
Ein verrücktes Finish am Traunsee bringt dem BC Vienna nach fünf Runden die Tabellenführung in der Basketball Bundesliga zurück: Während die Wiener gegen die Traiskirchen Lions zu einem 85:77-Erfolg kommen, verschenken die Swans Gmunden gegen die Gunners Oberwart in den letzten 48 Spielsekunden einen 7-Punkte-Vorsprung und verlieren am Ende nach Verlängerung mit 79:88.
Damit liegen die Top-5 der Tabelle nun jeweils 2 Punkte auseinander: Wien vor Gmunden, gefolgt von den Güssing Knights (86:52 beim UBSC Graz), dem WBC Wels (73:60 im SKY-Livespiel gegen die bulls Kapfenberg) und den Bullen. Weitere zwei Punkte dahinter ein Duo: Die Gunners und die Klosterneuburg Dukes (72:66 gegen die Fürstenfeld Panthers). Etwas den Anschluss verloren haben die Lions, die sich nun vier Zähler hinter ihrem Lokalrivalen befinden. Und unverändert abgeschlagen mit 14 Punkten Rückstand UBSC und Panthers.
Ganz fix ist diese Tabelle allerdings noch nicht: Denn die Swans haben gegen die Wertung des Spieles gegen die Gunners Protest eingereicht, wir halten natürlich am Laufenden, wie es diesbezüglich weitergeht, zunächst haben die Oberösterreicher einmal bis heute Zeit, um die Protestgebühr zu überweisen.
Die Begegnungen im Detail:
UBSC Graz vs Güssing Knights
52:86 (35:63, 29:42, 17:27)
Die Gastgeber ohne Kapitän Sebastian Schaal, Nolan Richardson, Steffen Leitgeb, dafür aber wieder mit Blaz Cresnar. Güssing beginnt stark, aber eine überraschende 13:9 Führung nach 4 Minuten für Graz, danach unnötige Turnover und Undisziplinheiten beim UBSC und die Knights kämpfen sich auf 17:17 heran (8.). Ein 10:0 Lauf von Güssing, und das erste Viertel endet mit einer 27:17 Führung der Burgenländer. Ein trefferarmes 2.Viertel 29:36 (18.Minute) wird mit 2 Dreiern von Güssing zum 29:42 bendet.
Nach der Halbzeitpause wirft Graz erst in der 27. Minute die ersten Punkte. Güssing zieht mit 4 getroffenen Dreiern auf und davon und beendet das 3.Viertel mit 35:63. Die letzten 10 Minuten werden zur Vorbereitung für den All Star Day genützt. Güssing gewinnt klar mit 63:52.
Stimmen zum Spiel:
Ervin Dragsic, Headcoach des UBSC: „Ein verdienter Sieg von Güssing, aber auch eine tolle Leistung unserer jungen Spieler.“
Matthias Zollner, Headcoach der Knights: “ Wir haben das Spiel am Anfang zu locker genommen, aber dann angezogen.“
beste Werfer: Stegnjaic 17, Domitner 12, Kadic 11 bzw. M. Klepeisz 19, Taylor 17, T. Klepeisz 14
Swans Gmunden vs Gunners Oberwart
79:88 (75:75, 60:51 , 44:35, 23:12) n.V.
In einem von Anfang an sehr intensiv geführten Spiel haben die Gunners den Swans zunächst wenig entgegenzusetzen, so dass die Hausherren nach sechs Minuten mit 15:6 führen. In der 10. Minuten liegen die Schwäne dann erstmals zweistellig voran (23:12), mit diesem Stand geht es auch in die Viertelpause. Im zweiten Viertel können die Gmundner auf 29:16 erhöhen (29:16, 13.), dann verlieren die Swans die Konzentration und die Gunners verkürzen auf 29:22 (15.). Wieder können die Hausherren auf +13 stellen (35:22, 15.), wieder verkürzen die Gäste auf -7 (37:30, 18.). Dazwischen, nämlich bei neun Punkten, liegt die Differenz dann zur Halbzeitpause.
