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In der UEFA Conference League stand am Donnerstag das Rückspiel im Duell SK Rapid vs. Borac Banja Luka auf dem Programm. Eine Energieleistung und ein Tor von „Euro-Louis“ sorgten für den Einzug der Hütteldorfer ins Viertelfinale.

Das Spiel hätte für die Gastgeber beinahe mit einem Paukenschlag begonnen. Bereits nach wenigen Sekunden scheiterte Beljo (aus einer leicht abseitsverdächtigen Position) am Gästetorhüter Manojlovic. Den Nachschuss setzte Jansson nach 31 Sekunden an die Latte! Beflügelt von diesem offensiven Auftakt übernahmen die Gastgeber deutlich das Kommando und hatten klare optische Vorteile. Die Hütteldorfer vermochten es jedoch nicht, den dichten Abwehrriegel der Gäste zu knacken. Ein Schuss von Grgic in der elften Minute fiel zwar unter die Kategorie „Abschluss auf das Tor“, war in Wahrheit aber vernachlässigbar.

Die Spielanlage der Gäste lässt sich kurz zusammenfassen: Sie waren auf Konterangriffe ausgerichtet, die im Ansatz gefällig waren, aber nicht wirklich gefährlich wurden. Nach nur 15 Minuten setzte starker Regen im Westen Wiens ein. Im Schnürlregen hatte Schaub in der 18. Spielminute einen gefährlichen Abschluss, den Gästetorhüter Manojlovic über die Latte lenkte. Wenige Augenblicke später forderten die Gastgeber einen Elfmeter, doch Schiedsrichter van der Eijk hatte „eine andere Regelauslegung“. Auf der Gegenseite hatten die Gäste in der 19. Minute ihren ersten gefährlichen Abschluss, doch Rogan setzte den Ball neben das Tor.

Mit dieser Aktion kamen die Gäste sprichwörtlich ins Spiel, verschoben ihre Abwehr „in die Höhe des Raums“ und konnten das Spielgeschehen nun deutlich ausgeglichener gestalten. Nach einer halben Stunde ließ der Regen dann nach. Die Bewässerung des Rasens war gesorgt, die Bedingungen waren „klassisch britisch“ – nur das Spiel ließ zu wünschen übrig. Die Hütteldorfer hatten weiterhin Probleme, den Defensivriegel der Gäste zu durchbrechen.

In der 32. Minute gab es dann die nächste dicke Torchance für die Grün-Weißen: Bolla wurde auf der rechten Seite steil geschickt, doch seinen Schuss konnte Gästetorhüter Manojlovic entschärfen. In der 37. Minute hatten die Hütteldorfer erneut „Alu-Pech“: Nach einer Eckenvariante setzte Jansson den Ball an die Latte. Der Ball blieb „brennheiß“, doch Wurmbrands Abschluss wurde in höchster Not geblockt. Es war die letzte Chance der ersten Halbzeit – zur Pause stand es somit 0:0.

Nach dem Seitenwechsel änderten sich weder der Spielverlauf noch die äußeren Bedingungen. Grgic setzte in der 47. Minute mit seinem ersten Abschluss ein Ausrufezeichen. 60 Sekunden später hatten die Gastgeber erneut „Alu-Pech“: Wurmbrand traf die Innenstange. Der Führungstreffer wäre allein aufgrund der Aluminiumtreffer hochverdient gewesen.

In der 61. Minute hätte Wurmbrand einen perfekten Konterangriff nach einem Freistoß für die Gäste mit dem Führungstreffer abschließen können, doch erneut war Gäste-Goalie Manojlovic der „sportliche Spielverderber“. In der 66. Minute folgte dann die sprichwörtliche „kalte Dusche“ für die Hütteldorfer: Nach einer Flanke von der rechten Seite stand Ex-WSG-Tirol-Spieler Ogrinec an der Strafraumecke völlig unbedrängt, nahm den Ball volley und traf per Aufsitzer zum 0:1. Der bisherige Spielverlauf wurde somit komplett auf den Kopf gestellt.
Keine 240 Sekunden später folgte die prompte Antwort: Stürmer Beljo erzielte per sehenswertem Distanzschuss den 1:1-Ausgleich (70.). In der Folge drängten die Hütteldorfer auf den Führungstreffer. Jansson hätte ihn in der 88. Minute nach schöner Einzelleistung erzielen können, tat es aber nicht. Wenige Sekunden später hätte „Aushilfs-Linksverteidiger“ Oswald ebenfalls für den zweiten Treffer sorgen können, tat es aber nicht (89.).

In der Nachspielzeit hätte der eingewechselte Kara den Siegtreffer für die Gastgeber erzielen können, doch sein Abschluss ging am Tor vorbei – die letzte Chance der regulären Spielzeit. Nach 90 Minuten stand es somit 1:1. Angesichts des Chancenverhältnisses kann man festhalten: Die Hütteldorfer hätten sich die „sportlichen Überstunden“ ersparen können.

Die Nachspielzeit begann beinahe mit einem Ausrufezeichen für den SK Rapid: Ein Schuss von Jansson wurde vom Gäste-Torhüter Manojlovic entschärft (92.). Aus der darauf folgenden Ecke kam Cvetkovic dem Führungstreffer ebenfalls sehr nahe, doch erneut war der Schlussmann der Gäste der „sportliche Spielverderber“.

Der Führungstreffer war überfällig – und in der 96. Minute fiel er endlich: Schaub stand am langen Eck völlig ungedeckt und hämmerte die Kugel volley zum 2:1 in die Maschen.

In der Folge vollzog der SK Rapid einen logischen Schritt, indem man den knappen Vorsprung verwaltete. Auf der einen Seite schwanden die Kräfte, und auf der Kehrseite der Medaille steht, dass die Gäste offensiv weiterhin alles andere als gefährlich auftraten. Das Torschussverhältnis von 35:4 (!) spricht eine eindeutige Sprache. Erwähnenswerte Offensivaktionen gab es in der Folge keine mehr. Der Endstand lautete somit 2:1 für den SK Rapid nach Verlängerung. Die Hütteldorfer schaffen damit verdient den Aufsteig ins Viertelfinale. Dort wartet Djurgarden Stockholm als nächster Gegner.

SK Rapid vs. FK Borac Banja Luka 2:1 n. V. (1:1, 0:0)
Weststadion, 23.000 (ausverkauft), SR Lindhout (NED)

Tore: Beljo (70.), Schaub (96.) bzw. Ogrinec (66.)

SCR: Hedl – Bolla, Cvetkovic, Raux-Yao, Oswald (102./Böckle) – Schaub (102./Radulovic), Sangare (113./Börkeeiet), Lu. Grgic (66./M. Seidl), Jansson (102./Bischof) – Beljo, Wurmbrand (82./Kara)
FKB: Manojlovic – Rogan (97./Cavic), Meijers, Carolina, Herrera – Ogrinec, Grahovac (102./Dajic) – Kulasin, Savic, Vukovic (74./Nikolov) – Despotovic (86./Vranjes)

Hinspiel 1:1, Rapid mit Gesamtscore von 3:2 im Viertelfinale (10. April auswärts, 17. April daheim) gegen Djurgarden

13.03.2025


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