
Auch in der ZWEITEN Basketball Bundesliga war es ein gutes Wochenende für die Bundeshauptstadt: Die Vienna D.C. Timberwolves können bei den Wörthersee Piraten im Schlussviertel einen 8-Punkte-Rückstand aufholen und siegen am Ende mit 102:99 nach Verlängerung.
Sie helfen damit auch den Basket Flames, die ihre „letzte Chance“ mit einem Sieg gegen die Villach Raiders nutzen und damit jetzt nur mehr vier Zähler hinter dem letzten Play-Off-Platz liegen, der derzeit eben von den Piraten eingenommen wird. Ihre letzten diesbezüglichen Hoffnungen begraben können hingegen wohl die Spieler von KOŠ Posojilnica nach der Niederlage bei der BBU Salzburg.
Die Mozartstädter bleiben damit die Überraschungsmannschaft der Saison und haben nun Villach und die Dornbirn Lions in der Tabelle eingeholt. Die Vorarlberger müssen eine knappe 67:69-Heimniederlage gegen die Mistelbach Mustangs einstecken, die Niederösterreicher festigen damit Rang 4 und können wohl auch fürs Viertelfinale planen. Das gilt ja schon sicher für den Titelverteidiger: Die Mattersburg Rocks kehren nach ihrem Ausrutscher in Villach auf die Siegerstraße zurück und bezwingen die Radenthein Garnets auswärts mit 102:79.
Die Begegnungen im Detail:
Basket Flames vs Villach Raiders
85:81 (67:51, 32:33, 19:20)
Nach einem guten Start lagen die Flames bis kurz vor Viertelende stets leicht in Front. Zwei Unachtsamkeiten besorgten dann aber doch einen 19:20 Rückstand nach dem ersten Spielabschnitt. Bei den Gästen zog Markus Carr geschickt die Fäden, während Milos Djurovic und Comebacker Lukas Böck bei den Hausherren das Visier gut eingestellt hatten. Im zweiten Viertel gelang der Schönhofer-Truppe offensiv zwar wenig, in der Defensive aber konnten Vladimir Gavranic und Co die gefährlichen Legionäre rund um Big Man Povilas Gaidys kontrollieren. Somit endete die erste Hälfte mit 32:33.
Nach der Pause sahen die zahlreichen Fans dann ein Offensivfeuerwerk der Flames. Nicht weniger als fünf Dreier trafen die Flames in diesem Viertel. Drei davon gingen auf das Konto des blendend aufgelegten Vladimir Gavranic und auch Paul Koroschitz, der mit 15 Punkten und 12 Rebounds eine starke Leistung ablieferte, traf von jenseits der Dreipunktelinie. Dank eines 35:18 Sahneviertels spielten sich die Hausherren eine komfortable Führung heraus. Trotzdem wurde es noch einem eng, obwohl Florian Pöcksteiner nach einem getroffenen Dreier gleich zu Beginn des Schlussabschnitts auf 70:51 stellte. Denn die Villacher wollten es noch einmal wissen. Das Trio Gaidys, McClerkin und Carr machte in dieser Phase beinahe alles richtig. Einzig Lukas Böck, der 10 Punkte im Schlussabschnitt erzielen konnte, war es zu verdanken, dass die Flames ihren 85:81 Sieg über die Zeit retten konnten.
Stimme zum Spiel:
Roland Schönhofer, Headcoach der Basket Flames: “ Es war ein Schritt in die richtige Richtung. Es kommen weitere schwere Spiele auf uns zu, in denen wir uns aber stetig verbessern wollen.“
beste Werfer: Gavranic 25, Böck 17, Koroschitz 15 bzw. Gaidys 24, Carr 22, McClerkin 17
Wörthersee Piraten vs Vienna D.C. Timberwolves
99:102 (92:92, 74:66, 52:46, 24:24) n.V.
Ein für die Wörthersee Piraten sehr gutes erstes Viertel, gekennzeichnet durch eine aggressive Defense und einer hohen Trefferquote, endet mit 24:24. Auch in der zweiten Spielhälfte zeigt sich das gleiche Bild. Durch ein sehr diszipliniertes Zusammenspiel gelingen den Wörthersee Piraten viele freie Würfe, die sie auch verwerten können. Die Timberwolves halten mit ihren Insidespielern dagegen.
Zu Beginn des 3. Viertels können die Hausherren ihren Vorsprung sogar noch ausbauen und halten kontinuierlich eine 8-Punkte-Führung. In einem außerordentlich spannenden letzten Viertel gelingt es dem vermeintlichen Titelfavoriten, innerhalb von 2 Minuten wieder ins Spiel zurückzufinden und mit 92:92 in die Verlängerung zu gehen.
Letztendlich gewinnen die Timberwolves in der Overtime mit 102:99.
Stimmen zum Spiel:
Dragan Sliskovic, Headcoach der Piraten: „Wir haben unser Ziel erreicht, gut zu spielen, aber leider dem Gegner durch zu viele Ballverluste geholfen, zu siegen.“
Hubert Schmidt, Headcoach der Timberwolves: „Wir haben glücklich gewonnen.“
beste Werfer: C. Gspandl 30, Breithuber 20, T. Huber 18 bzw. Polakovic 24, Krolo 22, Cosic 19
Dornbirn Lions vs Mistelbach Mustangs
67:69 (42:48, 32:36, 14:25)
Die Lions verschlafen den Start völlig und liegen schnell 2:13 zurück – und diesen Vorsprung bringen die Gäste auch ins 2. Viertel. Beim Stand von 20:30 starten die Lions mit einem 12:0-Run durch und holen sich die erste Führung, aber mit 2 Dreiern geht Mistelbach in die Pause.
