Red Bull Salzburg will in Zagreb aus der Reihe tanzen
Der EC Red Bull Salzburg reist am Sonntag zum letzten Auswärtsspiel der Platzierungsrunde zu KHL Medvescak Zagreb. Für die Bullen ist mit einem Sieg sogar der zweite Platz in Reichweite, doch alle bisherigen Saisonduelle gingen an die Heimmannschaft.
Wie schon zu Beginn der Zwischenrunde konnte KHL Medvescak Zagreb die Chance auf die Tabellenführung im direkten Duell mit Linz nicht nutzen. Die Kroaten ließen sich im Mitteldrittel mit vier Gegentreffern in knapp vier Minuten überrollen und werden nun bestenfalls als Zweiter in die Postseason gehen. „Natürlich war die erste Hälfte des Mitteldrittels nicht gut, aber ich bin enttäuscht, dass wir nicht so dynamisch waren. Es war das erste Mal seit langer Zeit, dass wir so viele Tore in kurzer Zeit hinnehmen mussten, trotzdem hätten wir uns mehr dagegenstemmen müssen. Wir konnten zwar gleich zwei Tore wettmachen, aber solch Rückstände kann man in Linz kaum aufholen. Mit der Leistung von Mike Ouzas bin ich sehr zufrieden, er bewahrte uns vor weiteren Gegentoren“, weiß Headcoach Marty Raymond.
In den bisherigen Saisonduellen zwischen Zagreb und Salzburg gab es immer Siege für die jeweilige Heimmannschaft. Dabei haben die Bären mit 11:3 geschossenen Toren in zwei Partien vor den eigenen Fans eine besonders eindrucksvolle Bilanz vorzuweisen. In beiden Begegnungen stellten die Kroaten mit einem Offensivfeuerwerk innerhalb kurzer Zeit die Weichen auf Sieg: beim ersten Erfolg (5:0) gelangen Medvescak drei Treffer innerhalb von vier Minuten und beim letzten Heimsieg waren es sogar vier Tore innerhalb von nur 69 Sekunden. „Die Mannschaft ist nach der letzten Niederlage nicht allzu deprimiert, aber wir müssen wieder besser spielen. Mit Salzburg kommt ein starker Gegner, sie haben zuletzt gute Ergebnisse eingefahren. Bei uns stand heute eine genaue Videoanalyse am Programm, wir müssen morgen bereit sein. Es ist toll, dass Marty Turco in der Liga spielt. Er ist ein herausragender Goalie, aber uns ist bewusst, dass auch er nicht alle Schüsse halten kann“, so Raymond. Andy Sertich sammelte schon acht Punkte in den Duellen mit dem Meister. Robert Kristan, der in seinem einzigen Heimspiel gegen Salzburg ein Shutout feierte, wird nach einer drei Spiele andauernden Pause wieder ins Gehäuse zurückkehren. Slava Trukhno, der einen Schuss auf den Fuß abbekam, ist der einzige Ausfall bei den Bären.
Der nächste Versuch in der Ferne
Marty Turco setzt in Salzburg wie erwartet neue Maßstäbe und verhilft dem Meister zu den nötigen Ergebnissen. In seinen drei bisherigen Spielen erhielt er im Schnitt mit 1,96 Gegentoren pro Spiel die wenigsten Treffer aller Torhüter. Auch beim 2:1-Heimerfolg über den EC-KAC wussten die Teamkollegen, bei wem sie sich zu bedanken hatten. Bedenklich ist, dass der Treffer der Klagenfurter aus dem 14. Shorthander den die Bullen heuer hinnehmen mussten resultierte. „Wir sind sehr gut in das Spiel gestartet und haben unsere Chancen im ersten Drittel auch genützt. Leider haben wir uns durch viele Strafen selbst die Sicherheit genommen und es entwickelte sich dann eine sehr zerfahrene Partie. Wir konnten das Momentum ab dem Mittelabschnitt nicht mehr wirklich auf unsere Seite bekommen“, analysiert Thomas Raffl, der die Vorarbeit zu beiden Treffern leistete.
Der EC Red Bull Salzburg hat die vorherigen sieben Auswärtsspiele verloren und aus den letzten zehn Partien in der Fremde nur einen Sieg geholt. Diese Statistik unterstreicht, dass das Heimrecht im Viertelfinale für die Bullen ungemein wichtig wäre. Um den dafür erforderlichen vierten Rang zu behalten würde dem Meister schon ein Sieg im letzten Heimspiel gegen Ljubljana reichen. Wollen Matthias Trattnig und Co. jedoch nochmals Druck auf Fehervar und Zagreb ausüben, muss in Kroatien gewonnen werden. „Ich glaube, dass derzeit nicht viel zur Spitze fehlt. Wir sind körperlich topfit und müssen im mentalen Bereich vor allem in Auswärtsspielen noch an uns arbeiten und vermehrt als Mannschaft auftreten. In Zagreb ist es immer sehr schwierig, die Kroaten haben eine sehr gute Mannschaft. Bei uns muss die Einstellung stimmen, dann haben wir sicherlich die Chance auf zwei Punkte. Nun gilt es die Playoff-Mentalität auszuleben“, sagt Raffl. Robbie Earl und Brent Aubin haben bislang sieben Punkte (jeweils drei Tore und vier Vorlagen) gegen Medvescak erzielt. Daniel Welser steht seinem Team mit einer Knieprellung nach einem Check im gestrigen Spiel nicht zur Verfügung. Darüber hinaus fallen Rob Davison, Manuel Latusa (beide Adduktoren) und Jeremy Williams (Gehirnerschütterung) weiterhin aus.
Sonntag, 12. Februar 2012, 17:30 – Live-TV: HRT Kroatien
KHL Medvescak Zagreb – EC Red Bull Salzburg
11.02.2012