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Ein abwechslungsreiches und spannendendes Jahr 2023 liegt hinter den HANDBALL LIGEN AUSTRIA. Nun zieht HLA-Geschäftsführer Christoph Edelmüller in einem ausführlichen Interview Bilanz, spricht über die Meilensteine und Herausforderungen des zurückliegenden Jahres und freut sich auf 2024: „Auf die österreichischen Handball-Fans warten 2024 definitiv etliche Highlights.“

In der aktuellen Saison 2023/24 gibt es neben den bewährten TV-Partnern mit fan.at/hla erstmals auch eine eigene Streaming-Plattform für die HANDBALL LIGEN AUSTRIA, auf der bislang knapp 90% aller Spieler aus der HLA MEISTERLIGA übertragen wurden. Wie sieht deine erste Bilanz aus?
In der Tat waren bislang knapp 90% der Spiele aus der HLA MEISTERLIGA für die österreichischen Handball-Fans über fan.at/hla beziehungsweise unsere TV-Partner ORF und krone.tv frei empfangbar und kostenfrei sichtbar. Dazu kamen etliche Spiele aus der HLA CHALLENGE. Das ist eine TV- und Streaming-Abdeckung, wie wir sie als HANDBALL LIGEN AUSTRIA noch nie, auch nur ansatzweise, hatten.

Die Basis dieser Bilanz, und gleichzeitig auch die Spitze in Bezug auf die Spielauswahl, bilden dabei natürlich die TV-Spiele. So ist es uns vor der Saison gelungen, die langjährige TV-Partnerschaft mit dem ORF nicht nur fortzusetzen, sondern auch nochmals auszubauen, sodass wir in der aktuellen Saison so viele ORF-Spiele wie noch nie haben werden. Das ist, gerade wenn man an den Beginn des Jahres und die Diskussionen betreffend ORF SPORT + zurück denkt, doch ein echtes Statement und zeigt den Stellenwert des Handballs sowie der HLA. Gleichzeitig haben wir, nach vielen Jahren sehr sehr guter Zusammenarbeit, die TV/Streaming-Partnerschaft mit LAOLA1 für die aktuelle Saison nicht weiter fortgesetzt und arbeiten nun, neben dem ORF, mit krone.tv zusammen. Das funktioniert bis dato extrem gut und wir sind mit der Entwicklung sehr zufrieden. Natürlich bei all den Herausforderungen, die so eine Umstellung auch mit sich bringt.

Und „on top“ kommen die KI-Kamerasysteme, die wir nicht zuletzt Dank einer Förderung des Sportministeriums, in den Hallen implementieren konnten und uns so von fast allen Spielen der beiden höchsten Spielklassen entsprechende Live-Bilder auf fan.at/hla anbieten konnten.

Was dürfen sich die Fans im TV- & Streaming-Bereich im kommenden Jahr noch erwarten?
Das Ziel ist klar: Wir wollen zunächst in der HLA MEISTERLIGA und in weiterer Folge auch in der HLA CHALLENGE auf eine 100%-Abdeckung kommen. Den Fans also alle Spiele live, aber auch on-demand, anbieten. Darüber hinaus werden wir, gemeinsam mit unseren Partnern, auch die Zweit- und Nachverwertung weiter ausbauen, sodass dieser Content sowohl über unsere Kanäle sowie über jene unserer Partner entsprechend zielgruppengerecht aufbereitet angeboten werden kann.

Ein sehr positives Beispiel ist diesbezüglich etwa das wöchentliche „Handball Magazin“ auf krone.tv. Dort werden jeden Dienstag nicht nur die Highlights des zurückliegenden Spieltages präsentiert, sondern gemeinsam mit unterschiedlichen Persönlichkeiten des österreichischen Handballs auch aktuelle Themen und Geschehnissen aus dem heimischen und mitunter auch internationalen Handball erörtert. Solche Formate werden wir 2024 mit Sicherheit weiter forcieren und ausbauen. Und da hilft natürlich der viele Bewegtbild-Content, der uns nun zur Verfügung steht, enorm.

Außerdem werden wir natürlich daran arbeiten, das Liveprodukt zu verbessern. Etwa indem wir auch bei den Spielen, die nicht über den ORF oder krone.tv produziert sondern über KI-Kameras übertragen werden, Kommentator:innen und vielleicht auch Expert:innen einsetzen. Unser Ziel ist es, das „Live-Produkt HLA“ so step by step weiter zu verbessern.

Im Zuge dessen setzt ihr vermehrt auch auf Video-Content auf den Social Media Kanälen der HLA. Wie wurde diese Entwicklung bei eurer Community bislang aufgenommen?
Wir merken in der Community extrem, dass Bewegtbild sehr gut zieht. Das ist für uns natürlich nicht überraschend, sondern war und ist elementarer Bestandteil unserer Gesamtstrategie und hilft uns sehr, unsere bestehenden Fans noch besser zu erreichen und neue Fans anzusprechen.

