Zu Gast im Sky Sport Austria Podcast DAB | Der Audiobeweis waren Christian Ilzer, Trainer SK Puntigamer Sturm Graz und Sky Experte Alfred Tatar.
Alle Stimmen zu „DAB | Der Audiobeweis“
Christian Ilzer (Trainer SK Sturm Graz):
…zum anstehenden Frühjahrsauftakt bei der WSG Tirol: „Wir freuen uns, dass es wieder losgeht und es wieder um Punkte geht. Fünfeinhalb Wochen Vorbereitung sind doch schon eine lange Zeit. Wir werden uns top vorbereiten und wollen am Samstag diese Meistergruppenteilnahme endgültig fixiert haben.“
…über die Vorbereitung auf die Frühjahrssaison: „In diesen Zeiten ist es doch nicht so einfach, eine Vorbereitung zu gestalten, weil man doch sehr flexibel sein muss. Von daher haben wir es sehr, sehr gut hinbekommen. Inhaltlich haben wir nahezu auch alles absolvieren können, was wir uns vorgenommen haben, haben auch wenig bis fast keine Ausfälle gehabt. Schmerzvoll ist natürlich der Ausfall von Otar Kiteishvili. Da hätten wir alle damit gerechnet, dass er von Beginn der Vorbereitungszeit wieder dabei sein kann, aber sonst haben wir eine gute Spielerverfügbarkeit gehabt.“
…zu den absolvierten Testspielen: „Wenn man rein die Ergebnisse hernimmt, dann kann man überhaupt nicht zufrieden sein. Aber natürlich haben wir uns bei den Testspielgegnern auch schon etwas dabei gedacht. Aber da bin ich sicherlich nicht komplett zufrieden und es gilt auch noch einige Dinge zu verbessern. Die groben Grundautomatismen stimmen, aber es gilt jetzt noch die Spieler in Form zu bringen und die letzten Details im Zusammenspiel und in der Abstimmung zu finden. Wir haben mit dem Kelvin Yeboah schon einen wirklichen Schlüsselspieler verloren. Da gibt es schon noch Dinge zu erledigen.“
…angesprochen auf das Spielsystem, die Variabilität dabei und die Kompatibilität der neuen Spieler: „Die neuen Spieler zu integrieren ist schon ein wichtiger Punkt. Aber es geht auch darum, den gesamten Kader in allen Punkten zu heben und die Dichte zu heben, um intern noch ein höheres Niveau zu bekommen. Was die Variabilität angeht, ist es für mich nicht entscheidend, wie ich beim Ankick dastehe, sondern wie flexibel man aus einer Grundformation auf Positionierungen vom Gegner reagieren kann. Auf der anderen Seite auch, was wir mit dem Ball machen und ob wir Passlinien erkennen und wie wir Ebenen besetzen können, die der Gegner anbietet.“
…über ein Update der beiden verletzten Spieler Otar Kiteishvili und Stefan Hierländer: „Beim Otar ist es so, dass ein knöchernes Ödem dazugekommen ist, was eine Schmerzsymptomatik bei ihm ausgelöst hat und sein Comeback weiter nach hinten verzögert hat. Es hat dann Intermuskulär noch ein Problem gegeben. Ich denke, es wird noch ein paar Wochen dauern, aber ich hoffe doch, dass wir ab April wieder mit ihm rechnen können. Beim Hierli schaut es deutlich besser aus. Er ist wieder nahe an hundert Prozent und kann schon alles mitmachen und hat auch schon Testspiele in den Beinen.“