Im 3. Viertel bleibt das Spiel dramatisch, Mistelbach legt aber meist etwas vor und geht mit einer Secht-Punkte-Führung in den finalen Abschnitt, der an Dramatik kaum zu überbieten ist. In der 33. Minute sind die Löwen wieder vorn und die Halle kocht. Beim Stand von 63:63 gelingt den Lions ein Defensiv-Stopp, aber die Gastgeber verlieren den Ball und die Mustangs gehen mit 65:63 in Führung. Mario Tobar gleicht wieder aus. Den Lions gelingt ein weiterer Stopp, aber ein Fehlpass bringt die Gäste wieder in Führung. 22 Sekunden vor dem Ende starten die Lions ihren letzten Angriff. Tobar wird gefoult und verwandelt 6 Sekunden vor dem Ende 2 Freiwürfe zum 67:67. Nach einem Time-out trifft Deimel eine Sekunde vor der Sirene zum Sieg.
Stimmen zum Spiel:
Diego Fernandez, Headcoach der Lions: „Ich bin sehr enttäuscht von unserer Leistung. Wir hatten einen Gameplan, den wir im 1. Viertel nicht umgesetzt haben. Wir zeigten Mut und Intensität, weil wir immer gekämpft haben, aber die vielen kleinen Fehler während des Spieles haben uns den Sieg gekostet.“
Martin Weissenböck, Headcoach der Mustangs: „Wir haben unsere Ausfälle sehr gut kompensiert, toll gekämpft und am Ende glücklich gewonnen.“
beste Werfer: Ceccotti, Jussel je 18, Tobar 16 bzw. Servuts 22, Gajdosik 14, Prachar 11
BBU Salzburg vs KOŠ Posojilnica
80:72 (65:57, 52:35, 20:20)
Die Partie begann ausgeglichen und beide Teams brauchten einige Minuten, um warm zu laufen. Die ersten 10 Minuten verliefen komplett ausgeglichen und endeten mit 20:20. Im zweiten Abschnitt legten die Hausherren den Turbo ein und konnten mit einer geschlossenen Teamleistung in diesem Viertel 32 Punkt erzielen und ließen nur 15 zu, Halbzeitstand daher 52:35.
In der zweiten Hälfte waren es die Gäste aus Kärnten, die mit mehr Energie und Willen ins Spiel gingen – die Salzburger schienen hingegen auf einmal unsicher und ohne Rhythmus. Langsam aber sicher kämpfte sich KOŠ Punkt um Punkt heran und sollte bis Mitte des vierten Viertels sogar auf drei Punkte heran kommen, mehr gelang den Gästen aber nicht mehr. Die Salzburger konnten den Vorsprung am Ende über die Ziellinie retten und fuhren mit 80:72 einen weiteren Heimsieg ein.
Stimme zum Spiel:
Harald Bründlinger, Obmann der BBU: „Die erste Halbzeit ist der Grund, warum wir uns heute letztendlich den Sieg verdient haben.“
beste Werfer: Kezic 19, Sürums 18, Gross 13 bzw. Primc, Hercegovac je 21, Smrtnik 10
Radenthein Garnets vs Mattersburg Rocks
79:102 (54:83, 33:49, 22:23)
Vor einer für Radentheiner Verhältnisse mittelmäßigen Zuschauerkulisse beginnen beide Mannschaften voll motiviert, es gibt ein Spiel auf Augenhöhe in dem die Führung bei fast jedem Angriff wechselt – mit einem 3-er mit der Schlusssirene entscheidet Mattersburg das 1. Viertel mit 23:22 für sich. Radenthein kann anschließend noch einmal in Führung gehen, doch danach stellen die Rocks um und gehen mit aggressivem Pressing auf die Ballführenden der Garnets und erzwingen so Turnover der Heimmannschaft, die sie danach auch in den Gegenangriffen ausnutzen können – Halbzeitstand 49:33 für Mattersburg.
Nach der Pause setzen sich die Rocks dann endgültig ab, sie treffen aus fast allen Lagen und gehen mit einer 83:54 Führung ins Schlussviertel. Im letzten Abschnitt können die Radentheiner einige schöne Punkte erzielen, der Favorit setzt sich aber am Ende mit 102:79 klar durch.
Stimmen zum Spiel:
Miran Cilensek, Headdoach der Garnets: „Der Beginn des Spiels war nicht schlecht, wir haben nur zu viele Offensiv-Rebounds zugelassen, aus denen die Rocks jedes Mal punkten konnten. Danach konnten wir der harten Verteidigung nur mehr phasenweise Paroli bieten, trotzdem hat unsere Mannschaft bis zum Schluss gekämpft.“
Mike Coffin, Headcoach der Rocks: „Wir haben zwar gewonnen, trotzdem müssen wir uns noch steigern, wenn wir auch heuer wieder Meister werden wollen.“
beste Werfer: Ninic 20, Erculj 17, Soldo 16 bzw. Nicoli 18, Bejtic 14, hallett 13
Presseinfo ÖBL/ABL/red.
19.01.2015