Nachdem sich ZTE mit Ende der Saison 2022/23 als Hauptsponsor und Naming Right Partner zurückgezogen hat, haben die HANDBALL LIGEN AUSTRIA aktuell keinen Hauptsponsor. Wo stehen die HLA aktuell wirtschaftlich und wie siehst du generell die Entwicklung auf dem Sponsoringmarkt? Sind neue Partner in Aussicht? 

Dass die Partnerschaft mit ZTE, unserem Hauptsponsor und Naming Right Partner aus der vergangenen Saison 2022/23, im Juni nach nur einem Jahr wieder endete, war natürlich so nicht geplant. Gleichzeitig muss man auch akzeptieren, wenn sich bei einem Partner manchmal Dinge unvorhergesehen ändern und es innerhalb eines Weltkonzerns zu einem Fokuswechsel kommt. So sind wir in die aktuelle Saison ohne Hauptsponsor gegangen, was natürlich auch zu Einschnitten in manchen Bereich geführt hat.

Man muss auch ganz ehrlich sagen, dass es in Österreich nicht so einfach ist, Partner in dieser Größenordnung zu finden. Sieht man sich hier bei den anderen, vergleichbaren Ligen in Österreich um, also Fußball, Eishockey, Basketball und Volleyball, dann ist das Thema Naming Right fest in der Hand der Glücksspiel- und Betting-Branche. Da wir in diesem Bereich mit ADMIRAL bereits super aufgestellt sind, fokussieren wir in unserer Suche nach einem neuen Naming Right Partner auf andere Branchen. Zum Glück sind wir dabei in der guten Position zu wissen, was das Naming Right der HANDBALL LIGEN AUSTRIA wert ist und haben auch den Anspruch, dass ein Naming Right Partner auch wirklich – und im beidseitigen Interesse – zu uns passt.

In diesem Zusammenhang freut es uns sehr, dass wir 2023 mit druck.at, fensterversand.at, Eisenbach Tresore und zuletzt Smile mehrere neue, sehr starke und beidseitig stimmige Partner gewinnen konnten. Wir sind auf all unsere Partnerschaften sehr stolz und ich denke, wir dürfen auch behaupten, dass die Zusammenarbeit mit all unseren Partnern sehr gut funktioniert. Insgesamt stehen wir als HLA damit wirtschaftlich sehr stabil da und können gemeinsam mit unseren aktuellen Partnern die Marke HLA weiter entwickeln.

2023 gab es aus wirtschaftlicher Sicht einen großen Aufreger: Die SG INSIGNIS Handball WESTWIEN wurde 2022/23 zunächst Meister und musste sich dann, aus wirtschaftlichen Gründen, aus der HLA MEISTERLIGA zurück ziehen. In welchen Bereichen, denkst du, benötigt der Handball noch mehr Unterstützung?
Dass sich der Meister aus finanziellen Gründen aus der obersten Spielklasse zurück ziehen muss, schlägt natürlich gewisse Wellen. Es hatte sich davor ja schon seit einiger Zeit angekündigt, dass die Situation aufgrund der Hallenproblematik, also einer fehlenden Heimstätte in Wien, mindestens speziell, eher aber problematisch ist.

Das Thema Infrastruktur und fehlende Hallenkapazitäten geht aber über den „Fall Westwien“, und wenn wir ehrlich sind auch weit über den Handball, hinaus. Daher ist es auch klar, dass wir dieses Thema nicht ohne die Politik, nicht ohne die öffentliche Hand, lösen werden können. Mir ist in der jüngeren Vergangenheit kein Beispiel bekannt, wo ein Sportverein dieses Landes den Aus-, Um oder Neubau einer Halle oder eines Stadions, das halbwegs den Anforderungen unserer Zeit entspricht, selber hätten stemmen können. Da benötigt es immer die Unterstützung der öffentlichen Hand.

Wir können dieses essentiell wichtige Thema zwar an der einen oder anderen Stelle platzieren, letztlich sind wir als Liga hier aber nicht der richtige Ansprechpartner. Lokal betrachtet fällt das in den Aufgabenbereich der einzelnen Klubs, regional und überregional betrachtet in jenen der Dach- und Fachverbände, in unserem Fall also wohl in den Aufgabenbereich des Österreichischen Handballbundes (Anmerkung: ÖHB). Insofern haben wir es als sehr positiv wahrgenommen, dass unser ÖHB-Präsident Markus Plazer zuletzt im Rahmen der Handball-WM der Frauen in Norwegen, Schweden und Dänemark das Thema der fehlenden Halleninfrastruktur öffentlich angesprochen hat. Das ist ein wichtiger Schritt, in weiterer Folge braucht es aber auch konkrete Pläne und Maßnahmen.

