Graz 99ers strecken die Capitals nieder – Brutaler Check gegen Gratton!

Die sportliche Achterbahnfahrt der Vienna Capitals geht munter weiter. Nach einer 3:4-Heimniederlage nach Penaltyschießen liegen die Wiener weiter auf dem siebenten Tabellenrang. Den beiden Stürmern Benoit Gratton und Marcel Rodman drohen lange Verletzungspausen. Der brutale Check gegen den Kapitän der Wiener wird ein Nachspiel vor dem Strafsenat haben.
Zwei Tore im ersten Drittel
Die Capitals erwischten einen idealen Start und gingen durch Daniel Nageler bereits in der 3. Minute in Führung. In der Folge neutralisierten sich die Teams über weite Strecken des Abschnitts. Es kam wie es – aus Wiener Sicht – kommen musste. Der Steirer Lysak (8.) glich aus und die Grazer hatten in den folgenden Minuten mehr vom Spiel.
Die Capitals überstanden die Drangperiode der Steirer ohne weiteren Gegentreffer und konnten ihrerseits Überzahlmöglichkeiten nicht in Tore verwandeln. Der gerechte Spielstand nach dem ersten Drittel: 1:1.
Zwei Tore und zwei harte Checks im Mitteldrittel
Am Spielgeschehen im Mittelabschnitt änderte sich wenig. Beide Teams neutralisierten sich auf überschaubarem Niveau. Die Mannschaften teilten sich die Treffer erneut auf. Zuerst erzielte Harry Lange (29.) die Führung ehe Francois Fortier (34.) für den Ausgleich sorgte.
Im Mittelabschnitt gab es auch zwei verletzte Capitals-Spieler. Zuerst erwischte es Marcel Rodman. Dem Slowenen prallte ein abgefälschter Puck gegen den Kopf. Wenige Sekunden vor dem Drittelende wurde Benoit Gratton – nachdem der Schiedsrichter das Spiel bereits unterbrochen hatte – brutal gegen die Bande gecheckt. Der Grazer LeFebvre wurde für dieses Vergehen mit einer Matchstrafe vorzeitig unter die Dusche geschickt. Ihm droht eine lange Sperre durch die Liga.
Beide Capitals-Spieler konnten nicht weiter spielen. Offizielle Aussagen zum Grad der Verletzungen gab es nach dem Spiel noch nicht.
Capitals verschenken Führung in der Schlussphase
Für die Wiener begann das letzte Drittel ideal. Ofner (44.) erzielte in Überzahl die Führung für die Capitals. In der Folge verlegten sich die Wiener auf Konterangriffe. Eine unerklärliche Passivität, die sich in der Schlussphase noch rächen sollte. Lysak erzielte in der 57. Minute den nicht unverdienten Ausgleich für die Gäste aus der Steiermark.
In der Schlussphase setzten beide Teams vermehrt auf Offensive. Treffer wollte den Mannschaften aber keiner gelingen. Nach 60 Minuten teilten sich die Teams beim Spielstand von 3:3 die Punkte.
Wilde Overtime bringt keine Entscheidung – Dahlmann fixiert Sieg im Penaltyschießen
In der Verlängerung setzten beide Teams merklich auf Offensive. In einigen Phasen schwammen beide Verteidigungsreihen. Starke Leistungen der beiden Goalies und Pech im Abschluss – Capitals-Verteidiger Lupaschuk torpedierte in der 63. Minute die rechte Stange – sorgten dafür, dass die Partie im Penaltyschießen entschieden werden musste.
Dort traf als einziger Spieler der Grazer Dahlmann. Alle Schützen der Wiener scheiterten entweder an den eigenen Nerven oder am großartig agierenden Goalie der Grazer, Fabian Weinhandl.
Am Ende steht erneut eine unnötige Niederlage für die Vienna Capitals. Langsam benötigen die Wiener Siege um den Kontakt zur Tabellenspitze nicht zu verlieren.
Tommy Samuelsson (Vienna Capitals): Wir benötigen einen Sieg nach 60 Minuten. Wir hatten heute die Möglichkeit das Spiel zu gewinnen, haben es aber nicht geschafft. Man merkt bei uns, dass wir im Kopf nicht frei sind. Daher brauchen wir rasch einen Sieg nach regulärer Spielzeit. (Über die beiden verletzten Spieler:) Ich kann dazu noch nichts sagen. Wir spielen am Freitag in Villach. Ich hoffe, dass beide nicht zu schwer verletzt sind. (Über den fehlenden Stamm-Goalie Reinhard Divis:) Er hat etwas im „unteren Körperbereich“. Das benötigt eine Woche um zu heilen.
Mario Richer (Graz 99ers): Ich bin sehr zufrieden mit unserer Leistung. Unser Unterzahlspiel hat heute den Ausschlag am Ende gegeben. Über den Check von LeFebvre möchte ich noch nichts sagen. Ich möchte mir die Szene zuvor auf Video ansehen.
Vienna Capitals – Graz 99ers 3:4 n.P. (1:1, 1:1, 1:1 / 0:0, 0:1)
Eissportzentrum Wien, 4.100 Zuschauer, SR Altersberger/Veit
Tore: Nageler (3.), Fortier (34.), Ofner (44./PP) bzw. Lysak (8., 57.), Lange (29.), Dahlman (entscheidender Penalty)
Strafminuten: 10 bzw. 21 plus 10 gegen Van Ballegooie plus Matchstrafe gegen LeFebvre
Thomas Muck
16.10.2011