Nach Wiederbeginn ziehen die Gmundner rasch auf 52:37 davon und es gibt schon in der 22. Minute die erste Oberwarter Auszeit. Danach verkürzen die Gunners auf 52:42 (24.). Es folgt eine äußerst hektische Phase, in der sich an der Differenz aber nicht viel ändert, so führen die Oberösterreicher in der 28. Minute noch immer zweistellig (58:47). Kurz danach steht es dann nur mehr 60:51 für die Schwäne, mit diesem Ergebnis geht es auch in den Schlussabschnitt. Dort beträgt die Differenz nach fünf Minuten weiterhin 9 Punkte (66:57) und auch in der 37. Minute ist der Vorsprung unverändert (68:59). Nun starten die Gäste ihren Schlussangriff und verkürzen bis zur 38. Minute auf 68:63. Die nächsten beiden Angriffe beenden die Swans jeweils mit einem Dreier von Dorian Green, die Gunners antworten mit jeweils 2 Punkte, so geht es mit einem Stand von 74:67 und Ballbesitz Oberwart in die Schlussminute. Da folgen zwei Ballverluste gefolgt von zwei erfolgreichen Freiwürfen der Burgenländer. Die sind dann gezwungen, zu foulen, die Swans verwerten aber nur einen Versuch. Es folgt ein Dreier der Gäste mit 11 Sekunden auf der Spieluhr, eine Ballverlust der Swans und ein Buzzer-Beater-Dreier von JJ. Mann zum 75:75 – Verlängerung! Da gibt es in der 42. Minute mit 77:79 die erste Gunners-Führung im Spiel überhaupt, die sie in der 44. Minute auf 82:77 erhöhen. Damit war die Begegnung entschieden, die Swans hatten ihr Pulver verschossen und die Gunners siegten in einer schon verloren geglaubten Partie doch noch mit 88:79.
Die Swans legten Protest gegen die Wertung des Spieles ein, da sie der Meinung sind, dass ihnen kurz vor Ende der regulären Spielzeit zu Unrecht eine Auszeit verweigert wurde.
Stimmen zum Spiel:
Chris O’Shea, Assistant-Coach der Swans: „Leider am Ende mit Dummheit verloren, Gratulation an Oberwart, sie haben in der Verlängerung verdient gewonnen.“
Andreas Leitner, Manager der Gunners: „Wir haben trotz des schlechten Starts nie aufgegeben und am Schluss die wichtigen Würfe getroffen.“
beste Werfer: Green 23, Griffey 21, Murati 12 bzw. Mann 27, Vujosevic 22, Novas Mateo 14
Klosterneuburg Dukes vs Fürstenfeld Panthers
72:66 (46:46, 32:26, 15:9)
Die Heimhalle der Klosterneuburger, das Dukes Castle, war praktisch bis auf den letzten Platz gefüllt. Das war umso schöner, da sich der Verein dazu bereiterklärte, für jeden Zuschauer 1 € an die Tagesheimstätte St. Martin zu spenden.
Mit dieser Unterstützung im Rücken traten die Dukes (ohne den verletzten Suljanovic) von Beginn weg mit einer ordentlichen Portion Selbstvertrauen gegen die Panthers (mit Neuzugang Ware) auf. Sie erspielten sich schnell einen Vorsprung und entschieden das erste (Low Score-)Viertel mit 15:9 für sich. In den Anfangsminuten des zweiten Viertels konnten die nun stärker auftretenden Steirer das Spiel zwar ausgleichen, doch in der Folge nahmen die Dukes – angeführt von Jason Chappell – wieder das Heft in die Hand und lagen zur Pause mit 32:26 voran.
Auch nach Seitenwechsel ging es knapp zu – in Minute 27 glichen die Gäste erneut aus und eroberten eine Minute später sogar die Führung. So ging es beim Spielstand von 46:46 ins entscheidende Schlussviertel. Ein stark aufspielender Jozo Rados brachte die Gastgeber rasch wieder in Führung und ließ die Dukes etwas davonziehen. Doch die Fürstenfelder gaben sich nicht so leicht geschlagen und kämpften sich erneut heran. Letzlich war es Nelson, der mit einem Lay-up auf 68:64 stellte und im Gegenzug einen Ballverlust der Panthers provozierte – die Entscheidung in diesem Spiel.
Stimmen zum Spiel:
Armin Göttlicher, Headcoach der Dukes: „Offensiv war das nicht unser bestes Spiel, defensiv jedoch sehr stark. Mit viel Kampf haben wir das am Ende noch drübergebogen, das war gut fürs Selbstvertrauen.“
Karl Sommer, Manager der Panthers: „Das war heute unser schwächstes Spiel in dieser Saison. Wir haben gegen eine schlechte Klosterneuburger Mannschaft verloren, weil wir noch schlechter waren.“
beste Werfer: Chappell 20, Rados 17, Nelson 10 bzw. Lowe, Car 14, Slezas 11
BC Vienna vs Traiskirchen Lions
85:77 (66:55, 44:38, 16:17)
Die Gastgeber starten sehr gut in die Partie und gehen dank Stevens mit 7:0 in Führung, Traiskirchen kann dann erstmals anschreiben. Die Gäste waren immer wieder durch Danek und Trmal erfolgreich, nach einem Dreier von Benni Danek muss Andrea Maghelli zur Auszeit bitten. Blazevic kann zum Ende des ersten Viertels per Dreier auf 17:16 stellen. Blazevic setzt gleich den nächsten Dreipunkter nach, Miletic kann die Führung zurückholen. Kurze Zeit später stellen die Gastgeber den Schalthebel auf Gas und können auf 34:24 stellen, Vladimir Lucic muss reagieren und eine Auszeit nehmen. Die Löwen kämpften sich wieder heran, Vay verkürzt im Alleingang auf 41:38, Stjepan Stazic stellt per Dreier den 44:38 Halbzeitstand her.