Die Infrastruktur ist für die Klubs deshalb so wichtig, weil einerseits nur dann entsprechende Erlebnisse für die Zuschauer:innen geschaffen werden können. Der Fan von heute ist anspruchsvoll und erwartet, einen Unterhaltsfaktor und Eventcharakter. Das kann nur in einer entsprechenden Infrastruktur geboten werden. Der zweite Grund ist nicht minder wichtig, im Gegenteil. Viele unserer Klubs in den HANDBALL LIGEN AUSTRIA stoßen mittlerweile an ihre Grenzen, Kinder und Jugendliche aufzunehmen. Und zwar aus dem einfachen wie erschreckenden Grund, dass sie an ihrer Kapazitätsgrenze hinsichtlich Trainingszeiten angelangt sind. Anders gesagt: Unsere Klubs können nicht mehr Kinder und Jugendliche aufnehmen, weil sie nicht ausreichend Trainingshallen haben. Das ist alarmierend.

Aus sportlicher Sicht ist die HLA MEISTERLIGA an Spannung kaum zu überbieten. Vereine wie Sparkasse Schwaz Handball Tirol und die BT Füchse Auto Pichler, die beide in der vergangenen Saison nicht das PlayOff der Top 8 erreicht haben, sind in der aktuellen Saison oben auf. Kann man sagen, dass die Dichte so groß wie selten zuvor ist?
Ja, das kann man absolut sagen. Schon in den vergangenen Jahren war es extrem spannend und abwechslungsreich, waren immer fünf bis sechs Teams in der Lage, den Titel in der Liga und/oder im Cup zu holen. Dieser Trend scheint sich in der aktuellen Saison nochmals zu verstärken. Wenn man sich allein ansieht, welche Qualität die Teams haben die aktuell auf den Plätzen sechs, sieben oder acht liegen, dann ist das schon sehr beachtlich.

Und wenn man sieht, dass wir mit dem FÖRTHOF UHK KREMS und Bregenz Handball gleich zwei Teams haben, die sich zuletzt gegen Klubs aus Island und Norwegen durchgesetzt haben und nun im Achtelfinale des EHF European Cups stehen, dann ist das nicht nur ein tolles Statement dieser Vereine, sondern auch ein Ausrufezeichen für alle anderen Klubs und unsere gesamte Liga. Natürlich wissen wir, dass die HLA nicht zu den absoluten Top-Ligen in Europa gehört, aber auch bei uns wird richtig richtig guter Handball gespielt. Davon kann man sich jedes Wochenende überzeugen.

Auch in der HLA CHALLENGE kann man sich Runde für Runde über spektakuläre Spiele und tolle Duelle freuen. Wie siehst du die Entwicklung der zweithöchsten Leistungsstufe?
Die Zweiteilung der HLA CHALLENGE in eine Staffel Nord/West und eine Staffel Süd/Ost hat unter anderem dazu geführt, dass wir die Anzahl an Lokalderbys kaum im Überblick behalten können. De facto haben wir jede Runde Wiener-, Niederösterreicher-, Tiroler-, Vorarlberger- und/oder Steirer-Derbys. Das ist für die Fans natürlich lässig und auch für die Spieler gut. Denn dadurch geht es immer um etwas. Entweder um wichtige Punkte in der Tabelle oder um einen Derby-Sieg. Oder um beides.

Außerdem lässt sich erkennen, dass in der HLA CHALLENGE jene Teams dominieren, die sich in der Nachwuchsarbeit besonders hervor tun. Egal ob das Handball WEST WIEN, die FIVERS II aus Wien Margareten oder Brixton Fire Krems/Langenlois im Osten oder im Westen etwa medalp Hanbdall Tirol in Kombination mit Schwaz Handball Tirol sind. Hier wird talentierten Spielern in der HLA CHALLENGE die Möglichkeit geboten, sich auf sehr hohem Niveau und im Männer-Bereich zu messen. Das ist für die Entwicklung dieser Spieler sehr wichtig. Klar ist aber auch, dass es bei manchen Klubs in der zweiten Liga noch mehr Breite im Kader brauchen wird, um das Niveau konstant weiter anzuheben. Und das wird wohl nur möglich sein, wenn aus dem jeweiligen Umfeld der Klubs, also regional betrachtet, entsprechend gut ausgebildete Talente „nachgeliefert“ werden, die sich über ihren Stammverein für einen Klub der HLA CHALLENGE empfehlen.

