Schwaches Mitteldrittel bringt nächste Niederlage: Capitals verlieren gegen Villach knapp!

Zweites Heimspiel – zweite Niederlage für die Vienna Capitals. In der dritten Runde der Erste Bank Eishockey-Liga setzte es gegen den Villacher SV setzte es eine unnötige 3:4-Heimniederlage. Besonders im Mittedrittel agierten die Wiener in der Defensive erneut äußerst verwundbar.
Capitals im ersten Drittel klar überlegen
Die Gastgeber begannen das Spiel wie aus der Pistole geschossen und zeigten rasantes, direktes Eishockey. Die Villacher kamen damit phasenweise mit der Spielanlage der Wiener überhaupt zu Recht. Zum Teil hatte man den Eindruck als wären die Wiener einen Spieler zusätzlich am Eis. Logische Konsequenz daraus war der erste Treffer der Partie durch Ferland in der fünften Minute.
Auch in der Folge kamen die Villacher überhaupt nicht mit dem Spiel der Capitals zu Recht. Die Wiener hatten viele gute Torchancen. Bis zum nächsten Treffer mussten die Zuschauer aber bis zur 19. Minute warten. Ofner erkämpfte sich im Mitteldrittel (Anm.: Die Capitals waren zu diesem Zeitpunkt in Unterzahl) die Scheibe. Im Angriffsdrittel bediente er Kapitän Benoit Gratton und er traf per Direktabnahme zum verdienten Drittelresultat von 2:0.
Villach dreht das Spiel im zweiten Drittel
Die Capitals erwischten den besseren Start ins Mitteldrittel. Ein Überzahlspiel der Villacher sollte dem Spiel eine unerwartete Wende geben. Craig Weller erzielte in Überzahl den ersten Villacher Treffer des Spiels und sollte dem Spiel eine Wende geben (23.).
Im Anschluss präsentieren sich die Gäste aus Villach als bissigere, kompaktere Mannschaft und hatten mehr vom Spiel. Unterluggauer (36./in doppelter Überzahl) und Pewal (38.) drehten das Spiel vollends und sorgten für eine verdiente Führung für die Villacher nach zwei Dritteln. Die Defensivleistung der Wiener im Mittelabschnitt war phasenweise erneut desolat.
Capitals drücken – Villach bringt Sieg über die Zeit
In der zweiten Drittelpause dürfte Capitals Trainer Tommy Samuelsson energische Worte an seine Mannschaft gerichtet haben. Die verwandelte präsentierten sich die Gastgeber im letzten Abschnitt und übernahmen wieder die Kontrolle über das Spiel. Just in der stärksten Phase der Capitals gelang den Villachern die Vorentscheidung. Tomaz Razingar traf in der 52. Spielminute zum 2:4. Ein bitterer Treffer für die Capitals. Die Scheibe war abgefälscht und dadurch unhaltbar für Goalie Reinhard Divis.
Die Capitals gaben nicht auf und kamen 30 Sekunden später zum erneuten Anschlusstreffer. Nach einem Foul der Villacher wurde eine Strafe gegen die Gäste angezeigt. Goalie Divis fuhr vom Eis – Kapitän Gratton übernahm die Rolle des sechsten Feldspielers. Marcel Rodman legte dem Kapitän der Wiener ideal die Scheibe auf und sein Schuss fand den Weg ins Tor der Gäste.
In der Folge versuchten die Wiener alles. Etwa zwei Minuten vor dem Ende nahmen die Capitals Goalie Divis vom Eis. Weiterer Treffer sollte den Wienern aber keiner mehr gelingen. Am Ende steht eine unnötige 3:4-Heimniederlage für die Capitals. Nach zwei Heimniederlagen in Folge darf somit getrost von einem Fehlstart gesprochen werden.
Tommy Samuelsson: Ein Spiel ist wie eine Wellenbewegung. Normalerweise versucht man bei einem Hoch des Gegners möglichst nahe an der Leistungsgrenze zu bleiben. Das gelingt uns im Moment nicht gut. Denn wenn der Gegner seine Höchstleistung bringt sind wir im Tief. Unser Ziel muss es sein. Solche Phasen besser abzufangen.
Reinhard Divis: Ich analysiere die Gegentreffer nach jedem Spiel sehr und versuche daraus zu lernen. Ich spiele bereits meine 19. Saison. In einigen Phasen meiner Laufbahn war ich der Buhmann für vermutlich vermeidbare Gegentreffer. Das gehört vom Leben eines Goalies. Damit kann ich umgehen.
Wir werden die Situation weiter analysieren und uns verbessern denn wir sind erst am Start der Saison. Natürlich müssen wir uns am Eis noch besser finden.
Rafael Rotter: Wenn wir vermeintlich sicher in Führung liegen tendieren wir dazu, dass wir ‚überkombinieren’. Das führt auch dazu, dass wir unsere Positionen nicht mehr halten. Dadurch machen wir den Gegner stark und er kommt zu Chancen. Zum heutigen Spiel möchte ich sagen, dass wir unglücklich verloren haben. Im ersten und im letzten Drittel waren wir die bessere Mannschaft. Warum wir im 2. Drittel immer wieder sportliche Einbrüche haben ist noch zu früh für eine Analyse.
Vertreter des Villacher SV waren zu keiner Stellungnahme verfügbar.
Vienna Capitals vs. Villacher SV 3:4 (2:0,0:3,1:1)
Eissportzentrum Kagran, Zuschauer, 5.100, Zuschauer, SR Gebei/Trilar
Tore: Ferland (5.), Gratton (19./SH, 53.) bzw. Weller (23./PP), Unterluggauer (36./PP2), Pewal (38.), Razingar (53.)
Strafminuten: 8 bzw. 16
Thomas Muck
16.09.2011