Die Verjüngungskur im österreichischen Herren-Nationalteam trägt bekanntlich bereits Früchte: Team Austria steht in der EM-Vorqualifikation als einziges Team noch ohne Niederlage da. Genau so soll es auch in der nächsten Quali-Runde weitergehen.
In dieser warten kommende Woche Zypern und die Schweiz – und die jungen Österreicher müssen sich langsam, aber sicher mit der Favoritenrolle anfreunden. Der nun bekannt gegebene Kader hat zweifellos das Zeug dazu – auch dank der Rückkehr einiger namhafter Routiniers!
Mit dem jüngsten Team aller Zeiten gingen die Östereicher vergangenen November in die EM-Quali. Verletzungen und Covid-Ausfälle ließen Teamchef Raoul Korner damals keine andere Wahl. Dieser machte aus der Not eine Tugend, stellte eine hungrige, aggressive Mannschaft auf, die ihre ersten beiden Spiele überraschend gewinnen konnte.
Die jungen Wilden begeisterten dabei mit schnellem Teambasketball und harter Defense. Dieses Überraschungsmoment ist nun aber weg, wenn es nächsten Donnerstag, 24. Februar 2022, erst gegen Zypern und dann nur drei Tage später am Sonntag, 27. Februar 2022, erneut gegen die Schweiz geht. Denn die Österreicher liegen in Gruppe A ungeschlagen auf dem ersten Platz.
Gegen die noch sieglosen Zyprioten sind unsere Herren wohl in der Favoritenrolle. Gegen die Eidgenossen sieht das etwas anders, denn die Schweizer haben im Hinspiel abgesehen vom schwachen zweiten Viertel über weite Strecken mit den Österreichern mitgehalten. Mit den eigenen Fans im Rücken hat die ebenfalls junge Truppe durchaus das Potenzial, ein unangenehmer Gegner zu sein.
Prominente Verstärkung
Obwohl Team Austria erneut mit einigen Ausfällen zu kämpfen hat, dürfen sich das Coaching-Team und die Fans über ordentlich Star-Power freuen. Mit Enis Murati ist nicht nur eine Langzeitstütze der Rotweißroten wieder dabei, sondern auch der BSL-MVP des Vorjahres. Der BC-Vienna-Guard sieht besonders in der Zusammenarbeit mit den jungen österreichischen Talenten eine Chance: „Ich freue mich sehr, beim Nationalteam zu sein. Das ist für mich immer eine Ehre, für Österreich zu spielen. Ich freue mich auch darauf, den jungen Spielern ein bisschen mit meiner Erfahrung zu helfen, vor allem mit meiner Nationalteamerfahrung.“
Murati ist aber nicht der einzige Rückkehrer. Mit dem ebenfalls wieder fitten Benedikt Güttl findet sich der vielleicht beste Flügel-Verteidiger Österreichs wieder im Kader. Und mit seinem Swans-Teamkollegen Daniel Friedrich bekommt die Mannschaft nicht nur die im November noch teils fehlende Ruhe im Spielaufbau zurück, sondern auch einen der besten Scorer der BSL. Apropos Spielaufbau: Bogic Vujosevic und Thomas Klepeisz ziehen erneut die Fäden und präsentieren sich bei ihren Clubs in dieser Saison in bestechender Form. Auch Sebastian Käferle kann nach der unglücklichen Trainingsverletzung im letzten Nationalteamcamp wieder auflaufen.
Insgesamt liest sich der vielseitige österreichische Kader wie folgt: Bogić Vujošević (BC GGMT Vienna), Thomas Klepeisz (Ratiopharm Ulm), Sebastian Käferle (Oberwart Gunners), Rashaan Mbemba (SKN St. Pölten), Jozo Rados (BC GGMT Vienna), Renato Poljak (Oberwart Gunners), Erol Ersek (Tigers Tübingen), Daniel Köppel (Swans Gmunden), Jakob Lohr (Vienna D.C. Timberwolves), Marvin Ogunsipe (FC Bayern München), Enis Murati (BC GGMT Vienna), Benedikt Güttl (Swans Gmunden), Daniel Friedrich (Swans Gmunden).
Camp in Wien
Um optimal vorbereitet in die nächste Quali-Phase zu starten, kommt das Herren-Nationalteam schon am Sonntag, 20. Februar 2022, in der Bundeshaupstadt zusammen. Trainiert wird diesmal im Hallmann Dome. Am Dienstag heben unsere Stars dann Richtung Zypern ab, wo noch bis Donnerstag am Feinschliff sowie an taktischen Details gearbeitet wird. Um 18 Uhr geht es dann in Nikosia gegen die Zyprioten.
Viel Erholung bekommen die Österreicher danach nicht, denn am Freitag sitzen sie schon wieder im Flieger, um am Sonntag um 16 Uhr in Freiburg gegen die Schweiz zu spielen. Diese Partie wird auf ORF Sport+ übertragen.
Sollte es Team Austria tatsächlich gelingen, auch aus dieser Quali-Vorrunde ungeschlagen hervorzugehen, würde es mit dem Aufstieg in die nächste Phase des „Eurobasket Pre-Qualifiers“ schon sehr gut ausschauen. Die Gruppensieger sowie der beste Zweitplatzierte kommen nämlich weiter. Insgesamt spielen zehn Mannschaften um diese vier Plätze. Für Murati ist das Ziel für die nächste Woche dementsprechend eindeutig: „Ich erwarte mir zwei Siege, die sehr sehr wichtig für den Aufstieg in die nächste Quali-Gruppe wären.“
Presseinfo
Basketball Austria
16.02.2022