Die HANDBALL LIGEN AUSTRIA ist es auch stets wichtig, eine gewisse soziale Verantwortung zu übernehmen. Unter dem Motto „Handball für Vielfalt“ gibt es eine Reihe an Maßnahmen und Projekten. Wie hat sich das 2023 entwickelt?
Auch hier ist in erster Linie die tolle Arbeit der Vereine hervor zu heben. Allein durch ihre tagtägliche Arbeit mit Kindern und Jugendlichen übernehmen sie unglaublich wichtige Aufgaben in und für unsere Gesellschaft: Sie vermitteln Kindern und Jugendlichen den Spaß an der Bewegung und die Freude am Miteinander. Unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Religion oder sozialem Status. Das hat für uns als Gesellschaft einen enormen Wert und wir sind sehr stolz, dass die Klubs hier ganz viele Projekte und Maßnahmen, die nicht selten über den eigentlichen Sportbetrieb hinaus gehen, umsetzen. Um solche Projekte sichtbarer zu machen, fassen wir die unter dem Schlagwort „Handball für Vielfalt“ zusammen und nutzen unsere Kanäle, um einzelne Maßnahmen und Initiativen vor den Vorhang zu holen. Das soll einerseits einer Vorbildwirkung dienen und andererseits auch eine Form der Anerkennung für die Klubs und die oftmals ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen sein.

Darüber hinaus haben wir 2022 in den HLA mit Matthias Führer einen Antidiskriminierungs-Manager installiert und bieten, umgesetzt vom Verein fairplay und Dank der Unterstützung des BMKÖS (Anmerkung: Sportministerium), den Klubs die Möglichkeit, Antidiskriminierungs-Workshops in ihren Jugendteams durchzuführen. Diese Initiative ist uns sehr wichtig und wird von den Jugendlichen, Burschen wie Mädchen, sehr gut angenommen.

Apropos Jugendliche. Von 26. bis 28. Jänner 2024 wird von den HLA wieder der „HLA FUTURE CUP“ im BSFZ Südstadt ausgetragen. Welche Rolle spielt dieser Bewerb und in welcher Verbindung steht er mit dem HLA ALL STAR GAME powered by Smile, das am 27. Jänner ebenfalls in der Südstadt stattfinden wird?
Auf die österreichischen Handball-Fans warten 2024 definitiv gleich mehrere Highlights. Zunächst freuen wir uns natürlich auf die EHF EURO 2024 in Deutschland, wo unser Männer-Nationalteam ab 12. Jänner in der Vorrunde in Mannheim auf Rumänien, Kroatien und Spanien trifft und hoffentlich mit einer richtig starken Performance gleich zu Jahresbeginn für ein absolutes heimisches Handball-Highlight 2024 sorgen wird.

Rein aus Liga-Sicht betrachtet folgt das erste große Highlight 2024 am Wochenende 26. bis 28. Jänner in der Südstadt. Denn an diesen drei Tagen werden sich die 17 besten U13-Teams des Landes beim HLA FUTURE CUP 2024 messen und für ein echtes Spektakel sorgen. Das ist uns extrem wichtig, weil es die Nachwuchsförderung für uns einen Teil der vorhin angesprochenen sozialen Verantwortung darstellt, und zum anderen, weil wir damit unseren Klubs auch damit zum Ausdruck bringen wollen, wie wichtig ihre Nachwuchsarbeit ist und wie sehr diese geschätzt wird.

In den HLA FUTURE CUP, dessen Presenting Partner wir übrigens auch dieser Tage bekannt geben werden, wird das HLA ALL STAR GAME powered by Smile eingebettet sein. So haben die „Stars von morgen“ des HLA FUTURE CUPs die Möglichkeit, die besten Spieler der HLA MEISTERLIGA zum Greifen nahe. Diese Verzahnung von Jugendteams und den Top-Spielern der höchsten Spielklasse ist nicht nur für die Kids, sondern auch für uns als HLA ein echtes Highlight und wir sind sehr happy, dass wir gemeinsam mit unserem Vermarktungspartner LAOLA1 hier mit der Online-Versicherung Smile einen Partner gefunden haben, der diese Idee des Miteinanders auch richtig gut findet. Auf dieses Handballfest am 27. Jänner mit vielen lachenden Kinderaugen freuen wir uns schon jetzt sehr!

HLA ALL STAR GAME 2024 powered by Smile

Samstag, 27. Jänner 2024 um 19.30 Uhr
BSFZ Südstadt (Liese-Prokop-Platz 1, 2344 Maria Enzersdorf) und LIVE auf krone.tv
Tickets bei Ticketamster unter: bit.ly/TicketsHLAALLSTARGAME
 
Presseinfo
HLA MEISTERLIGA
HLA CHALLENGE

30.12.2023


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