Platz zwei für Benjamin Karl in Carezza – Marion Kreiner Dritte
Mit zwei Podestplätzen durch Benjamin Karl (2.) und Marion Kreiner (3.) machten die ÖSV-Boarder beim Weltcup-PGS in Carezza (ITA) wieder reiche Beute. Auch mannschaftlich konnte die Truppe von Parallel-Headcoach Tom Weninger überzeugen. Bei den Herren landeten neben Karl mit Andreas Prommegger (4.), Lukas Mathies (5.), Toni Unterkofler (7.), Manuel Veith (11.) und Siegfried Grabner (12.) fünf weitere Fahrer in den Top 12. Bei den Damen komplettierten Claudia Riegler als Fünfte und Julia Dujmovits als Neunte das starke Teamergebnis.
Für Benjamin Karl, der in der Qualifikation am Vormittag unglaubliche 2,29 Sekunden vor seinem ersten Verfolger Lukas Mathies gelegen war, wurde es auf dem Weg ins Finale nur einmal eng, als er in der Vorschlussrunde gegen Andreas Prommegger seinen komfortablen Vorsprung von 0,75 Sekunden nach Lauf eins noch auf 16 Hundertstel zusammenschmelzen ließ. Im ersten Finalrun gegen den Südtiroler Lokalmatador Roland Fischnaller hatte der Niederösterreicher mit neun Hundertstel knapp die Nase vorne. Im zweiten Lauf baute Karl seine Führung weiter aus, als er plötzlich einen Schlag erwischte, in den Schnee musste und damit seine Siegchance begrub.
„Man darf mit einem zweiten Platz nicht unzufrieden sein. Das war ein sehr schwieriges Rennen, vor allem gegen Ende hin waren viele Schläge in der Piste und auch das Licht ist immer diffuser geworden. Ich hatte im Finale nach dem ersten Lauf nur einen knappen Vorsprung, deshalb musste ich volles Risiko nehmen. Bei der schlechten Sicht habe ich einen Schlag voll erwischt, der mich förmlich aus dem Kurs gewuchtet hat. Ich bin unter dem Strich ein gutes Rennen gefahren und nehme 800 Weltcuppunkte mit“, bilanzierte der Doppelweltmeister von La Molina.
Weniger glücklich war Andreas Prommegger, der wie in der Vorwoche in Telluride das ÖSV-Duell gegen Karl knapp verlor. „Ein vierter Rang im Weltcup ist ein gutes Resultat, aber ich sehe das heutige Rennen trotzdem mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Das Duell mit Benji war wieder sehr eng. Das hat mir gezeigt, dass ich weder im Training noch im Rennen etwas umstellen muss. Alles, was ich brauche, ist ein Glücksschwein. Aber Spaß beiseite: ich werde hart weiterarbeiten und bin überzeugt, dass ich schon bald wieder die oberste Stufe des Podests erklimmen werde“, so der Salzburger, der im kleinen Finale gegen den Slowenen Rok Flander den Kürzeren zog.
Mit Rang fünf fuhr der 20-jährige Vorarlberger Lukas Mathies sein bestes Weltcup-Resultat heraus. „Ich habe in Telluride mit der verpassten Qualifikation ziemlich eine auf den Deckel bekommen. Mein Ziel war es, hier das Finale zu erreichen. Jetzt ist es der fünfte Platz geworden. Ich bin extrem happy“, strahlte Mathies.
Toni Unterkofler behielt zunächst in der Auftaktrunde gegen seinen Zimmerkollegen Manuel Veith die Oberhand und setzte dann auch im Viertelfinale dem späteren Sieger Fischnaller gehörig zu. Der Salzburger hatte im zweiten Heat gegen den Italiener bereits seinen gesamten Rückstand von 1,15 Sekunden wettgemacht, ehe er Fischnaller auf den letzten Metern doch noch ziehen lassen musste und um 0,44 Sekunden den Aufstieg verpasste.
Marion Kreiner wurde im Semifinale nicht nur von der späteren Siegerin Caroline Calve (CAN), sondern auch von einem Missgeschick gebremst. „Im zweiten Halbfinal-Run bin ich beim dritten Tor hängen geblieben und habe meinen Handschuh verloren. Das hat mich etwas aus der Konzentration gebracht, aber ich habe trotzdem voll riskiert. Im steilsten Stück der Strecke habe ich dann ein Tor nicht ideal erwischt und bin gestürzt. Im kleinen Finale hat aber alles wieder sehr gut gepasst. Zweiter Stockerlplatz im dritten Saisonrennen – die Richtung stimmt“, resümierte die Steirerin.
Claudia Riegler gab im Viertelfinale gegen Calve ein Guthaben von 1,22 Sekunden noch aus der Hand und unterlag der Kanadierin um den Hauch von einer Hundertstelsekunde. Telluride-Siegerin Julia Dujmovits, die in der Qualifikation überlegene Bestzeit gefahren war, unterlief im ersten Lauf der Auftaktrunde gegen Julie Zogg (SUI) vor dem Flachstück in Richtung Ziel ein schwerer Fehler. Die Burgenländerin versuchte zwar noch alles, um die Penalty-Time von 1,50 Sekunden aufzuholen, scheiterte letztlich aber um 32 Hundertstel.
Am Donnerstag findet in Carezza mit einem Parallelslalom das letzte Weltcuprennen im Kalenderjahr 2011 statt (Qualifikation 09.00 Uhr, Finale 13.00 Uhr).
Presseinfo ÖSV
21.12.2011