Nach Triumph: Djokovic lüftet sein Geheimnis

Novak Djokovic (24) gewann am Montagabend das Finale der US Open gegen Rafael Nadal in vier Sätzen mit 6:2, 6:4, 6:7(3), 6:1. Damit holte der Serbe seinen dritten Grand-Slam-Titel 2011 und hat heuer 64 von 66 Matches gewonnen – davon alle sechs Duelle mit Nadal. So wurde aus dem Top-Spieler Djokovic der fast unbesiegbare „Djoker“:


Aggressives Spiel

Der Wendepunkt sei das verlorene US-Open-Endspiel gegen Nadal 2010 gewesen, erklärte Djokovic nach seinem Triumph über den Titelverteidiger in New York. Vor einem Jahr hatte der Serbe das Finale gegen den Spanier noch in vier Sätzen verloren. „Ich glaube, es hat danach einfach ‚Klick‘ in meinem Kopf gemacht. Ich spiele aggressiver, gehe jetzt mehr auf die Winner. Das habe ich in den letzten zwei, drei Jahren nicht immer gemacht“, beschrieb die Nummer eins der staunenden Tenniswelt seine Verwandlung. „Früher habe darauf gewartet, dass mein Gegner Fehler macht. Ich hatte nicht das Selbstvertrauen, habe nicht so positiv gedacht.“

Nadal: „Ich war körperlich am Limit“
Die Einschätzung von Djokovic unterstreicht auch die Statistik des Finales von 2011: In der über vier Stunden dauernden Partie drosch der „Djoker“ seinem Gegenüber 55 Winner um die Ohren – bei 51 Fehlern. Nadal gelangen nur 32 Winner (37 Fehler). Der Spanier wirkte angesichts der atemberaubenden Leistung von Djokovic ratlos. „Ich war körperlich am Limit, habe alles gegeben. Ich bin um jeden Ball gelaufen“, so Nadal. Und wie! Als Djokovic im dritten Satz auf das Match servierte, kämpfte sich Nadal noch einmal zurück:

http://www.youtube.com/watch?v=dkz0sR2Lgek

Unglaubliche Dinge
Doch im vierten Satz dominierte Djokovic wieder fast nach Belieben. „Natürlich bin ich enttäuscht, aber dieser Typ (Djokovic) macht einfach unglaubliche Dinge“, resignierte der Spanier.

http://www.youtube.com/watch?v=XNZzNi1-hXk

Unbesiegbar?
„Ich bin nicht unbesiegbar“, sagte Djokovic, der im Halbfinale gegen Roger Federer schon wie der sichere Verlierer aussah. Zwei Matchbälle hatte der Schweizer im fünften Satz, als Djokovic mit einem fantastischen Vorhand-Return das Momentum kippte und in der Folge das Marathon-Match für sich entschied.

http://www.youtube.com/watch?v=YovUS3fbvaU

Selbstvertrauen
„Ich glaube, es ist einfach das Selbstvertrauen, das einen auf dem Court sein bestes Tennis zeigen lässt“, so Djokovic, der heuer drei von vier Grand-Slam-Turnieren gewinnen konnte. Nur Paris fehlt dem Weltranglistenersten noch: „Natürlich will mir etwas beweisen. Ich muss die French Open gewinnen, aber ich glaube, das braucht noch ein bisschen Zeit.“

Außerirdisch
Die Fachwelt staunt über Djokovics Verwandlung vom Talent und Spaßmacher zum Dominator der Sportart. Für die ehemalige Nummer eins, John McEnroe, spielt der Serbe einfach „außerirdisches Tennis“. Der ehemalige Weltklassespieler und Coach Darren Cahill spricht von einem „neuen, unglaublichen Level“ und „Tennis, wie man es noch nicht gesehen hat.“

13.09.2011


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