In der 3. Runde der Erste Bank Eishockey Liga stand im Eissportzentrum Kagran das Spiel Vienna Capitals vs. HCB Südtirol auf dem Programm. Die Wiener setzen sich dabei nach Penaltyschießen mit 4:3 (0:1, 2:1, 1:1, 0:0, 1:0) durch. Ein Spiel welches die Gastgeber wohl unter die Rubrik „Arbeitssieg einordnen werden.
Ein Treffer im ersten Drittel
Das Spiel begann von beiden Seiten verhalten. Den Vienna Capitals war die Zwangspause am vergangenen Sonntag deutlich anzumerken während dem HCB Südtirol die beiden Auftaktniederlagen spürbar in den Knochen steckten. In der vierten Minute hatten die Gastgeber die erste Chance des Spiels. Bei einem Hammer von Fraser hatte Gäste-Goalie Melichercik Glück das die Scheibe neben das Tor trudelte. In den folgenden Minuten kamen die Gäste immer besser ins Spiel. In der zehnten Minute ging der HCB Südtirol in Führung. Die Verteidigung der Vienna Capitals agiert äußerst passiv. Yogan sieht den freistehenden Reid. Der keine Probleme hat die Scheibe im leeren kurzen Eck unter zu bekommen.
In der Folge agierten die Gastgeber weiter sehr passiv und in der Offensive unpräzise. Die Gäste spielten defensiv sehr schickt und suchten ihr Heil in Konterangriffe. Diese waren durchaus gefällig. Zählbares sollte aber nicht herausspringen. Vor der ersten Drittelpause fanden beide Teams jeweils Torchancen auf den zweiten Treffer vor. Nödl (15.) bzw. Reid (17.), Palmieri (19.) vergaben die Einschussmöglichkeiten. Zwischenstand nach 20 Minuten somit 0:1.
Drei Tore im zweiten Drittel
Zu Beginn des zweiten Abschnitts änderte sich zunächst wenig am Spielgeschehen. Die Vienna Capitals mühten sich wurden aber in der Offensive selten zwingend. Auf der Gegenseite verlegte sich der HCB Südtirol auf eine kompakte Defensive und rasche Konterangriffe. Die erste dicke Torchance des zweiten Abschnitts war den Gastgebern vorbehalten und sie war gleichzeitig die beste Chance des bisherigen Spiels. In Unterzahl fahren die Vienna Capitals einen Konterangriff. Nödl bedient Tessier der die Scheibe aber nicht im leeren Tor unterbringt (26.). Mit Fortdauer des Abschnitts sollten die Vienna Capitals nun auch zu zwingenderen Offensivaktionen kommen in einer Phase der doppelten Überzahl sollte den Vienna Capitals der verdiente Ausgleichstreffer gelingen. Holzapfel zerbricht bei einem Direktschuss zunächst der Schläger Bowman hält die Scheibe in der Zone. Über Fraser kommt der Puck zurück zu Holzapfel der mit einem geliehenen Schläger eines Teamkollegen den 1:1-Ausgleichstreffer markiert.
In der Folge setzten sich die Vienna Capitals in der Zone des HCB Südtirol fest. Waren die Südtiroler in den ersten 30 Minuten defensiv durchaus strukturell geschickt auf dem Eis agierend so waren nun die Schwächen der Gäste deutlich erkennbar. Der erstmalige Führungstreffer für die Vienna Capitals war nun nur noch eine Frage der Zeit und sollte in der 35. Minute fallen. Ein Schuss von Bowman zischte über Umwege zum 2:1 in die Maschen.
Der erstmalige Rückstand war nun wieder ein Weckruf für die Gäste. Gandner fand in der 37. Minute die erste Möglichkeit auf den Ausgleichstreffer vor. Wenige Sekunden später sollte dieser gelingen. Root überwand mit einem sehenswerten Handgelenksschuss Lamoureux zum 2:2-Zwischenstand nach 40 Minuten. Ein Zwischenstand der aufgrund der gezeigten Leistungen durchaus in Ordnung geht.
Zwei Tore im dritten Drittel
Im letzten Abschnitt war auf beiden Seiten die allgemeine Vorsicht deutlich spürbar. Die erste Einschusschance fanden die Vienna Capitals vor und sie sollte aus der Rubrik „hochwertig“ sein. Rotter kam in der 44. Minute nicht wie gewünscht an die Scheibe und konnte den Puck somit nicht im praktisch leeren Tor unterbringen. Es sollte die erwähnenswerte Offensivaktion für einige Minuten bleiben. Das nächste Wort sollte den Gästen vorbehalten sein. Everson leitet einen schnellen Konterangriff ein. Er sieht den mitgelaufenen Root der staubtrocken zum 2:3 einnetzt.
Die Vienna Capitals hatten zwar etwas mehr vom Spiel. Es fehlten jedoch weiter spielerischer Esprit und auch der letzte gefährliche Pass. So verpufften diese Vorteile ohne erwähnenswerte Offensivaktion. Erst in der 56. Minute fand Nödl die erste Ausgleichschance vor. Damit wurde auch die Schlussoffensive der Wiener eingeläutet. In der 57. Minute erzielten die Vienna Capitals schlussendlich den Ausgleichstreffer. In einer Drangperiode bringen die Gäste die Scheibe nicht weg. Holzapfel legt den Puck zurück zur blauen Linie zu Fraser. Der zieht und trifft zum 3:3-Zwischenstand nach 60 Minuten. Die Punkteteilung geht über das komplette Spiel betrachtet durchaus in Ordnung.
Keine Tore in Overtime – Penaltyschießen an die Vienna Capitals
In der Verlängerung hatten beide Teams früh die Möglichkeit das Spiel zu entscheiden. Tessier bzw. Insam ließen die Möglichkeiten jedoch aus. Nachdem im Format vier gegen vier die Entscheidung nicht fiel wurde auf drei Feldspieler pro Team reduziert. 168 Sekunden vor dem Ende der Overtime gab es den nächsten „Matchpuck“. Holzapfel scheiterte jedoch an Goalie Melichercik. 100 Sekunden vor dem Ende hatten die Gäste nach einem schweren Wechselfehler der Vienna Capitals die Chance auf die Entscheidung. Seymour scheiterte bei einem drei gegen eins Angriff an der Fanghand von Goalie Lamoureux. 58,5 Sekunden vor dem Ende hatten die Vienna Capitals Pech. Ein Schuss von Tessier klatschte an die Latte. Die Overtime sollte torlos bleiben somit musste das Penaltyschießen über den Sieg entscheiden. Dabei verwandelte Holzapfel als einziger Spieler seinen Versuch. Auf der Gegenseite hielt Vienna Capitals-Goalie Lamoureux alle Penaltys auf sein Tor.
Somit feiern die Wiener am Ende einen 4:3-Arbeitssieg. Aufgrund der Spielanteile geht dieser Erfolg in Ordnung. Der HCB Südtirol schreibt erstmals in der Saison an und kann auf die gezeigte Leistung in Wien durchaus aufbauen.
Vienna Capitals vs. HCB Südtirol 4:3 (0:1, 2:1, 1:1, 0:0, 1:0)
Eissportzentrum Kagran, 2.950 Zuschauer, SR Babic/Trilar
Tore: Holzapfel (31./PP 2, 65,/Entscheidender Penalty), Bowman (35.), Fraser (57.) bzw. Reid (10.), Root (38./PP, 49.)
Strafminuten: 8 bzw. 14 + 10 Disziplinar Marchetti
– Video: Die Trainer im Interview nach dem Spiel
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23.09.2016