Zu Beginn des dritten Viertels ging es hin und her, bei 53:50 Mitte des Viertels drückten die Hauptstädter wieder auf das Gas und gehen mit einem 11:0 Run 64:50 in Führung, Jurica Blazevic nützt eine Unachtsamkeit in der Defense und stellt per Buzzer Dreier auf 66:55. Vay und Danek stellen mit jeweils einem Dreier den Gleichstand her, Wien war aber weiterhin am Drücker, Stazic per Dreier zum 77:67, Auszeit Traiskirchen. Diese einminütige Unterbrechung half den Gästen, insbesondere Fabricio Vay ,auf -2 zu verkürzen. Nun wurde es hitzig, Detrick mit einem Notdreier zum 82:75, die Lions kamen noch auf -6 heran, näher sollten sie aber nicht mehr kommen. Wien gewinnt mit 85:77.
Stimmen zum Spiel:
Petar Stazic Strbac, General Manager des BC: „Gratulation an die gesamte Mannschaft zum fünften Sieg in Folge, was in dieser ausgeglichenen Liga überhaupt nicht leicht ist. Wir freuen uns natürlich über die aktuelle Tabellensituation, was nicht viel bedeutet, aber schön für das Auge ist.“
Vladimir Lucic, Headcoach der Lions: „Wir waren durch den Ausfall von Barycz Inside limitiert, haben das aber gut kompensieren können, des Weiteren haben wir das Rebound Duell gewonnen. Ich bin mit der Leistung von meiner Mannschaft sehr zufrieden, jedoch war heute die Routine von Vienna ausschlaggebend für den Sieg. “
beste Werfer: Stevens 23, Miletic 16, Nagler 15 bzw. Vay 27, Trmal 18, Vuletic 10
WBC Wels vs bulls Kapfenberg
73:60 (59:44, 36:27, 16:16)
Das erste Viertel startet ausgeglichen, keine der beiden Mannschaften kann sich absetzen und es fallen auch nur wenige Punkte. Beim Stand von 16:16 geht das Spiel ins zweite Viertel. Nachdem sich beide Teams anfangs viele Fehlwürfe geleistet haben, findet Wels nun besser seinen Rhythmus. Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, dass für den WBC in diesem Viertel alle getroffenen Würfe aus dem Feld von hinter der Dreipunktelinie kommen, ganze 6 Treffer bei 10 Versuchen. Auf der anderen Seite gelingt den Bulls nur 1 getroffener Dreier von acht Versuchen und so können sich die Gastgeber leicht absetzen und gehen mit einer 9-Punkte-Führung in die Halbzeitpause.
Auch im dritten Viertel trifft der WBC weiterhin hochprozentig. In einem Spiel in dem sich beide Teams nur wenige Ballverluste erlauben scheint dies ausschlaggebend zu sein und so baut der WBC seine Führung auf +15 aus. Im letzten Viertel spitzen die Bulls nochmal ihre Hörner und greifen an. Vor allem Shawn Ray ist anzumerken, dass er das Kapfenberger Heft nun in die Hand nehmen möchte, um den Rückstand zu verringern. So ganz kommt das Rad für die Bulls aber trotzdem nicht ins Rollen. Der WBC trifft an diesem Abend deutlich besser von außen und holt sich somit in einem ansonsten sehr ausgeglichenen Spiel den Sieg.
Stimmen zum Spiel:
Dana Beszczynski, Assistant-Coach des WBC: “ Es war ein sehr wichtiger Sieg für unser Team. Generell haben wir auf beiden Seiten des Feldes gut gespielt und ich denke das war ausschlaggebend für unseren Sieg. Unsere Bank hat heute großartig gespielt. Ein toller Sieg zu Hause für unsere Fans.“
Michael Schrittwieser, Headcoach der Bulls: „Wels hat heute sehr gut getroffen und deswegen haben sie das Spiel verdient gewonnen.“
beste Werfer: Channels 20, Vieider 14, Lamesic 12 bzw. Pearson 21, Ray, Kohlmaier je 11
Presseinfo ÖBL/ABL/red.
19.01.2015