…angesprochen auf die Erwartungshaltung bei Sturm Graz: „Die Erwartungshaltung ist gewohnt hoch in Graz. Ist auch gut so, weil wir sind auch ein großer Klub in Österreich. Intern soll jeder Spieler ans Maximum denken. Ich als Trainer muss in der Einschätzung aber realistisch sein. Der Verein hat mit dem Kelvin Yeboah einen wirtschaftlichen top Transfer gelandet und man kann dann oft nicht beides haben. Es geht natürlich mit einer sportlichen Einbuße einher, aber wir haben zwei sehr talentierte Spieler dazubekommen, werden versuchen, sie schnell zu integrieren und dann versuchen, schnell in Schwung zu kommen, um die hohen Erwartungen auch zu erfüllen. Dass wir vor allem auch unseren Fans das geben, was sie sich von einer Sturm-Mannschaft erwarten und das ist neben dem Erfolg auch, dass wir mit großer Leidenschaft und Zusammenhalt ans Werk gehen. Das wollen wir in jedem einzelnen Spiel auch verkörpern und darum geht es.“
…weiter zur Erwartungshaltung: „Wir haben uns mit dem Toreschießen in der Vorbereitung schwergetan. Diese vierte Halbsaison wird keine einfache für uns werden, aber ich denke auch, dass wir sehr viel Potenzial in der Mannschaft haben.“
…über den Verkauf von Stürmer Kelvin Yeboah: „Es ist Teil des Jobs. Natürlich hätte ich ihn gerne weiterbehalten, aber ich denke natürlich auch an den Spieler. Er hat auch seine Zeit gebraucht, bis er bei uns richtig in Schuss gekommen ist. Er war in der ersten Phase der heurigen Saison überragend und hat dann aber im Spätherbst auch einen richtigen Knick gehabt. Ich glaube, dass sein Spiel noch viel mehr Facetten hergegeben hätte, die man jetzt im Frühjahr gesehen hätte und er nochmals einen ganz anderen Markt bekommen hätte. Das habe ich ihm auch gesagt, aber das ist beim einen Ohr reingegangen und beim anderen wieder raus, als das Angebot vom FC Genua gekommen ist. Ich habe dann auch gespürt, dass er sich innerlich sehr schnell für diese Station entschieden hat. Dann ist es eh darum gegangen, eine gute Lösung für beide Seiten zu finden und es war dann auch eine Win-Win-Situation für den gesamten Verein und damit ist es auch abgehakt und das Kapitel Yeboah beendet.“
…über Neuzugang Rasmus Højlund: „Mit ihm haben wir einen sehr interessanten, talentierten, jungen Spieler – eine richtige Zukunftsaktie – hinzubekommen. Er passt sehr gut in unser Profil, aber dass es eine gewisse Zeit dauern wird, ist auch normal. Aber wir werden ihn dann auch sehr schnell ins Spiel werfen, weil das Spiel wird ihm auch die nötige Entwicklung geben. (…) Er war auch unsere erste Priorität. Es hat dann zwar ein paar Wochen gedauert, bis wir den Transfer realisieren konnten, aber ich bin sehr froh, dass es funktioniert hat.“
…über die Zusammenarbeit mit Geschäftsführer Sport, Andreas Schicker: „Eine perfekte Zusammenarbeit. Ich kann immer wieder nur erwähnen, wie ich das Arbeitsverhältnis zwischen dem Andi und mir schätze, aber auch im gesamten Team. Es ist produktiv, geradlinig und so stelle ich es mir vor. Deshalb denke ich auch, dass es uns immer wieder gelingt, unsere Wunschlösung umsetzen zu können.“
…über seine Zukunft und etwaige Wechselabsichten: „Diese Spekulationen werden immer nur von außen an mich herangetragen. Ich bin absolut glücklich bei Sturm Graz. Ich mache mir null Gedanken über etwas anderes. Es macht großen Spaß, bei diesem Verein Trainer zu sein.“
Alfred Tatar (Sky Experte):
…angesprochen auf die Bedeutung von Testspielen: „Testspielergebnisse sind überbewertet, keine Frage und Testspiele sind überhaupt schwierig zu absolvieren, wenn ich bedenke, dass in vielen Trainingslagern Schiedsrichter am Werk sind, die vielleicht Härte durchgehen lassen, die nicht angebracht ist. Es gibt ja fast nie Rote Karten, bei solchen Testspielen.“
