Nach glänzender Mixed-Staffel – total verkorkster WM-Auftakt der Herren
Kopfschütteln ohne Ende, totale Ratlosigkeit bei Aktiven, Trainern und Serviceleuten, das war das Resümee, das nach dem Herren Einzelrennen im ÖSV- Lager blieb. Simon Eder als bester Österreicher auf Rang 17, Christoph Sumann 27, Daniel Mesotitsch 38 und Dominik Landerdingr 49. Den Sieg holte sich nach einer grandiosen Laufleistung der Deutsche Arnd Pfeiffer in 24,34,0 Minuten (1 Fehlschuss) vor dem Franzosen Martin Foucade 13,0 zurück (2) und dem Norweger Torjei Bö + 25,2 (1).
Simon Eder: Ich weiß, dass ich von meiner Bestform noch weit entfernt bin. Leider musste ich, so wie auch einige meiner Kollegen, durch Krankheiten das Training unterbrechen bzw. stark reduzieren. Das ist für einen WM – Aufbau alles andere als förderlich. Nun bleibt eigentlich nur die Hoffnung, dass ich mich im Laufe der WM steigern kann. Die Schießleistung war mit einem knappen Fehlschuss eigentlich ok.
Christoph Sumann: Ich habe beim Einschießen gemerkt, dass es heute sehr schwierig wird. Deshalb habe ich mir sehr viel Zeit genommen und habe sehr präzise angeschossen. Als ich beim liegend Schießen zum Schießstand kam habe ich gemerkt, dass der Wind von rechts kommt, daher habe ich das Gewehr nachjustiert und nach rechts gedreht. Nach den zwei Fehlschüssen habe ich wieder nach links gedreht, dann hat es gepasst. Dabei habe ich aber schon sehr viel Zeit am Schießstand verloren. Die zwei Strafrunden haben mir dann ziemlich weh getan. Dabei habe ich mir für heute Einiges vorgenommen. Die gute Platzierung in der Mixed-Staffel wollte ich im Einzelrennen mit nehmen. Ich bin mit Volldampf hinaus gestartet, das Missgeschick am Schießstand hat mich aber völlig aus der Bahn geworfen. Die Verfolgung ist damit praktisch schon gelaufen. Trotzdem müssen wir versuchen unser Bestes zu geben und den heutigen Tag so schnell als möglich vergessen.
Daniel Mesotitsch: Die fünf Wochen Pause waren einfach zu viel. Das hat mein Körper noch nicht verkraftet. Man glaubt zwar immer, es wird schon gehen, doch im Rennen muss man dann erkennen, dass man noch nicht so weit ist. Ich habe es beim Atmen gespürt, dass mein Körper noch etwas rebelliert. Beim liegend Schießen hatte ich sogar leicht Atembeschwerden, musste dadurch zweimal durch schnaufen, was meinen Rhythmus störte. Ich hoffe, dass mich dieses Rennen so richtig „durch geputzt“ hat, sodass ich beim nächsten Start im Vollbesitz meiner Kräfte bin. Ich möchte betonen, dass das Material durchaus OK war, leider hat aber anscheinend heute keiner von uns auch nur annähernd seine möglich Leistung erbracht.
Dominik Landertinger: Das war einfach die Hölle, so etwas habe ich noch selten erlebt. Die drei Fehlschüsse könnte ich noch verdauen, das kann immer mal passieren. Aber eine derart schlechte Laufleistung, das schlägt sich auf den Magen. Ich habe von Beginn an gespürt, dass nichts weiter geht. Dabei war das Material mehr als ok. Ich hatte das Gefühl als wenn ich mich am Stand bewegen würde. Da machen sich die fehlenden Renneinsätze bemerkbar. Ich bin ein Typ, der sich eigentlich von Rennen zu Rennen steigern kann. Die div. Krankheiten haben aber im Vorfeld solche verhindert. Ich wusste, dass es heute kein Top-Platz werden wird, dass es aber so danebengeht, das hätte ich nie geglaubt.
Cheftrainer Reinhard Gösweiner: Bei Simon Eder haben wir gewusst, dass er von seiner Normalform noch entfernt ist. Angesichts seiner Krankheit war die heutige Leistung mehr als ok. Die zwei Fehler von Christoph Sumann wären meiner Meinung nach nicht notwendig gewesen. Das Verdrehen vor dem liegend Schießen hat ihn nicht nur 2 Fehlschüsse gekostet, er hat dabei auch wertvolle Zeit verloren die nie wieder gut gemacht werden konnte.
Mit Daniel Mesotitsch konnten wir nach fünfwöchiger Pause nicht annehmen, dass er heute eine Top Leistung bringen wird. Angesichts seines langen Ausfalls muss er mit Platz zufrieden sein.
Wie sehr sich bei Dominik Landertinger die fehlenden Renneinsätze auswirken hat der heutige Tag eindrucksvoll bewiesen. Er ist ein Athlet der sich von Rennen zu Rennen steigert. Training allein ist für ihn einfach zu wenig. Er braucht den Vergleich mit der Konkurrenz und der hat ihm in dieser Saison sehr gefehlt. In der Verfolgung bleiben praktisch nur noch für Simon Eder Chancen. Unser Ziel muss es daher sein noch möglichst viele Punkte für den Massenstart zu machen .
ÖSV
05.03.2011