhten zunehmend den Druck.

Als Rapid bereits wie der sichere Sieger aussah, folgte der bittere Schlusspunkt. In der 93. Minute rutschte der eingewechselte Nenad Cvetković in eine Hereingabe und fälschte den Ball unhaltbar ins eigene Tor ab – das 1:1 und gleichzeitig der Endstand. Ein Treffer, der sinnbildlich für Rapids schwierige Europacup‑Saison steht.

Während Mostar durch das Remis als 24. der Gesamttabelle noch den Einzug in die K.-o.-Phase schaffte, bleibt Rapid nur die Erkenntnis, dass mehr möglich gewesen wäre. Der späte Ausgleich passte ins Bild einer Saison, in der die Hütteldorfer zu oft gute Ausgangspositionen verspielten und zu selten über 90 Minuten konstant agierten.

Am Ende bleibt ein Punkt, der sich wie eine Niederlage anfühlt – und ein Spiel, das Rapids Probleme ebenso offenlegte wie seinen Kampfgeist.

Zrinjski Mostar – SK Rapid 1:1 (0:1)
Mostar, Zrinjski-Stadion, SR Barbara (MLT)

Tore:
0:1 Schaub (11.)
1:1 Cvetkovic (93./Eigentor)

Zrinjski Mostar: Karacic – Memija (64./Damascan), Barisic (79./Cavar), Masic, Dujmovic, Mamic – Mikic (79./Sakota), Savic, Ivancic, Cuze (12./Pranjic) – Bilbija (64./Abramovic)

SK Rapid: Hedl – Demir, Schöller, Ahoussou, Gröller (80./Cvetkovic) – Amane, Lu. Grgic – Schaub (80./Antiste), Gulliksen (46./Auer), Wurmbrand (65./Weixelbraun) – Kara (65./Mbuyi)

TE
 

18.12.2025