…über den Unterschied zwischen Sommer und Wintervorbereitung: „Das sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe. Im Sommer springst du in einen jungfräulichen See. Die neue Saison steht an, man kennt die Gegner noch nicht, man hat sich Ziele gesetzt und so geht man in eine Saison. Jetzt in der Wintervorbereitung sind schon 18 Runden absolviert und die nächsten vier Runden sind die entscheidenden, bevor die Teilung in Meisterplayoff und Qualifikationsgruppe kommt. Daher glaube ich, dass viele Dinge von den Trainern anders gehandelt werden. Es geht hier nicht darum, eine Grundformation zu bilden, die vielleicht noch gewechselt werden kann. Jetzt muss es von der ersten Sekunde an klappen.“
…über die Bedeutung der Wintervorbereitung weiter: „Wenn ich die Gegner hernehme, auf die Sturm jetzt in diesen vier Runden trifft, dann ist Rapid dabei, Hartberg und Ried dabei. Das sind alles Gegner, die noch oben in der Meistergruppe dabei sein wollen. Da werden Gegner kommen, die auf dem Punkt da sein müssen, genauso wie Sturm auch. Das ist etwas anderes als im Sommer. Daher glaube ich, dass die Wintervorbereitung für einen Trainer viel fordernder ist und die Details schon sofort klappen müssen, im Gegensatz zum Sommer.“
…angesprochen auf die Sinnhaftigkeit der Neuzugänge Kronberger und Højlund für Sturm: „Viele Vereine setzen mittlerweile auf solche Karten. Aber was den Erfolg in der Meisterschaft betrifft, ist es viel wichtiger, dass die bewerten Kräfte funktionieren. Nur wenn diese bewerten Kräfte funktionieren, können diese jungen Spieler sich entwickeln, wie es Yeboah getan hat.“
…zum Abgang von Kelvin Yeboah: „Fußball ist ein Mannschaftssport, aber nur auf dem ersten Blick. Der zweite Blick offenbart etwas anderes. Jeder Spieler geht dorthin, wo es mehr zu erben gibt und versucht, für sich das beste herauszuholen. Das gilt auch für die Trainer. Unter diesem Gesichtspunkt muss man diesen Transfer auch sehen. Es hat keinen Sinn, als Trainer Ilzer jetzt zu jammern, dass Yeboah weg ist. Weil es über ihn eine Entscheidungsinstanz gibt, in die er nicht eingreifen kann. Daher ist seine neue Aufgabe, Yeboah abzuhaken und die Neuen so zu integrieren, dass im Sommer wieder Platz 2 und die Champions League-Qualifikation herausschaut und der Name Ilzer weithin strahlt. Ich glaub, dass der Christian genau weiß, dass das das Geschäft ist, er das abhaken muss und für seine Zwecke die nächsten Spieler einspannen kann.“
…über etwaige Wechselabsichten von Christian Ilzer: „Der Christian wird mit Sturm seine Arbeit machen und nicht nur mit einem Prozent zu spekulieren beginnen, weil sonst bist du sofort auf dem Holzweg. Sollte dann jemand im Sommer kommen und sagen: ,Wir wollen dich´, dann ist es eine andere Kiste. Jetzt wäre es ein fataler Fehler.“
DAB | Der Audiobeweis ist der Fußball- und Sport-Podcast von Sky Sport Austria. Hier diskutiert Kommentator Otto Rosenauer mit Moderator Martin Konrad, Sky Experten und Gästen über die Tipico Bundesliga, das ÖFB-Team, Österreichs Legionäre und internationalen Fußball, wie die Deutsche Bundesliga, die Premier League, die UEFA Europa League sowie die UEFA Champions League.
Die neueste Folge ist ab sofort frei empfangbar auf skysportaustria.at/podcasts/dab-der-audiobeweis/ sowie auf den gängigen Plattformen Spotify, Apple Podcast, Google Podcast, FYEO und Deezer abrufbar
Medieninfo Sky Österreich
07.02.2022